News Problemfall Steam Early Access? Was Enshrouded, Palworld und Co. gemeinsam haben

PCGH-Redaktion

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Das Jahr 2024 hat schon sehr viele und sehr starke Early-Access-Spiele auf Steam gesehen. Allerdings eint nahezu alle Titel dasselbe Problem: Die Begeisterung lässt sehr schnell nach.

Was sagt die PCGH-X-Community zu Problemfall Steam Early Access? Was Enshrouded, Palworld und Co. gemeinsam haben

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Early Access ist meiner Meinung nach eine Medaille mit zwei Seiten, von denen die eine Seite besonders dunkel ist.

  • Prinzipiell ist "Early Access" erstmal ein Euphemismus für einen kostenpflichtigen Beta-Test, den es früher per Anmeldung und Invite für umsonst gab
  • Seit den 80ern haben es Studios eigentlich regelmäßig hinbekommen, ein ansatzweise fertiges Spiel auch ohne Endnutzer-"Vorfinanzierung" zu launchen.
  • Early Access kann also durchaus als Cash-Grab gesehen werden, um für unfertige Spiele schonmal ordentlich Knete einzufahren und sich später mit "ist ja nur Early Access" zu rechtfertigen, warum nichts Substanzielles mehr kommt
  • Der künstlich erzeugte Hype um viele Spiele ist mittlerweile lachhaft, auch dank Promotionsformen wie Twitch, Tiktok und Co. Ich erinnere mich an Games wie Among Us, Fall Guys, Valheim und Co., die nach ein paar Monaten wieder komplett uninteressant (bzw. Nischenprodukte) waren, wenn der erste Aha-Effekt sich abgenutzt hat. Zur Zeit wird mit "Manor Lords" eine ähnliche Sau durchs Dorf getrieben. Dabei handelt es sich noch nicht mal um schlechte Spiele, aber im echten Leben würde auch niemand jeden Tag vier Stunden Monopoly zocken.
  • Spielspaß wird aus Anbietersicht heute völlig anders definiert. Wie lange haben wir denn in den 90ern Worms gespielt? You don't know Jack? Jagged Alliance, Command & Conquer oder Quake? Meistens nur ein paar Stunden und dann haben wir irgendwas anderes gemacht. Die Spiele selbst waren auch gar nicht auf exzessiv lange Zeiträume ausgelegt vom Content her. Das höchste der Gefühle waren RPGs wie Might & Magic, Baldurs Gate oder Fallout und selbst hier gab es einfach gefühlt jedes Jahr einen neuen Teil.
  • Selbst Triple A Spiele wurden häufig gar nicht durchgespielt und trotzdem haben die ersten paar Levels Fun gebracht. Die rückwirkende Beurteilung ob gut oder schlecht basierte gar nicht mal auf der Netto-Spielzeit, sondern auf dem initialen Gefühl, dass man ein geiles Game in den Händen gehalten hat.
  • Das einzelne Spiele jetzt über Jahre (!) die Spieler exklusiv binden sollen (durch DLCs und Co.) ist eine Anforderung, die auch im Kontext von unfassbar viel Konkurrenz kaum mehr erfüllbar ist. Wenn einzelne Marken wie Minecraft das schaffen, oder neue Spielvarianten wie Battle Royale den Markt nachhaltig umkrempeln, sind das meistens ziemlich grundsätzliche Ausnahmen, die was komplett Neues einbringen.
  • Richtig umfangreiche Open World Spiele gab es früher in der Form auch nicht - da waren die Elder Scrolls Spiele im Schatten der damaligen MMORPGs noch die Vorreiter
Die einzigen Projekte, die von einem ehrlichen EA profitieren können, sind die von kleinen Independent-Studios, die keinen millionenschweren Sponsor/Publisher im Nacken haben. Aber auch hier verkommt EA häufig zu einer Wildcard für einen miesen Produktlaunch.
 
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Early Access ist ja schön und gut, für mich allerdings gestorben. Warum? Man zahlt Geld dafür um die Arbeit des QM zu erledigen. Wenn ich ein Game im EA kaufe und die Performance abgrundtief schlecht ist, warum sollte ich dann mit diesem Hindernis ein Game langfristig testen? Der Inhalt ist mir bei miserabler Performance einfach egal. Wenn ein Spieler langfristig dabei sein soll, sollte sich der Entwickler vorher wenigstens um die Performance kümmern. Ansonsten sehe ich keinerlei Wertschätzung meiner investierten Zeit, sondern lediglich das Interesse an meinem Geld! Wer sein Geld blind ausgeben will, soll das machen. Ich bin es leid in kaputte Grundgerüste zu investieren. Für mich ist der Gamingmarkt in einem miserablen Zustand, in dem Qualität weniger wert ist als der schnelle Cashflow.
 
Ein interessantes Thema welches ihr da heute aufgegriffen habt. Also bei mir ist es so, dass ich mich zwar immer sehr darauf freue, mit einem neuen Spiel in eine neue Welt eintauchen zu können. Die Wahrscheinlichkeit, dass ich in diese aber sobald ich diese Welt mal ausgiebig über viele Tage, Wochen oder je nach Umfang sogar ein paar Monate erkundet habe, erneut betrete, ist vielleicht bei 5%. Das können je nach Spiel 30h aber auch 300h sein. Nur irgendwann ist für mich die Luft raus dem Setting und dann habe ich mit dem Titel abgeschlossen und freue mich auf neue Welten.

Ausnahmen sind Addons wie Blood & Wine (Witcher 3) oder Ähnliches, wobei es da dann ja wieder extrem viel zu erkunden und auch eine neue Story zu genießen gibt.

Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass ich mich bei Spielen die mich ansprechen verfrüht durch einen EA-Pass einkaufen würde, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass ich das fertige Spiel nie wirklich zu Gesicht bekommen würde, ganz unabhängig davon, wie stark da noch daran gearbeitet wird. Nicht mal weil es gar nicht fertiggestellt wird sondern weil ich bis dahin längst die Lust darauf verloren hätte.

Für mich ein Grund mehr warum ich EA generell meide und auf Steam sogar rausfiltern lasse, weil ich gar keine Lust habe, so extrem viel Zeit mit einem Spiel zu verbringen und das nach Monaten oder Jahren erneut zu installieren, um wieder einzutauchen, nur weil es jetzt eben fertig ist.

Daher konzentriere ich mich lieber auf fertige Titel, wobei ja selbst die in vielen Fällen unfertig daherkommen.

Ich muss jetzt noch dazusagen, dass ich noch eher der gemächliche Typ bin. Also ich verbringe für einen Spieldurchlauf meist mind. die doppelte Zeit im Spiel, welche bei "how long to beat) als Schnitt angegeben wird von den Usern. Jetzt könnte ich mir natürlich vorstellen, dass gerde die junge TikTok-Generation, die ja oftmals sehr flink die Inhalte wechselt und sich wohl allgemein nicht mehr so lange mit denselben Inhalten beschäftigt, hier noch viel schneller zum nächsten interessanten Titel springt, bevor ich überhaupt mal mit dem Charakter Editor ordentlich durch bin. :ugly:

Alleine wenn ich sehe wie häuftig Leute aus meiner Stream-Freundesliste EA-Titel kaufen frage ich mich immer, wann die das alles spielen. Nur irgendwie scheint es ja zu gehen, allerdings schnell nacheinander und dann wird auch nicht mehr oder nur selten zu den alten EA-Titel zurückgekehrt. Da kann man so richtig die Hypes beobachten wie die Leute auf den Hypetrain aufspringen und auch flott wieder abspringen, sobald der Hype nachlässt.

Für mich einfach die Auswirkungen der aktuellen, schnelllebigen Zeit.

Es muss nicht mal etwas mit der Qualität der Spiele zu tun haben, warum die Leute schnell wieder weiterziehen. Das ist vielleicht einfach der aktuelle Zeitgeist. Zumindest bei dieser Generation.

Wobei es ja andererseits bei Spielen wie Counter Strike ja überhaupt nicht so zu sein scheint, wenn ich mir ansehe, wie viele tausende Stunden einzelne Leute da über Jahre hinweg dort verbringen. Allerdings habe ich auch keine Ahnung, wie alt da die Zielgruppe ist und kompetitive Spiele sind ja womöglich dann doch wieder ganz anders zu betrachten.

Oder wie seht ihr das?
 
Da mein nach Stunden vermutlich meist gespieltes Spiel noch vor Diablo3 und Helldivers1 (beides PS4) wahrscheinlich Satisfactory ist (~1500h), kann ich wohl kaum was schlechtes über EA sagen. :D
Außerdem spiele ich gerne Pagonia, Valheim und Enshrouded und das macht mir auch Spaß. Da ich eh viele Titel nicht bis zum Ende durchspiele, merke ich gar nicht, das es EA-Titel sind, solange sie technisch halbwegs ausgereift sind und hauptsächlich Inhalte im Mid- und End-Game fehlen...
 
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So wie es auf der Produktseite "Eintagsfliegen" gibt, so gibt es auf der Konsumentenseite "Heuschrecken".

Immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, immer Tag 1 mit dabei sein und mitreden können wollen, Angst was zu verpassen aber dann genausoschnell das Interesse verlieren, wenn der erste Glanz und der Reiz des Neuen verblasst ist.

Ich würde darauf nicht allzuviel geben. Bezahlt haben sie ja.
Wichtiger ist, dass das Spiel aufgrund seiner Mechaniken damit nicht in ein Loch fällt: z.B. MMO's, wo plötzlich die Spieler für Interaktion und Vielfalt und Wettstreit fehlen. (ala Fallout 76 damals)

Ein kompetitiver Multiplayershooter in dem sich nur 3 Leute tummeln, ist tot.
 
Danke schon mal für eure umfangreichen Wortmeldungen. Sehr cool, das zu lesen.

Ich würde @Krathak zurufen, dass ich schon früher (TM) auch viele Stunden mit reinen Singleplayer-Games verbracht habe. Dune 2 habe ich alle Häuser mehrfach durchgespielt. Hat immer Bock gemacht. Aber ich verstehe Deinen Punkt. Live Service ist jetzt auch nicht so meins. Mir reichen 60 Stunden Singleplayer im Koop mit Jagged Alliance 3 :devil:
 
keines der genannten games habe ich je gezockt

da lob ich mir den gamepass, wie jetzt bei manorlords
hätte ich mir das game gekauft wäre es jetzt für sehr lange nach 2 tagen zocken in der versenkenung verschwunden (alles missionen durchgezockt, build order steht, inhalt fehlt)

fürs gleiche geld konnte ich jetzt manorlords zocken und hab die nächsten monate auch noch den gamepass
und zack ab ins nächste game
statt den gleichen alten abgekauten knochen noch 20 mal zu lutschen

ich glaub palworld war sogar im gamepass aber ne danke, gleiches gilt für das failgame von bethesda, hab tatsächlich den namen vergessen
star citizen für ps3 würde ich es nennen


bei den meisten EA fehlt halt der inhalt und deshalb ziehen die meisten wohl schnell weiter
manorlords werd ich auch erst wieder anfassen wenn das ne news mit 1.0 kommt
ich mein was soll man da jetzt auch noch machen? wenn du die buildorder erstmal hast fühlt sich jede runde aktuell gleich an

enshrouded hab ich richtig bock, habs aber extra gelassen weil noch EA. wollts mir nicht versauen und mit inhalt dann komplett durchziehen

hab in 30 jahren gaming genau 1 game mit über 1000 stunden und sosnt vielleicht ne handvoll mit mehr als 100
hab dafür über 100 singleplayergames in steam durchgezockt XD also pre gamepass
 
90% der Early Access Spiele sind halt Schrott und nur Copy&Paste. Wunderrs wen? Die wenigsten Durchschauen das halt und kaufen erstmal wild ein.
 
Also Early Access seh ich auch zweischneidig, kaufe somit nur noch EA von Indie-Devs, wo der Preis auch angemessen erscheint. Bin damit natürlich auch schon ein paar mal eingefahren, aber das ist halt das Risiko, dessen muss man sich bei EA immer bewusst sein. Dafür hab ich schon so viele schöne Spiele im EA gespielt: Rimworld, Kerbal Space Program (1!), 7 days to die, Avorion, Space Engineers, X-Reihe, Baldurs Gate 3 (gut, hat relativ lange gedauert), Eco, Empryion, Grounded, die Sons-Spiele, Mad Games Tycoon 2, etc, etc. - die Liste ginge noch weiter :)
 
Early Access ist, für mich persönlich, bei kleinen Indie-Entwicklern völlig in Ordnung. Allerdings muss man sich da auch darauf einstellen, dass es viele Jahre dauern kann, bis das Spiel dann irgendwann mal fertig ist.

Meine positivsten Erfahrungen bis jetzt:
  • Factorio (4,5 Jahre Early Access)
  • Grim Dawn (~2 Jahre Steam Early Access)
  • Software Inc. (seit 14.02.2015 im Early Access, derzeit in der Beta)
Die Spiele haben eine sehr gute Qualität und die Entwickler waren/sind sehr aktiv.

Allerdings gibt es auch mehr als genug Spiele, die nicht mehr fertig entwickelt werden oder einfach als "1.0" veröffentlicht werden, obwohl die Spiele nicht mal annähernd fertig sind.
 
Mir kommt es manchmal so vor, als ob auch die Spieler schnell das nächste High suchen, irgendwie genauso wie Drogenabhängige :)

Aus eigener Erfahrung mit z. B. Planet Crafter oder Spacebourne 2 hatte ich deshalb keine Lust mehr, weil ich mich nach ein paar Monaten nicht mehr erinnern konnte, wie das Spiel funktionierte und keine Geduld hatte, mich wieder einzuarbeiten.
 
Ich finde auch "bedenklich", dass ja niemand garantiert wie lang das im "EA" ist. (Man sollte da echt ne andere Abkürzung finden btw)
Second Extinction zB wurde nie fertig. Die Käufer haben die Entwicklung gefördert aber nie ein fertiges Spiel erhalten.
Leider tönt die Presse aber auch gern mit "Release" oder "Spiel xyz erscheint", obwohl es nur n "EA" ist und das Spiel noch lange nicht fertig. Und eben niemand weiß ob es jemals rauskommt.
Wenn die wissen wollen, wie es ankommt oder wie es läuft, sollen die ne Beta machen oder n "Free-Weekend".
Ich bezahle keine 20 oder 30 Euro für was halbgares, das dann eingestellt wird. Für mich ist das eh nix, ich will ein Spiel durchzocken wenn es fertig ist. Und darauf warte ich dann halt.
 
So gesehen ist die Game of Thrones Buchreihe auch noch im EA und niemand weiß, ob es jemals fertig wird. Da sagt doch auch keiner "Ooo nur noch so wenige lesen die Bücher". Es ist doch vollkommen normal, dass nach dem Durchspielen oder Lesen was anderes genommen wird. Sehe da irgendwie kein Problem damit.
 
Sehr interessant die These und auch die hier bereits getätigten Kommentare mit doch sehr ausführlichen Antworten.

Ich würde evtl bereits vorab ansetzen, ob nicht die Frage falsch gestellt ist:

Hat das Konzept Early Access ein generelles Problem, die Spieler bei Laune zu halten?

Muss denn Early Access Spieler bei Laune halten? Natürlich kommt es auf viele Faktoren an wie zb welche Art von Spiel oder den Zustand bei EA. Doch kann es eben sein, dass man eben schnell das Interesse verliert mit einem neuen anderen Spiel, den Entwickler aber vielleicht dennoch unterstützen wollte und auch tat. So auch ich bei vielen Titeln, die mir "wichtig" waren, ich kurz rein spielte, aus Zeitgründen (Familie) aber nie durchspielen könnte.

Gruß
 
Wenn EA Spiele für mich eine reizvolle einzigartige Note haben, von einem kleinen "unanbhängigen" Team gemacht wird das man kaum ein Studio nennen kann, und es zu 75+% meinen Spielegeschmack entsprechen könnte, und wenn die Leute noch keinen unverzeihlichen Mist fabriziert haben, dann bin ich interessiert mir anzuschauen, ob das Spiel was für mich sein könnte und sollte mich dann 2 zwei oder 3 Preview Meinungen dazu bestärken, kann es sein, dass ich gewillt bin, einen kleinen Beitrag zu Entwicklungsfinzanzierung beizusteuern.

Bisher haben diese von mir gesetzte Interesse-Hürde 4 EA-Spiele genommen. Tear Down, Valheim, Hellish Quart, Manor Lords

Das es ein viel größere Masse an EA-Spielen gibt und ob es zuviele sein könnten, interessiert mich nicht, denn mein Interesse bliebt stets auf wenige Ausnahmen fokusiert.
 
Early Access in Verbindung mit Indie Spielen sind eine Klasse Sache um Perlen entstehen zu lassen die so sonst nicht existieren würden.

Hades habe ich direkt erworben und bis heute nicht bereut, da das Spielprinzip so vielfältig und anspruchsvoll ist, komme ich selbst nach Jahren wieder drauf zurück.

Hades II ist natürlich schon gekauft und bietet für das Geld mehr Inhalt als manches Diablo oder Battlefield. :D

Der Punkt ist aber ganz klar wie im Artikel Early Access = Indie Titel.

Triple A Entwickler sollten auf Early Access verzichten. Was weitestgehend ja auch passiert.

Gute Spiele werden immer von mir gespielt auch nach etlichen Jahren der Dank geht auch an Steam!
 
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ich habe generell kein interesse an early access titeln. meine zeit ist mir dafür zu knapp bzw. genauer gesagt meine prioritäten. ich will mich schlicht nicht rumärgern und beta tester sein. woanders mache ich das ja auch nicht. wenn ich mir mein neues motorrad kaufe, will ich auch keinen prototypen fahren, sondern ein ausgereiftes produkt erhalten.
ich glaube viele schauen bei early access auch nur mal so rein weils auch günstig ist. aber wer soll das alles zocken was da erscheint? so ein großes minus an spielerzahlen klingt erstmal dramatisch, aber ich glaube man könnte diese davon abziehen, die da eh nur kurz mal reingeguckt haben, weil günstig.
 
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