Detailfragen zu 5800X und PBO-Optimierung

Munro22983

Komplett-PC-Aufrüster(in)
Hallo zusammen,

derzeit beschäftige ich mich mit meinem AMD 5800X in Sachen PBO. Ziel ist es einfach, das Optimum (Effizienz) herauszuholen und den Spaß am Tüfteln und benchmarken genießen.

Auf diesem Weg haben sich ein paar Fragen ergeben, die mir sonst keine Webinhalte bisher liefern konnten...

1. Die Werte PPT, TDC und EDC sind mir an sich klar. Aber so ganz habe ich den Unterschied zwischen TDC/EDC noch nicht verstanden und vor allem wie sich die beide Werte letztendlich auf die Leistung auswirken. Vielleicht hat ja jemand nen Link zu einer tollen Erklärung.

2. Die Option "MAX CPU BOOST CLOCK OVERRIDE" hat bei mir irgendwie keine große Auswirkung. Egal ob ich +25 Mhz oder +200 einstelle. Die Kerne takten im Benchmark (z.B. Cinebench R23 oder 3D-Mark) deshalb nicht höher. Obwohl Temperaturen bei 60-70 °C liegen.

3. Erhalte ich mit dem Curve Optimizer bei der Optimierung per Core auch mehr Leistung oder nur mehr Effizienz? Durch viele Testläufe mit dem CoreCycler Tool konnte ich Werte zwischen -19 bis -5 je nach Güte einstellen. So richtig spüre ich das aber in den Ergebnissen der Benchmarks nicht.

4. Stichwort Benchmark, genauer gesagt CINEBENCH R23 - Wie hoch ist hier eine Schwankung in den Ergebnissen normal? Beispielsweise kann ich den Multi-Core Test 5x durchführen und erhalten 5 Werte mit einer Schwankung von bis zu 500 Punkten.

5. Stürzt das Ryzen Master Tool nur bei mir ständig ab oder ist das einfach Bullshit? Mache deshalb alles über das UEFI...

Hier noch ein paar Eckdaten zur relevanten Hardware:
AMD Ryzen 5800X, ASUS ROG B550 F-Gaming, 32 GB RAM (4x8 GB 3000 Mhz --> auf 3200 OC), ASUS ROG 6750 XT, Custom Wasserkühlung von Raijintek
 
Hallo zusammen,

derzeit beschäftige ich mich mit meinem AMD 5800X in Sachen PBO. Ziel ist es einfach, das Optimum (Effizienz) herauszuholen und den Spaß am Tüfteln und benchmarken genießen.

Auf diesem Weg haben sich ein paar Fragen ergeben, die mir sonst keine Webinhalte bisher liefern konnten...

1. Die Werte PPT, TDC und EDC sind mir an sich klar. Aber so ganz habe ich den Unterschied zwischen TDC/EDC noch nicht verstanden und vor allem wie sich die beide Werte letztendlich auf die Leistung auswirken. Vielleicht hat ja jemand nen Link zu einer tollen Erklärung.
PPT ist die maximale mögliche Leistungsaufnahme der gesamten CPU, also CCD+IOD. TDC ist quasi die Dauerhaft erlaubte Stromstärke und EDC die kurzzeitige. Generell würde ich die Werte nur ändern, wenn man Hochlastanwendungen (keine Spiele) optimal betreiben will. Bei Spielen kann man die EDC etwas senken, hat aber meiner Erfahrung nach keinen Mehrwert geboten.

2. Die Option "MAX CPU BOOST CLOCK OVERRIDE" hat bei mir irgendwie keine große Auswirkung. Egal ob ich +25 Mhz oder +200 einstelle. Die Kerne takten im Benchmark (z.B. Cinebench R23 oder 3D-Mark) deshalb nicht höher. Obwohl Temperaturen bei 60-70 °C liegen.
Da wird ein anderes Limit greifen, vermutlich EDC oder TDC. Das kann man mit HWinfo auslesen.
Der Boost override bring fast ausschließlich etwas unter niedriger Last oder bei Anwendungen mit wenigen Threads.
Vorsicht mit diesem Wert, zu hoch und die Gefahr für Clock Streching erhöht sich, grade i.V.m. CO.

3. Erhalte ich mit dem Curve Optimizer bei der Optimierung per Core auch mehr Leistung oder nur mehr Effizienz? Durch viele Testläufe mit dem CoreCycler Tool konnte ich Werte zwischen -19 bis -5 je nach Güte einstellen. So richtig spüre ich das aber in den Ergebnissen der Benchmarks nicht.
Grade im Cinebench müsste es sichtbar mehr Punkte geben. Schau parallel mal die "Effective Clocks" in HWinfo an. Wenn die deutlich niedriger als der eigentlich angezeigte Takt liegen, findet bereits Clock Stretching statt und die CPU schiebt Leerzyklen ein um keine Rechenfehler zu produzieren.

4. Stichwort Benchmark, genauer gesagt CINEBENCH R23 - Wie hoch ist hier eine Schwankung in den Ergebnissen normal? Beispielsweise kann ich den Multi-Core Test 5x durchführen und erhalten 5 Werte mit einer Schwankung von bis zu 500 Punkten.
S.o. könnte Clock Stretching oder die Fehlerkorrektur des IF sein, falls der über 1600Mhz läuft. Beobachtest du das ohne OC auch?

5. Stürzt das Ryzen Master Tool nur bei mir ständig ab oder ist das einfach Bullshit? Mache deshalb alles über das UEFI...
Ich nutze es nicht mehr, seitdem es mal die Meldung gab, dass dieses Bios Einstellungen ungefragt verändert. Deinstallier es und nimm HWinfo.

Hier noch ein paar Eckdaten zur relevanten Hardware:
AMD Ryzen 5800X, ASUS ROG B550 F-Gaming, 32 GB RAM (4x8 GB 3000 Mhz --> auf 3200 OC), ASUS ROG 6750 XT, Custom Wasserkühlung von Raijintek
Läuft der Speicher so stabil? Ist das getestet?
 
Danke für deine detaillierte Antwort :-)

Also bezüglich RAM hatte ich den vor langer Zeit mal auf 3200 erhöht, um einen FCLK von 1600 zu erhalten. Dachte, das bringt ein bisschen weniger Latenz. Stabil läuft das System so seit über einem Jahr.

Das Thema Clock Stretching hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm, werde mich mal einlesen. Evtl. kommen daher auch die unterschiedlichen Werte beim Cinebench.
 
Also teste deinen Ram mal mit OCCT. Damit finde man eigentlich immer Gut raus ob der Stabil ist.
Mein 5600x macht auch plus 200 beim Takt mit ohne zu crashen nur ist die Punktzahl in Cinebench dann niedriger als mit +100 Trotzt offner limits und max temp 60C.
Also klassisches Clock Stretching. Gerade kern Takt plus curve Optimizer läüft man als leie oft in Clock Stretching.
Da AMD nicht wie Intel einfach Crashed.
 
OK... habe mich inzwischen auch in Sachen Clock Stretching schlau gemacht :-) Das trifft wohl voll zu und erklärt meine vielen Fragezeichen während der ganzen Tüftelei :confused: - danke für den Hinweis!

Ram werde ich auch noch testen...
 
Roman "der8auer" Hartung hat für Corsair Deutschland ne Spezial gemacht wie die ryzen 5.000 cpus OC gemacht werden können. Da sagt er zu den oben in ersten post genannten dingen auch was. Eventuell bekommst du da auch ein mehr wert.

PBO und Curve Optimiser ist zeit aufwendig. Gibt hier auch ein Artikel (auch als PDF) zum Nachlesen.
 
Also um das für mich soweit abzuschließen...
Vielen Dank für die vielen Antworten. Ram läuft übrigens stabil mit den 3200 Mhz OC ;-) Hab OCCT ne Weile laufen lassen.

Für diejenigen, die es interessiert. Fahre meinen 5800X glücklich mit PPT 128, TDC 86, EDC 126 (das sind genau 10% unter Stock). Dazu händisch die Kurve optimiert mit dem ClockCycler Tool. Komme damit auf knapp 14.800 Punkte (Stock ca. 14.300) im CB23 bei 2-3° weniger Temp, was sich mir als bessere Effizienz und etwas Ersparnis in Sachen Stromverbrauch erschließt. Passt für mich! Die 15.000 werde ich wohl aufgrund meiner 4x8 GB RAM mit 3200 Mhz nicht packen. Das habe ich nun nach vielen Stunden eingesehen.
 
Ich will dir ja nicht die Laune verderben, aber :ugly:

5700X_PBO_third.png


Über 15000 Punkte sollten bei dir eigentlich auch machbar sein =)

PS: Ich hab auch 4x8GB @3200MT/s.
Das juckt den CB23 aber normalerweise überhaupt nicht.
 
Ich will dir ja nicht die Laune verderben, aber :ugly:

Anhang anzeigen 1424015

Über 15000 Punkte sollten bei dir eigentlich auch machbar sein =)

PS: Ich hab auch 4x8GB @3200MT/s.
Das juckt den CB23 aber normalerweise überhaupt nicht.

Oh... OK... Das fault mich jetzt ein bisschen nach der ganzen Arbeit an :wall: Dann muss ich nochmal ran... Dachte echt, es liegt am RAM und der Latenz von 72 ns (durch AIDA64 Speichertest) - oh man...
 
Ich hab EDC auf 130A gestellt, beim CO alles Kerne pauschal auf -10 und den Takt um 50MHz erhöht.
Habe so die gleiche Punktzahl im cinebench bei ca. 2-3 K kühlerer CPU.
Der IF läuft übrigens mit 1900MHz.
 
Also jetzt bin ich doch noch etwas verunsichert... Habe mal meine Ergebnisse vom RAM-Benchmark aus AIDA mit anderen verglichen. Kann mir jemand sagen, warum ich so schlechte Schreibwerte hab? Ist das normal?

5800X - Memory 3200.png
 
Und wenn du Cienebench r23 laufen läst dann um zu testen wie viel du bekommst. Immer in hinter kopf behalten dass hwinfo64 um temps zu überwachen und takt leistung zieht.
rest alles zu haben auch unnötige autostarts raus schmeißen oder dinge die du aktuell nicht mehr brauchst dann geht weniger leistung flöten.
Nur so als tipp von mir.
 
Ah! Damit hängt das zusammen... alles klar. Wieder was gelernt.. Danke :-)
AMD hat mit Zen2 im Gegensatz zu Zen/Zen+ den L3 Cache verdoppelt. Die alten Modelle hat idR selbst bei den 6 Kernern noch 2 CCX. Der "Einbruch" um 50% bei der Schreibleistung(6 und 8 Kerner) ist mehr oder weniger zu vernachlässigen. Der überwiegende Teil der Ram Zugriffe sind eh "lesend".
Vielleicht hat ja jemand nen Link zu einer tollen Erklärung.

Beachte dabei das PBO und PB(2) verschiedene Dinge sind. XFR, PB bzw. PB2 ist die Boostmechanik der CPUs an sich.
Die Option "MAX CPU BOOST CLOCK OVERRIDE" hat bei mir irgendwie keine große Auswirkung.
Die Fmax Option hebt den max. möglichen Boostclock der CPU entsprechend an. Ob dieser erreicht wird hängt dann von der "Güte" der Cores und eben auch den "restlichen Optimierungen" ab.

Mein 5600x schafft selbst unter Multicore Last(CB23 und auch Prime95) 4775mhz auf 4 der 6 Kerne. Das sind 125mhz über dem eigentlichen Boost. Bei meinem 5950x ist bei +50mhz Ende. Bei dem 5950x habe ich aber soweit alles deaktiviert. Weder PBO noch Fmax werden genutzt. Es ist ein Produktivsystem mit dem ich täglich arbeite und Geld verdiene. Da kann ich sowas nicht gebrauchen.

Erhalte ich mit dem Curve Optimizer bei der Optimierung per Core auch mehr Leistung oder nur mehr Effizienz?
Am Ende sollte beides das Ziel sein. Die Unterschiede sind aber eben nur "benchable". Einen wirklich merklichen Unterschied bei "Reallife Anwendungen" wirst Du kaum feststellen. Wenn Du Fmax um sagen wir mal 100mhz angehoben bekommst sind das was? 2,5% mehr Takt? Und die sind nicht 1:1 in höhere Performance umzurechnen...
Stürzt das Ryzen Master Tool nur bei mir ständig ab oder ist das einfach Bullshit? Mache deshalb alles über das UEFI...
Ich selber habe Ryzen Master nur 1x verwendet. Das war kurz nach dem Release damals. Ich würde die Finger davon lassen. Es greift über das OS tief ins UEFI ein.
Habe mal meine Ergebnisse vom RAM-Benchmark aus AIDA mit anderen verglichen.
Deine Ergebnisse sind gemessen an Takt und Timings halbwegs normal. Aus durchschnittlichen Ram holt man eben auch nur durchschnittliche Performance raus. Ich erreiche mit "billigen Micron Rev E" in AIDA64 rund 51500 Read , 29000 Write, 47000 Copy und 59ns Latenz raus. Settings sind wie folgt:
crucial.png

Da würde auch noch ein Mü mehr gehen. Ich bin nur zu faul und benchen habe ich quasi auch aufgegeben. Meine B-Die Kits habe ich verkauft und andere erfreuen sich nun daran.
Die 15.000 werde ich wohl aufgrund meiner 4x8 GB RAM mit 3200 Mhz nicht packen.
CB23 skaliert so gut wie gar nicht mit Memory Performance.
 
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