Ich hoffe, es wird nicht zu lang. Da ich mir vor einiger Zeit aus Neugier selbst zu den bisher bekannten Fakten eingelesen habe, würd ich gern mal ein paar Argumente da lassen.
Nur weil wir noch nicht alle Puzzle-Teile gefunden haben (weil es extrem schwer ist uralte Fossile, die nur kurz existiert haben, in kompletten Zustand oder überhaupt zu finden, sofern sie überhaupt zu Fossilen werden können)
Es stimmt, man wird nur Fossilien finden, die auf besondere Weise für die Nachwelt "eingelagert" wurden. Dennoch möchte ich zu Bedenken geben, dass es auch Beispiele von plötzlichen Auftreten und anschliessender Kontinuität gibt. Da wäre der Quastenflosser, als Fossil gut dokumentiert überraschenderweise ohne große Abweichung zum heute noch lebenden Exemplaren.
Das es die zwischen Schritte nicht gibt liegt eher daran das man sie noch nicht gefunden hat oder sie einfach die millionen von Jahre die die Erde besereits existiert nicht überdauert haben.
Auch eine Möglichkeit. Um mal in den Fossilbereich zu gehen, der mbMn recht gut erforscht wurde: Die angenommene Linie von Schimpanse und Mensch. In vielen Fachbüchern sind die gefundenen Abhängigkeiten oft so dargestellt, dass sie eine Kontinuität aufzeigen.
Jemand hatte sich mal die Mühe gemacht und alle Funde zeitlich korrekt einzuordnen. Heraus kam ein Bild, dass teils riesige Abstände zwischen den Fossilien zeigte.
Und zwar nicht wahllose Abstände, sondern je nach "Rasse" gefundene Fossilien waren zeitlich eng beieinander.
Die Evolution hat sich in einen sehr langen Zeitraum abgespielt durch Mutation, Selektion und Isolation. Von Charles Darwin gut erklärt.
Das mag oberflächlich hinhauen, aber wenn man nur etwas tiefer reinschaut, wirds irgendwie schwierig.
Charles Darwin: Er selbst postulierte eine Evolution der kleinen Schritte. Für ihn selbst war dagegen die kambrische Explosion ein "abscheuliches Geheimnis", welches heute nach 150 Jahren Fossilforschung nur noch "abscheulicher" geworden ist.
Isolation: Wie kommt es, dass heute isolierte Arten von breit aufgestellten Arten verdrängt werden? Nur als Beispiel: Man versucht zu verhindern, dass Festland"finken" nach Galapagos gelangen, weil man befürchtet, dass sie die Einheimischen Finken verdrängen würden.
Selektion: Es kann nur etwas selektiert werden, was zuvor in den Genen vorhanden ist.
Mutation: Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sind 95% der Mutationen schädlich und 4% neutral.
Vor einigen Jahrzehnten hat man Mutationsexperimente an Pflanzen versucht. Pflanzen haben sich dafür besser geeignet, weil sie (geschätzt) 100x mehr Mutationen wegstecken als tierische DNA. Man hat im wahrsten Sinne des Wortes Hängerweise Korn durch Strahlenreaktoren gefahren.
Heute wirst du keine Fördergelder mehr für Mutationsexperimente bekommen, weil das der reinste Fehlschlag war. Es kam nichts neues dabei heraus, sondern Weizen blieb Weizen und Mais blieb Mais.
Kam doch was leicht verändertes (und nutzbares) heraus, stand man vor dem riesigen Problem, dass diese "Züchtung" über kurz oder lang wieder zum Wildtypen wurde.
Nochwas will ich mal dalassen: Die Giraffe. Nach der Evolution müsste es Vorgänger geben, die in der Anzahl der Halswirbelknochen abnehmen. Jedoch haben alle gefundenen Fossilien keine abweichende Anzahl, selbst wenn sie Millionen von Jahren alt sind.
Dann gibt es noch die Waldgiraffe, die nur halb so hoch ist. Logisch betrachtet wäre das ein lebender Vorfahre.
Doch auch hier hat sich jemand wieder dran gemacht und die Fossilien beider Gattungen nach Alter sortiert. Spannend: Demnach wäre der Vorfahr deutlich jünger als der Nachfahr.
Um auch mal auf die weit verbreitete Annahme einzugehen, Giraffen sind deshalb so lang, weil sie sonst verhungert wären. Was ist aber mit den Weibchen, die im Schnitt 1 Meter kleiner sind? Oder gar den Jungtieren? Müssten die nicht verhungert sein, während die Männchen sich die Bäuche vollschlugen?
Sorry für den langen Text, aberdas Tema ist sehr ergiebig und spannend.