Millionenforderungen für The Witcher: CD Projekt einigt sich mit Romanautor Sapkowski

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Ohne jetzt Sapkowski unbedingt verteidigen zu wollen (Menschlich scheint er tatsächlich ein nicht gerade einfacher Typ zu sein ...), hat er jetzt weder eine besonders dreiste oder ungewöhnliche Forderung gestellt noch war es ein gnädiges oder selbstloses Entgegenkommen von CD Projekt.

Solche späten Nachforderungen/ Nachverhandlungen sind (nicht nur, aber besonders) bei Buch- und Filmrechten gang und gäbe und auch einvernehmlich geschlossene Verträge können durch eine nachträglich entstehende Sachlage sittenwidrig werden - zumindest in Deutschland, aber ich meine, da unterscheidet sich das Vertragsrecht weltweit nicht sonderlich. CD Projekt hat mit der Lizenz (verdientermaßen) ordentlich Umsatz gemacht, aber egal wie korrekt der Deal zu Vertragsabschluss gewesen sein mag, so unlauter könnte ein Gericht ihn nach heutiger Sachlage bewerten. Dieses Risiko wollte CD Projekt mit Sicherheit nicht eingehen.

Dass sich Sapkowski außerdem damals abschätzig zu dem Geschäft geäußert hat, ist ein Zeichen seines etwas ... eigenen Charakters und verleitet natürlich dazu zu sagen, es wäre ihm recht geschehen. Aber das hat nun einmal nicht zwingend rechtliche Relevanz.

Wie dem auch sei, ich find's ganz in Ordnung so. Die Einigung wird CD Projekt mit Sicherheit nicht arm gemacht haben und Sapkowski hat sich die Kröten trotzdem redlich verdient dafür, dass er das Witcher-Universum in Buch, Spiel, (mit Einschränkung) Film und bald auch in Serie ermöglicht hat. Womöglich wäre er kein so interessanter Autor, wenn er angepasster und umgänglicher wäre.
 
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Der Autor hat doch auch so "hintenrum" mitverdient.
Ich hab inzwischen alle Witcher-Romane in meinem Schrank zu stehen (sind übrigens wirklich lesenswert, wundervoll geschrieben).
Das wäre (höchstwahrscheinlich) nicht passiert, wenn ich die Games nicht gespielt hätte.
 
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Ich habe die Bücher der gesamten Witcher Reihe auch erst gekauft, nachdem mich Witcher 3 begeistern konnte.
Er hat durch den Erfolg der Spiele bestimmt deutlich mehr Bücher verkauft (zuvor waren die Bücher ja nur in Polen wirklich bekannt).
 
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Der Autor hat doch auch so "hintenrum" mitverdient.
Ich hab inzwischen alle Witcher-Romane in meinem Schrank zu stehen (sind übrigens wirklich lesenswert, wundervoll geschrieben).
Das wäre (höchstwahrscheinlich) nicht passiert, wenn ich die Games nicht gespielt hätte.


Der Punkt ist wirklich interessant, denn die Romane haben sich seit den letzten Witcher Teilen mit Sicherheit um ein vielfaches besser verkauft.

Aber wenn er da ähnliche Verträge laufen hat, wundert mich gar nix mehr. :ugly:
 
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Weil vor Gericht würde sich die Frage stellen ob CDPR Sapkowski damals nicht mit dem Preis deutlich übervorteilt hat (eine Firma wie CDPR dürfte ungfähr prognostizieren können wie hoch die potenziellen Absätze für ihr Spiel liegen dürften, wohingegen Sapkowski von der Spiele Branche und dort üblichen Lizenzgebühren absolut keine Ahnung hatte).
Es wäre dann also die Frage zu klären ob CDPR mit 10.000€ (gemessen an den Gesamteinnahmen) damals nicht schon in vollem Wissen, das der Preis deutlich unter Wert liegt, von Sapkowski gekauft hat, weil zu erwarten war das die Einnahmen wesentlich höher ausfallen würden.
...

Sie haben ihm aber %-Satz angeboten und vermutlich ungefähr abgeschätzt, was das sein könnte! Der hat nicht daran geglaubt, also - selbst schuld! Bzgl. 10K, ob das nicht zu wenig war, kannst du recht haben. Wobei hier stellt sich auch die frage, ob die CDPR ihr zukünftiges Erfolg auch so abschätzen könnten und ob sie damals viel mehr zahlen konnten, sie waren unbekannt und haben gerade (?) eine uralte Engine lizensiert, die auch nicht kostenlos war.
 
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Also sind wir zwei Gespalten, die einen sagen "So ein Gierlappen" und die anderen "Der arme Mann wurde von Anfang an veräppelt".
Ich bin der Meinung, dass es egal war ob er zu dumm war und CDPR zu schlau - wenn ich von was keine Ahnung habe, dann frage ich vorher jemanden der Ahnung hat.
Und zwar bevor ich einen Vertrag unterschreibe der mir Summe X verspricht.

Klar ist Nachverhandeln heute gang und gäbe - und zudem wäre ein Rechtsstreit vor allem ein PR Problem als ein finanzielles Problem für CDPR.
Schlägt dann halt so Wellen weil eben die drei Teile so einen Erfolg hatten. Ich wäre auch im Leben nie auf den seine Romane gekommen,
wenn ich nicht mindestens einen der Teile gespielt hätte.

Den sein Buchverkauf muss doch auch tüchtig gestiegen sein.
 
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Der Punkt ist wirklich interessant, denn die Romane haben sich seit den letzten Witcher Teilen mit Sicherheit um ein vielfaches besser verkauft.

Ja, haben sie bestimmt. Allerdings waren es mit Sicherheit immer noch Peanuts im Vergleich zur Summe, die CD Projekt verdient hat.

Ich denke da spielt auch ein großes Stück Eitelkeit und verletzter Stolz eine Rolle, denn letzten Endes hat ein Unternehmen mit einem Medium, von welchem er selber anscheinend nichts zu halten scheint, sein Baby weltberühmt gemacht.

Aber nun gut, gibt dem Mann seine paar Millionen damit da endlich Ruhe ist und weiter geht's. CD Projekt hat mit Cyberpunk 2077 eh schon die nächste Eier-aus-Gold-legende Henne im Stall...
 
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Vielleicht is ja auch CDPR einfach nicht so ein A..hlochverein wie die üblichen Verdächtigen (Ihr wißt schon :EA-Aktiv....und Konsorten) und hat Ihm einen Anteil zugebilligt, unabhängig von Recht und Advokatswinkelzügen!
Bin übrigens auch erst nach Witcher 2 aufmerksam geworden, wie wahrscheinlich Alle im nichtpolnischen Sprachraum.
Gruß Yojinbo
 
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Weil vor Gericht würde sich die Frage stellen ob CDPR Sapkowski damals nicht mit dem Preis deutlich übervorteilt hat (eine Firma wie CDPR dürfte ungfähr prognostizieren können wie hoch die potenziellen Absätze für ihr Spiel liegen dürften, wohingegen Sapkowski von der Spiele Branche und dort üblichen Lizenzgebühren absolut keine Ahnung hatte).
Ich denke nicht, dass ein kleines Studio wie CDPR damals war , bereits vor Release von W1 absehen konnte wie sich die Marke Witcher entwickeln würde.
Eventuell hätte Sapkowski seine Anwälte verklagen sollen, die ihn einfach schlecht beraten haben. ^^
Kann man vertraglich ja immer Klauseln einbauen, dass ab einem gewissen Umsatz noch Nachzahlungen zu leisten sind.
Ist ja auch sonst in der Wirtschaft ein gebräuchliches Vorgehen..

Wenn sich der Autor und CDPR jetzt aber aussergerichtlich gütlich einigen um weiterhin gute Beziehungen zu erhalten,
dann könnte es ein Indiz sein, dass wir vielleicht nach Cyberpunk doch ein weiteres Abenteuer aus dem Hexer-Universum sehen könnten.
Gab ja schon genug Spekulationen dazu, um eine etwaige Nebenstory um Ciri, oder Triss, oder Yennefer. :)
Aber erst mal will ich eeeeennndddliiich 2077 zocken ! Macht mal hinne da in Warschau !! :D

Sieht man aber auch wie die bei CDPR ticken, dass Sapowski jetzt auch einen Anteil vom Kuchen bekommt.
Auch GOG ist ein gutes Beispiel.
EA und Co. hätten wohl bis zur letzten Instanz prozessiert, und womöglich gar keine schlechten Chancen.
Dazu hab ich aber juristisch von der Materie dann doch deutlich zu wenig Ahnung.
 
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Ja, haben sie bestimmt. Allerdings waren es mit Sicherheit immer noch Peanuts im Vergleich zur Summe, die CD Projekt verdient hat.

... und das finanzielle Risiko ist in beiden Fällen gleich groß?

Ich denke niemand bestreitet, dass der Mann bezahlt werden muss.
Das wurde er entsprechend des ausgehandelten Vertrages und CD Projekt hat entsprechend Geld investieren müssen um auf der Basis seines Werkes Geld zu verdienen.

Wenn man in dem Zusammenhang von Moral spricht, sollte man auch einige (hundert?) Entwickler seitens CD Project berücksichtigen.
Wäre der Erfolg ausgeblieben hätten sich alle ruiniert außer der gute Sapkowski.

Deswegen steht CD Project letztlich auch der große Batzen zu, so seh ich das.

Vielleicht is ja auch CDPR einfach nicht so ein A..hlochverein wie die üblichen Verdächtigen

Soweit waren wir doch schon. Die Frage ist doch, wer bei so einer Umsetzung am meisten riskiert.
Als kleines Beispiel: Erinnert sich noch jemand an die Entwickler das Matrix Spiels zum Film? ...

PS: Nachher das fertige Produkt noch DRM-Frei an den Mann bringen, All-In, sag ich mal...
 
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Netflix dürfte bei den Filmrechten sicher einiges mehr auf den Tisch geblättert haben.
Da kann sich Sapkowski dann aber auch bei CDPR bedanken.
Hätten die Polen die Games vergeigt, gäbe es wohl keine Serie zu den Romanen.
Vielleicht auch das mit ein Grund für die gütliche Einigung, ohne es auf einen Prozess ankommen zu lassen.
(Wobei ja keiner weis, was CDPR letztendlich noch bezahlt hat)

Gibt es eigentlich schon irgendwelche Infos wann die erste Staffel anlaufen soll ?
 
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Außerdem war ich dumm keine AMD-Aktien gekauft und NVidie-Aktien gekauft und verkauft zu haben, wie auch viele von uns. Wer entschädigt uns?

Jetzt mal ernsthaft, ich könnte mich täglich mehrfach ohrfeigen nicht diverse Aktien bestimmter Firmen gekauft zu haben, vor allem Amazon. Oder die von dir Genannten, dazu Netflix.....und da konnte man nicht mal sagen, man wusste es nicht, man war einfach nur zu dumm (oder zu arm) :wall:
Aber gut, Fehler sind dazu da um daraus zu lernen. Oder ein Grund andere zu verklagen, geht natürlich auch, ersatzweise. :D
 
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Ich finde es klasse, dass CD Projekt den alten Herrn angemessen beteiligt - das hätte ihnen in meinen Augen auch ohne eine extra Klage gut angestanden. Und ich finde es super, dass es nun zu einer außergerichtlichen Einigung kam.

Eine außergerichtliche Einigung klingt für mich danach, dass beide mit dem Ergebnis leben können. Da brauche ich mich weder auf die eine noch auf die andere Seite schlagen: Autor und Developer haben wechselseitig profitiert.

Ich richte mein Augenmerk auf das Positive: Ich finde es beeindrucken, dass der Autor seinen Fehler so offen zugegeben hat UND ich finde es toll, dass CD Projekt guten Willen gezeigt hat.

Grüße

phila
 
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Im deutschen Urheberrecht gibt es sogar eine Klausel, die Nachforderungen in solchen Fällen ausdrücklich erlaubt, wenn sich also im Nachhinein rausstellt, dass mit der künstlerischen Leistung unverhältnismäßig viel Gewinn gemacht wurde, der Urheber aber nur mit 'nem Appel und nem Ei abgespeist wurde. Ist nur halt immer die Frage, ob man das durchzieht. Markus Off, der Synchronsprecher von Johnny Depp in den ersten drei Filmen von Fluch der Karibik, wurde damals mit 2000 Euro abgespeist, Disney hat aber ein Vermögen im deutschschrachigen Raum gemacht, auch indem seine Sprachaufnahmen zweitverwertet wurden. Off hat Nachforderungen gestellt, die wurden abgeschmettert, daraufhin zog er vor Gericht und bekam Recht. Im vierten und fünften Teil wurde er halt von Disney nicht mehr gebucht. Und was noch viel tragischer sein dürfte für ihn: Er gilt in der Branche mittlerweile als Persona non Grata und ist nur noch selten zu hören. Gebracht hat es ihm also nichts, das Gegenteil ist eingetreten.

Der Autor der Witcher-Bücher ist dagegen natürlich in einer komfortablen Situation, es geht um die Marke, die er selbst erschaffen hat. Gut, er mag damals blauäugig gewesen sein, wobei man sicher auch bedenken muss, dass viele der Reihe keinen nennenswerten Erfolg zugetraut haben. Damals war CD Projekt irgendein kleiner Entwickler aus Polen, wer hatte die schon auf dem Schirm?

Und den ersten Teil fand ich seinerzeit auch ziemlich sperrig. Hätte nicht erwartet, dass einige Zeit später ein Meilenstein wie The Witcher 3 folgen und der Entwickler so riesig werden würde. Hätte auch wie die Gothic-Reihe ausgehen können. Lokale, von einer treuen Fanbase geschätze Erfolge aus der Garage, aber eben kein Riesenhit.
 
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Ich habe die Bücher der gesamten Witcher Reihe auch erst gekauft, nachdem mich Witcher 3 begeistern konnte.
Er hat durch den Erfolg der Spiele bestimmt deutlich mehr Bücher verkauft (zuvor waren die Bücher ja nur in Polen wirklich bekannt).

Ich kann mich noch dunkel an den alten Witcher Film erinnern.
Dieses furchtbare Machwerk hat mich damals schon abgehalten das erste Spiel zu kaufen,
und hab es dann erst gespielt als mal die Enhanced-Edition auf einer ComputerBild-Spiele DVD drauf war.
Teil 2 hab ich dann direkt vorbestellt in der Premium-Edition. :D
Eventuell sollte ich mir doch auch mal die ganzen Romane holen.
Wenn dann wohl in Papierform. E-Books sind mir ein Graus, wenns um Romane geht.
Oder gibts auch vernünftige Hörbücher ?
Wo ich die Zeit hernehmen soll steht dann halt auf einem anderen Blatt... :/
 
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Die Bücher lohnen, wer das Genre mag. Es gibt auch Hörbücher, habe selber eins und mir gefällt es.

Mfg Inelouki
 
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Hmm, ok. Neben SciFi und Bücher im Stil von Stephen King mag ich solche Fantasysettings schon auch.
Sonst hätte ich die Games auch nicht gespielt. Bin da seit längerem schon hauptsächlich auf der Rollenspiel-Schiene.
Eigentlich gings schon seit Gothic los... Für schnelle Shooter bin ich einfach mittlerweile zu alt (oder zu langsam :D )
Also Band 1 mal als Hörbuch antesten.
Vielleicht gibts ja sogar eine Hörprobe bei Amazon oder so.
Wenn mir die Leserstimmen nicht gefallen bleibt ja immer noch ein Paperback. :)
 
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Danke für den Link. :daumen:
Hab mir die knapp 8Minuten jetzt mal angehört.
Hmmmm, bin mir nicht ganz sicher.... gelegentlich etwas anstrengend der Sprecher.
Muss ich mir morgen in Ruhe noch mal geben,
aber ich denke so wird das wohl eher was in Papierform für Abends auf der Couch und dann fürs Regal. :)
 
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Genau so wie er den Misserfolg nicht vorhersehen konnte. Bei sowas nimmt man immer eine Anzahlung UND Anteile.

WTF, für lumpige 10 Mille hätten die von mir höchstens irgendeine Zeichnung bekommen, aber doch nicht mehrere Romane als Vorlage für ein Computerspiel? :wall:

Genau aus dem Grund kann ichden Sprüche nicht ab =>
Berichten zufolge bekam der Autor damals nur rund 9.350 Dollar dafür, dass CD Projekt die Romane in Computerspielen verwenden darf.

Er war einverstanden und meinte sogar ein guten Deal gemacht zu haben UND lehnte sogar Anteiel ab.
Man müsste eigendlich den Verklagen.
 
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