Nope, mein i7 3770 ist das das Gegenbeispiel. Für Spiele hätte es damals auch ein Zweikern i3 mehr als getan (deshalb haben die i3 die FX CPUs von AMD damals auch in Spielen vernichtet, selbst die i7 konnten sich großteils nur mit mehr Takt und Cache etwas absetzen).
Die Frage ist, ob es sich langfristig rentiert. Bei meinem i7 3770 waren die 130€ gut angelegt. Bei anderen, besonders HEDT, hat es sich gelohnt, in der Mitte aufzurüsten.
PCGH 11/2012
i7-3770K: 90,7 Prozent im Index mit 3,5/3,9 GHz auf vier Kernen + SMT
i5-3570K: 83,6 Prozent im Index mit 3,4/3,8 GHz auf vier Kernen
i3-3240: 63,2 Prozent im Index mit 3,4 GHz auf zwei Kernen + SMT
Und der Index erzählt nur die halbe Wahrheit. In Anno 2070 hatte der i7 44 Prozent Vorsprung, in Skyrim und Total War 30 Prozent – bei trotzdem unter 30 Fps in letzterem. Wie man bei diesen Ergebnissen darauf hätte kommen können, dass es jenseits eines Dual Cores allenfalls noch Taktvorteile (maximal 14 Prozent) geben könnte, ist mir ein Rätsel. Vier Jahre nach dem Core 2 Quad war vollkommen klar, wohin die Reise geht und dass man mit einem i3 zwar vielleicht in der Gegenwart noch einigermaßen Spielen kann, aber deutlich weniger Reserven für die Zukunft hat. Genauso, wie man heute mit einem Ryzen 3300 leben kann, aber langfristig selbst mit einem i3-12100F spürbar besser dasteht oder aber eben mit einem 7800X3D ordentlich Potenzial in Reserve hätte. Jenseits dessen sieht das Bild z.B. eines 7950X aber eben so aus, wie seinerseits zwischen deinem i7-3770K und dem i7-3960X: Ja, es gibt CPUs, die für sehr viel mehr Geld bei einem viel höheren Verbrauch ein paar extra Kerne bieten. Aber in Spielen sind diese zum Teil sogar langsamer, im Schnitt gerade mal gleich schnell. Ob nennenswert Titel erscheinen, die so viele Kerne sinnvoll nutzen können, bevor die pro Kern mindestens verlangte Leistung eine komplett neue CPU-Generation erfordert, ist ungewiss.
Du hast dich damals gegen ein High-End-Sockel-2011-System entschieden und wenn man bedenkt, was du dir von dem gesparten Geld als Ersatz für den 3770K heute kaufen kannst, ist das aus Spielersicht die vollkommen richtige Entscheidung gewesen. Genauso werden sich viele Leute gegen einen AM5-16-Kerner entscheiden und die Chancen, dass sie darüber später froh sein werden, stehen gut. Genau die gleiche Fragestellung gab es beispielsweise auch zwischen 6700K und 5930K oder, preislich näher beieinander, 1800X und 7600K. Und praktisch immer erwies sich die Kernkonfiguration, die ein paar Jahre zuvor High-End war (heute: Achtkerner) als besserer Deal und ausreichend langlebig, wenn sie die gleiche Pro-Kern-Leistung hatte und günstiger war oder aber als letztlich schnelleres Design, wenn es mehr Leistung pro Kern zum gleichen Preis gab. Es ist einfach schwer, viele Threads in Spielen effektiv zu nutzen und es lohnt sich für Entwickler erst, wenn die gesamte Zielgruppe so viele Kerne hat. Zu hohe Mindestanforderungen schränken die Verkäufe ein, mangelnde Skalierung von High-End auf Enthusiast-CPUs nicht. Das heißt den Engine-Overhead für eine effektive Nutzung von 24 oder gar 32 statt von 16 Threads wird man sich noch eine ganze Zeit sparen, um Hexacores oder aktuell sogar Quadcores nicht zu überfordern.
such gerade die pcgh cpu roadmap, ne spiele roadmap ist verlinkt, aber cpu
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