Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

AW: Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

Tut mir leid, aber da widerspreche ich ganz klar. Was hat sich seit dem Videobeweis daran geändert ob es erst ein Tor ist wenn der Ball über der Linie war, oder eben nicht? Daran hat sich absolut nichts geändert. Nur der zuständige Linienrichter hat eine zusätzliche Hilfe.
Bisher war es so dass ein Tor galt, wenn der Ball über der Linie war. Du kannst mir aber gern die Passage zeigen in der steht dass sich das jetzt geändert hat. Kann ja sein dass das einfach an mir vorbei gegangen ist, denke ich aber eher nicht.
Deine Art Dinge zu relativieren und auf Anfänge zu verweisen ist zwar nett, aber auch überflüssig. Mir ist das durchaus bewusst dass jeder Sport auch mal nmit Stand der Technik Veränderungen erfahren hat, ändert aber nichts daran dass du bisher auch nichts klar definiert hast. Welche Map in welchem Spiel genau schwebt dir vor, dass sie ohne änderung des Ingamecontent die nächsten (um mal extrem kurz zu greifen) zehn Jahre gespielt werden soll. Das was du da beschrieben hast wäre nämlich die Wahl der Mäuse, Mouspads, oder Headsetzt, nicht aber der Content ingame. Mir ist übrigens kein Spiel bekannt wo die Auflösung, die Grafiksettings, die Auflösung des Maussensors usw geregelt sind. Bis dem so ist, ist es für mich auch nicht vergleichbar.

Allein der Begriff esport ist doch schon völlig daneben. Das ist ein Überbegriff wie Leichtathletik, mehr nicht. Wie heißen die Einzelnen, genauen Sportarten? Also als Vergleich zum Hochsprung, Weitsprung, Turnen an der Stange, oder den Ringen. CS 1.6 Map x, haste nicht gesehen an erlaubten Waffen, Auflösung xxx... Was für ein einzelnen Wort würdest du vorschlagen für dieses eine Spiel, mit genau diesen Einstellungen, Voraussetzungen usw.?
 
AW: Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

Tut mir leid, aber da widerspreche ich ganz klar. Was hat sich seit dem Videobeweis daran geändert ob es erst ein Tor ist wenn der Ball über der Linie war, oder eben nicht? Daran hat sich absolut nichts geändert. Nur der zuständige Linienrichter hat eine zusätzliche Hilfe.
Bisher war es so dass ein Tor galt, wenn der Ball über der Linie war. Du kannst mir aber gern die Passage zeigen in der steht dass sich das jetzt geändert hat. Kann ja sein dass das einfach an mir vorbei gegangen ist, denke ich aber eher nicht.

Vorher galt der Entscheid des Schiris, auch wenn die Aufnahme später aufzeigte, dass er sich geirrt hat. Sprich, die Spiele, in denen der Schiri noch irren durfte (und deren Ergebnisse explizit *nicht* rückwirkend nach den neuen Regeln revidiert werden) wären selbst dann nicht mehr vergleichbar mit heutigen Partien ohne Irrtumsspielraum, wenn all die anderen Faktoren, die ich aufgezählt habe, nicht gelten würden.

Übrigens ändern sich auch Computerspiele durch Updates nicht so wesentlich, dass sich die Siegbedingungen ändern. Das Match gewinnt immer noch der derjenige, der den Ball über die Line bringt, äh, ich meine, der die Flagge erobert oder alle Gegner auschaltet oder die feindliche Basis zerstört oder, oder, oder ... Updates verändern in aller Regel das Balancing, aber das bewirken in analogen Sportarten eben Dinge wie die Beschaffenheit des Rasens/Schnees, die Luft-/Wassertemperatur, Windverhältnisse, Witterung, Luftdichte, Luftfeuchtigkeit usw..

Mir ist das durchaus bewusst dass jeder Sport auch mal nmit Stand der Technik Veränderungen erfahren hat, ändert aber nichts daran dass du bisher auch nichts klar definiert hast. Welche Map in welchem Spiel genau schwebt dir vor, dass sie ohne änderung des Ingamecontent die nächsten (um mal extrem kurz zu greifen) zehn Jahre gespielt werden soll.

Gegenfrage: Wie viele Partien beim Fußball wurden in den letzten 10 Jahren (oder meinetwegen in den letzten 10 Tagen) bei unverändertem Zustand der "Map" (also des Spielfeldes) ausgetragen? Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster uns behaupte: Null. Kein einziges. Identische Bedingungen sind etwas, was man in einer kontrollierten Laborumgebung einigermaßen herstellen kann.

Und was ändert es, wenn sich eine Map ändert? Das Match wird von allen aktuellen Mitspielern auf der selben Version der Map ausgetragen. Der Gewinner bekommt seine Punkte für den Sieg, und für die Punkte auf einer anderen Map ist ebenfalls nur der Sieg ausschlaggebend.
Beim Fußball bekommt man Punkte für Sieg, Unentschieden und Niederlage, egal gegen wen man auf was für einem Platz und mit welcher spielerischen Qualität gesiegt hat.
Bei E-Sport bekommt man Punkte für den Sieg, egal gegen wen man auf welcher Map und mit welcher spielerischen Qualität gesiegt hat.
- Der relevante Unterschied liegt wo?

Mir ist übrigens kein Spiel bekannt wo die Auflösung, die Grafiksettings, die Auflösung des Maussensors usw geregelt sind.

Das regelt ja auch nicht das Spiel (dieses entspricht dem Begriff der Disziplin im analogen Sport) sondern der Verband, der die jeweilige Liga ausrichtet. Die ESEA macht beispielsweise schon recht viel, um vergleichbare Ausgangsbedingungen herzustellen. Aber wie bereits geschrieben: Das Ganze ist dennoch eine riesige Baustelle, weshalb ich dir auch überhaupt nicht widerspreche, wenn du meinst, dass man das derzeit nicht ernstnehmen kann.

Ich unterscheide da allerdings zwischen einem augenblicklichen und einem grundsätzlichen Problem. Wenn das Ganze nicht als Modererscheinung untergeht - und danach sieht es gerade nicht aus - regelt das irgendwann zwingend der Markt. Je größer die Sache wird und je mehr etwas vom Kuchen abhaben wollen, desto mehr stecken Sponsoren und Werbepartner ihr Geld nur in saubere Wettkämpfe, bei denen nicht ständig Geschichten von Cheats, Manipulation, Doping (Gab's ja auch schon ...) und genereller Unseriosität kursieren. Da wird es kommen wie bei jeder Sportart, die sich bisher organisiert hat: Die Vereine, Clubs und Verbände werden übergreifende Gremien aufstellen und alles normieren. Dann sitzen die Spieler an vorkonfigurierten Gamestations und spielen dedizierte Liga-Versionen der Titel, werden regelmäßig und unangemeldet auf Drogen getestet und vor der Zulassung steht ein generalisierter Gesundheitscheck.

Mit dieser Prognose musst du natürlich nicht mitgehen und als jemand, der E-Sport weder praktiziert (Ich habe mit Langstrecken-/Cross-/Ausdauerlauf, Arnis und Kickboxen, Freistil-Schwimmen, Sportschießen und gelegentlich Tischtennis genug sportliche Erfüllung ...) noch verfolgt und ist mir ehrlich gesagt schon jetzt der Diskussionsaufwand ein wenig zu groß und der allgemeine Ton ein wenig zu gereizt geworden.
Fürs Protokoll: Ich will niemanden überzeugen, E-Sport als Sport zu betrachten, tue mich aber schwer damit, Argumente unbesprochen stehen lassen, die mir nicht einleuchten. Da geht's dir vermutlich nicht anders.
 
AW: Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

Genau so. Falls du mit gereizt mich meinst, dann hast du das tatsächlich falsch aufgefasst. Ich hab das nebenbei, just gerade mal eben und vor allem in zwei Minuten mit einer Hand beim kochen getippt, während ich mit einem Ohr zugehört habe was meine Frau versucht hat mir zu erzählen. Also eher gehetzt, denn gereizt. :nicken:

Lassen wir unsere Standpunkte fürs erste einfach mal so stehen. Guten Abend noch.

Gesendet von meinem HTC mit Tapatalk
 
AW: Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

Der Videobeweis ändert aber die Regeln und Bedingungen nicht. Änderungen in PUBG, oder sowas jedoch schon. Fussball wird seit ewigkeiten nach den gleichen Regeln gespielt. Die Mannschaften ändern sich, Standorte ändern sich, der Rest ändert sich aber nicht. Bei CS beispielsweise würde das immer exakt gleich aufgebaute Maps bedeuten, keine unterschiedlichen. Um auf die Bedingungen zurück zu kommen, müsste die Auflösung, die Grafikeinstellungen usw ebenfalls festgelegt sein. Schau mal in CS Videos. Die Flaschen tricksen sogar bei der AUflösung um das Bild zu strecken, weil sie schiss haben nichts zu treffen. Genau sowas gibts bei "richtigen" Sportarten aber nicht. Das ist ja einer der Reize. Auch unter miesen Bedingungen Leistung zu erzielen. Nein, mMn ist E-Sport kein echter Sport und ich habe als Kind selbst an euröpäischen Meisterschaften auf dem NES und der Playstation teilgenommen. Ein wenig weiß ich also noch wovon ich spreche.

Auch bei "richtigen Sportarten" wird alles optimiert was geht, um sich den winzigen Vorteil zu verschaffen der entscheidend sein kann.
Viele Sportarten eliminieren auch weitestgehend äußere Einflüsse auf das Spiel.
 
AW: Hessischer Innenminister: E-Sport-Begriff müsse ausradiert werden

Versuchen wir doch mal einen positiven Ansatz: Was müsste man ändern, damit E-Sport auch bei den stärksten Kritikern als Sport durchgeht?

Ich sehe da ja den errfolversprechendsten Ansatz in VR und AR. Wenn man die Laufstrecken in CS nicht mehr durch Gedrückthalten von [W] oder [Up] läuft, sondern mit eigenen Beinen auf richtiger Strecke oder einem Laufband, dürften etliche Profis schon nach der ersten Spielminute zu sehr aus der Puste sein, um noch "Kacknoob!" zu rufen. :D
 
Zurück