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[Review]Cooler Master Silencio 652S
Herzlich willkommen und viel Spaß beim Lesen meines Reviews!
1. Einleitung und Danksagung
Das Silencio 652S ist das Topmodell aus der Silent Serie des Herstellers Cooler Master. Es weist für einen momentanen Kaufpreis von um die 100€
auf dem Papier eine typische Austattung auf. Dazu gehören zum Beispiel die Dämmung und die verbauten Silent Lüfter. Außerdem wird das Gehäuse
mit zahlreichen Möglichkeiten für weitere Lüfter und auch für Wasserkühlungen beworben.
Ich bin gespannt, wie sich das Silencio 652S im Praxiseinsatz schlägt!
Ich möchte an dieser Stelle nicht vergessen mich bei Sylvain von Cooler Master für das Testsample zu bedanken!
2. Spezifikationen und Zubehör
Zuerst einmal kann man sich einen Überblick über die wichtigsten Daten und das mitgelieferte Zubehör machen:
Neben dem üblichen Zubehör, wie Abstandshalter für das Mainboard und Schrauben zum Montieren von allen wichtigen Komponenten, legt Cooler Master noch zwei Adapterstücke für die Installation
einer 3,5" Festplatte in einem 5,25" Schacht, einige Kabelbinder, Gummientkoppler für Festplatten sowie einen Speaker bei. Damit fällt das Zubehör zwar nicht überwältigend, aber durchaus ausreichend aus.
Alle wichtigen Schrauben für das Zusammenbauen des System liegen bei.
3. Äußere Merkmale
Die Vorderseite wird von einer mattschwarzen Tür aus Kunststoff dominiert, welche mit dem Cooler Master Logo geschmückt ist. Hinter dieser Tür, welche außerdem gedämmt ist,
verbergen sich drei Einschübe für optische Laufwerke im oberen Bereich sowie ein entfernbares Lüftergitter im unteren Bereich. Unter dem Lüftergitter verbergen sich zwei der drei
vorinstallierten 120mm Gehäuselüfter. Leider fühlt sich Tür aus dem sehr biegsamen Plastik nicht sehr hochwertig an. Außerdem kann man bei dem Lüftergitter keinesfalls von einem
Staubfilter sprechen, dafür ist die Struktur zu grob. Rechts neben der Tür befinden sich außerdem noch die Knöpfe für Power und Reset und die Status-LEDs.
Die Oberseite beherbergt das eigentliche Frontpanel, bestehend aus 4 USB Ports, zwei davon mit dem schnelleren 3.0 Standard.
Außerdem gibt es Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon. Zusätzlich verbaut Cooler Master einen Card Reader, das sieht man selten.
Der restliche Teil der Oberseite besteht im Wesentlichen aus einer Kunstoffabdeckung, umfasst von einem Streifen in Hochglanzoptik, der mit dem Cooler Master Logo geschmückt ist.
Diese, etwas klapprige, Abdeckung lässt sich ganz einfach abmontieren, indem man sie nach hinten schiebt. Auf den nächsten Bildern sieht man das Resultat.
Unter der Kunstoffplatte kommt ein ähnlich strukturiertes Lüftergitter zum Vorschein, wie wir es auf der Vorderseite schon gesehen haben. Darunter ist Platz für zwei 120/140mm oder einen 180mm Lüfter.
Außerdem kann dort ein 240mm Radiator für eine Wasserkühlung angebracht werden.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Unterseite und das Heck des Gehäuses. An der Unterseite sind zum Glück feine und, wie auf dem Bild zu erkennen, einfach herausziehbare Staubfilter vorhanden.
So wird die Luft gereinigt, die das Netzteil und ein optionaler 120/180mm Lüfter in das Case pusten. Außerdem sind an der Unterseite an den vier Stelzen Gummiflächen, die das Gehäuse rutschfest stehen lassen.
Durch die Erhöhung sollte es auch auf Teppichboden kein Problem mit der Luftzufuhr geben.
An der Rückseite sind natürlich die Aussparungen für die IO-Ports des Mainboards und das Netzteil vorhanden. Zudem bläst hier der dritte vorinstallierte 120mm Lüfter die erwärmte Luft aus dem Case.
Für ATX Mainboards stehen 7 Slots zur Verfügung, die mit verschraubten Blechen geschlossen sind. Ein 8. Slot kann beispielsweise für Lüftersterungen in Slotform genutzt werden, ohne einen
Steckplatz für das Mainboard zu blockieren. Wer eine Wasserkühlung mit externem Radiator betreiben möchte wird sich über die Schlauchdurchführungen freuen.
Bei der Seitenansicht möchte ich nur auf die linke Seite eingehen, da die rechte Seite komplett geschlossen ist. Beide Seitenteile sind mit einer Dämmung versehen, die linke Seite hat aber zusätzlich
eine entfernbare Aussparung. Hier kann ein 180mm oder 200mm Lüfter optional montiert werden. Was mir bei der Dämmung auffällt: Die Kanten sind teils sehr ausgefranst, das sieht etwas unschön aus.
4. Innenraum
Entfernt man die vier Daumenschrauben, zwei an jedem Seitenteil, kann man sehr einfach und schnell ins Innere des Silencio 652S schauen.
Öffnet man das Silencio 652S zum ersten Mal nach dem Auspacken sieht das Ganze so aus, wie auf den oberen Bildern zu sehen.
Rechts sind die Einschübe für drei 5,25" Laufwerke, darunter insgesamt 7 Festplatten oder SSDs (4x 2,5" und 3x 3,5"). Dass die Festplattenkäfige aber noch mehr zu bieten haben, sehen wir gleich noch.
Auf der Unterseite wird, wie üblich bei einbem Tower, das Netzteil montiert. Durch vier kleine Gumminöppel ist das Netzteil entkoppelt. Außerdem ist neben dem Netzteil Platz für einen Lüfter.
Damit es im Gehäuse schön aufgeräumt aussieht, sind insgesamt vier Kabeldurchführungen vorhanden und für CPU Kühler Backplates gibt es eine Aussparung im Mainboard-Tray.
Nicht vergessen möchte ich natürlich den noch jungfräulich zusammengebundenen Kabelstrang von der Front. Damit werden die Knöpfe, LEDs und Anschlüsse mit dem Mainboard verbunden.
Die Kabel sind, mit Ausnahme des HD-Audiokabels am Stecker, schwarz ummantelt, um der insgesamt stimmigen Optik im Innenraum nicht zu schaden.
Auf der Rückseite des Mainboard-Trays sind etwa 1,5cm Platz für Kabel. Inwiefern das ausreichend ist, wird sich beim Verbauen des Testsystems zeigen.
Auf den ersten blick nicht sofort zu erkennen ist, dass unter der Aussparung für den CPU Kühler ein 2,5" Laufwerk verschraubt werden kann.
Wie zuvor schon angedeutet, stellen die Festplattenkäfige eine Besonderheit dar. Denn die Käfige lassen sich nicht nur entfernen, der obere Teil kann sogar in der Größe variieren.
Durch das lösen von insgesamt 4 Schrauben an der Vorder- und Rückseite des oberen Käfiges lässt sich die linke Schiene nach links versetzen. Die Schlitten können danach
ganz einfach auseinander gezogen werden und sind so ganz schnell für 3,5" Festplatten bereit. Natürlich ist dann weniger Platz für lange Grafikkarten.
Wer viel Platz für Grafikkarten braucht oder einen Radiator in der Front montieren möchte kann durch lösen von Schrauben an der Unterseite und Vorderseite auch beide Käfige
vollständig entfernen. Wer beispielsweise mit nur einem 2,5" Laufwerk auf der Mainboard Rückseite auskommt, kann so natürlich auch einfach den Luftstrom verbessern.
Vor allem die in der Größe variablen Festplattenschlitten haben mich überzeugt. 3,5" Festplatten werden einfach werkzeuglos eingespannt und sind durch Gummiringe entkoppelt.
5. Einbau des Testsystems
Testhardware
Prozessor | Intel Xeon E3 1240v3 @Stock
Grafikkarte | Sapphire Radeon R9 390 Nitro @Stock
Mainboard | ASUS Z97-Pro Gamer
Arbeitsspeicher | 2x8GB Crucial Ballistix Sport 1600 CL9
Gehäuse | Fractal Design Define R4 Black Pearl
Netzteil | BeQuiet Straight Power E9 450W
Massenspeicher | 500GB Crucial MX200, Samsung 2,5" 1TB HDD
Der Einbau meiner Hardware verlief größtenteils problemlos. Die Öffnungen für die Kabel sind gut platziert, alle Gewinde sauber geschnitten und die Platzverhältnisse in Ordnung.
Einzig beim Einbau meiner, doch recht langen, 390 Nitro musste ich etwas tricksen und sie erst Schräg einführen. Wer also sehr lange Grafikkarten verbauen will, muss auf jeden
Fall den oberen Festplattenkäfig entfernen, meine Grafikkarte hat so grade gepasst.
Eine weitere Sache, die mich stört, ist der Platz hinter dem Mainboard. Wie man auf dem Bild erahnen kann, musste ich viele Kabel hinter den Festplatten verstauen, da hinter dem
Mainboard-Tray nicht alle Kabel meines nicht-modularen Netzteils Platz gefunden haben. Mit ein bisschen Grips lässt sich aber in dem Silencio 652S alles verbauen. Was mich
persönlich etwas überrascht hat: Mein 17cm hoher Himalaya2 passt noch so grade hinein, obwohl die offizielle Angabe bei max. 16,8cm CPU-Kühler-Höhe liegt.
Das hat mir einiges an Arbeit erspart.
6. Temperaturen und Lautstärke
Temperaturen
An dieser Stelle war eigentlich ein Vergleich der Temperaturen mit meinem Fractal Design Define R4 geplant. Leider fing meine Grafikkarte nach dem Umbau an unerklärlicher
Weise Probleme zu machen, sodass ich an dieser Stelle leider nur zwei Messwerte des Silencio 652S vorweisen kann. Diese wollten aber ein Hinweis darauf sein, dass das
Silencio 652S defintiv in der Lage ist, meine Hardware ordentlich kühl zu halten.
Hier die Messwerte, gemessen wurde jeweils nach einem Durchlauf des aktuellen 3D Marks. Die CPU Kerntemperatur ist ein Mittelwert der 4 physikalischen CPU Kernen.
Die Raumtemperatur lag bei etwa 17 °C. Ich habe zwei Messungen durchführen können. Ich habe dabei die Gehäuselüfter einmal bei 100% und einmal bei 75% betrieben.
Geplant war noch eine Messung bei 50%, dazu kam es aber leider nicht mehr.
Lüfterdrehzahl | CPU | GPU
100% | 60,25 °C | 68 °C
75% | 62,25 °C | 68 °C
Lautstärke
Zunächst möchte ich kurz ein paar Worte zu den verbauten Lüftern erwähnen.
Wie ich der offiziellen Herstellerseite entnehmen kann, sind insgesamt drei 120mm Lüfter mit einem staubgeschützten LDB-Lager verbaut.
Diese sollen bei max. 1200 UPM und bei einem Durchsatz von 38CFM einen Schalldruck von lediglich 11dBA erzeugen.
Angeschlossen werden diese entweder per 3Pin Anschluss direkt am Mainboard oder einer Lüftersteuerung oder per Molex-Adapter direkt am Netzteil.
Ich habe die Lüfter am Mainboard angeschlossen, um sie über das UEFI regeln zu können. Messen kann ich die Lautstärke leider nicht, aber ich möchte
trotzdem mal meine subjektiven Eindrücke der Lüfter mit Euch teilen.
Bei 100% Drehzahl ist ein sehr leises Rauschen des Luftstromes zu hören. Die Lager an sich erzeugen so gut wie keine Nebengeräusche.
Wenn man direkt mit dem Ohr am Lüfter Klebt, ist ein dezentes Surren zu hören, das fällt aber wirklich nur auf, wenn man nah ran geht.
Bei 75% Drehzahl sind die Lüfter dann praktisch unhörbar.
7. Fazit und Wertung
Ein abschließendes Fazit zu ziehen fällt mir schwer. Das Gehäuse hat sowohl einige Mängel, die bei einem Kaufpreis von etwa 100€ nicht sein müssen, aber
auch einige nette Features, die einem das Leben leichter machen können. Ich fasse die Vor- und Nachteile mal in einer Tabelle übersichtlich zusammen:
Vorteile | Nachteile
leise Lüfter | äußere Verarbeitung teils klapprig
Cardreader | fehlende Staubfilter in der Front
durchdachte HDD-Käfige | wenig Platz für Kabelmanagement
viele Lüfterplätze |
Dämmung |
Innenraum gut verarbeitet |
Insgesamt erfüllt das Silencio 652S zufriedenstellend seinen Zweck. Die Hardware ist im durchdachten Innenraum gut aufgehoben, das Kühlkonzept überzeugt (inkl. der leisen Lüfter)
und die Dämmung sorgt außerdem für eine angenehme Geräuschkulisse. Auch die Verarbeitung und die durchweg schwarze Lackierung im Innenraum weiß zu gefallen.
Besonders überrascht war ich von dem Konzept der HDD-Käfige, das ist auf jeden Fall ein sehr nützliches Feature.
Wer aber viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild legt, wird mit der etwas klapprig wirkenden Plastik-Front nicht unbedingt glücklich werden. Außerdem wird man sich darauf einstellen müssen,
das Innere regelmäßig von Staub zu befreien. Staubfilter in der Front sind, grade wenn man den Preis bedenkt, auf jeden Fall Pflicht. Zudem ist man mit einem modularen Netzteil besser aufgehoben.
Überschüssige Kabel lassen sich etwas mühsam verstauen. Man muss sich vor dem kauf also genau überlegen, was man sucht. Abschließend muss ich aber sagen, dass ich das Silencio 652S für das
Gebotene etwas zu teuer finde.
Herzlich willkommen und viel Spaß beim Lesen meines Reviews!
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Danksagung
2. Spezifikationen und Zubehör
3. Äußere Merkmale
4. Innenraum
5. Einbau des Testsystems
6. Temperaturen und Lautstärke
7. Fazit und Wertung
1. Einleitung und Danksagung
2. Spezifikationen und Zubehör
3. Äußere Merkmale
4. Innenraum
5. Einbau des Testsystems
6. Temperaturen und Lautstärke
7. Fazit und Wertung
1. Einleitung und Danksagung
Das Silencio 652S ist das Topmodell aus der Silent Serie des Herstellers Cooler Master. Es weist für einen momentanen Kaufpreis von um die 100€
auf dem Papier eine typische Austattung auf. Dazu gehören zum Beispiel die Dämmung und die verbauten Silent Lüfter. Außerdem wird das Gehäuse
mit zahlreichen Möglichkeiten für weitere Lüfter und auch für Wasserkühlungen beworben.
Ich bin gespannt, wie sich das Silencio 652S im Praxiseinsatz schlägt!
Ich möchte an dieser Stelle nicht vergessen mich bei Sylvain von Cooler Master für das Testsample zu bedanken!
2. Spezifikationen und Zubehör
Zuerst einmal kann man sich einen Überblick über die wichtigsten Daten und das mitgelieferte Zubehör machen:
Neben dem üblichen Zubehör, wie Abstandshalter für das Mainboard und Schrauben zum Montieren von allen wichtigen Komponenten, legt Cooler Master noch zwei Adapterstücke für die Installation
einer 3,5" Festplatte in einem 5,25" Schacht, einige Kabelbinder, Gummientkoppler für Festplatten sowie einen Speaker bei. Damit fällt das Zubehör zwar nicht überwältigend, aber durchaus ausreichend aus.
Alle wichtigen Schrauben für das Zusammenbauen des System liegen bei.
3. Äußere Merkmale
Die Vorderseite wird von einer mattschwarzen Tür aus Kunststoff dominiert, welche mit dem Cooler Master Logo geschmückt ist. Hinter dieser Tür, welche außerdem gedämmt ist,
verbergen sich drei Einschübe für optische Laufwerke im oberen Bereich sowie ein entfernbares Lüftergitter im unteren Bereich. Unter dem Lüftergitter verbergen sich zwei der drei
vorinstallierten 120mm Gehäuselüfter. Leider fühlt sich Tür aus dem sehr biegsamen Plastik nicht sehr hochwertig an. Außerdem kann man bei dem Lüftergitter keinesfalls von einem
Staubfilter sprechen, dafür ist die Struktur zu grob. Rechts neben der Tür befinden sich außerdem noch die Knöpfe für Power und Reset und die Status-LEDs.
Die Oberseite beherbergt das eigentliche Frontpanel, bestehend aus 4 USB Ports, zwei davon mit dem schnelleren 3.0 Standard.
Außerdem gibt es Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon. Zusätzlich verbaut Cooler Master einen Card Reader, das sieht man selten.
Der restliche Teil der Oberseite besteht im Wesentlichen aus einer Kunstoffabdeckung, umfasst von einem Streifen in Hochglanzoptik, der mit dem Cooler Master Logo geschmückt ist.
Diese, etwas klapprige, Abdeckung lässt sich ganz einfach abmontieren, indem man sie nach hinten schiebt. Auf den nächsten Bildern sieht man das Resultat.
Unter der Kunstoffplatte kommt ein ähnlich strukturiertes Lüftergitter zum Vorschein, wie wir es auf der Vorderseite schon gesehen haben. Darunter ist Platz für zwei 120/140mm oder einen 180mm Lüfter.
Außerdem kann dort ein 240mm Radiator für eine Wasserkühlung angebracht werden.
Als nächstes werfen wir einen Blick auf die Unterseite und das Heck des Gehäuses. An der Unterseite sind zum Glück feine und, wie auf dem Bild zu erkennen, einfach herausziehbare Staubfilter vorhanden.
So wird die Luft gereinigt, die das Netzteil und ein optionaler 120/180mm Lüfter in das Case pusten. Außerdem sind an der Unterseite an den vier Stelzen Gummiflächen, die das Gehäuse rutschfest stehen lassen.
Durch die Erhöhung sollte es auch auf Teppichboden kein Problem mit der Luftzufuhr geben.
An der Rückseite sind natürlich die Aussparungen für die IO-Ports des Mainboards und das Netzteil vorhanden. Zudem bläst hier der dritte vorinstallierte 120mm Lüfter die erwärmte Luft aus dem Case.
Für ATX Mainboards stehen 7 Slots zur Verfügung, die mit verschraubten Blechen geschlossen sind. Ein 8. Slot kann beispielsweise für Lüftersterungen in Slotform genutzt werden, ohne einen
Steckplatz für das Mainboard zu blockieren. Wer eine Wasserkühlung mit externem Radiator betreiben möchte wird sich über die Schlauchdurchführungen freuen.
Bei der Seitenansicht möchte ich nur auf die linke Seite eingehen, da die rechte Seite komplett geschlossen ist. Beide Seitenteile sind mit einer Dämmung versehen, die linke Seite hat aber zusätzlich
eine entfernbare Aussparung. Hier kann ein 180mm oder 200mm Lüfter optional montiert werden. Was mir bei der Dämmung auffällt: Die Kanten sind teils sehr ausgefranst, das sieht etwas unschön aus.
4. Innenraum
Entfernt man die vier Daumenschrauben, zwei an jedem Seitenteil, kann man sehr einfach und schnell ins Innere des Silencio 652S schauen.
Öffnet man das Silencio 652S zum ersten Mal nach dem Auspacken sieht das Ganze so aus, wie auf den oberen Bildern zu sehen.
Rechts sind die Einschübe für drei 5,25" Laufwerke, darunter insgesamt 7 Festplatten oder SSDs (4x 2,5" und 3x 3,5"). Dass die Festplattenkäfige aber noch mehr zu bieten haben, sehen wir gleich noch.
Auf der Unterseite wird, wie üblich bei einbem Tower, das Netzteil montiert. Durch vier kleine Gumminöppel ist das Netzteil entkoppelt. Außerdem ist neben dem Netzteil Platz für einen Lüfter.
Damit es im Gehäuse schön aufgeräumt aussieht, sind insgesamt vier Kabeldurchführungen vorhanden und für CPU Kühler Backplates gibt es eine Aussparung im Mainboard-Tray.
Nicht vergessen möchte ich natürlich den noch jungfräulich zusammengebundenen Kabelstrang von der Front. Damit werden die Knöpfe, LEDs und Anschlüsse mit dem Mainboard verbunden.
Die Kabel sind, mit Ausnahme des HD-Audiokabels am Stecker, schwarz ummantelt, um der insgesamt stimmigen Optik im Innenraum nicht zu schaden.
Auf der Rückseite des Mainboard-Trays sind etwa 1,5cm Platz für Kabel. Inwiefern das ausreichend ist, wird sich beim Verbauen des Testsystems zeigen.
Auf den ersten blick nicht sofort zu erkennen ist, dass unter der Aussparung für den CPU Kühler ein 2,5" Laufwerk verschraubt werden kann.
Wie zuvor schon angedeutet, stellen die Festplattenkäfige eine Besonderheit dar. Denn die Käfige lassen sich nicht nur entfernen, der obere Teil kann sogar in der Größe variieren.
Durch das lösen von insgesamt 4 Schrauben an der Vorder- und Rückseite des oberen Käfiges lässt sich die linke Schiene nach links versetzen. Die Schlitten können danach
ganz einfach auseinander gezogen werden und sind so ganz schnell für 3,5" Festplatten bereit. Natürlich ist dann weniger Platz für lange Grafikkarten.
Wer viel Platz für Grafikkarten braucht oder einen Radiator in der Front montieren möchte kann durch lösen von Schrauben an der Unterseite und Vorderseite auch beide Käfige
vollständig entfernen. Wer beispielsweise mit nur einem 2,5" Laufwerk auf der Mainboard Rückseite auskommt, kann so natürlich auch einfach den Luftstrom verbessern.
Vor allem die in der Größe variablen Festplattenschlitten haben mich überzeugt. 3,5" Festplatten werden einfach werkzeuglos eingespannt und sind durch Gummiringe entkoppelt.
5. Einbau des Testsystems
Testhardware
Grafikkarte | Sapphire Radeon R9 390 Nitro @Stock
Mainboard | ASUS Z97-Pro Gamer
Arbeitsspeicher | 2x8GB Crucial Ballistix Sport 1600 CL9
Gehäuse | Fractal Design Define R4 Black Pearl
Netzteil | BeQuiet Straight Power E9 450W
Massenspeicher | 500GB Crucial MX200, Samsung 2,5" 1TB HDD
Der Einbau meiner Hardware verlief größtenteils problemlos. Die Öffnungen für die Kabel sind gut platziert, alle Gewinde sauber geschnitten und die Platzverhältnisse in Ordnung.
Einzig beim Einbau meiner, doch recht langen, 390 Nitro musste ich etwas tricksen und sie erst Schräg einführen. Wer also sehr lange Grafikkarten verbauen will, muss auf jeden
Fall den oberen Festplattenkäfig entfernen, meine Grafikkarte hat so grade gepasst.
Eine weitere Sache, die mich stört, ist der Platz hinter dem Mainboard. Wie man auf dem Bild erahnen kann, musste ich viele Kabel hinter den Festplatten verstauen, da hinter dem
Mainboard-Tray nicht alle Kabel meines nicht-modularen Netzteils Platz gefunden haben. Mit ein bisschen Grips lässt sich aber in dem Silencio 652S alles verbauen. Was mich
persönlich etwas überrascht hat: Mein 17cm hoher Himalaya2 passt noch so grade hinein, obwohl die offizielle Angabe bei max. 16,8cm CPU-Kühler-Höhe liegt.
Das hat mir einiges an Arbeit erspart.
6. Temperaturen und Lautstärke
Temperaturen
An dieser Stelle war eigentlich ein Vergleich der Temperaturen mit meinem Fractal Design Define R4 geplant. Leider fing meine Grafikkarte nach dem Umbau an unerklärlicher
Weise Probleme zu machen, sodass ich an dieser Stelle leider nur zwei Messwerte des Silencio 652S vorweisen kann. Diese wollten aber ein Hinweis darauf sein, dass das
Silencio 652S defintiv in der Lage ist, meine Hardware ordentlich kühl zu halten.
Hier die Messwerte, gemessen wurde jeweils nach einem Durchlauf des aktuellen 3D Marks. Die CPU Kerntemperatur ist ein Mittelwert der 4 physikalischen CPU Kernen.
Die Raumtemperatur lag bei etwa 17 °C. Ich habe zwei Messungen durchführen können. Ich habe dabei die Gehäuselüfter einmal bei 100% und einmal bei 75% betrieben.
Geplant war noch eine Messung bei 50%, dazu kam es aber leider nicht mehr.
100% | 60,25 °C | 68 °C
75% | 62,25 °C | 68 °C
Lautstärke
Zunächst möchte ich kurz ein paar Worte zu den verbauten Lüftern erwähnen.
Wie ich der offiziellen Herstellerseite entnehmen kann, sind insgesamt drei 120mm Lüfter mit einem staubgeschützten LDB-Lager verbaut.
Diese sollen bei max. 1200 UPM und bei einem Durchsatz von 38CFM einen Schalldruck von lediglich 11dBA erzeugen.
Angeschlossen werden diese entweder per 3Pin Anschluss direkt am Mainboard oder einer Lüftersteuerung oder per Molex-Adapter direkt am Netzteil.
Ich habe die Lüfter am Mainboard angeschlossen, um sie über das UEFI regeln zu können. Messen kann ich die Lautstärke leider nicht, aber ich möchte
trotzdem mal meine subjektiven Eindrücke der Lüfter mit Euch teilen.
Bei 100% Drehzahl ist ein sehr leises Rauschen des Luftstromes zu hören. Die Lager an sich erzeugen so gut wie keine Nebengeräusche.
Wenn man direkt mit dem Ohr am Lüfter Klebt, ist ein dezentes Surren zu hören, das fällt aber wirklich nur auf, wenn man nah ran geht.
Bei 75% Drehzahl sind die Lüfter dann praktisch unhörbar.
7. Fazit und Wertung
Ein abschließendes Fazit zu ziehen fällt mir schwer. Das Gehäuse hat sowohl einige Mängel, die bei einem Kaufpreis von etwa 100€ nicht sein müssen, aber
auch einige nette Features, die einem das Leben leichter machen können. Ich fasse die Vor- und Nachteile mal in einer Tabelle übersichtlich zusammen:
leise Lüfter | äußere Verarbeitung teils klapprig
Cardreader | fehlende Staubfilter in der Front
durchdachte HDD-Käfige | wenig Platz für Kabelmanagement
viele Lüfterplätze |
Dämmung |
Innenraum gut verarbeitet |
Insgesamt erfüllt das Silencio 652S zufriedenstellend seinen Zweck. Die Hardware ist im durchdachten Innenraum gut aufgehoben, das Kühlkonzept überzeugt (inkl. der leisen Lüfter)
und die Dämmung sorgt außerdem für eine angenehme Geräuschkulisse. Auch die Verarbeitung und die durchweg schwarze Lackierung im Innenraum weiß zu gefallen.
Besonders überrascht war ich von dem Konzept der HDD-Käfige, das ist auf jeden Fall ein sehr nützliches Feature.
Wer aber viel Wert auf das äußere Erscheinungsbild legt, wird mit der etwas klapprig wirkenden Plastik-Front nicht unbedingt glücklich werden. Außerdem wird man sich darauf einstellen müssen,
das Innere regelmäßig von Staub zu befreien. Staubfilter in der Front sind, grade wenn man den Preis bedenkt, auf jeden Fall Pflicht. Zudem ist man mit einem modularen Netzteil besser aufgehoben.
Überschüssige Kabel lassen sich etwas mühsam verstauen. Man muss sich vor dem kauf also genau überlegen, was man sucht. Abschließend muss ich aber sagen, dass ich das Silencio 652S für das
Gebotene etwas zu teuer finde.
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