Ich nutze keinen Sparplan im klassischen Sinne sondern ein Konzept das flexibel ist. Monatliche Sparraten gehen in einen Fonds mit Fokus Deutschland (kein ETF!). Warum nur Deutschland und nicht weltweit? Kein Währungsrisiko, überschaubareres Risiko da ich keine internationalen Nachrichtenportale verfolgen muss sondern nur die deutschen. Das Fondsvermögen selbst kann ich monatlich in verschiedene Töpfe umschichten:Wie du vielleicht erahnst bin ich langjähriger ETF Buy&Hodler und was du machst, erscheint mir komplett widersprüchlich. Du nutzt einen Sparplan (=passiv ohne sich Gedanken darüber zu machen) und zockst dann trotzdem aktiv On-Top damit herum?
Und wenn du hier Begriffe wie "Cost-Average Effekt" dann solltest du wissen, dass du einem starken "Home Bias" unterliegst wenn du nur im DAX investiert bist (ich hoffe, dass ist nicht der Fall ).
Ich kann dir eigentlich nur empfehlen über ein "Core-Satellite"-Ansatz nachzudenken - d.h. ein großer weltweit gestreuter passiver Anteil, den du niemals anfasst, und ein kleiner zum Rumzocken.
Der Otto-Normal-Bürger sollte an sich nur langfristig passiv investieren (10+ Jahre) ohne aktives Zutun.
- parken ohne wirkliche Verzinsung
- anderen Fonds
- Auszahlung (ganz oder teilweise)
Und das schöne ist, solange ich nur parke oder umschichte werden keine Steuern fällig. Erst bei der Auszahlung auf das Konto.
Das geht mit einem normalen Sparplan nicht, da es nur die Möglichkeit der Auszahlung gibt und darauf werden dann Steuern fällig die beim Reinvestieren fehlen.
Du kannst es meinetwegen Zocken nennen, ist mir persönlich egal, ich parke bei Hochstand (Höchststand wird man nie schaffen) und dann ist mir das egal ob die Kurse um 10% oder übertrieben gesagt 70% fallen, das Geld ist sicher geparkt. Wenn ich der Meinung bin, dass die Talfahrt ein Ende hat wird das Geld wieder in den Fonds zurückgeschichtet. Und zwar mit den vollständigen Gewinnen, ohne das 25% (+ Soli und Kirchensteuer) fehlen.
Wenn ich mit Leuten rede die nichts von Investment halten, sind das fast immer jene, die sich irgendwann mal die Finger verbrannt haben. Die Dot-com-Blase dürfte vielen vielleicht ein Begriff sein. Aber genau jene meinten damals auch, man braucht keinen Experten sondern macht das lieber selber.Bei den aktuellen Kredit-Nicht-Zinsen für die Finanzbranche ist es leider so, dass ein Experte eigentlich kein Geld von Kleinanlegern mehr braucht, um seinen eigenen Umsatz zu steigern. Banken haben im Moment eher zu viel Geld rumliegen und zuwenig sichere, lukrative Ideen, was man damit machen könnte. Das man selbst als Privatperson mehr Hintergrundwissen hat oder mehr Geschick darin, einen noch besseren und verlässlicheren Experten zu finden als darauf spezialisierte Unternehmen, ist unwahrscheinlich. Da sowohl Marktentwickung als auch Inflation letztlich Wert- und Geldschöpfung wiederspiegeln, gehen Rendite oberhalb der Inflationsrate also immer mit erhöhtem Risiko einher. Zwar nicht annähernd so hoch, wie bei Kryptowährungen – aber wenn bei einer Anlage die Gewinnchancen hoch und das Risiko minimal sind, dann kann man sich darauf verlassen, dass sich die Profis schon einen Monat vorher draufgestürzt haben.
Klar ist Risiko immer das Thema schlechthin, aber über einen Zeitraum von 15 Jahren ist - beim Blick in die Vergangenheit - das Verlustrisiko praktisch bei 0%, selbst wenn du bei Höchststand kurz vor dem Fall eingestiegen bist.
Das Problem mMn ist, dass viele meinen man kann schnell reich damit werden und das ist ein gewaltiger Irrtum. Ich weiß nicht mehr wer den Satz gesagt hat, aber in dem steckt genau das:
Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird aber ich kann Ihnen sagen, wie man schnell arm wird: indem man versucht schnell reich zu werden.