Hass in Spieler-Communities: US-Entwickler raufen sich in offenem Brief zusammen

Ja, dieser respektlose/beleidigende Umgangston ist leider sehr verbreitet. :(
Meiner Meinung nach kommt das hauptsächlich durch die Anonymität des Internets.
Das ist aber arg kurz gedacht.

Die vermeintliche Anonymität mag die Hemmschwelle niedriger legen, aber die Ursachen liegen tiefer.
Es liegt viel mehr an der Gesellschaft. Das fängt schon damit an das viele morgens nicht mal ein "Guten Morgen" oder ähnliches herausbringen von anderen Höflichkeiten ganz zu schweigen.

Was manche an Beschimpfung, Diskriminierung und Drohungen von sich geben geht gar nicht und muss auch bekämpft werden.

Das das gerade jetzt kommt, nun ja, die Diskussion finde ich wichtiger als eine Feminismusdebatte über Computerspiele. Da habe ich jedes mal das Gefühl einer neuen Negativdebatte über Computerspiele, Killerspiele ziehen nicht mehr, also Sexismus jetzt. Mit dem Sexismus sollte man erst einmal in der Gesellschaft aufräumen, bei Computerspielen tu ich mir schon schwer diese zu finden. Aber vielleicht spiele ich auch einfach die falschen Spiele.
 
Naja, Todes- und Vergewaltigungsdrohungen, Rassimus, Sexismus, purer Hass und Abscheu sind wirklich nicht die feine englische Art, da sind größtenteils Idioten und Trolle am Werk, die vor lauter Wut entweder wirklich einfach nur Rot sehen, nicht so ganz wissen was sie da machen, oder das tatsächlich nur aus Jux und Trollerei machen ... in der derzeit aufgrund bestimmter Begebenheiten besonders massiert auftretenden Masse ist das natürlich höchst unschön .... naja, es ist das Internet, da bekommt man gerne schon mal "stirb du Schwuchtel" als Antwort, wenn man bei Youtube "so eine süße Robe" postet, daher stellt sich die Frage, wie ernst zu nehmen das Ganze ist, toxisch ist's natürlich dennoch, da hundert oder tausende von vernichtend negativen Comments mehr als unlustig sidn für denjenigen, der diese bekommt, und in der Maße drückt das schon aufs Gemüt - so weit, so verständlich und richtig in Bezug auf diesen offenen Brief. Im Allgemeinen ist so ein Verhalten natürlich stets abzulehnen.


ABER: Der Auslöser für diesen Brief, also die jüngste Hasswelle rund um "#Gamergate", hat doch eine sehr ernste, teils von den Entwicklern und der "Fach"presse selber verschuldete Facette die hier sehr gekonnt wieder mal verschwiegen wurde.


"Gamergate" hat sich ja nur gebildet, weil die versammelte "Fach"presse und Teile der Entwicklerszene sich konsequent bei den betroffenen Themen weggeduckt haben, und ja: Das eskaliert so langsam ein wenig, da die Spieler sich aktiv ignoriert mit ihrer Kritik vorkommen und das Ganze in puren Hass umzuschlagen droht. Denn wenn irgendwas garantiert Aufmerksamkeit generiert, dann ungefilterter Hass - ich will das nicht verteidigen, ich will es nur verständlicher machen.


Über knapp zwei Wochen gab es sowohl um die sogenannte "Quinnspiracy", und ein wenig länger schon die Videos von Frau Sarkeesian, sehr berechtigte Kritik (bei letzterer gibt es dutzende Videos, die sie in ihrer kompletten Argumentation und Kritik an Spielen vollständig wider- bzw. zerlegen), bzw. im Allgemeinen sehr ernste Fragen an die Spielepresse ob ihrer Verflechtungen und ihrer sehr unbalancierten und teils sogar parteiischen Berichterstattung. Ja, es gab natürlich wieder Idioten die sofort mit Hass um sich geschlagen haben, aber die fundierte Kritik war dennoch stark vertreten, war durchgehend beleg- und nachvollziehbar und ... wurde vollständig totgeschwiegen. Wenn mal was zu diesen Sachverhalten kam, wurde entweder abgewiegelt, oder es wurde sich gar auf die "Seite" der beiden Damen geschlagen in der Berichterstattung, bzw. wurden Nebelkerzen gezündet, da lediglich die Troll- und Hass-Tweets gegen beide berichtenswert zu sein schienen. Ebenso kamen ihnen etliche Entwickler zu Hilfe, die höchstwahrscheinlich selber kaum mehr als den ihnen entgegen brandenden Hass mitbekommen haben, und deshalb vorschnell Partei ergriffen haben, ohne die eigentlichen Gründe für diesen zu hinterfragen, das ist nichtmal ein Vorwurf, man hat ja nichts lesen dürfen davon in der letzten Woche, ausser Todesdrohungen hier, Fucht wegen Vergewaltigungsdrohungen dort (wobei sowas faktisch nie in die Tat umgesetzt wird, es bleibt bei den Drohungen), womit es recht einfach ist, sich seine "Seite" in all dem auszusuchen. Die Hater tun ihrer "Sache" somit keinen Dienst, da sie ihren Hassobjekten so nur moralischen Rückenwind bescheren ...

Das führte im Laufe der letzten paar Tage dann dazu, dass sich kritischere (und ja, teils auch die dämlichereren, beleidigenderen) Teile der Leserschaft etlicher Seiten und Magazine zu einer Bewegung formiert haben, die wider dem Schmuh und der Kumpanei innerhalb des Spiele"journalismus" aufgestellt ist, Teile davon immer noch halbwegs sachlich und fundiert, in der Mehrzahl inzwischen leider durch blanken Hass, was der Grundidee etwas ändern zu wollen leider entgegen läuft, da lautes Rumgeplärre zwar für viel (negative) Aufmerksamkeit taugt - siehe "diese News hier", im Sinne einer absolut notwendigen Debatte allerdings nicht wirklich förderlich ist.

PCGH & die anderen Computec Publikationen könnten ja mal ihrem Auftrag ein wenig gerecht werden und - neutral - in dieser Sache recherchiern und kritisch über den eigentlichen Sachverhalt berichten, statt nur über die peripheren Ausläufer Meldungen zu verfassen. Sowohl die Interessenskonflikte in der englischsprachigen Spielejournalie, als auch die provokanten Thesen von Frau S. (ebenso wie die Kritik an diesen) wären Themen die für Spieler durchaus von Interesse wären, so lange ihr das bitte mal sauber aufarbeitet könnt ihr gerne so lange ihr wollt über die Idioten berichten, die die ganze Zeit nur Gift und Galle übers Netz versprühen, diese Idioten mag nämlich niemand, weder die SJWs, noch deren Kritiker.


So ist dieser Aufruf der Entwickler zwar nett, verständlich und im Kern durchaus unterstützenswert, allerdings hat dieser den Beigeschmack die (lauteren, verachtenswerten Teile der) Kritik die dem ganzen Geflame voran ging mundtot zu machen. Auf die Beleidigungen an sich kann ich mehr als nur gerne verzichten, denn diese lenken von den eigentlichen Themen ab und sich auch kein ordentlicher Umgang miteinander, allerdings scheinen wir inzwischen im Gamergate an einem Punkt zu sein, an dem das Einzige das der "Fach"presse berichtenswert erscheint eben jene Beleidigungen sind, was mehr als nur bitter ist ... daher denke ich auch nicht, dass der Hass sich durch so einen Appell aufhalten lässt, der wird dadurch eher noch befeuert.
 
Wahrscheinlich wird dieser Aufruf leider verhallen, ohne dass sich groß etwas an der Situation ändert.

Das mit der Anonymität sehe ich nicht als Ursache. Zumal man auch Accounts ohne Klarnamen zum Eigentümer zurückverfolgen kann, sollte das unbedingt nötig und angebracht sein.

Nein, vielmehr sehe ich einfach die Verrohung der Gesellschaft als Ursache. Diesen Umgang pflegen die Leute ja nicht nur online, nein, ganz allgemein verrohen die Sitten.
Respekt, Anstand und Dergleichen sind heute vielen nichts mehr wert.
Ja und nein.
Anonymität ist nicht die Ursache, das stimmt absolut. In der Anonymität kommen halt Charakterzüge raus, die in einem stecken, man aber aus Sozialität versteckt.
Also die Ursache sind Charaktereigenschaften - diese verschwinden mit höherer Bildung (im Sinne von persönlicher Bildung, nicht Wissen. Also selbstreflexion usw). Also geistig reife Menschen verhalten sich anders als geistig unreife.
Bildung wäre also der Schlüssel, nur kann man halt nicht nur geistig erwachsene auf ein Spiel loslassen.
Wenn Entwickler der Umgang untereinander stört, wäre es sinnvoll Spiele für Erwachsene zu entwickeln. Damit meine ich nicht Sex und Gewalt, sondern halt Anspruch auf mehreren Ebenen.
Aber auch das sperrt eventuell nur User aus, macht diese dann aber nicht intelligenter bzw reflektierter.
Bei uns in der Schule war es unser Geschichtelehrer, der uns zum Selbstreflektieren gebracht hat.
Im Unterschied zu den anderen Professoren hat er uns nicht gedrillt "wie man sich zu verhalten hat", sondern ließ uns nachdenken - handeln - reflektieren ob dies nun eine kluge Handlung war, ob wir wollen, das uns selbst das passiert, und hat einfach uns zu Menschen gemacht, die anderen nicht antun, was einem selbst nicht angetan werden will/soll.
Eigentlich recht einfach, aber es ist halt für viele Kids von heute leichter, die Mütter der anderen/Gegner verbal zu f*cken, statt nachzudenken.
Der nächste neue Trend ist ja das "swatting"...
https://www.youtube.com/watch?v=uH-uRFIr3mA
so ab Minute 6:30 stürmt einfach mal ein Swat Team die Wohnung eines Spielers - vermutlich herbeigerufen von einem Gegner in CS....
Kranke Welt ist das, wo man so derbe nicht verlieren kann. Einfach infantil.
Wenn der ne dumme Bewegung macht und nicht geistesgegenwärtig mitdenkt, kann da was passieren...

Ansonsten stimme ich dir voll und ganz zu.
Oberst, mal wieder mitgedacht :)

Die Gesellschaft selbst wird übrigens nicht verfallen. Das wird schon seit Jahrtausenden gepredigt, aber unser Hirn nimmt negative Dinge eher wahr als positive. Dazu werden wir schon seit der Kindheit geprägt (Nachrichten sind in erster Linie mal negative Schlagzeilen). Der Grund für so viel Hass (etwa gegen Ausländer etc) ist diese Prägung.
Aber die Gesellschaft verfällt nicht, einfach weil mit mehr Hass, gibt es mehr Menschen die was dagegen tun wollen.

Meine Frau nennt mich einen Hoffnungslosen Fall, weil ich ein ewiger Weltverbesserer bin, der nicht Lernt, dass es nix bringt (ihrer Meinung nach).
Dabei gibt es tausend Dinge die man tun kann.
Das fängt bei alten Leuten über die Straße helfen/ihnen den Sitzplatz im Bus usw geben
Müll trennen
Leute die wie die Wahnsinnigen fahren mal auf Sicherheit für Andere hinweisen.
Leute die Rauchen und den Stümmel aufn Boden werfen oder deren Hunde aufn Weg kacken in ein selbstreflektierendes Gespräch verwickeln (nicht einfach nur blöd anreden).
Wichtige Werte vermitteln bzw eine Vorbildwirkung haben wollen usw.

Ich mach solche dinge quasi quasi 100x täglich. Ich kann mich ins Bett weinen, weil mich dann viele als "Oberlehrer" und sonstwas beschimpfen, aber wenn ich 1-2 Dinge erreicht hab von den vielen die ich probiert hab, ist die Welt ein BISSCHEN besser geworden.
 
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So ist dieser Aufruf der Entwickler zwar nett, verständlich und im Kern durchaus unterstützenswert, allerdings hat dieser den Beigeschmack die (lauteren, verachtenswerten Teile der) Kritik die dem ganzen Geflame voran ging mundtot zu machen. Auf die Beleidigungen an sich kann ich mehr als nur gerne verzichten, denn diese lenken von den eigentlichen Themen ab und sich auch kein ordentlicher Umgang miteinander, allerdings scheinen wir inzwischen im Gamergate an einem Punkt zu sein, an dem das Einzige das der "Fach"presse berichtenswert erscheint eben jene Beleidigungen sind, was mehr als nur bitter ist ... daher denke ich auch nicht, dass der Hass sich durch so einen Appell aufhalten lässt, der wird dadurch eher noch befeuert.

Ja es wäre wirklich wünschenswert wenn die Spielepresse mal ein wenig professionelles journalistisches Handwerk zeigen würde. Wir haben hier ja in der Tat ein Thema das mal über den Alltagsschmu des üblichen 0815-Spieleartikels hinaus geht und trotzdem den ganzen Bereich tief im Kern betrifft.
Leider hab ich von Seiten der Spielepresse da bis jetzt auch noch nirgends einen Artikel gesehen der mehr als dem Boluevard- und Klatschblatt-Journalismus gleich käme. Meist einseitige Kolumnen die das Thema nur auf Seiten der "vermeintlichen" Opfer aufgriffen. Aber nicht einer der hinterfragt hätte ob diese "Opfer" in dem Fall nicht auch zu einem erheblichen Teil "Täter" sind, die bewust die Eskalation schüren und anfeuern, so wie im Fall von Frau Sarkessian, wo es genügend Indizien dafür gibt das da auch ganz bewust von ihr oder weiteren ihr nahe stehenden Personen Mord und Vergewaltigungsdrohungen selbst verfasst wurden.

Trotz allem wird die Frau bis aufs Messer von der "Fach"presse, Entwicklern und anderen verteidigt und als das unschuldige "Opfer" verkauft das Sie halt nicht zu sein scheint.
Wo bleiben da mal sachlich neutral recharchierte Artikel die mal auf die berechtigte Kritik eingehen?

Ich kann mich ansonsten auch nur Ob4ru|3r's Post voll und ganz anschließen. Er hat es wunderbar, neutral, zusammen gefast. :daumen:
 
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erkennt niemand ausser mir die Ironie in diesem Brief?
Entwickler prangern die im Internet gängige Umgangsform von "flamer kiddys" an. Auf der anderen Seite wird von den Entwicklern selbst aber rein GAR NICHTS unternommen um ein solches Verhalten mit Strafen entgegen zu wirken.
Ich möchte mal als Beispiel Dota2 benennen, eines der Spiele wo es im Chat zu 99% immer zur Sache geht. In Pup MMR Games gibt es IMMER Zoff.
Warum ist Valve beispielsweise nicht in der Lage Strafen zu verteilen wenn man sich nicht an die Regeln hält. Man kann Spieler zwar melden, aber man sieht wirklich NULL Resonanz.
Man muss im nächsten Match oftmals von den selben Leuten lesen was sie am liebsten mit welchen Müttern treiben wollen. Ein weiteres Problem ist die unterschiedliche Spielphilosophie unterschiedlicher Spielergruppen. Ohne rassistisch wirken zu wollen muss ich aber denoch die Äusserung machen das Russen einen anderen Spielstiel in diesem Genre verfolgen als westeuropäische Spieler. Jeder der das Spiel intensiver zockt wird dies bestätigen können. Nun bietet Valve die Möglichkeit vor dem Start einen Filter einzuschalten um zu definieren in welcher Sprache man sich mit den anderen zufällig zugeordneten Spielern kommunizieren möchte. Man setzt das Häcken auf english only, darf sich aber die ganze zeit axaxaxaxa suka suka per voice rein ziehen. Warum wird hier kein Riegel vorgeschoben?
Aber Hauptsache die Toleranz und Vernunft der Spieler kritisieren. TOP !


Der einzige Entwickler der der Community hier ein Strich durch die Rechnung gemacht hat ist in meinen Augen nach Nintendo.
Hier wird einfach jegliche Chat Komunikation komplett unterbunden.
Kein Chat = kein Flame = Spaß vorhanden.
 
Nun das es in Foren zu kleinen auseinandersetzungen kommt ist doch wohl klar, aber nicht so enorm das die sich jetzt gegenseitig die Kante reichen.
 
PCGH schrieb:
Doch warum kommt der Brief gerade jetzt, obwohl das Problem schon seit Jahren existiert? Auslöser ist vermutlich Videobloggerin Anita Sarkeesian, die derzeit mit der Debatte um Sexismus in Spielen auf sich aufmerksam macht - ein Thema mit vielen Debattiermöglichkeiten. Sarkeesian sah sich so auch wüsten Beschimpfungen und Drohungen ausgesetzt.

Ich denke nicht, dass Sarkeesian der Auslöser ist - dazu ist dessen Kontroverse doch schon zu lange her. Eher dürfte Zoe Quinn der Grund sein. Die Frau Quinn musste sich Beleidigungen und gar Morddrohungen anhören nur weil sie es wagte, als Frau ein Spiel (ein Textadventure namens Depression Quest) zu entwickeln :nene:


Dies ist schon eine Weile her, aber vor 1-2 Wochen postete ihr Ex-Mann, dass sie mit diversen Männern geschlafen hätte, darunter ein Spieletester. All dies geschah erst nach deren Trennung, aber das war den meisten plötzlich total egal, und das Internet stand in Flammen. Die Tatsache dass ein Spieletester darunter war ließ natürlich gleich den Vorwurf laut werden, sie hättesich gute Testnoten für ihr Spiel "erschlafen". Und dass die gute Frau überhaupt Sex außerhalb der Ehe hat, war fast noch Skandalöser.
 
Dies ist schon eine Weile her, aber vor 1-2 Wochen postete ihr Ex-Mann, dass sie mit diversen Männern geschlafen hätte, darunter ein Spieletester. All dies geschah erst nach deren Trennung, aber das war den meisten plötzlich total egal, und das Internet stand in Flammen. Die Tatsache dass ein Spieletester darunter war ließ natürlich gleich den Vorwurf laut werden, sie hättesich gute Testnoten für ihr Spiel "erschlafen". Und dass die gute Frau überhaupt Sex außerhalb der Ehe hat, war fast noch Skandalöser.

Stimmt, darüber hab ich auch einen Artikel gelesen.
War das nicht sogar hier auf der Main?

Wobei Sarkeesian auch was abbekommen hat.
Videobloggerin Anita Sarkeesian: Schutzsuche nach Drohungen | heise online
 
Das ist aber arg kurz gedacht.

Die vermeintliche Anonymität mag die Hemmschwelle niedriger legen, aber die Ursachen liegen tiefer.
Es liegt viel mehr an der Gesellschaft. Das fängt schon damit an das viele morgens nicht mal ein "Guten Morgen" oder ähnliches herausbringen von anderen Höflichkeiten ganz zu schweigen.[...]

Das stimmt.
Allerdings sind die im echten Leben wahrscheinlich oft verhalten und fangen nicht an aggressiv zu werden.
Wobei man in Spielen natürlich mehr Interaktion mit unbekannten hat.
Damit meine ich Interaktion, die für ein gemeinsames Ziel stattfindet oder aber gegeneinander.
 
Stimmt, darüber hab ich auch einen Artikel gelesen.
War das nicht sogar hier auf der Main?

Wobei Sarkeesian auch was abbekommen hat.
Videobloggerin Anita Sarkeesian: Schutzsuche nach Drohungen | heise online

Hab ich auch gerade gelesen, wenn auch von anderer Quelle: Trolls drive Anita Sarkeesian out of her house to prove misogyny doesn't exist | The Verge

https://mobile.twitter.com/femfreq/status/504718160902492160/photo/1 Ein Screenshot von den Twitterposts die Sarkeesian bekam. Sorry, aber wie krank kann man sein um so was zu posten???
 
Zuletzt bearbeitet:
Also was die Hass betrifft :
Ich denke schon,dass Anonymität ihren Teil dazu beiträgt,auch wenn man weiss,dass man zurückverfolgt werden kann
Wieso? Ganz einfach,weil der Internet ein Ort ist,wo man sich anders präsentieren kann - eine neue Identität zurechtlegen
Durch die Gesellschaft ist man ja dazu gezwungen sich vernünftig zu verhalten,anders würde es aber auch nicht funktionieren ,außer man möchte ausgestossen werden (Je zivilierter die Gesellschaft,desto zerstörerischer ist sie)
Viele lassen dabei gern mal ihren Frust einfach im Internet aus,manchmal auch nur um sich abzuregen,weil man sowieso jemand komplett anderes ist und weil es keine Regeln gibt
Auch Bildung hilft da nur bedingt,ich denke viele Leute,die jetzt speziell in Gaming Communities ragen,sind weder ungebildet noch würden sie in der Gesellschaft so nen Tumult machen
Schon gar nicht wegen sowas

Speziell Spieleentwickler zu sein,ist nen undankbarer Job - egal wie man es macht,anscheinend macht man es immer falsch -wobei das für alle Bereiche des Lebens gilt theoretisch
Vorallem die Gaming Com ist doch recht reizbar/sehr leidenschaftlich und geht wegen vielen Dingen in die Luft

ps:
Diese Zoey Quinn Sache ist sowieso ein guter Beweis dafür,wie unglaublich unreif einige Gamer sind (die Kommentare auf diversen Seiten ,die auch von Mods entfernt werden)
Vorallem wenn man bedenkt,dass man selbst nicht zu 100% genau weiss ,was da vorgefallen ist - ich würde mich da einfach raushalten
 

Vor diesem Thread und den Kommentaren hatte ich von diesen Fällen nicht viel gewusst.
Maximal das, was PCGH mir vorgesetzt hat. Auch das hatte ich eigentlich nur überflogen.
Anhand der Kommentare hier im Forum zeigt sich doch schon, dass das ein umstrittenes Thema ist.
Das angebliche (?) Opfer hat das angeblich (?) nur erfunden.

Ich denke es wird unheimlich schwer/umöglich, einen objektiven Artikel zu dem Thema zu finden.
Im Prinzip haben doch alle schon Partei ergriffen?
Mir würde es auf jeden Fall schwer fallen, noch irgendwem was zu glauben... :/


Ok, hab mal drüber gelesen.
Das klingt ja wirklich eher nach Fakten.
Zumindest ist es so formuliert. :devil:
 

Ob es nun der Wahrheit entspricht, oder aber nur der perfide Racheversuch ihres Ex-Freundes ist mag ich nicht zu beurteilen und wird sich vermutlich auch nie zu 100% klären lassen. Fakt ist aber das auch in diesem Thema extrem viel Zündstoff steckt. Frau Quinn gehört ebenfalls zu der Sorte Frauen die gelegentlich gerne gegen den "Sexismus" und die Diskriminierung und "Unterdrückung" der Frau in der Spielebranche gewettert haben.

Der Vorwurf für den eigenen Vorteil mit Reviewern und weiteren Personen in die Kiste gestiegen zu sein unterminiert da natürlich schon gewaltig ihre Glaubwürdigkeit. Stünde es doch konträr zu ihrerm Standpunkt.
Schließlich läst sich schwer die Unterdrückung der Frau anprangern und auf der anderen Seite hüpft man dann evt. mit jemanden für ne bessere Wertung in die Kiste. ;)
 
Ich denke nicht, dass Sarkeesian der Auslöser ist - dazu ist dessen Kontroverse doch schon zu lange her. Eher dürfte Zoe Quinn der Grund sein. Die Frau Quinn musste sich Beleidigungen und gar Morddrohungen anhören nur weil sie es wagte, als Frau ein Spiel (ein Textadventure namens Depression Quest) zu entwickeln :nene:


Dies ist schon eine Weile her, aber vor 1-2 Wochen postete ihr Ex-Mann, dass sie mit diversen Männern geschlafen hätte, darunter ein Spieletester. All dies geschah erst nach deren Trennung, aber das war den meisten plötzlich total egal, und das Internet stand in Flammen. Die Tatsache dass ein Spieletester darunter war ließ natürlich gleich den Vorwurf laut werden, sie hättesich gute Testnoten für ihr Spiel "erschlafen". Und dass die gute Frau überhaupt Sex außerhalb der Ehe hat, war fast noch Skandalöser.
Das Thema ist mitnichten durch, sondern brandaktuell. Ja, der Anstoss war die "Quinnspiracy", da es für viele Leute den Schleier gelüftet hat, was für ein seltsames Beziehungsgeflecht da innerhalb der englischen Spielepresse und Blogosphäre vorzuherrschen scheint, und einmal angestossen und zur Aufdeckung der Seilschaften genötigt geht es einfach immer weiter, das Ausmaß an Verstrickungen und gegenseitigem Decken, Ignorieren, Falsch darstellen oder Schönreden ist erschreckend und hat mit Journalismus rein gar nichts mehr zu tun. Wirklich ins Rollen kam die Sache auch erst, als Aufklärungsversuche und Diskussionen darüber auf einschlägigen Seiten wie Reddit, Tumblr oder ebend den betroffenen Spieleseiten radikal unterdrückt, zensiert und gelöscht wurden.

Anita Sarkeesian ist im Übrigen Teil dieses Netzswerks und aktiver Bestandteil der Debatte rund um Verstrickungen mit der Gamingpresse, die Art und Weise der Berichterstattung über sie, ihre Thesen und die neuerlichen Drohungen sind sogar zum Teil der Kern der Debatte, da ihr Fall zeigt, wie selektiv die Presse berichtet, wie wenig wirklich recherchiert wird und wie versucht wird sie von echter Kritik zu isolieren. Folgendes habe ich grad im Gamestar Forum zum Thema geschrieben, das soll als kleiner Anriss ins Thema mal zeigen, wieso viele so stinksauer sind:

""Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Frau S. äußert öffentlich ihre persönliche Meinung und unterstreicht diese mit mehr oder minder fundierten Argumenten. Das ist ihr gutes Recht.""

Ihr Recht ja, aber es geht um die Machart der Videos. Sie reiht eine Reihe von aus dem Kontext gerissenen Szenen aneinander (größtenteils nicht mal von ihr selber gespielt, sondern aus Lets Plays von anderen hineinkopiert), in denen es das Spiel bzw. Elemente davon hergeben Frauen zu töten/schänden/whatever oder wo diese nur als hübsches Ding quasi zur Deko sind, und macht dies dann representativ für das ganze Spiel bzw. die Industrie, was schlicht in der Darstellung verfälschend ist. Wusstest du, dass es im neuesten Hitman darum geht Frauen zu töten und mit der Leiche Schmuh zu treiben? Nein? Ich bis vor kurzem auch nicht, so geschehen in ihrer Darstellung des Spiels, dass das Killen von Zivilisten (beider Geschlechter!) im Allgemeinen im Spiel für Punktabzug sorgt verschweigt sie geflissentlich, da es nicht der Kern des Spiels ist. Und in dieser verfälschenden Art und Weise geht es weiter.

Daraus leitet sie dann ein paar krude Thesen ab, die nach dem Prinzip Petitio principii gestrickt sind und keiner näheren Betrachtung stand halten, die sie aber schon im Vorfeld einfach für gegeben ansieht. Ein schöner Punkt ist die Subject-Object-Relation von Mann und Frau in Spielen, die sie entdeckt haben will (einfach eine im Feminismus bestehende Theorie die sie in ihr Video geklatscht hat), und die sie anhand einer Stripclubszenne in Watch_Dogs belegen will: Der in der Regel männliche Spiel(charakter) schreitet dabei als aktiv handelndes, selbstbestimmendes Subject durch den Laden und reduziert die dort arbeitenden Damen auf den Status eines leblosen Objects, das nur der Dienstleistung für die man da herkommt dient, ein fleischliches Sexobject zur Belustigung des Spielers, und man kann in keiner Art und Weise mit den Damen in gleichberechtigter Weise interagieren oder Beziehungen zu diesen herstellen. Mag auf den ersten Blick ganz stimmig klingen, ist aber Schwachsinn wenn man darüber nachdenkt, denn die Subject-Object-Relation kann man im Grund auf jedes Kunde-Angestellter Verhältniss reduzieren, man rennt ja nicht zum Bäcker um mit der Dame dort irgendwelche hoichtrabenden Interaktionen zu starten, man will von ihr Brötchen haben, sie dient also uns nur zum Mittel zum Zweck und ist damit ein simples Object? Bullshit. Kann man nicht mit einem Stripclub vergleichen? Nun, wer geht denn im echten Leben dahin um mit den Damen Freundschaft zu schliessen? Man geht für genau den Zweck da nunmal hin, sowas schimpft sich Dienstleistung und hat rein gar nix mit Sexismus zu tun. Damen und Herren in Stripclubs befrieden sexuelle Bedürfnisse ihrer Kundschaft, genau dafür geht man da hin, genauso wie man zum Arzt geht damit der einen gesund macht oder den Klempner nur deswegen ruft weil ein Rohr leck ist .... das degradiert den Dienstleister noch lange nicht zum ausgenutzten "Object", auch wenn es eine Dienstleistung aus dem schlüpfrigen Gewerbe ist.

Und so gehts immer weiter mit ihren "Theorien", das Netz ist voll mit Videos und Blogs die sie inhaltlich komplett widerlegen, aber davon hört man leider kaum was, da sich die Berichterstattung nur darauf beschränkt, dass sie bedroht wird. So gesehen tun ein paar Arschlöcher ihr da einen sehr großen Gefallen, da sie sich gar nicht inhaltlich mehr mit der demaskierenden, vernichtenden Kritik an ihren Videos auseinandersetzen muss, sondern sie einfach nur noch rumheulen muss, dass sie bedroht wird und ihre hochwertvolle Meinung zum Thema unterdrückt wird, die Hater liefern ihr den "Beweis" ja am laufenden Band ... und die versammelte Spielepresse, Entwickler und leider auch viele Leser fallen darauf rein. Unter anderem dagegen ist jetzt halt Gamergate gerichtet.



Und ja, das gesamte Thema ist inzwischen riesig und es wird so langsam völlig unübersichtlich. Aufgrund der Tragweiter des Ganzen, dass sich weite Teile der Spielepresse hier in ihrer Glaubwürdigkeit völlig demontieren, darunter einschlägige Seiten wie Kotaku wie Polygon, Kotaku oder Rock Paper Shotgun,´und der Rest der Presse gemäß der "Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus" Devise einen Mantel des Schweigens darüber ausbreitet und nur über die Ausläufer wie jetzt ebend diesen Brief der Entwickler schreibt wäre das eigentlich DIE Meldung des Spielejahres, aber es schreibt weiter kaum jemand darüber, was - völlig zu Recht - viele Spieler vor Wut und Unverständnis auf die Barrikaden treibt.


Hier mal ein kleines Update der Debatte als Video (nicht mal in einem 30min Vid bekommt er alle Entwicklungen zusammen, das Thema ist wie gesagt riesig), ein wenig unflätig in der Wortwahl, aber er spricht viele Punkte an:

https://www.youtube.com/watch?v=Km3DZQp0StE
 
Das Thema ist mitnichten durch, sondern brandaktuell. Ja, der Anstoss war die "Quinnspiracy", da es für viele Leute den Schleier gelüftet hat, was für ein seltsames Beziehungsgeflecht da innerhalb der englischen Spielepresse und Blogosphäre vorzuherrschen scheint, und einmal angestossen und zur Aufdeckung der Seilschaften genötigt geht es einfach immer weiter, das Ausmaß an Verstrickungen und gegenseitigem Decken, Ignorieren, Falsch darstellen oder Schönreden ist erschreckend und hat mit Journalismus rein gar nichts mehr zu tun. Wirklich ins Rollen kam die Sache auch erst, als Aufklärungsversuche und Diskussionen darüber auf einschlägigen Seiten wie Reddit, Tumblr oder ebend den betroffenen Spieleseiten radikal unterdrückt, zensiert und gelöscht wurden. ...

Dem ist absolut nichts mehr hinzuzufügen. :daumen:
 

Nur dass es bei der ganzen Sache nicht um "Anti-Feminismus" geht. "Frauenfeindlichkeit" wird nur den Spielern vorgeworfen um vor ihrer eigentlichen Absicht abzulenken. Hier mal ein etwas umfassenderer Artikel, dessen Autor tatsächlich Recherche betrieben hat: #Gamergate: The silly sounding, but sincere call for Fair Representation of 'Gamers' within the media. - GamesNosh
 
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