Nachfolger zum AKG K612 Pro gesucht


Naja, diese RTINGS Bewertungen haben in meinen Augen auch hart an Glaubwürdigkeit verloren nachdem ich mal ein paar mir bekannter Modelle auf der Website miteinander verglichen habe.. :hmm:
 
Also bei den Modellen, die Ich habe (Superlux, Beyer, Sony, Corsair, etc.) liegen sie exakt auf meiner Einschätzung und die Einschätzung kam bevor ich rtings überhaupt kannte.
Sie testen halt objektiv, wenn jemanden subjektiv eine gewisse Abstimmung besser gefällt (z.B. Badewanne), dann muss man das mit sich selbst vereinbaren, denn sowas wird bei nem objektiven Test min. im Frequenzverlauf schlecht abschneiden. So bin ich überhaupt auf rtings gekommen, da ich Tests zum hochgelobten DT 770 Pro gesucht habe, da Ich mit deren Klang überhaupt nicht klar kam und rtings hat mir dann gezeigt, was mir fehlt.
Speziell bei rtings.com muss man sich mit Kopfhörer schon ein wenig auskennen, denn stur auf die Bewertungen einzugehen macht hier wenig Sinn, denn z.B. das bei der Abschirmung ein offener Kopfhörer sehr schlecht abschneidet, ist absolut korrekt und muss so sein.
 
So, jetzt mal ein kleines Update: ;)

Ich habe erstmal nur den K712 Pro bestellt und noch keinen Vergleichskopfhörer dazu.
Als Vergleich habe ich ja schließlich auch meinen K612 Pro weiterhin.

Was mir im direkten Vergleich bei der Haptik auffällt:
Der K712 ist spürbar wertiger verarbeitet, wird an den Ohren (bei mir) aber deutlich schneller warm bis schwitzig. Haptisch also sowohl Vor- und Nachteile.
Der Tragekomfort beider AKGs (Druck und Bequemlichkeit) ist insgesamt aber identisch "gut" und den tausche ich nur ungerne gegen Kopfhörer anderer Hersteller ein.

Zum Klang:

Vorweg, ich rede nur von Games und Heimkino. Musik höre ich nicht mit dem Kopfhörer.
Der Bass vom K712 ist schon deutlich kräftiger. So stark kann ich den mit dem K612 auch am Equalizer nicht simulieren, ohne dass die anderen Frequenzen "ausfressen".
Er geht beim 712 auch tiefer runter und grummelt schön satt, wogegen der Bass beim 612 durchaus auch körperlich spürbar ist, mir aber etwas "gedrungener" vorkommt.
Tatsächlich ist mir der Bass in den Sprechstimmen zu stark. Männerstimmen klingen dadurch richtig unnatürlich, aber sogar bei mittelhohen Frauenstimmen schwingt immer etwas Bass mit, der die Stimme ziemlich dunkel färbt.
Ich musste, um mit dem 712er Stimmen genießen zu können, bereits ordentlich am EQ rumspielen. Ein Screenshot ist beigefügt.

Trotz der EQ-Spielereien gelingt es mir bislang nicht, die Stimmen so hinzubekommen, dass sie in meinen Ohren neutral klingen.
Insgesamt klingen sie beim 712er etwas weicher und beim 612 minimal kratziger, dafür fehlt ihnen beim 712er aber auch etwas der Ausdruck. Gefühle und kleine Nuancen, die beim 612er noch gut raushörbar sind, gehen beim 712 irgendwie in so einer Art "Verschmieren" unter, selbst wenn ich den EQ genau auf diese Stimm-Verständlichkeit hin optimiere. Dieses Verschmieren (ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll) klingt für mich ähnlich wie eine komprimierte MP3. Ich rede aber von hochauflösenden BluRay-Tonspuren. Ich würde das so deuten, als ob der K612 hörbar feiner auflöst.

Als Zwischenfazit würde ich sagen, dass der K712 insgesamt schon beeindruckender bei den Special-Effects ist. Bei fast allen Sprech-Stimmen zieht er jedoch gegen den K612 den Kürzeren. Der K612 kitzelt einfach mehr Gefühl und Details aus den Stimmen raus, von der Charakteristik mehr wie die Lautsprecher eines technisch modernen Kinos. Akzente der Stimmen kommen da einfach auf den Punkt.

Was meint ihr?

Spielt sich das mit dem von mir beschriebenen "Verschmieren" noch ein?
Man sagt ja, dass Kopfhörer manchmal etwas laufen müssen, um ihr Potenzial zu entfalten.
Ich möchte den K712 jetzt nicht voreilig aussortieren.

Noch eine andere Frage:

Bei der Soundblaster ZxR kann ich ja neben der "normalen Verstärkung (32/300 Ohm)" auch die "hohe Verstärkung (600 Ohm)" auswählen.
Da steht explizit die Warnung bei, dass Kopfhörer kaputt gehen können, wenn sie nicht für 600 Ohm ausgelegt sind.
Die K612 sind ja "nur" 120 Ohm.
Meint ihr, ich kann das trotzdem gefahrlos probieren, die 612er mal mit 600 Ohm laufen zu lassen?
Hätte das nur Auswirkungen auf die Lautstärke, oder könnte man damit auch bei gleich hoher Lautstärke eine höhere Pegelfestigkeit erreichen?
Die auf hohen Lautstärken schwächelnde Pegelfestigkeit war ja einer der Punkte, die ich beim K612 im Eingangspost kritisiert habe.
Hier glänzt der K712, der nicht nur deutlich lauter geht, sondern da auch "seine Form behält". :ugly:
 

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Also ich habe mir jetzt an mehreren Tagen die Zeit genommen und mit dem Apo rumexperimentiert. :D
Die Korrektur-Datei, mit der man alle Frequenzen so einstellt, dass man ein möglichst flaches Frequenzspektrum erhält, hat schon einige Probleme behoben.
Probeweises Musikhören war sogar richtig genial (auch wenn ich deswegen nicht anfangen werde, über KH Musik zu hören).

Da aber die Sprechstimmen im Hintergrund total untergingen, habe ich für Games und Movies auch händisch wieder am EQ rumspielen müssen, um die Stimmfrequenzen zu erhöhen.
Dadurch klingen in meinem besten der vielen Versuchsergebnisse leise Stimmen sehr gut, laute Stimmen jedoch spürbar hohl.
Im Vergleich dazu der K612 ohne weiteres EQ-Wirrwar, also in seiner originalen Abstimmung: Leise Stimmen klingen noch besser als beim K712. Laute Stimmen klingen auch etwas hohl, jedoch nicht so stark, dazu fressen sie aber zuätzlich noch minimal aus.
Mein Fazit zum Thema Stimmen: Das Zuhören bei Gesprächen ist beim K612 insgesamt angenehmer, weil die Stimmen deutlicher und akzentuierter aus dem Gesamt-Sound heraushörbar sind.

Nun zum Thema Soundeffekte:
Der K712 kommt (wie bei meinem ersten kleinen Erfahrungsbericht geschrieben) deutlich tiefer runter, beim K612 liegt der Bass enger am Mittelfeld.
Das heißt aber leider nicht automatisch, dass der K712 besser sei.
Selbst in neutraler Abstimmung ist der K712 so bassstark, dass es mir in den Ohren dröhnt. Ich muss den Bass daher im EQ so stark runterregeln, dass der gesamte Kophhörer kraftloser und flacher erscheint.
Specialeffects verlieren dadurch deutlich an Bombast. Den Bass vom 612er kann ich fast nach Belieben anheben, ohne dass er mir dröhnt. Die Effects klingen durch die Nähe des Basses zu den mittleren Frequenzen sogar wie aus einem Guss, während die Effects beim 712er wie in zwei Ebenen spielen (Bass, obwohl er reduziert wurde / Sprechfrequenzen, die zur Verständlichkeit erhöht wurden).

Wenn jetzt jemand noch eine geniale Idee hat, mit der ich die Klangcharakteristik des K712 genau an die vom K612 angleichen kann - und dann halt als Bonus noch den tieferen Bass hätte - dann würde ich den K712 behalten.
Wenn aber selbst diese bereits versuchten Bastellösungen nicht zum gewünschten Erfolg führen, werde ich mich für meinen liebgewonnenen 612er entscheiden und den 712 zurückgeben.
Wie bei der Threaderöffnung gesagt, muss ich den KH ja nicht zwangsweise wechseln, da ich mit vielen Dingen (z.B. den Stimmen und Höhen) ja soweit sehr zufrieden bin. :)
Auch der Tragekomfort beim 612 ist besser (kühlere Ohren, weniger Anpressdruck), was mir persönlich wichtiger ist als die durchaus bessere Verarbeitung des 712...
Bliebe dann nur zu hoffen, dass der alte K612 noch viele Jahre hält, ist mit Seriennummer "764" und seinen genutzten 5 Jahren durchaus nicht mehr ganz frisch, wenn auch noch im sehr guten Zustand... :ugly:

Aber vielleicht hat ja noch jemand die Idee, wie ich (wie angesprochen) die Frequenzen vom K612 mit dem K712 nachahmen kann. :daumen:
 
Besorge dir die Frequenzkurve vom 612, vergleiche sie mit der des 712 und gleiche dementsprechend mit APO aus? So würde ich es jedenfalls machen. Ich meine aber auch mal gelesen zu haben, dass die ZxR den Bass schwammig und überlagernd werden lässt. Vielleicht kannst Du die Kopfhörer irgendwo an einer anderen Quelle testen und hören, ob die negativen Eigenschaften dort auch auftreten?
Grundsätzlich bleibe ich aber dabei, probiere den X2. Nachts schaue ich mit dem Filme bei einem Pegel von 4-6 von 100 und verstehe jedes Wort. Musik höre ich oft mit einem Pegel von von 50-70, so zum Vergleich. Außerdem hatte ich noch nie den Eindruck das der Bass irgendwas verdrängt und bin immer wieder überrascht, wie verständlich beim Musikhören viele Gesangspuren geworden sind.
 
Also ich habe das jetzt mal entsprechend deines Tippes so probiert:
Ich habe die Korrekturdaten, mit denen man den 712er "flat" macht mit den im Vorzeichen (+/-) verkehrten Korrekturwerten für den 612er verrechnet. Somit habe ich quasi eine Korrekturdatei, die den 712 erst flat-analystisch macht und dann die Tonsignatur des 612 draufpackt.

Das Ergebnis war durchaus eine Verbesserung, um es mal so zu sagen. Stimmen wurden besser verständlich, das gesamte Klangbild bekam etwas mehr "Spritzigkeit".
Gleichzeitig ist dadurch aber der hohle Klangcharakter gerade in den Stimmfrequenzen wieder verstärkt worden, es klingt übertrieben gesagt wie aus der Blechdose.
Die Stimmen sind meiner Meinung nach trotz dieser ganzen Apo-Anpassungen und auch nach zusätzlichen EQ-Experimenten am 712er beim 612er um Längen besser. Und das out-of-the-box in der originalen Abstimmung.

Beim 712er bekomme ich zudem einfach schneller Ohrenschmerzen:
Sein engerer Sitz ist mir beim Probehören tatsächlich schon oft genug zu eng gewesen.
Außerdem scheint mir der Schalldruck zu hoch zu sein (kann das sein?). Selbst ruhige Gespräche fühlen sich nämlich oft so an, als würde der Sprecher mit hoher Intensität direkt in meine Ohren sprechen.

Der "richtige" Klang ist immer sehr subjektiv, das habe ich jetzt nochmal konkret vor Augen geführt bekommen.
Selbst die an sich sehr ähnlichen KHs unterscheiden sich in meinen Ohren so stark, dass ich nur mit sehr hohem Aufwand eine gewisse Ähnlichkeit hinbekommen kann.
Der tiefere Bass des 712 gleicht für mich aber lange nicht das quasi "unbemerkbare" Tragegefühl und die gute Plastizität gerade bei Sprechstimmen des 612 aus.
Wie angesprochen scheint der tiefe Bass teilweise sogar zu stören, weil die Filme damit dann nicht mehr wie aus einem Guss klingen und er gerne andere Frequenzen übertönt.
Ich tippe hier aber auch darauf, dass es viel mit den Ohrpolstern zu tun haben könnte, die den Schall fast schon wie geschlossene KHs "im Ohr" einsperren.
(Ein Wechseln der Polster würde aber den hohlen Klang nicht verbessern, nehme ich an? :ka:).

Ich habe jetzt den Widerruf eingeleitet, da die 14 Tage rum sind.

Mein jetziger Plan lautet: Mit den 612er glücklich sein (was ich ja wie im Eingangspost geschrieben sonst ja auch bin) bis sie kaputt gehen.
Und hin und wieder würde ich schauen, ob es neue Modelle gibt, die von Haus aus wie die K612 abgestimmt sind.
Also einfach mal die Neuankündigungen im Auge behalten.

Wenn ich spare, könnte der K812 auch in Frage kommen (absolute Preisobergrenze eigentlich jenseits des reinen Gewissens... :cool:).
Der soll aber auch wie der 712er etwas basslastiger als der 612 sein, wenn ich das richtig gelesen habe. Also auch nicht zwingend das richtige... :ugly:

@ Ericius:
Ich glaube dir, dass der X2 ein guter KH ist. Aber für mich wird er zu eng bzw. zu schwer sein, wenn selbst der 712 manchmal unangenehm ist.
Und mehr Bass soll er auch noch haben als der 712er, daher kommt er für mich nicht in Frage.
Trotzdem natürlich vielen Dank für deine Empfehlung! :daumen:
Ich habe übrigens nicht das Gefühl, dass die ZxR Schuld ist, da der Bass die gesamte Zeit sehr strukturiert und kontrolliert rüber kommt.
Er ist nur meist zu präsent und zerfasert gerade Effekte wie Laserstrahlen oder Blitzschläge (Marvel's Thor zum Beispiel!) auseinander.
 
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