Erste Schwierigkeit ist, dass die Spannungen variieren. Ich hab per HWinfo dann immer den Mittelwert aus 1 min genommen. Macht das Sinn?
Kann man so machen, ja.
Ich meinte damit eigentlich eher, dass erstmal geschaut werden soll, welcher Kern die höchste Spannung bekommt (und anfordert).
VID = Angeforderte Spannung
SVI2 = gelieferte Spannung inkls Verlustleistung durch die VRMs.
Was unter dem Boardsensor steht ist das, was es liefert ohne Abzug.
Man kann sich beim Ausloten dann entweder an den Höchstenwert des SVI2 halten (MAX) oder an den AVG Wert über ein paar Minuten. Meiner Erfahrung nach ist es dabei oft eher der aktuell anliegende (bei gleichbleibender Last).
2. Später bei den Offsets im Curve Optimizer blicke ich auch nicht ganz durch, was da wirklich dahintersteckt. Was sind diese Offsets? Sind das Offsets bei der Spannung einzelner Kerne oder Offsets bei den Taxten einzelner Kerne? Und wie genau vorgehen, wenn ein Kern Probleme macht? Mein Verständnis ist: ein problematischer Kern benötigt mehr Spannung für gleiche Leistung, also muss dessen Offset weiter in Richtung positive Werte gebracht werden, z.B. von ‚-10‘ nach ‚-5‘ – ist die Annahme korrekt?
Kurz Ja.
Nun etwas ausführlicher
Ein Offset auf einen Kern bewirkt, dass die Spannung für den Boost (und nur für diesen) auf dem jeweiligen Kern herabgesetzt wird. Wie hoch dieser wirklich ist, kann man nur mit externen Messgeräten messen, da auch die VRMs eine Rolle dabei spielen.
Laut AMD soll der Wert je Stufe 3-5mv betragen, je nach Last die gerade anliegt.
Die Technik dahinter ist also, dass je höher man den negativen Offset einstellt, der Kern beim Boosten weniger Spannung bekommt. Dadurch werden die Temperaturen etwas niedriger und der Boost kann entweder länger gehalten werden oder fällt höher aus.
Ziel sollte also sein, den möglichst höchsten negativen Offset herauszufinden damit man maximale Leistung aus dem Kern holen kann.
Wenn es dabei zu Problemen kommt, muss man den negativ Offset wieder entschärfen.
Auch kann es vorkommen, dass umliegende Kerne das Verhalten anderer Beeinflusst, da man die Spannung herabsetzt.
Klingt alles nun etwas schwierig, ist es aber vom Prinzip her nicht, man muss eben genau die richtigen, maximalen Werte für alle Kerne einzeln herausfinden, im schlimmstenfall in einer Schritten.
Als hinweis dazu, es kann auch dazu kommen, das ein Kern -30 als offset ohne Probleme macht, ein anderer Kern aber ein positiven Offset benötigt, sagen wir mal +5 um es einfach zu halten.
Nun muss man schauen ob diese zusätzliche Leistung auf dem Kern der -30 schafft, den "Verlust" der Leistung von dem Kern der +5 benötigt ausgleichen kann. (Kleine Rechenspielerei und meist auch nur geringe Änderungen in synthetischen Benchmarks)
Da diese Werte immer unterschiedlich sind (bei jeder einzelnen CPU) kann man da nicht pauschal sagen "stell - 20 ein, das läuft bei mir".
Außerdem kommt es immer auf den Test an womit man die Stabilität prüft. Aus dem Grund habe ich auch geschrieben, dass man sowohl mit AVX (2) als auch mit SSE testen soll, Gaming und auch mal komplett Idle lassen.
Erst wenn das ein paar Tage (oder Wochen) ohne Probleme und Fehler in Stresstests durch lief, kann man von "stabil" reden.
Hoffe ich konnte deine Fragen soweit beantworten und habe nichts vergessen, falls doch, einfach nochmal melden
@bynemesis
Erkennen kannst du das daran, dass du die selben oder weniger Punkte bekommst, bei zu hohen Werten.
Sollte die Leistung weiterhin besser werden (in synthetischen Tests) dann liegt noch kein Clock Stretching vor.
Ein ausgeprägtes Beispiel dafür wäre, wenn dir 5000MHz angezeigt werden, andere mit 4700 - 4800MHz aber die selben Punkte bekommen (im selben Test)
Aber! und das ist wichtig, nur unter den selben Bedingungen, bei einem Allcore OC werden in einem Mehrkerntest die Taktraten geringer sein, aber oft mehr punkte bringen (wenn richtig eingestellt) da man nicht Powerlimitiert ist.