[Review] Cougar Immersa

Estacado7706

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Cougar Immersa


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Quelle: cougargaming.com

Cougars Grundphilosophie basiert, seit der Gründung 2007, auf einem sehr simplen Grundprinzip, welches sich schnell zusammenfassen lässt:

Qualität sollte als generell gegeben gelten und nicht durch den Preis bestimmt werden.

So wundert es sicher nicht, dass es keine Produkte im ihrem Katalog zu finden gibt, die sich an einem der beiden extremen Enden des Spektrums wiederfinden: Extrem überteuerte, qualitativ hochwertige Produkte mit hohem Funktionsumfang und billige, sowohl im Preis, als auch Design und Fertigung, Ramschware. Ein noch relativ neuer Zuwachs zum hauseigenen Portfolio stellt das Headset namens Immersa dar, mit dem nun, nach den durchaus gelungenen Gaming Mäusen und Tastaturen, eine weitere lukrative Sparte anvisiert werden soll. Ob dies gelingen kann und ob man der Firmenphilosophie treu geblieben ist soll hier geprüft werden.


Inhalt
Verpackung, Zubehör, Technische Details
Erscheinungsbild
Tragegefühl und Klang
Fazit
 
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Verpackung, Zubehör und technische Spezifikationen

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Quelle: cougargaming.com

Das Immersa wird in einer handlichen Box geliefert, die durch ein Sichtfenster einen ersten Einblick ermöglicht. Neben einem Bild des Headsets vorne findet man auf der Rückseite gleich nochmal alle Details der neuen Anschaffung.

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Neben dem Headset selbst finden sich, nicht wirklich verwunderlich, keine wirklichen Zubehöre in der Box. Einzig ein Y-Splitter für das umflochtene Kabel ist zusätzlich dabei, damit aus der 4-poligen Klinke zwei 3-polige Versionen für den normalen Anschluss am PC werden können. Zudem ist im Kabel selbst die Lautstärkeregelung per Rädchen integriert, sowie ein Button zum stumm schalten des Mikrofons.

Technische Spezifikationen

Kopfhörer:

Empfindlichtkeit bei 1mW|95 +-3 dB
Impedanz|32 Ohm +- 15%
Frequenzbereich|20 Hz - 20kHz
Driver|40mm Neodym
Kabellänge|2m
Gewicht|355g
Preis| ~ 46€

Mikrofon:

Empfindlichtkeit bei 1mW|-40 +-3 dB
Frequenzbereich|100 Hz - 16kHz
Bauart|Schwanenhals

Auf den ersten Blick unterscheiden sich diese Daten kaum von Konkurrenzprodukten des gleichen Preissegmentes (Beispielsweise das Logitech G231 Prodigy oder Steelseries Siberia Raw). Cougars Grundphilosophie hat also relativ wenig Einfluss auf die technische Ausstattung im Vergleich zur Konkurrenz.

 
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Erscheinungsbild

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Einmal ausgepackt, macht das Immersa eine durchaus gute Figur. Die Materialien, allen voran das Lederfeeling (den gängigen Kunststoffbezügen am Markt bei Weitem überlegen) der sehr massiven Ohrmuscheln und der Polsterung, fühlen sich sehr gut an und auch bei der Verarbeitung sind offensichtlich keine Einsparungen nötig gewesen.

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Hier scheint dann das Cougarprinzip Wirkung zu zeigen. Das Immersa wirkt nicht nur wertig, sondern auch stabil. Letzteres ist ein Punkt, der u.a. beim Siberia häufig genannt wird. Häufig in Verbindung mit der Tatsache, dass man für den Preis halt Einsparungen in Kauf nehmen muss. Offenbar muss man das doch nicht. Ein wichtiger Punkt, der sicher zu dem guten Auftreten beiträgt, ist die Art der „Aufhängung“. Statt einer starren Form, die durch Schieber vergrößert werden kann, besitzt das Immersa zwei Bügel, zwischen denen sich ein gespanntes Polster frei bewegen kann. Das hat gleich mehrere Vorteile:

Stabilität: Die verwendeten Materialien erlauben waghalsige Verbiegungen. Hier bricht so schnell nichts.
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Mehr Spielraum: Während Scharniereinstellungen schön und gut sind, sind sie nie wirklich stufenlos, so dass es nur selten den absolut perfekten Sitz gibt.
Immer sofort ein perfekter Sitz: Vom PC direkt nach draußen und das Headset für Musik mitnehmen? Im Winter, mit Mütze, passt ein anderes Headset nicht sofort. Dem Immersa ist das egal.
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Natürlich ist diese Technik nicht neu und ist bei vielen anderen Headsets auch zu finden. Keins davon spielt aber in der Preisklasse des Immersa.

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Gleiches gilt für das Mikrofon. Ja es ist da, auch wenn man es erst einmal nicht sieht, aber es ist nicht wie beim Siberia Raw in der Ohrmuschel als omnidirektionales Mikrofon integriert, so dass sämtliche Umgebungsgeräusche eingefangen werden. Es ist auch nicht klappbar, wie beim G231 oder vielen Anderen, eine Befestigungsart, die dazu neigt nach einiger Zeit auszuleiern, so dass man irgendwann immer das Mikrofon im Gesicht hat. Auch können solche Versionen durchaus leicht abbrechen, wie so manch grobmotorisch veranlagter Leser sich bestätigen kann. Das Immersa hingegen hat ein ausziehbares Schwanenhalsmikrofon, welches komplett in der linken Ohrmuschel verschwinden kann. Ausgezogen ist es in jede beliebige Position manövrierbar und nicht, wie fest verbaute, nicht für jede Kopfform an der richtigen Stelle.

Der Vollständigkeit halber muss natürlich gesagt werden, dass auch diese Technik nicht neu ist. Ein Siberia V2 hat das ebenfalls, kostet aber leider ein Wenig mehr.

 
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Tragekomfort und Klangqualität

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Mit seinen 355 Gramm ist das Immersa wirklich angenehm zu tragen. Das Gewicht alleine ist hierbei aber sicher nicht der wichtigste Punkt. Auch nicht die Beweglichkeit der Ohrmuscheln alleine.
Wer sich schon einmal mit „günstigen“ Headsets rumgeschlagen hat und nach zwei Stunden Spielen erst einmal eine Pause machen musste, weil die Ohren schmerzten wird sicher die enorm dimensionierten Ohrmuscheln des Immersa zu schätzen wissen. Testweise wurde das Headset vom Verfasser für 6 Stunden am Stück getragen. Nach dem Abnehmen fällt einem weder „ein Stein vom Ohr“ noch freut man sich, endlich keinen Druck mehr auf den Ohren zu haben, denn beides ist nicht der Fall. Vielmehr bemerkt man, wie gut das Immersa Außengeräusche wirklich dämpft, weil die Umgebung plötzlich wieder voll da ist. Solche Werte sind natürlich immer rein subjektiver Natur, aber mit moderater Musiklautstärke war die ein Klingeln der Post leider nicht zu bemerken. Etwas, das bisher nie vorgekommen war. Ohne Sound ist die Umgebung natürlich wahrnehmbar, aber es ist alles um mehrere Stufen gedämmt. Die beste Analogie wären Geräusch durch eine geschlossene Tür (Nicht Sperrholz). In Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine Open-Back-Design handelt ist die Dämpfung durchaus erstaunlich.
Umgekehrt verhält es sich jedoch nicht ganz so. Was immer im Headset läuft, die Umgebung wird es mitbekommen.

Der Klang ist wirklich gut. Vor Allem dafür, dass es sich „nur“ um Stereo-, und nicht um Surround Sound handelt. Allerdings braucht es nicht immer ein 7.1 System, um den Eindruck zu vermitteln mitten im Geschehen zu sein und das Immersa ist das perfekte Beispiel dafür. Mit einer guten Liveaufnahme kann hier durchaus ein „mitten drin“ Gefühl aufkommen. Bei Studioaufnahmen kann man sich mit geschlossenen Augen durchaus vorstellen, zwischen der Band zu sitzen. Sowohl Mitten, als auch Höhen, kommen sehr gut, wobei Erstere noch einen Tick klarer sind. Einzig die Bässe sind mitunter etwas abgeschwächt, was aber hauptsächlich der Bauart (Ohne die das Soundgefühl aber nicht annähernd vergleichbar wäre) und den 40mm Treibern geschuldet sein dürfte.

Bei Skypetests kam die Stimme klar und deutlich beim Gegenüber an. Laut Angabe besser, als bei bisherigen Pendants, was aber mehr am besser positionierbaren Mikrofon selbst, als an der Hardware liegen dürfte. Nebengeräusche gab es kaum. Vor Allem kein Echo, welches bei omnidirektionalen Mikrofonen in Verbindung mit Open-Back-Headsets gerne auftritt.
 
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Fazit

Beim Immersa handelt es sich in jedem Fall um ein grandioses Headset, welches sowohl in Punkto Tragekomfort, Verarbeitung, Stabilität, als auch Soundqualität begeistert.

Bezugnehmend auf die initiale Fragestellung, ob Cougars proklamierte Philosophie nur ein PR-Stunt ist, bleibt auf jeden Fall beim Immersa nur eine Antwortoption: Nein. Andernfalls hätte man sich durchaus am Markt orientieren, Produktionskosten senken, und die Gewinnspanne so erhöhen können. Hierfür hätte es nur ein paar Überlegungen gebraucht: „Braucht ein günstiges Headset ein ausziehbares Mikrofon?“, oder „Reicht nicht ein Standarddesign mit Kunststoffbügel?“. Beide Fragen stellte sich offenbar (und glücklicherweise) bei Cougar niemand, so dass das Immersa in seiner jetzigen Form entstehen konnte.

Wer auf der Suche nach einem sehr gutem Headset ist, dabei aber nicht im Bereich 100 – 200€ suchen möchte und/ oder kann, dem kann das Cougar Immersa nur wärmstens ans Herz gelegt werden. Man kann bei einer Kaufentscheidung eigentlich überhaupt nichts falsch machen, da man für bessere Soundqualität schon deutlich mehr ausgeben muss, aber für das gleiche Geld nirgends wirklich mehr bekommen kann. Vor Allem nicht im Hinblick auf die Qualität, Stabilität und Ausstattung.

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Paar anmerkungen von mir dazu ^^

- Vergleiche? z.B. mit dem seit paar Jahren zurecht extrem beliebten Kingston hyperX Cloud (basierend auf nem Takstar Pro 80, bzw dem QPad QH 90). Das würde zwar 20€ mehr kosten, aber wie schlägt es sich zu dem? Ist es in den einzelnen Punkte nur etwas schelchter? deutlich schlechter? (ein 80€ Razer Kraken Pro kostet z.b. mehr als das Kingston, ist aber wesentlich schlechter im Klang, beispielsweise).
Oder z.B. dem Bitfenix Flo für etwa den selben Preis.
Oder dem beliebten Superlux 681 für 20€~. Wie schlägt er sich gegen den? Damit würde man das Headset besser zuordnen können.
Denn so weiß man nur: Es kostet 46€, und du findest den Klang gut.

Auch zum Klangbild sagst du nichts handfestes. Bässe abgeschwächt, schön und gut. aber was heißt das? Ist es nun ein Bass-armes Headset, welches weniger Bass zeigt, als in der Realität? Ist der bass nur "abgeschwächt", im vergleich zu dicken bassbombern?
verschiedene user sind verschiedenes gewohnt ^^ Wenn du z.B. nur Bassbomber kennst, ist eine "nur leichte" betonung für dich vll bassarm. Jemand, der neutrales gewohnt ist, da wäre das "zu viel bass" ^^ Daher wäre es auch gut zu wissen, was du sonst noch so kennst für Headsets oder Kopfhörer

- Woran hast du es denn angeschlossen? Dedizierte Soundkarte? Ins Mainboard? Onboard Soundchip aber angeschlossen über den gehäuseanschluss (in dem fall, welches Gehäuse? Klingt doof, aber Je nach gehäuse kann der 3.5mm Anschluss schlecht konstruiert sein, und sich negativ auf den Klang auswirken. Rauschen z.B.)
Genaue Bezeichnungen wären sinnvoll, da es schon nen unterschied macht, ob man ne gute Soundkarte nutzt, oder irgendeinen 8 Jahre alten 08/15 billig-Soundchip^^
Auch wäre interessant zu wissen, ob und wie stark der Sound von der Quelle abhängt. Klingt es an ner Soundkarte z.B. nenneswert anders/besser, als am Realtek Soundchip?
natürlich schwer zu testen, aber mich würde auf jeden Fall interessieren woran getestet wurde. ^^


- Was genau meinst du mit "nur" Stereo? Klingt ja fast, als ob du den besseren Sound erst bei "Surround" erwartest? :P
Virtuelles 7.1 ist ja nur ne surround simulation, die mehrere Soundkanäle zu stereo runter rechnet.
Und "echtes" Surround hat grundsätzlich eine deutlich schlechtere Soundqualität (weil du ja 6-8 mini-Treiber hast, statt 2 große gute, und hier auf Quantität gesetzt wird, statt Qualität)
 
Hallo Darkseth,

Gerade wenn es um Audio geht ist zu Vieles von subjektiven Faktoren abhängig, um tatsächlich für eine Aussage treffen zu können, die jeder unterschreiben kann. Daher habe ich den Fokus auch mehr auf die Frage gelegt, was man denn da für sein Geld bekommt, was es anderswo vielleicht nicht, bzw teurer gibt.

Natürlich sind deine Fragen durchaus berechtigt, daher versuche ich dazu noch was zu sagen:

- Vergleiche? z.B. mit dem seit paar Jahren zurecht extrem beliebten Kingston hyperX Cloud (basierend auf nem Takstar Pro 80, bzw dem QPad QH 90). Das würde zwar 20€ mehr kosten, aber wie schlägt es sich zu dem? Ist es in den einzelnen Punkte nur etwas schelchter? deutlich schlechter? (ein 80€ Razer Kraken Pro kostet z.b. mehr als das Kingston, ist aber wesentlich schlechter im Klang, beispielsweise).
Oder z.B. dem Bitfenix Flo für etwa den selben Preis.
Oder dem beliebten Superlux 681 für 20€~. Wie schlägt er sich gegen den? Damit würde man das Headset besser zuordnen können.
Denn so weiß man nur: Es kostet 46€, und du findest den Klang gut.

Ich hatte ein HyperX Cloud, habe das aber nicht mit rein genommen, weil es preislich weiter oben angesiedelt war. Im Direktvergleich würde ich es so sagen:
- Immersa trägt sich leicht angenehmer
- Cloud bringt bei Metal/ Rock mehr Druck/ Bass rüber, dafür kein vergleichbares Feeling.
- Cloud schirmt dich vor Umgebungsgeräuschen gut ab (und die Umgebung vor deinem Sound), während Immersa eher dämpft

Auch zum Klangbild sagst du nichts handfestes. Bässe abgeschwächt, schön und gut. aber was heißt das? Ist es nun ein Bass-armes Headset, welches weniger Bass zeigt, als in der Realität? Ist der bass nur "abgeschwächt", im vergleich zu dicken bassbombern?
verschiedene user sind verschiedenes gewohnt ^^ Wenn du z.B. nur Bassbomber kennst, ist eine "nur leichte" betonung für dich vll bassarm. Jemand, der neutrales gewohnt ist, da wäre das "zu viel bass" ^^ Daher wäre es auch gut zu wissen, was du sonst noch so kennst für Headsets oder Kopfhörer

Gemeint ist: Aufnahmen, die man selbst gemacht hat und kennt zeigen ein gewisses Maß an Bassverlust verglichen mit dem, was wirklich da war/ sein sollte. Ein Bassbomber ist es mit Nichten. Das war aber das Cloud nun auch nicht wirklich, teilweise weniger.

- Woran hast du es denn angeschlossen? Dedizierte Soundkarte? Ins Mainboard? Onboard Soundchip aber angeschlossen über den gehäuseanschluss (in dem fall, welches Gehäuse? Klingt doof, aber Je nach gehäuse kann der 3.5mm Anschluss schlecht konstruiert sein, und sich negativ auf den Klang auswirken. Rauschen z.B.)
Genaue Bezeichnungen wären sinnvoll, da es schon nen unterschied macht, ob man ne gute Soundkarte nutzt, oder irgendeinen 8 Jahre alten 08/15 billig-Soundchip^^
Auch wäre interessant zu wissen, ob und wie stark der Sound von der Quelle abhängt. Klingt es an ner Soundkarte z.B. nenneswert anders/besser, als am Realtek Soundchip?
natürlich schwer zu testen, aber mich würde auf jeden Fall interessieren woran getestet wurde. ^^

Sound Blaster Z. Realtek-Chip als Vergleich kann ich leider nicht anbieten. Der hat sich auf meinem Board schon vor über nem Jahr verabschiedet.

- Was genau meinst du mit "nur" Stereo? Klingt ja fast, als ob du den besseren Sound erst bei "Surround" erwartest? :P
Virtuelles 7.1 ist ja nur ne surround simulation, die mehrere Soundkanäle zu stereo runter rechnet.
Und "echtes" Surround hat grundsätzlich eine deutlich schlechtere Soundqualität (weil du ja 6-8 mini-Treiber hast, statt 2 große gute, und hier auf Quantität gesetzt wird, statt Qualität)

Gerade im Bereich um 50€ abwärts, was häufig nun mal low budget bedeutet, ist das "Klangerlebnis" doch eher mau. Diese Aussage kommt auch zu 100% aus der persönlichen Erfahrung, ohne genauer zu erklären, woher es kommt, daher genauer:
Die meisten Headsets, die ich am PC hatte waren closed back. Da hier der Sound quasi direkt ins Ohr gedrückt, aber verstärkt, wird, braucht es schon eine Virtualisierung für ein so angenehmes Raum- bzw Umgebungsgefühl bei der Musik, wie es hier sofort der Fall war. Allerdings hätte ich das durchaus besser formulieren können.

Danke auf jeden Fall für die Anmerkungen
 
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