Flüssigmetall für Laptop

NuTSkuL

Software-Overclocker(in)
Servus Freunde,

Ich hole mal das leidige Thema Kühlung bei Laptops raus. Explizit handelt es sich bei mir um einen Razer Blade 15 advanced mid 2021 (i7-11800H mit RTX3070). An dieser Stelle bitte keine Diskussion über Razer, die waren zu der Zeit nunmal die ersten, dies Angeboten haben :)
Ich würde gern die WLP durch vernünftige Flüssigmetall Paste (ggf Thermal Grizzly Conductonaut) ersetzen, habe diesbezüglich jedoch keine Erfahrung. Hauptproblem ist, dass ich gerade die GPU besser versorgen möchte, die CPU ist sogar recht unproblematisch, sodass ich diese aktuell sogar bei - 160mV halte.

Nun zu den Fragen:
-Wie kann ich festellen, ob das Material des Kühlkörpers geeignet ist? Aluminum soll ja problematisch sein, doch schaut es mir optisch eher nach kupfer aus
-ist die Konsistenz problematisch, sodass es beim mobilen Einsatz zu Problemen mit dem Verlaufen kommen kann (elektrische Leitfähigkeit)
-wie viel gramm werde ich für CPU und GPU wol benötigen?

Danke euch schonmal.

NuT
 
Keine Erfahrung? Dann Finger weg!
- Flüssigmetall ist schwieriger aufzutragen und mehr zu beachten. Gerade in den engen Gefilden eines Laptops.
- Bringt außerdem nur ein paar Grad, die den Bock auch nicht fett machen.
- Läppi von 2021? Da wird die Originalpaste noch nicht trocken sein.
Gruß T.
 
Moin,

ich habe aktuell auch ein Razer Blade 15 von 2020 mit einem 10750H und einer 2070 MaxQ. Ich habe auch vor ca 3 Monaten LM aufgetragen da die Temperaturen viel zu hoch waren, durch meine Modifikationen, sprich CPU TDP umgangen und GPU mit einem 105 vbios versehen.

Die Kühler sind Liquid Metall geeignet, der Spot an der CPU und GPU sind aus Kupfer. Ich würde die Area um die CPU und GPU zusätzlich mit nichtleitendem Material versehen, zur Sicherheit. Als LM habe ich Thermal Grizzly 1G benutzt. sollte für 2-3 Anwendungen reichen. Man braucht nur sehr wenig und muss alles gut und glatt verstreichen.


@Tolotos66

Paar Grad sind schön, meine CPU hing dauerhaft, selbst mit gewechselter WLP in der 95°C-100er Region, nachdem ich LM aufgetragen habe sind 90°C nun die absolute Peak. Außerdem ist LM auftragen absolut einfach und jeder der weiß wie man die WLP wechselt wird auch LM auftragen können.

Der einzige Grund wo ich sagen würde das man von LM die Finger lassen soll ist, wenn der Kühler uneben ist, dann trocknet dir die "Paste" innerhalb von Wochen, wie es leider bei mir der Fall ist aus. Musste sie schon 2 mal neu auftragen und jetzt bald kommt das 3te mal.
 
Wow Freunde, ihr seid fix. Dankefein!
@Tolotos66
Mir geht es überhaupt nicht darum, dass die alte nichts taugt. Mir rennt nur selbst mit auf 28W limitierter CPU die Graka gerne mal ins temp limit - und das muss nicht sein, wenn man das Problem evtl recht einfach umgehen könnte.
WLP auftragen an sich ist ja überhaupt kein Problem. Lediglich die Besonderheiten bei LM möchte ich gern im Vorfeld ausreichend beleuchtet haben. Wenn ich mir nen kurzen drauf zaubere habe ich nunmal nichts gekonnt.

@MezZo_Mix
Genau so habe ich es mir tatsächlich erhofft. Maximale Power ist mir eher Zweitrangig, weshalb ich mir ein VBIOS bisher gespart habe. Mir geht es eher um Effizienz. Auch wenns ein anderes Thema ist, so bin ich mit der CPU schon echt zufrieden. Von ~15W in Leerlauf auf ca 6W (inkl APU) kann sich echt sehen lassen.
Kannst du etwas empfehlen, was man drumherum schmieren kann? Temperatur beständig und langlebig ist ja sone Sache. Oder einfach einen Ring aus WLP machen?
An sich zum auftragen gibt's ja genug TUTs, von daher mache ich mir wenig Sorgen.
 
Es mag viele Gründe für das Ergebnis geben, aber 5°C bringt LM sicher nicht im Vergleich zu den besten normalen Pasten. Hau Dir ne Kyronaut dahin und gut ist.
 
Wow Freunde, ihr seid fix. Dankefein!
@Tolotos66
Mir geht es überhaupt nicht darum, dass die alte nichts taugt. Mir rennt nur selbst mit auf 28W limitierter CPU die Graka gerne mal ins temp limit - und das muss nicht sein, wenn man das Problem evtl recht einfach umgehen könnte.
WLP auftragen an sich ist ja überhaupt kein Problem. Lediglich die Besonderheiten bei LM möchte ich gern im Vorfeld ausreichend beleuchtet haben. Wenn ich mir nen kurzen drauf zaubere habe ich nunmal nichts gekonnt.

@MezZo_Mix
Genau so habe ich es mir tatsächlich erhofft. Maximale Power ist mir eher Zweitrangig, weshalb ich mir ein VBIOS bisher gespart habe. Mir geht es eher um Effizienz. Auch wenns ein anderes Thema ist, so bin ich mit der CPU schon echt zufrieden. Von ~15W in Leerlauf auf ca 6W (inkl APU) kann sich echt sehen lassen.
Kannst du etwas empfehlen, was man drumherum schmieren kann? Temperatur beständig und langlebig ist ja sone Sache. Oder einfach einen Ring aus WLP machen?
An sich zum auftragen gibt's ja genug TUTs, von daher mache ich mir wenig Sorgen.
Also ich habe mir einfach ein Tape geholt das nicht leitend ist und gleichzeitig hitzebeständig. Gab es bei Amazon für ca 5-8€. Bild mal angegangen vom Umbau. Theoretisch kann alles verwendet werden, was nicht leitend ist und hitzebeständig.

Es mag viele Gründe für das Ergebnis geben, aber 5°C bringt LM sicher nicht im Vergleich zu den besten normalen Pasten. Hau Dir ne Kyronaut dahin und gut ist.

Leider schon. LM bringt grade bei Laptops sehr viel.
 

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Leider schon. LM bringt grade bei Laptops sehr viel.
Stimmt schon, allerdings nur mit vernickelten Oberflächen am Kühler, sonst hält der Effekt keine 6 Monate an.
Das hab ich nun schon mit mehreren GPU's, CPU's & Laptop durch, von sämtlichen Herstellern. Kupfer + LM mag chemisch deutlich weniger bedenklich sein als Alu+ LM aber eine dauerhafte Verbesserung erreichen nur vernickelte Oberflächen.
 
Außerdem ist LM auftragen absolut einfach und jeder der weiß wie man die WLP wechselt wird auch LM auftragen können.
Nee, wirklich nicht.

Da kann man so einiges falsch machen, von den herumfliegenden Kügelchen bis auf zuviel LM und ... und ... und .

Der Wechsel der Wärmeleitpaste ist beim Razer Blade 15 nicht so ganz einfach.
Man muß die Rückwandkomplett entfernen, verschiedene Verbindungskabel lösen, die Lüfter ausbauen und die Kontaktflächen säubern und vorbereiten.

Ich würde das nur von erfahrenen Laptoptechnikern machen lassen, die das wirklich beherrschen.

Der einzige Grund wo ich sagen würde das man von LM die Finger lassen soll ist, wenn der Kühler uneben ist, dann trocknet dir die "Paste" innerhalb von Wochen, wie es leider bei mir der Fall ist aus.
Einen unebene Kühlfläche hat man immer, da die Kontaktflächen ja nicht plan geschliffen sind.

Musste sie schon 2 mal neu auftragen und jetzt bald kommt das 3te mal.
Das ist doch völlig umsonst dann.
Weshalb bleibst Du nicht bei keramischer Wärmeleitpaste?

Ich würde meinen Laptop nicht alle paar Wochen aufmachen und die Wärmeleitpaste wechseln.
 
Der einzige Grund wo ich sagen würde das man von LM die Finger lassen soll ist, wenn der Kühler uneben ist, dann trocknet dir die "Paste" innerhalb von Wochen, wie es leider bei mir der Fall ist aus. Musste sie schon 2 mal neu auftragen und jetzt bald kommt das 3te mal.
LM trocknet nicht aus, diese Diskussion hatten wir hier schon sooo oft. LM reagiert mit anderen Stoffen und verkriecht sich. Aber austrocknen allein über Luftkontakt, wird ein Tropfen LM über Jahre nicht.
Was du da beobachtest, ist eben das fehlen vernickelter Oberflächen und das einige LM Bestandteile ins Kupfer einziehen. Wirkt dann ausgetrocknet, hat aber reagiert, allerdings nicht mit Luft.

Desweiteren sind doch nahezu alle Kühler uneben, weil es die CPU's auch sind, ist nicht erst seit gestern so.
Nach dem dritten Mal auftragen kommt auch noch ein 4tes und 5tes mal, eben so oft du dir das leisten möchtest.

Die Beobachtung, dass hier was austrocknet und unebene Kühler/ Luft Ursachen sind, ist falsch beobachtet und bringt dich zu falschen Rückschlüssen.

Mein Andenken aus der Zeit steht immer noch unter der Spüle und hat auf der Flasche stehen: Salzsäure 4% chemisch rein. Bevor wieder verrückte Vermutungen angestellt werden, ob man jemals damit zu tun hatte.

Nach ersten Experimenten wieder überall entfernt.

Mein Kollege hat es übrigens geschafft, eine bereits geköpfte Der8auer CPU mithilfe der eingezogenen LM erneut zu köpfen. War selber beim Demontieren des Kühlers vor Ort. War letztlich nur möglich den HS seitlich vom Kühlerboden wegzudrücken. Vom HS nach oben wegzuziehen, wäre auch zu zweit nicht drin gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, ihr lasst mich aktuell etwas unschlüssig zurück.
Ich muss gestehen, dass mir selbst 5K Differenz ausreichen würden, solange es die eigentliche Nutzbarkeit des Laptops nicht merklich beeinflusst. Und bei dem was ich die letzten Tage gelesen hatte kam es mir auch so vor.
Die Machbarkeit hinterfrage ich dabei auch garnicht, auseinander bauen stellt auch kein Problem dar. Wenn ihr euch aber einig seit, dass das Risiko den Nutzen nicht aufwiegt, dann lass ich es.
 
Es ist recht einfach.

Der Tausch der Werks-WLP lohnt sich meist. Es ist dann aber egal ob man eine High-End-WLP oder LM nimmt. Das Delta zwischen der Werks-WLP und den beiden anderen Optionen ist weit größer als das Delta zwischen High-End-WLP und LM.

Wobei die Werks-WLP eben meist viele Jahre hält.
 
Hmm, ihr lasst mich aktuell etwas unschlüssig zurück.
Ich muss gestehen, dass mir selbst 5K Differenz ausreichen würden, solange es die eigentliche Nutzbarkeit des Laptops nicht merklich beeinflusst. Und bei dem was ich die letzten Tage gelesen hatte kam es mir auch so vor.
Die Machbarkeit hinterfrage ich dabei auch garnicht, auseinander bauen stellt auch kein Problem dar. Wenn ihr euch aber einig seit, dass das Risiko den Nutzen nicht aufwiegt, dann lass ich es.
Ohne Nickel am Kühler wiederholst du den Vorgang mit LM-Auftragen bis die letzten Gehäuseschrauben rund sind.
Gleichzeitig bist du gezwungen ein Auge auf die Temps zu haben, die Verschlechterungen bei den Temps geht zügig, sobald die LM eingezogen (optisch eingetrocknet ;)) ist.
Also nie wieder einfach nur zocken, sondern immer nebenbei kontrollieren, wers braucht...

Hab ich nach 5 Tagen Rückgängig gemacht, wartet man zu lang, ist das Zeug eh eingezogen und die Hardware optisch auch noch versaut.

Die LM-Pads hab ich auch probiert, die sind von Beginn an nicht flüssig und müssen "eingebrannt" werden. Da ist die Sauerei noch größer, auch nicht zu empfehlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst sollte man sich im Klaren sein, dass Flüssigmetall leitend ist und Elektronik kurzschließen kann. Zudem ist das Zeug sehr schwer zu entfernen. Einmal unter Kontakte geflossen, bekommt man es kaum noch restlos raus. Flüssigmetall lässt sich auch nicht einfach aufsaugen und wegwischen.

Die Umgebung um den Chips sollte mit Nagellack, Wärmeleitpaste oder Katonband abgesichert werden. Nie direkt auf dem Chip darauf halten, sondern auf ein Zewa ein Tropfen geben und dann mit einem Wattestäbchen versuchen etwas aufzunehmen. LM lässt sich schwer verstreichen, aber es sollte dennoch Geduld aufgebracht werden und ein kleiner Tropfen reicht dann dennoch aus.

Ist LM verstrichen einmal die Hardware etwas aufrichten und schauen, ob sich ein Tropfen als Nase bildet, denn dann ist zu viel LM verstrichen worden. LM sollte auf dem Chip und auch auf dem Kühler hauchdünn verstrichen werden. Dieses verstreichen ist eher ein Anmalen und kein dünnes auftragen, denn selbst sehr dünn aufgetragen kann bereits zu viel sein.

Wärmeleitpasten sollen den Übergang verbessern und auch komplett ohne Wärmeleitpaste würde immer noch Wärme übertragen werden. Aber mit der Wärmeleitpaste soll Wärme ohne Lufteinschlüsse besser abgeführt werden. LM wird sich eher im oberen Temperaturbereich bemerkbar machen. Es hängt am Ende auch ganz davon ab, wie gut die WLP zuvor war, denn nur dann kann ggf. auch ein größerer Unterschied festgestellt werden.

Im Normalbetrieb wird es nicht viel ausmachen und dann ist noch mitzubedenken, dass ein Prozessor schwer zu kühlen ist. Denn der Übergang kann nie so gut ausfallen, dass sich keine Wärme im Kern mit hoher Last anstaut. LM kann aber dennoch helfen. In meinen Fällen mit dem Prozessor hat es im hohen Temperaturbereich bis zu 10 °C ausgemacht, im normalem Temperaturbereich um die 3-5 °C.

ALU ist natürlich ein NOGO, das wird vom LM förmlich aufgelöst.

Perfekt ist vernickeltes Kupfer. Mit Kupfer geht es auch, aber zunächst wird es in die Poren aufgenommen und später kann der Kühler geschliffen und poliert werden und die Poren sind dann bereits zu, sodass die Wirkung dann besser wird. Wird aber mit Kupfer oder Messing etwas unschön aussehen, aber unter dem Kühler schaut normalerweise später keiner mehr darunter.

Flüssigmetall trocknet nicht aus? Da bin ich anderer Meinung.
Zwar ist es kein direktes Austrocknen, sondern eher ein Einbrennen.

Hierzu folgende Erfahrungen von mir mit einem vernickeltem Kühler:
  • Prozessor mit Coollaboratory Liquid Ultra hatte ich zwischen Prozessor und Kühler. Nach etwa 2 Jahren war das Flüssigmetall zwar nicht mehr ganz so flüssig, aber ließ sich noch wegwischen. Es blieben aber dennoch Rückstände zurück, die ich mühsam mit Polierpaste am IHS des Prozessors und am Kühler wegpolieren musste.
  • THERMAL Grizzly Conductonaut, sehr gute Kühleigenschaft. An der Grafikkarte konnte ich nach einem Jahr das Flüssigmetall wegwischen. Auch hier war das Flüssigmetall zwar nicht ganz so flüssig, aber ließ sich noch gut wegwischen. Es blieben auch hier Rückstände zurück, sodass ich Chip und Kühler genauso glatt polieren musste.
  • THERMAL Grizzly Conductonaut zwischen Prozessor und Kühler. Das Flüssigmetall hatte ich 6 Monate darauf und das Trennen war schon nicht einfach, weil der Kühler drauf klebte. Mit einem stärkeren Rück löste sich aber der Kühler vom Prozessor. Danach war eine dicke Kruste auf dem Kühler und auch auf dem IHS des Prozessors. Die Rückstände waren sehr hartnäckig und ohne wegschleifen war es sehr aufwändig und mühsam alles mit nur der Polierpaste wegzupolieren.
Das THERMAL Grizzly Conductonaut hat sich daher auf dem Prozessor anders verhalten, als zuvor auf meiner Grafikkarte. Das wird aber mit den Temperaturen was zu tun haben. Denn meine Grafikkarte ist mit meiner Wasserkühlung nie über 40-43 °C gekommen. Mein Prozessor hingegen hatte in Games eine Durchschnittstemperatur von 55-65 °C und mit speziellen Tests sogar bis zu 100 °C. Dadurch vermute, ich ist das Flüssigmetall mit dem Prozessor eingebrannt und so auch ausgetrocknet.

Es ist aber eine feste Legierung gewesen und so bestand das Problem nicht, solange nichts zerlegt werden musste. Nach dem Zerlegen war es aber sehr aufwenig alles wieder so gut wie möglich wegzubekommen. Hartes Zeug wie Aceton usw. habe ich aber keines verwendet.

Mit dem Verkauf des Prozessors war es später auch nicht einfach, weil die Schrift darauf wegen dem Flüssigmetall nicht mehr gut zu sehen war. Zuvor, vor dem Polieren, war von der Schrift gar nichts mehr zu sehen.

Mein Fazit dazu: Ich verwende kein Flüssigmetall mehr, denn Flüssigmetall ist nicht nur gefährlich, sondern lässt sich auch nur mühsam entfernen und der Temperaturunterschied ist letztendlich mit normalen Anwendungen auch nicht so groß. Normale WLP lässt sich sehr leicht entfernen und ersetzten. Der Hardware sind außerhalb des Temperaturlimits auch egal, ob 5 °C mehr oder weniger anliegen.
 
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Hmm, ihr lasst mich aktuell etwas unschlüssig zurück.
Ich muss gestehen, dass mir selbst 5K Differenz ausreichen würden, solange es die eigentliche Nutzbarkeit des Laptops nicht merklich beeinflusst. Und bei dem was ich die letzten Tage gelesen hatte kam es mir auch so vor.
Die Machbarkeit hinterfrage ich dabei auch garnicht, auseinander bauen stellt auch kein Problem dar. Wenn ihr euch aber einig seit, dass das Risiko den Nutzen nicht aufwiegt, dann lass ich es.

Bei korrekter Anwendung besteht kein Risiko und mit ziemlicher Sicherheit ein Nutzen. Nur halt kein übermäßig großer, da gute konventionelle Pasten bereits sehr gut sind und Laptop-Chips aus Effizienzgründen mit eher niedrigen Wärmedichten arbeiten. Aber 5 K sind 5K und letztendlich hängt die Aufwand-Nutzen-Rechnung von deinem Geschick ab – das kann man außen schlecht abschätzen. Ich selbst nutze seit den 0er Jahren auf allen Chips mit Nickel- oder Siliziumoberfläche Flüssigmetall. Bereut habe ich es nur einmal, als ich auf einer Geforce 6800 GT beim Aufpinseln (heute empfiehlt man lieber Wattestäbchen) an die Kante eines RAM gepsritzt habe: Wie mehrfach erwähnt wurde, ist das Zeug schwer restlos entfernbar. Wenn es also einmal an einer Stelle ist, an die es nicht soll, hat man Stress.


Ohne Nickel am Kühler wiederholst du den Vorgang mit LM-Auftragen bis die letzten Gehäuseschrauben rund sind.
Gleichzeitig bist du gezwungen ein Auge auf die Temps zu haben, die Verschlechterungen bei den Temps geht zügig, sobald die LM eingezogen (optisch eingetrocknet ;)) ist.
Also nie wieder einfach nur zocken, sondern immer nebenbei kontrollieren, wers braucht...

Hab ich nach 5 Tagen Rückgängig gemacht, wartet man zu lang, ist das Zeug eh eingezogen und die Hardware optisch auch noch versaut.

Die LM-Pads hab ich auch probiert, die sind von Beginn an nicht flüssig und müssen "eingebrannt" werden. Da ist die Sauerei noch größer, auch nicht zu empfehlen.

Mein aktuelles System hat einen Kühler mit Kupferboden und das Flüssigmetall wurde 2016 aufgetragen; die Temperaturen sind bis heute unauffällig. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass bei einer derartigen Kombination keine optisch makellose Entfernung möglich ist und oft sogar Schabewerkzeug für eine glatte Oberfläche eingesetzt werden muss (eine Kreditkarte reicht oft schon; nackte Siliziumchips lösen sich meist rückstandsfrei von der Wärmeleitschicht). Aber mit Kupfer legiertes Flüssigmetall hat einen höheren Wärmeleitwert als die Ausgangssubstanz und hatte vor der Verfestigung wochen- bis monatelang Zeit, sich der Oberfläche anzupassen. Das Ergebnis ist technisch betrachtet eine Weichlotverbindung. Also mit das Beste, was man sich wünschen kann – solange keine mechanische Belastungen die Verbindung aufbrechen. Nachträglich entstehende Risse kann ausgehärtetes Metall natürlich nicht wieder schließen, im Gegensatz zu nicht ausgetrockneter konventioneller Paste. (Ich erinnere an die Diskussion um Lot und Zahnpasta in Intel-Prozessoren.)

Aceton & Co helfen übrigens bei der Reinigung nicht. Ich habe mal durch Zufall festgestellt, dass der nicht mehr erhältliche Phobya-Wärmeleitpastenentferner dabei geholfen hat, flüssiges Metall aus den Poren von vernickelten Heatspreader zu schwämmen, aber das war dann auch alles. Sonst hilft nur reiben, reiben, reiben. Es ist halt Metall, dass kan man so ohne weiteres nicht auflösen, nur wegwischen. Und da es Lappen und ähnliches nicht benetzt macht das in etwas so viel Spaß, wie fettige Oberflächen ohne Seife reinigen zu wollen.
 
In einem Test mit meinem 9900K war es ausschlaggebend, ob ich ein AVX-Offset mit Prime95 (8K + AVX) verwenden musste. Denn mit WLP erreichte ich direkt 100° und mit LM nur noch 90 °C auf dem heißesten Kern. In beiden Test lag meine Wassertemperatur bei nur 28 °C.

Mein letzter Kühler war auch schwer zu reinigen, weil die Oberfläche zwar vernickelt war, aber leichte Riffeln drin hatte. Mit dem Auge waren diese Riffeln nicht gut zu sehen, aber mit dem Finger konnte ich sie in eine Richtung verlaufen erfühlen. Auf dem Bild sind sie aber besser ersichtlich. Der eine Fleck in der Mitte ist vom LM, was ich selbst mit polieren nicht restlos wegbekommen habe.
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Der Kühler ist aber glatt und könnte weiterverwendet werden.
 
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"Mein aktuelles System hat einen Kühler mit Kupferboden und das Flüssigmetall wurde 2016 aufgetragen; die Temperaturen sind bis heute unauffällig. Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass bei einer derartigen Kombination keine optisch makellose Entfernung möglich ist ..."
Ja, da muss es auch Unterschiede am Kupfer oder dessen Zusätzen geben, der betroffene Kühler war ein GPU-Kühler, optisch einfach nur Kupfer aber saugt das LM wie ein Schwamm in 3 Monaten auf. Wir haben einfach aufgegeben irgendwann.

Wenn gar nichts mehr hilft beim Reinigen, hab ich das mit der Salzsäure von Roman.
Schutzbrille und Einweg-Handschuhe mitbestellen... da reichen bereits geringe Konzentrationen, die kann man ganz normal bestellen.
Muss dann aber etwas einwirken. Wie neu wirds nicht aber Beschriftung wird meist wieder lesbar, darum gings auch primär in Romans Video.

LM hat eigentlich wirklich nur bei geköpften CPU's eine Daseinsberechtigung, in meinen Augen. Dort wird der Bereich durch den Heatspreader etwas abgekapselt, dort sind die Zugewinne noch am Größten. Neben der hohen Leitfähigkeit ist die Lebensdauer ja auch ein Plus, brauch ich letztlich auch nur unter dem IHS. Alles andere muss man eh mal saubermachen, da kann man auch mal fix normale WLP auffrischen.
 
Ja, da muss es auch Unterschiede am Kupfer oder dessen Zusätzen geben, der betroffene Kühler war ein GPU-Kühler, optisch einfach nur Kupfer aber saugt das LM wie ein Schwamm in 3 Monaten auf. Wir haben einfach aufgegeben irgendwann.

Wenn gar nichts mehr hilft beim Reinigen, hab ich das mit der Salzsäure von Roman.
Schutzbrille und Einweg-Handschuhe mitbestellen... da reichen bereits geringe Konzentrationen, die kann man ganz normal bestellen.
Muss dann aber etwas einwirken. Wie neu wirds nicht aber Beschriftung wird meist wieder lesbar, darum gings auch primär in Romans Video.

LM hat eigentlich wirklich nur bei geköpften CPU's eine Daseinsberechtigung, in meinen Augen. Dort wird der Bereich durch den Heatspreader etwas abgekapselt, dort sind die Zugewinne noch am Größten. Neben der hohen Leitfähigkeit ist die Lebensdauer ja auch ein Plus, brauch ich letztlich auch nur unter dem IHS. Alles andere muss man eh mal saubermachen, da kann man auch mal fix normale WLP auffrischen.
90% der Laptops nutzen keinen Heatspreader, abgesehen von den Desktopersatzgeräten die so dick sind wie 3 MacBooks gestapelt. Daher bin ich immer noch der Meinung das es deutlich mehr bringt als nur 5°C Spitze. Ich habe es ja selber an meinem Laptop erlebt. CPU läuft ohne TDP Begrenzung auf 4,3GHz (dauerhaft). Sollten ca 60-80Watt sein. Maximal Temps waren dabei 90°C mit Lüftung auf automatisch, statt 100% Leistung. Wohin gegen ich mit WLP sofort im Templimit (105°C) ankam und die CPU sich gedrosselt hat. Grade beim Spielen mit einer dynamischen Auslastung ist der Unterschied noch größer als stumpfes Prime95 anwerfen und abwarten.

Wohingegen ich dir Rechtgeben muss das LM im Desktopbetrieb absolut keinen Sinn macht, da in der Regel genug Kühlleistung vorhanden ist. In meinem zukünftigen Desktop wird auch kein LM zum Einsatz kommen.


Und zum Thema Kühler kann ich nur sagen, es gibt Leute die haben einmal LM aufgetragen und mussten seit Jahren nichts mehr ändern und hatten praktisch die selben Temps und dann gibt es halt die unglücklichen User wie mich die es leider öfter auftragen müssen. Selbst User mit dem selben Laptop hatten unterschiedliche Ergebnisse. Es gab bzw gibt genug Razer Blade User die LM nur einmal auftragen mussten und deren Temps stabil blieben. Es kommt halt auch darauf an, wie "glatt" ist der Kühler wie wenig Luft liegt zwischen Kühler und Die etc.

Hersteller wie z.B Ailenware nutzen für gewisse Laptops sogar von Haus aus LM, ziemlich gute sogar.



Zum Schluss, ich bin immer noch der Meinung das LM auftragen nicht viel schwerer oder gefährlicher ist als WLP. Jeder der sich mit LM auseinandersetzt bzw in Erwägung zieht, wird sich wohl (hoffentlich) im klaren sein das LM leitend ist und man sehr vorsichtig arbeiten sollte. Ich habe auch LM an stellen gehabt wo es nicht hinsollte. Etwas Alkohol auf ein Tuch und zack war es weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entschuldigt Freunde, ich war die Tage etwas kränklich und hatte entsprechend keine Nerven hierfür - mir seis verziehen ;)
In der Zwischenzeit hatte ich bei einem tech YT Channel gesehen, dass beispielsweise die PS5 von Hause aus LM hat... Und was ich tatsächlich bewundere, auch entsprechend gut vorbereitete Dichtungen vorweist, um es eben auf diese Fläche zu begrenzen.
Um meine handwerklichen Fähigkeiten mache ich mir keine Sorgen, die unklare Lage bezüglich dauerhafterln wartungsfreien Betriebes hat mich jedoch fürs erste davon abegracht. Ich werde in näherer Zukunft mir mal einen genaueren Plan machen, in wiefern ich eine Lösung alias PS5 selbst basteln kann und ob meine (industriellen) Mittelchen im Keller mir da ggf schon Abhilfe verschaffen können.
Doch dieses Projekt ist zu sensitiv, um es jetzt adhoc nebenbei zu machen. Und da ich in einem Rutsch gleich noch die alte Ps4 und nen anderen Laptop versorgt haben will, habe ich mir kurzerhand zum testen mal die thermal grizzly WLP bestellt.

Danke für euren Support.
Was meint ihr: kann man sich n vernünftiges seal mit PR1826B1/2 basteln? ? Rethorische frage
 
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