Es ist imho ganz einfach zu erklären warum sich viele (inklusive mir) inzwischen so an Steam klammern.
- Über all die Jahre hat man sich zentralisiert eine mehr oder weniger große Spielebibliothek aufgebaut.
- Die Friendlist dürfte über all die Jahre ebenfalls einen ordentlichen Umfang erreicht haben.
- Das Angebot an Spielen ist gigantisch, für wirklich ausnahmslos jeden Geschmack ist etwas dabei.
- Sowohl der Client als auch der Store sind über die lange Zeit gereift und haben nur sehr wenige Macken.
- Zuverlässigkeit und Vertrauen. Aufs Jahr gesehen ist die Ausfalldauer sehr gering und neben GOG ist Valve das zweite Unternehmen, dem ich bereit bin ohne Vorbehalt ein Stück weit Vertrauen entgegenzubringen.
- All die Features, die der Epic Games Store/Launcher vermissen lässt. Ich weiß, das wird hier gerne als unwichtig abgetan. Das entspricht aber nicht der tatsächlichen Situation.
- Valve fällt nicht durch permanente Negativschlagzeilen auf. Keine exklusiven Knebelverträge, kein Versuch den PC Markt zu fragmentieren, daraus resultierend auch kein Versuch den PC durch Abschottung in eine Konsole zu verwandeln, keine Schnüffeleien in den Dateien anderer Anbieter.
- Valve versucht Gaming unter Linux voranzubringen.
Und noch so einiges mehr.
Sowohl Valve als auch Steam sind auf der anderen Seite aber auch keine strahlenden Helden mit weißen Westen. Am Ende bleibt Steam eine DRM Maßnahme, die insbesondere bei Spielen mit Nazisymbolik schon oft ihre hässliche Fratze gezeigt hat. Steam gibt den Entwicklern und Publishern die Möglichkeit ihre Spiele mit einem GeoLock zu versehen und dagegen kann man als Kunde nichts unternehmen. Gäbe es nicht die Keyseller mit ihren ungeschnittenen Versionen, hätten wir Kunden auf offiziellem Weg keine Möglichkeit an die Spiele heranzukommen. Einzig die Version mit Keks bliebe noch. Valve selber lässt sich zudem durchaus vorwerfen faul geworden zu sein was die Spieleentwicklung betrifft, die Community wünscht sich so sehr Nachfolger zu Half-Life 2, Left 4 Dead 2 und Portal 2. Stattdessen kam Valve mit dem Kartenspiel Artifact um die Ecke was wenig überraschend völlig gefloppt ist. Aus dem Grund ist der einzige positive Aspekt des Epic Games Store hoffentlich die Tatsache, dass Valve endlich aus seiner bequemen Hängematte aufsteht und zeigt warum Steam heute dort ist wo es ist. Nicht nur wegen dem gigantischen Spieleangebot, sondern auch wegen Publikumsmagneten wie Half-Life, Left 4 Dead oder Portal.