Analysten sind für mich wie Eunuchen: sie wissen ja, wie es theoretisch geht... und haben ansonsten absolut keine Ahnung noch jemals selbst etwas auf die Reihe gebracht. Von daher ist deren Empfehlung nur reine Sensationsgeilheit, um einfach mal etwas Werbung für deren Firma zu machen, die keine Sau kennt.
Intels GPU-Sparte ist eine langfristige, strategische Entscheidung. Das bedeutet, dass das Top-Management diese Sparte als für die Firma überlebenswichtig ansieht, und weiterhin auch, dass hier erstmal Verluste in Kauf genommen werden. Analysten dagegen denken nur von Quartal zu Quartal in ihren Winzhirnen, und das war es.
Immerhin ist das, was hier nun in die Läden kommt, das Ergebnis von fünf Jahren Arbeit in Intel. 2017 entschied nämlich Intel, dass es eine eigene GPU-Sparte benötigt, um noch gegen AMD und Nvidia mithalten zu können. Und dafür, dass die nun kommenden Karten die erste Generation darstellen, sind sie gar nicht mal so schlecht. Es hat sicherlich keiner bei Intel erwartet, sofort Nvidia oder AMD in den Schatten zu stellen, nein! Es geht erst einmal darum, einen Fuß in die Tür zu bekommen. So richtig abliefern muss dann Intel mit den Nachfolgern. Und das Hauptziel war und ist es, auf dem KI-Markt Fuß fassen zu können. Gamer sind dabei nur ein Nebenschauplatz, denn Intel will in die KI-Rechenzentren rein!
Intel kam eben sehr spät zu der Party, und wie man am Zeitraum von fünf Jahren sehen kann ist es auch keine leichte Sache, mal eben so von Null eine GPU-Architektur zu bauen, selbst für eine erfahrene Firma wie Intel nicht, die nun wirklich über massive Ressourcen und Wissen verfügt. Und auch nicht für die ehemaligen Masterminds von AMD, die man abwarb. Nun ist aber Intel da, wird seine GPUs verkaufen und so in Wettbewerb mit AMD und Nvidia treten. Für Gamer ist das eine feine Sache, selbst wenn man nicht Intel-GPUs kaufen will, denn mehr Wettbewerb bedeutet auch wieder mehr Wettbewerb bei den Preisen, und schon alleine dafür bin ich Intel dankbar.
Sollte Intel also z.B. die 3060 mit Kampfpreisen attackieren, wird Nvidia da sicher auch nicht zu lange ruhig bleiben... wir profitieren also alle davon. Wettbewerb belebt schließlich das Geschäft.
Es gab im Jahr 2017, als Intel die Grafiksparte aus der Taufe hob, einige Wochen davor einen bösen Kommentar bei Heise, der Intel am Sterben sah. Und der Kommentator hatte Recht: Intel sah es mit den GPUs genauso, und gründete zur Überraschung aller kurz darauf die GPU-Sparte, indem sie einen der Top-Designer von AMD abwarben.
Intel hat sich trotz Milliardengewinnen jahrelang auf der Schwäche der Konkurrenten ausgeruht und nun keine Antworten auf die Zukunftsmärkte parat, kommentiert Martin Fischer.
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