Finanzen: Bundesbehörden zahlen 250 Millionen Euro an Microsoft

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Das Argument der "Umschulung" gilt (bei mir) nicht mehr.
Nachdem heute geschätzt 90 % der "Computer-Nutzer"
ein Linux á la Android verwenden können.

Und die Bunti-Klicki-Oberflächen können eh alle gleich aussehen und funktionieren.

Oder muss man für OpenOffice wieder neu tippen lernen?
Schauts Drucksymbol anders aus?
Tabellen- oder Foliensoftware macht was anderes?

Die abweichende Benuzteroberfläche von Office 2007 war in der Tat vielerorts ein großes Problem, was zum Teil erfolgreich zur Migration von Office 2003 auf Open Office genutzt wurde. Mittlerweile ist es umgekehrt: Die Leute sind Ribbon von daheim und aus Bildungseinrichtungen gewohnt und meckern über Libre Office – zumal komplexere Funktionen ja tatsächlich in unterschiedlichen Untermenüs versteckt sind. Nerds arbeiten sich da binnen Stunden ein, aber viele andere Leute verlieren über Monate an Produktivität, wenn zwei Icons den Platz tauschen und natürlich spielt auch eine gewisse Ablehnung gegenüber neuem eine Rolle: Es funktioniert jetzt. Jede Änderung wird als Behinderung des Arbeitsablaufes wahrgenommen.

Wie ACDsee angemerkt hat beginnen die eigentlichen Probleme aber erst bei der nicht-Office-Software. Das Betriebssystem als solches ist für Anwender beinahe egal, da es im Büro nur zum Starten spezifischer Anwendungen dient. Genau bei diesen gibt es aber gewachsene Strukturen, zum Teil sehr kreative Benutzeroberflächen und mitnichten immer eine Open-Source-Alternative. Und die Zusammenarbeit in solchen Flecht- und Flickwerke können sich über mehrere, bundesweit verteilte Behörden erstrecken. Eine vollständige Umstellung bedeutet viel Arbeit, eine fließende Umstellung endet so wie in München: Mit Ausnahme der IT-Abteilungen klammert sich an die parallel betriebenen, alten Systeme.


Die Kompatibilität erfolgt im Dateiformat, und sollte unabhängig vom gewählten Betriebssystem sein.
Bei den Standrechnern gibt es auch keine Treiberproblematik da gleiche oder ähnliche Basis. Notebooks werden dann auch die gekauft die kompatibel sind.

Die Dateiformate lauten in der Praxis leider ".docx", ".xslx", ".pptx" und ACCDB. Zwar werden diese in den wenigsten Fällen auch benötigt, aber Behörden müssen auch mit externen Partnern zusammenarbeiten und viele Anwender scheinen nicht in der Lage oder willens zu sein, nach dem Klick auf "speichern" ein anderes als das Standard-Dateiformat auszuwählen – in 95 Prozent der Fälle also ein Microsoft-Office-Format.
 
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Immer raus mit der Asche! Gut So :daumen:

Stellenweise kann ich es aber verstehen.
Ich arbeite viel mit Einzelhandelsfilialen zusammen.

Vorhin wurde ich gefragt, warum man mir nicht auf die Mail antworten kann.
Ich dachte erst es gibt einen Fehler mit dem Server des Ticketsystem, bis mir die Frau sagte "da taucht nur Ihre Mail auf ohne Nachricht von mir".

"Gute Frau, Sie müssen da auch noch ihre Nachricht reinschreiben....."


Manche Leute hier im Forum können sich gar nicht vorstellen, was DAU wirklich bedeutet.


Wenn es solche Menschen wie in meinem Beispiel auch in Behörden gibt, ja wie soll man die dann bitte auf ein anderes Betriebsystem heben?
Wenn Sie noch nicht mal dazu in der Lage sind eine Mail zu schreiben?

Wobei......die wissen so wenig stellenweise......bei denen kann man ja direkt bei Null anfangen, dann ists auch egal ob windows oder linux.
 
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Die Dateiformate lauten in der Praxis leider ".docx", ".xslx", ".pptx" und ACCDB. Zwar werden diese in den wenigsten Fällen auch benötigt, aber Behörden müssen auch mit externen Partnern zusammenarbeiten und viele Anwender scheinen nicht in der Lage oder willens zu sein, nach dem Klick auf "speichern" ein anderes als das Standard-Dateiformat auszuwählen – in 95 Prozent der Fälle also ein Microsoft-Office-Format.

Bis auf eine Dorfgemeinde mit einer .doc hab ich von Behörden noch nie was anderes bekommen als .pdf
.odf ist bei Office 2016 auch kein Problem, es muss nur der Wille dazu vorhanden sein.
 
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Bis auf eine Dorfgemeinde mit einer .doc hab ich von Behörden hab ich noch nie was anderes bekommen als .pdf
.odf ist bei Office 2016 auch kein Problem, es muss nur der Wille dazu vorhanden sein.

1. PDF in der externen Kommunikation:

Aus Fachverfahren heraus wird ein Bescheid meist als PDF ausgegeben, denn die Mitarbeiter sollen den Bescheid nicht nachträglich bearbeiten und so anderslautende Inhalte versenden, als im Fachverfahren hinterlegt sind. Zudem gibt es für viele Fachverfahren schlicht keine Word-Plug-Ins. In vielen Fachanwendungen wird einfach nur ein PDF-Creator als Drucker eingebunden und per "Senden an Mail-Empfänger" an Outlook übergeben.

Wenn doch Bescheide mit Word erstellt werden, gibt es in der Regel keine Elektronische Signatur. D.H. Fertige Anschreiben werden ausgedruckt, unterschrieben und wieder eingescannt. Die meisten Scanner (z.B. von Ricoh) bieten "scan to mail" standardmäßig als PDF an. Zu allem Überfluss bekommt man dann häufig sogar PDF-Bilder statt durchsuchbaren Text - für OCR-Scan muss man im Menü des Druckes eine andere Taste finden, die nicht so präsent ins Auge springt. Bestimmt 95% der Mitarbeiter denken, diese Bescheidfotos sind nicht mehr änderbar. Häufig gibt's den übermittelten Bescheid dann nochmal per Post - zur Sicherheit.

2. ODF
Bei uns sieht absolut niemand die Notwendigkeit auf OFD zu wechseln oder darüf irgendwelche rar gesähten Kapazitäten einzusetzen. Es besteht nicht nur 0 Interesse, ich würde sogar in den Nagativbereich gehen.
Der Wunsch und der Bedarf sind in etwa vergleichbar mit dem Wunsch nach einem offenen Fenster zur Raucherinsel. Klar, kann man dann theoretisch leichter miteinander reden^^

Aber im Ernst: Wozu den Aufwand betreiben, 100erte Nutzer umgewöhnen, wenns nicht zwinged nötig ist. Wir haben andere ganz Probleme, als uns zusätzlichen Aufwand für einen weder erforderlichen, noch gewollten Wechsel hin zu einem durch fast alle anderen nicht genutzten Standard ans Bein zu binden. Zudem hast du dann zig Rückfragen von externen oder Telearbeitern, die vom heimischen PC aus irgendwas tun. Die Probleme mit Apple-Nutzern und Mac-Präsentationen reichen mir schon - die klicken auch nich auf "speichern unter PPtx" und ignorieren gern den Rest der Welt.

Office 2016 gibt es derzeit auch nicht in allen Behörden. Glaube nicht, dass das überall Standard ist. Ich arbeite in einem mittelgroßem Ministerium. Wir haben Office 2010 - bis auf weiteres. In den Kommunen herrscht teilweise ein Flickenteppich, teilweise sind diese deutlich besser aufgestellt, teilweise gibts noch Rechner mit 2003/2007 - kommt halt auf den Admin an. ODF kennt außer 3-4 Nerds nahezu kein Mitarbeiter. Ich bekomme dazu ab und an Anfragen der Art: "können Sie mir das mal umwandeln" - soviel dazu.
 
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2. ODF
Bei uns sieht absolut niemand die Notwendigkeit auf OFD zu wechseln oder darüf irgendwelche rar gesähten Kapazitäten einzusetzen. Es besteht nicht nur 0 Interesse, ich würde sogar in den Nagativbereich gehen.
Der Wunsch und der Bedarf sind in etwa vergleichbar mit dem Wunsch nach einem offenen Fenster zur Raucherinsel. Klar, kann man dann theoretisch leichter miteinander reden^^

Aber im Ernst: Wozu den Aufwand betreiben, 100erte Nutzer umgewöhnen, wenns nicht zwinged nötig ist. Wir haben andere ganz Probleme, als uns zusätzlichen Aufwand für einen weder erforderlichen, noch gewollten Wechsel hin zu einem durch fast alle anderen nicht genutzten Standard ans Bein zu binden. Zudem hast du dann zig Rückfragen von externen oder Telearbeitern, die vom heimischen PC aus irgendwas tun. Die Probleme mit Apple-Nutzern und Mac-Präsentationen reichen mir schon - die klicken auch nich auf "speichern unter PPtx" und ignorieren gern den Rest der Welt.

Office 2016 gibt es derzeit auch nicht in allen Behörden. Glaube nicht, dass das überall Standard ist. Ich arbeite in einem mittelgroßem Ministerium. Wir haben Office 2010 - bis auf weiteres. In den Kommunen herrscht teilweise ein Flickenteppich, teilweise sind diese deutlich besser aufgestellt, teilweise gibts noch Rechner mit 2003/2007 - kommt halt auf den Admin an. ODF kennt außer 3-4 Nerds nahezu kein Mitarbeiter. Ich bekomme dazu ab und an Anfragen der Art: "können Sie mir das mal umwandeln" - soviel dazu.

Wenn ich eine reine MS-Office Umgebung habe besteht in der Tat keine Notwendigkeit eines offenen Standards.
Ich hoffe das Office 2016 in den Behörden schon Einzug gehalten hat, es werden ja auch mal neue Rechner angeschafft und da gibt es durch die fehlenden Treiber keinen Windows 7 Support.
Dadurch sind wir bei uns auch in der Zwangslage auf Windows 10 umzustellen, obwohl der extended Support noch ein wenig geht.
Zumindest bei HP hat der kauf von alter Hardware schon letztes Jahr sein Ende gefunden, die Lager sind leer.
Office 2013 seh ich in etwa so oft wie einen Vista-Rechner.
Für .odf muss man kein Nerd sein, beim Setup von Office 2016 wird man ganz einfach gefragt was man als zukunftigen Standard verwenden möchte.
Und es lässt sich dann ja auch später beides öffnen.
Wenn man die Dateiendung ausblenden würde, dann würds der User nicht mal mitbekommen.
 
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Wir haben eine Software entwickelt, die von Kommunen und einigen Bundesbehörden eingesetzt wird; sie läuft ausschließlich auf Windows - es würde Jahre dauern, diese linuxfähig zu machen und wäre entsprechend teuer, da wir das für einen sehr exklusiven Kundenkreis umsetzen müssten.

Die Nutzer gewöhnen sich schon an die Oberfläche, der eine schneller, der andere langsamer, aber es ist v.a. die genutzte Software, zu der es keine Pendants gibt, die einen Wechsel zu Linux erschwert.
 
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Wenn ich eine reine MS-Office Umgebung habe besteht in der Tat keine Notwendigkeit eines offenen Standards.
Ich hoffe das Office 2016 in den Behörden schon Einzug gehalten hat, es werden ja auch mal neue Rechner angeschafft und da gibt es durch die fehlenden Treiber keinen Windows 7 Support.
Dadurch sind wir bei uns auch in der Zwangslage auf Windows 10 umzustellen, obwohl der extended Support noch ein wenig geht.
Zumindest bei HP hat der kauf von alter Hardware schon letztes Jahr sein Ende gefunden, die Lager sind leer.
Office 2013 seh ich in etwa so oft wie einen Vista-Rechner.
Für .odf muss man kein Nerd sein, beim Setup von Office 2016 wird man ganz einfach gefragt was man als zukunftigen Standard verwenden möchte.
Und es lässt sich dann ja auch später beides öffnen.
Wenn man die Dateiendung ausblenden würde, dann würds der User nicht mal mitbekommen.

Office-PCs erreichen durchaus Einsatzzeiten von 10 Jahren, in unterfinanzierten Institutionen noch länger. Wenn kein zwingender Bedarf an Upgrades bestand musst du also davon ausgehen, mit Office-2007-Nutzern zu kommunizieren. Und bei eingehenden, auszutauschenden oder weitere Interaktion erfordernden Daten ist PDF auch keine Lösung. Das Hauptproblem sitzt aber in den Köpfen der Leute. Doc und xls würden ja für 99 Prozent aller Zwecke ausreichen, erfordern aber eben eine manuelle, bewusste Auswahl des Dateiformates beim Speichern und daran scheitert es vielerorts schon. Wenn mehrmals am Tag Verzögerungen von gegebenenfalls mehreren Stunden auftreten, weil Daten erneut angefordert werden müssen, verschwinden Produktivität und Akzeptanz für neue Software in kürzester Zeit – auch wenn der Fehler beim Anwender liegt.
 
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Office-PCs erreichen durchaus Einsatzzeiten von 10 Jahren, in unterfinanzierten Institutionen noch länger. Wenn kein zwingender Bedarf an Upgrades bestand musst du also davon ausgehen, mit Office-2007-Nutzern zu kommunizieren. Und bei eingehenden, auszutauschenden oder weitere Interaktion erfordernden Daten ist PDF auch keine Lösung. Das Hauptproblem sitzt aber in den Köpfen der Leute. Doc und xls würden ja für 99 Prozent aller Zwecke ausreichen, erfordern aber eben eine manuelle, bewusste Auswahl des Dateiformates beim Speichern und daran scheitert es vielerorts schon. Wenn mehrmals am Tag Verzögerungen von gegebenenfalls mehreren Stunden auftreten, weil Daten erneut angefordert werden müssen, verschwinden Produktivität und Akzeptanz für neue Software in kürzester Zeit – auch wenn der Fehler beim Anwender liegt.

Das trifft aber nicht auf die Software zu.
Die IT ist immer bemüht um eine einheitliche Basis und die Rechner kommen in der Regel spätestens nach zwei Jahren zum Neuaufsetzen.
Und da wird nicht das alte Image dafür verwendet.
Zumindest wir haben ein Standardimage was auf allen unseren Rechnern funktioniert. Aktuell Windows 7 mit Office 2010.

Beim aktuellen Office gibts korrekt eingestellt auch keine bewusste Auswahl des Dateiformates.
Office 2016 öffnet ein .odf ohne Murren und speichert es auch ohne Nachfragen ab.
Es kann eine gemeinsame Lösung geben, man muss sie nur wollen.

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Aber vielleicht denk ich da zu viel im Firmenumfeld, Behörden sind ja meist anders strukturiert.
 
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Das trifft aber nicht auf die Software zu.
Die IT ist immer bemüht um eine einheitliche Basis und die Rechner kommen in der Regel spätestens nach zwei Jahren zum Neuaufsetzen.
Und da wird nicht das alte Image dafür verwendet.
Zumindest wir haben ein Standardimage was auf allen unseren Rechnern funktioniert. Aktuell Windows 7 mit Office 2010.

Beim aktuellen Office gibts korrekt eingestellt auch keine bewusste Auswahl des Dateiformates.
Office 2016 öffnet ein .odf ohne Murren und speichert es auch ohne Nachfragen ab.
Es kann eine gemeinsame Lösung geben, man muss sie nur wollen.

Anhang anzeigen 995124

Aber vielleicht denk ich da zu viel im Firmenumfeld, Behörden sind ja meist anders strukturiert.

Ich kenne öffentliche Institutionen nur aus zweiter Hand respektive als Bildungsausrichtungen von früher her, aber da waren die Wartungszyklen sehr lang respektive die Budgets sehr klein und einheitliche Standards selbst innerhalb einer Abteilung nicht garantiert. Selbst wenn man innerhalb einer Behörde flüssig auf Office 2016 und ODF umstellen würde, wäre das aber nur ein winziger Fortschritt: Solange nicht alle externen Kommunikationspartner den gleichen Schritt gegangen sind, kann man dennoch nicht auf Open Source wechseln und hat im Gegenteil erstmal hohe Lizenzkosten für die neue Office-Version.
 
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