[Review] Cougar Revenger

Estacado7706

Komplett-PC-Käufer(in)
Cougar Revenger

product-section-01.jpg

Quelle: cougargaming.com

Cougars hat mit der Revenger eine Gaming-Maus mit Zweizonen-RGB-Beleuchtung im Portfolio, auf den man durchaus einen Blick werfen darf. Reiht sie sich gut und in das bisher gut aufgestellte Portfolio gelungener Gamingperipherie ein, oder ist sie nur eine Reaktion auf die RPG-Trend, dem man versucht hinterher zu rennen, während man die wichtigen Aspekte wie Präzision und Handling etwas aus dem Blick verliert? Genau das soll hier beleuchtet werden.

Lieferumfang und technische Spezifikationen
Optik und Haptik
Performance (auf allen Oberflächen?)
Cougar UIX
Fazit
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieferumfang und technische Spezifikationen

Package.jpg


Die Revenger wird in einer aufklappbaren Box geliefert, die, nach dem Öffnen einen ersten Blick auf die Maus ermöglicht und mit den üblichen Details, Spezifikationen und Features bedruckt wurde.

WP_20161223_18_03_02_Pro.jpg


Neben einem kleinen Handbuch findet man im Lieferumfang, außer der Maus selbst natürlich, noch vier Aufkleber mit dem Cougar Logo, auf dass man damit Case, Laptop, oder beliebige andere Oberflächen verzieren, und seine Freude über die Neuanschaffung ausdrücken kann.


Sensor|PixArt PMW3360
Auflösung|100-12000 DPI
Typ|FPS, MMORPG, MOBA, RTS
Pollingrate|1000 Hz
Integrierter Speicher|512 KB
Software|Cougar UIX System
Programmierbare Buttons|6
Buttons|Omron gaming switches
LED Beleuchtung|Zwei Zonen 16.8 Millionen Farben
Max. Speed|250 IPS
Max Beschleunigung|50 G
Anschluss|Vergoldeter USB-Stecker
Kabellänge|1.8 m
Maße (LXWXH)|135X70X45 mm
Gewicht|115 g
Preis|55.90€

Zudem verfügt die Revenger über einen vergoldeten USB-Stecker. Das Kabel selbst ist nicht umflochten, aber auch kein wirklich dünnes Exemplar, so dass man sich Sorgen machen müsste. Auch wenn umflochtenen Kabeln eine längere Lebenszeit nachgesagt wird, hängt dies doch stark vom Anwender ab und kann mitunter die doch steiferen Kabel nicht wirklich wert sein.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Optik und Haptik

WP_20161223_18_04_37_Pro.jpg


Einmal ausgepackt kann man die Revenger in voller Pracht bewundern. Die Verarbeitung ist makellos und man findet keine Grate oder Abstände zwischen Bauteilen, die so nicht gewollt sein dürften.

clogo.jpg


Anders als frühere Artgenossen der Revenger, hat sie kein aufgedrucktes Logo, sondern ein semitransparentes Exemplar, welches später von den LEDs im Inneren erleuchtet werden soll.

WP_20170110_12_57_39_Pro.jpg


Trotz des verarbeiteten Konststoffes wirkt sie nicht billig. Der leicht Schimmer der Oberfläche wirkt sogar recht elegant und wertig. Ob das auf über einen heißen Sommer mit schweißtreibenden Gamingsessions so bleibt kann leider nur ein längerer Test zeigen.

WP_20161223_18_05_10_Pro.jpg


Die gummierten Seitenbereich mit Wabenstruktur fügen sich gut in die allgemeine Optik ein und bieten genug Grip, als dass die Revenger auch bei wenig Druck den Handbewegungen leichtgängig folgt und nicht verharrt, während die Hand abrutscht. Die Gleitflächen (bzw "Füße") sind sehr großzügig dimensioniert und am Boden der Maus, in leichten Vertiefungen, verklebt.

rad.jpg


Das Mausrad hat eine dicke Gummischicht, die, zusammen mit dem Profil, genug Grip für alle Fälle geben dürfte, so dass kein Dreher zu weit geht, oder man zu spät dreht, weil man verrutscht ist. Die Drehbewegung ist flüssig und leichtgängig, verfügt jedoch über genug Feedback, als dass man alle Stufen sauber mitbekommen kann. Eine Freilauffunktion (wie beispielsweise bei der G502) gibt es zwar nicht, dafür ist werden einzelnen Stufen fast geräuschlos durchlaufen.

Mit ihrem nur leicht asymmetrischen Design wäre die Revenger zwar auch von Linkshändern verwendbar, die reine Anordnung der Buttons an der linken Seite würden aber mindestens zwei Funktionen entfallen lassen. Eignen tut sie sich hingegen sowohl für all jene, die einen Palm-Grip bevorzugen, als auch die, die den Claw-Grip präferieren. Mit ihren nur 115 Gramm ist sie leicht genug, als dass sie auch bei längeren Sessions keine Probleme bereitet. Ist man jedoch mehr gewohnt, so wird man zu Beginn sicher das ein oder andere Mal übersteuern, da es keine zusätzlichen Gewichte zur individuellen Anpassung gibt. (Anmerkung: Der Verfasser nutzte normalerweise eine G502 mit allen Gewichten und brauchte einige Zeit, bis Klicks gewohnt treffsicher wurden).

Die Buttons selbst dürfen natürlich nicht vergessen werden. Die Omron-Switches haben einen sehr angenehmen Druckpunkt, den man von vielen anderen guten Gamingmäusen kennen dürfte. Das gilt sowohl für die zwei Hauptbuttons, als auch für die an der Seite. Das Rad selbst ist beim Klick etwas Schwammig, da hier gefühlt ein höherer Druckpunkt mit einem weiteren Weg zusammenkommt, was aber durch die Gummischicht begründet sein dürfte.

WP_20170110_12_59_28_Pro.jpg


Letztlich bleibt nur noch der DPI-Button. Da die G502 schon für Vergleiche herhalten durfte, soll das auch diesmal geschehen. Anders als bei der Logitechmaus wird man bei der Revenger mit absoluter Sicherheit NIEMALS versehentlich die Auflösung verstellen. Zum Einen liegt der Button nicht so, dass man ihn versehentlich mit einem Linksklick erwischen kann, sofern man große Hände und Finger hat, zum Anderen ist sein Zugpunkt (Da er nach hinten gezogen werden muss, kann man es an dieser Stelle nicht Druckpunkt nennen) so hoch, dass teilweise nicht absolut konsequent durchgeführte und energische Klicks auf ihn keine Wirkung haben. Daraus folgt auch, dass wohl niemand die Funktion sinnvoll nutzen wird, den Button anderweitig zu belegen, da er in den meisten Spielen nicht sinnvoll belegbar ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Performance (auf allen Oberflächen?)

Im Feldtest durfte die Revenger sich in verschiedenen Disziplinen beweisen. Mit dabei waren ein simulierter normaler Bürobetrieb (mit ausgiebigen Scrollsessions auf 9Gag), FPS (Battlefield 1), RTS (Starcraft 2), als auch MMO (World of Warcraft).

In allen Bereichen schlug sie sich, nach beschriebener Eingewöhnungszeit, erstaunlich gut. Die, mit 100er Schritten zwar nicht feinsten am Markt, aber doch recht granularen, auf die individuellen Vorlieben anpassbaren, DPI-Einstellungen haben hier einen großen Anteil. Spannend zum Ausprobieren waren die getrennt voneinander einstellbaren DPI-Werte für die X- und Y-Achse. Möchte man beim Snipen auf ebenem Terrain den Horizont schnell absuchen können, dabei aber nicht Gefahr laufen zu weit nach oben/ unten zu verziehen, ist das eine nette Spielerei, die ein besseres Feintuning auf die eigenen Bedürfnisse ermöglicht. Eine wirklich sinnvolle Einsatzmöglichkeit für die Extremeinstellung (100 in der einen und 12000 in der anderen Richtung) konnte jedoch bisher nicht ausgemacht werden. (Anmerkung: Tipps sind gerne gesehen)

Abschließend durfte noch gemalt werden, um die Genauigkeit zu prüfen.

dpis.png


Auf allen Einstellungen reagiert sie sauber und vorhersehbar, so dass bei jeder Einstellung gezieltes Hantieren möglich ist. Einzig Werte um die 100 DPI können, bei zu kleinen Mauspads, problematisch werden.

product-section-05.jpg

Quelle: cougargaming.com

Ein von Cougar stark umworbener Punkt ist die Tatsache, dass man nicht zwingend auf ein Mauspad angewiesen ist. (In der Marketingversion „Dominate all surfaces“ betitelt). Es soll möglich sein, sowohl auf Pads, als auch auf Holz- und/ oder Stahlflächen gute Ergebnisse zu erzielen. Häufig handelt es sich dabei nur um leer Worte, allerdings arbeitete die Revenger sowohl auf einem Billigpad, einem G640, dem (unverglasten) Seitenteil eines Fractal Design Define S, sowie einem 20 Jahre alten Schreibtisch aus Massivholz tadellos. Überhaupt keine Reaktion erfolgt dafür jedoch beispielsweise auf einem weißen Blatt Papier, sowie einem dunklen Betttuch. Mittelmäßige, aber zum Browsen ausreichende, Ergebnisse erzielt man auf Pizzakartons (aber nur dunklen), sowie glatten, nicht weißen, Zeitschriftenunterlagen (Einband EMP-Katalog).​
 
Zuletzt bearbeitet:
Cougar UIX

top_banner.jpg

Quelle: cougargaming.com

Die Revenger ist, wie so viele Cougarprodukte, grundsätzlich auf keinerlei Software angewiesen. Die standardmäßig ausgelieferten Einstellungen lassen das Farbspektrum in beiden RGB-Zonen durchlaufen und verfügen über halbwegs brauchbare DPI-Einstellungen in drei Stufen. Will man es jedoch etwas individueller, benötigt man die Cougar UIX-Software, deren Installer nur 8.4 MB groß ist und bei Cougar direkt in der aktuellsten Version (v1.07 vom 30.12.2016)zum Download bereitsteht.
Einmal installiert, erkennt die Software automatisch die angeschlossenen Cougar-Geräte und bietet für jedes die entsprechenden Einstellungen an. So können Mäuse, Tastaturen und etc. aus einem Hub heraus verwaltet werden und optimal kooperieren. Diese Art der Verwaltung ist sicherlich vielen vertraut, wird sie doch von vielen Herstellern von Gamingperipherie verwendet. Interessant ist, dass die Software sich zwar automatisch startet, dies geschieht jedoch nur, wenn auch wirklich Cougarprodukte angeschlossen sind.
Für die Revenger stehen uns 3 Menus zur Verfügung, die in 3 Modi auf der Maus abgespeichert werden können. Das bedeutet, obwohl alle Einstellungen nur mit der Software gemacht werden können, muss diese nicht auf dem Einsatzgerät vorhanden sein, um eigene Anpassungen zu nutzen. Veränderte DPI-Werte und Farbschemata, die am PC eingestellt wurden gelten auch an einem Laptop, selbst wenn die Software hier nicht installiert ist.

Leistung

Leistung.png


In diesem Submenu finden sich sämtliche Funktionen, die man zur Anpassung der Mausgeschwindigkeit, sowie -Genauigkeit benötigt. Neben Pollingrate und DPI findet sich hier u.A. auch die Bildlaufgeschwindigkeit, mit der die Geschwindigkeit beim Scrollen geregelt werden kann. Auch wenn die deutsche Lokalisation offenbar noch ein Wenig überarbeitet werden muss („Configurações de atirador”), bedarf es bei den meisten Einstellungsmöglichkeiten keiner großartigen Erklärung. Vor Allem die Achsenunabhängigen DPI-Einstellungen sind hier eine interessante Spielwiese.

Tastenbelegung

Testen.png
Tasten2.png
tasten3.png


Hier darf sich nun ausgetobt werden. Neben den Standard-Klickfunktionen finden sich hier eine Vielzahl zusätzlicher Aktionen, mit denen man seine Maus belegen kann. So viele, dass man sich durchaus mehr Buttons wünschen würde. Neben Moduswechseln (Die für Spiele praktisch sein dürften) und Medienfunktionen (Genug, als dass man eine Revenger einzig mit Medienfunktionen belegen und als Zeitmaus zur Audiosteuerung nutzen kann) gibt es eine nette Schnellstartfunktion, mit der man mit nur einem Klick bestimmte, selbst bestimmbare, Programme öffnen kann.

Makros1.png
Makros2.png

Neben diesen Spielereien darf bei einer Gamingmaus natprlich die Rubrik Makro nicht fehlen. Diese sind erfreulich einfach einzurichten und die Option zwischen absoluten und relativen Koordinaten zu unterscheiden ist grandios. Eine Taste mit einem Makro zu belegen funktioniert anschließend ebenso einfach, wie es bei den anderen Funktionen der Fall war.

Lichtkontrolle

Licht.png


Hinter diesem Menu verbirgt sich genau das, was der Name vermuten lässt: Die Einstellungen der LEDs in der Maus. Diese fallen bei der Revenger aber recht überschaubar aus. DPI-Anzeige und Cougarlogo sind separat einstellbar. Einfarbig haben wir die Optionen “Voll beleuchtet” (Immer an), Aus (Niemals an), Atmend (was natürlich einen sanften An-Aus-Wechsel mit Übergängen bei der Helligkeit bedeutet). Die gewünschte Farbe kann entweder jeweils unten aus einer vorgegebenen Palette gewählt, oder durch die drei RGB-Slider exakt eingestellt werden.
Das Bild der Mausbeleuchtung in den Einstellungen ist leider etwas irreführend. Zwar haben wir bei der Revenger eine Zwei-Zonen-Beleuchtung, dies bedeutet aber, dass die Farbe der DPI-Anzeige niccht an die des Logos gekoppelt ist. Im Bild sieht man einen Farbverlauf von Rot nach Grün beim Logo, mit ein Wenig Gelb dazwischen, was vermuten liesse, dass im Inneren nur eine weiße LED und darum ein transparentes Band mit Spektrum vorliegen, so dass man solche Verläufe auch permanent kreieren könnte. Das ist leider nicht der Fall. Stellt man eine Farbe fest ein, so ist der gesamte Bereich in eben dieser beleuchtet. Den Effekt beobachten kann man jedoch beim Farbwechselpunkt 1, der die Farben jeweils zuerst links aktualisiert, so dass zweitweise immer mehrere Farben vorliegen.

Ganz verzichten muss man auf Spielereien wie Beleuchtung nur bei Tastendruck, oder gekoppelt an andere Ereignisse.

Profiles.png


Wer sich nun oben gefragt hat, wieso nur von drei Menus die Rede ist, und was es mit dem Spielprofilmanagement auf sich hat, der sei nun erlöst:
Zusätzlich zu den drei Modi der Maus, bei denen jede einzelne Einstellung, inkl. Makros und Farben, unterschiedlich sein darf, kann man sich beliebig viele weitere “Modi” erstellen. Wichtig ist einzig: Nur drei sind immer auf der Maus gespeichert, selbst wenn es mehr gibt. Allerdings können diese Modi, und damit ihre Einstellungen, jederzeit ausgetauscht werden. Dadurch ist man nicht auf drei Modi geschränkt und muss, sollte man ab und zu eine vierte Einstellungsmöglichkeit brauchen, nicht regelmäßig einen der drei anpassen, sondern man tauscht einfach nur durch.​
 
Zuletzt bearbeitet:
Fazit

Mit der Revenger ergänzt Cougar das Spektrum der Gamingmäuse um einen weiteres gelungenes und leichtläufiges Exemplar und bietet gleichzeitig der, von der RPG-Schwemme der letzten Zeit verwöhnten, Kundschaft auch optische Anreize. Neben der perfekten Verarbeitung und dem sauberen Design sind es vor Allem der PMW3360, der die Grundlage für die absolute Präzision der Maus liefert, sowie das UIX-System (kombiniert mit dem integrierten Speicher der Maus) mit seinen gelungen Optionen, welche diese Maus zu einer wirklich empfehlenswerten Anschaffung machen.

Einzige Schwachstelle ist der DPI-Button, bei dessen Entwicklung offenbar nicht bedacht wurde, dass man ihn eventuell anderweitig belegen und dann auch aktiv nutzen möchte. Neben diesem Schnitzer gibt es keine wirklichen Kritikpunkte zu finden. Einzig Linkshänder und Freunde schwererer Mäuse gehen leider leer aus.

Für viele Leute steht seit Jahren stets ein eine bestimme Frage im Raum, wenn es um Mäuse geht: Kann ich meine MX518 damit ersetzen? Erstaunlicherweise ist die Antwort in diesem Fall: Wahrscheinlich ja. Gewicht und Feeling sind nahezu gleich. Die Form sogar für große Hände etwas angenehmer, der Sensor phänomenal präzise und die Features, Druckpunkte der Maus, erhalten des Mausrades, sowie die Gleitfähigkeit keinesfalls unterlegen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück