AW: Fallout 76: Spieler beschweren sich über ausufernde Preise im Ingame-Shop
Immer wenn man glaubt ein Publisher / Entwickler könnte nicht noch dämmlicher agieren kommt einer um die Ecke und beweist dir das Gegenteil.
Statt Bethesda sich eingesteht das sie sich mit dem was sie als F76 released haben schlicht mangels ausreichender Qualität in die Nesseln gesetzt haben und wenigstens noch etwas Schadensbegrenzung beim Kunden betreibt, versucht man auch noch auf biegen und brechen irgendwie wenigstens etwas von dem angepeilten finanziellen Ziel aus dem Titel zu pressen, selbst wenn es absehbar mittel- bis langfristig die Reputation der Firma weiter unterminiert...
Ach nein, stop, ich vergesse immer, Kundenbindung hat ja nicht mehr die Bedeutung die es mal vor 15 - 20 Jahren und davor hatte, entsprechend ist es auch nicht mehr so wichtig Altkunden zu halten, da man ja eh auf Neukunden aus ist (so wie viele Provider, wo nur der Neuvertrag wirklich wichtig ist)...
Der Käufer spielt das Spiel ja mit, was interessiert schon ob Bethesda vor 1 Jahr so einen frechen Crap wie F76 released hat, oder davor fleißig die Hände mit dem Creation Club aufhält, oder beim Patchsupport über die Jahre immer fleißig den Mittelfinger Richtung Community hochhält, usw. usf.
Alles doch faktisch schon "vergessen", sobald der nächste Titel Release vor der Tür steht.
Gut, vieleicht mag sie ein Teil der Käufer dann im Grunde ihres Herzens nicht mehr so dolle, so wie EA, die wenn man sich so unterhält / ließt niemand (wegen ihren "Politik" der letzten 10 Jahre) wirklich leiden kann, aber wenn interessiert das schon sobald das nächste BF kommt?
Der Konsum des nächsten Produkts mit irgend einer vom Betreiber evt. neu ausgedachten Frechheit ist halt wichtiger als die Botschaft zu vermitteln das man schon gerne ein paar Standards hätte, die auch ein Videospiel einhalten sollte (im Bezug auf bedienerischen Konfort, inhaltliche Zugänglichkeit, einer fairen preislichen Gestaltung, oder gar dem technischen Zustand).
Ach nein, warte, alles rechtens, wo die Entwicklung von Videospielen ja soviel teurer als vor 20 Jahren ist!
Ach oh, warte, nein, irgendwie so doch zumindest nicht 1:1 vollständig haltbar, diese Aussage, vor allem nicht vor dem Hintergrund das das im gleichen Atemzug auch die Kosten die vor 20 Jahren noch angefallen sind heute deutliche reduziert hat...
Ja, in den Gesamtproduktionskosten sind Spiele heute im Durchschnitt teurer geworden, da in der Regel deutlich mehr Geld für Marketing ausgegeben wird, in der reinen Produktion sind die Kosten aber kaum im Verhältnis zur Inflation gestiegen.
Im gleichen Zeitrahmen sind aber die Kosten für physischen Vertrieb drastisch reduziert worden, durch Einsparungen (Datenträger, Verpackungen, Beilagen wie gedruckte Handbücher, Karten, Sticker, ect.) oder gleich weitestgehend vollständig eingespart worden, durch digitalen Vertrieb, bei gleichzeitiger Anhebung der Verkaufspreise auf durchschnittlich 50 bis 60 Euro.
Ganz zu schweigen davon das man oft auch gleich noch dazu übergegangen ist Inhalte die früher direkt integriert waren, oder kostenfrei per Patch gekommen wären, oder als Bestandteil einer großen Erweiterung (Addon), in kleine DLCs, oder Shopinhalte zu zerstückeln und dann für mehr Geld extra zu vertickern...
Naja, das Ergebnis lohnt sich ja auch als Publisher / Entwickler, selbst das mieseste bis durchschnittlichste Spiel mit Jahrestakt Auflage spielt heute deutlich leichter seine Produktionskosten ein und macht evt. sogar noch satte Gewinne, als das früher der Fall gewesen wäre.
Wie bei den Markenklamotten, die meist kaum 1 bis 2 Jahre tragen überleben, billig in Bangladesh für maximal 15€ produziert und hier dann für 90€ verkauft, nur das man T-Shirts leider noch nicht mit DLCs verkaufen kann...
Die Textilindustrie würde wohl garnicht mehr aufhören zu geifern, wenn man zum Pulover künftig noch jeden Ärmel und den Aufdruck für extra Geld als "Erweiterung (DLC)" verkaufen könnte.
Aber wer weiß, man arbeitet ja schon mit Hochdruck an der "umweltverträglichen" "intelligenten" elektronischen Kleidung, also evt. nur eine Frage der Zeit bis es dann dafür auch die passenden DLCs, gegen Bezahlung, gibt und es sich wie Heu verkauft.
Solange haben wir ja die Videospiele, wo man dem Kunden schon heute für noch so großen Schrott und frechen Zusatzkontent das Geld aus den Taschen ziehen kann, weil so ein AAA-Titel ohne diese ganzen überzogenen Bezahlinhalte heute ja gar nicht mehr produzierbar wäre, hat man ja ein einem The Witcher 3 gesehen, oder daran wie restriktiv CDPR scheinbar für ein Cyberpunk 2077 zu Werke geht.
Man könnte wohl schon wenn man wollte, aber wie sollte da bei einer Aktiengesellschaft wie EA, aber auch anderen, nur der Anleger noch bei deutlich kleinerer Rendite glücklich werden, wenn nicht mehr jedes 0815 AA(A)-Game dank zusätzlicher Bezahlinhalte und Onlinebindung ein jährlicher bis zwei jährlicher Erfolg wird, oder gar zur Eier legenden Milchkuh?
Wenn man wirklich wieder was inhaltlich liefern müsste um die finanziellen Ergebnisse eines Fifa, The Sims, BF, CoD, ect. annähernd einzufahren?
Gott, so eine schreckliche Welt ist doch einfach nur völlig undenkbar und schrecklich abwägig...
Zumindest solange der Kapitalmarkt den Ton bestimmt und dieser Ton heißt jeden Cent rausholen der geht und dafür nur soviel investieren wie nur irgendwie unbedingt notwendig, weil maximaler Gewinn nunmal wichtiger ist als möglichst maximale Zufriedenheit des Käufers, weil nach spätestens 12 - 16 Jahren ist sowieso die nächste Generation da, die es schon nicht mehr anders kennt.