Megaupload: Vorwürfe gehen weit über Raubkopien hinaus

AW: Megaupload: Vorwürfe gehen weit über Raubkopien hinaus

Ich denke, der Mittelweg wäre hier zu empfehhlen. Und eben genau den sehe ich nicht. Im Gegenteil, SOPA, ACTA und Co haben nicht zum Ziel, dieses Gleichgewicht, von dem du ja auch sprichst, wieder herzustellen, welches wir irgendwann in den letzten 30-50 Jahren auch mal hatten. Nein, es geht denen um Cyberterrorismus und um den kapitlistischen Grundgedanken der Gewinnmaximierung. Auf der einen Seute der Staat, der sich massiv bedroht fühlt von Gruppen wie Anonymous und auf der anderen Seite die Rechteverwertungsindustrie mit aggressiver Lobbyismusarbeit. Da überlagern sich mehrere Motive. Den übergeordneten rechtlichen Sinn hinter dieser Aktion, der ja auch in diesem Fall(Kim Dotfett) absolut berechtigt ist, ist wohl nur ein kleiner Teil dieser Geschichte.

Hier übrigens ein interessanter Artikel dazu, un der Annahme, dass Anonymous uns allen wohl einen Bärendienst erwiesen hat, aber auch der Zeitpunkt der Aktion nicht zufällig zu sein scheint. Der allgemein hetzende Republikaner im US Wahlkampf hat nun schöne Argumente für SOPA und CO. Link: DDoS-Atombombe für #OpMegaupload: Anonymous schießt Eigentor - n-tv.de

Und mein Verdacht bei vielen Menschen in dieser Angelegenheit ist, dass die sich, ähnlich wie du und überhaupt nicht böse gemeint, in den rechtlichen Dingen verlieren und den eigentlichen Kern der PRoblematik daher gar nicht mehr sehen oder zumindest nicht wirksam sehen. Und genau das wollen die Aktuere auch. Das ist meine Sorge...

POWER TO THE PEOPLE :daumen:

PS: Übrigens mal ein Gedanke: warum darf man eigentlich alles im Internet bewerben? Wenn ein Mädel ein Video bei Youtube reinstellt, in dem sie über ein Instrumental von Blablablub singt und das tierisch viele Klicks gibt, ist doch der Grundegedanke der Verwertungsindustrie "Da macht einer Geld mit Werbung auf unsere Kosten.", oder? Dann wird das jetzt verboten, WEGEN der Werbeeinnahmen, die ich einfach mal annehme. Wenns die nicht geben würde(jetzt mal vorrausgesetzt, dass da tatsächlich Werbung geschaltet wurde), wäre die Aktion des Mädels doch Ok. Ich darf ja auch irgendwelche Lieder in der Öffentlichkeit singen, ohne dass ich dafür bezahlen muss. Und mit Kulturgut seine Brötchen zu verdienen ist ja auch völlig in Ordnung. Nur wurde damit vor 100 oder 1000 Jahren auch keiner reich. Weils für jedermann ist. Heute ist jeder Mist mit Rechten vergeben - das alles ist tierisch pervers. Und Schauspiel und Liedgut gehören nun mal zum ABC einer jeden Kultur. Wir werden verarscht!
 
AW: Megaupload: Vorwürfe gehen weit über Raubkopien hinaus

Du darfst fremde Lieder nicht auf öffentlichen Veranstaltungen singen ;)

Und wie gesagt: Die Hintergründe verliere zumindest ich nicht aus den Augen. Sie stehen hier nur bislang nicht zur Diskussion, es sei denn, jemand vermischt sie mit der Durchsetzung von Gesetzen - und diese Vermischung ist imho in einem Rechtsstaat zu vermeiden. Hier werden Gesetze beschlossen und dann gelten sie, und keine Richtlinien irgendwo niedergeschrieben, die man dann willkürlich ignorieren kann, wenn man es gerade für richtig hält.
 
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