Entscheidungshilfe für ein Backup-System: Alternative zum NAS (Dockingstation)

Michi86

Schraubenverwechsler(in)
Entscheidungshilfe für ein Backup-System: Alternative zum NAS (Dockingstation)

Hallo zusammen,
ich bräuchte mal bitte einen Rat von euch. Über die Jahre hat sich bei mir auf den intern verbauten HDDs vieles angesammelt, was für mich einen wirtschaftlichen und ideellen Wert hat (Fotos, Videos, Dokumente etc.). Das macht mittlerweile viele TB aus und wenn das verloren ginge, wäre das eine riesige Katastrophe. Das wurde mich zuletzt klar, als einem Freund die Festplatte mit den Erinnerungen der letzten 10 Jahre aus heiterem Himmel kaputt ging.

Ich brauche also ein Backup-System, das mir sowas erspart. Erst dachte ich an ein NAS, aber das hat für mich drei Nachteile: 1. Läuft es permanent und zieht Strom, obwohl ich den Speicher nur als Backup brauche, 2. ist es teuer in der Anschaffung und 3. (was ich am wichtigstens finde) ist es durch die Netzwerkverbindung anfällig für Viren, Stichwort: Ransomware.

Meine Idee ist nun, dass ich mir eine Dockingstation besorge, dazu zwei 4TB-HDDs und in regelmäßigen Abständen manuell Backups mache. Der Markt ist aber - gerade was diese Dockingstations angeht - einfach nicht zu überblicken.

Doof wäre auch, dass über den Controller der Dockingstation ggf. die Festplatten verschlüsselt werden und dann möglicherweise nur noch über genau diese Station ausgelesen werden können. Wenn sie kaputt geht, war's das. Ich weiß nicht, wie üblich das ist, aber ich meine vor einiger Zeit mal gelesen zu haben, dass es z.B. nicht funktioniert eine WD MyBook auszubauen und wo anders auslesen zu lassen. Bin da aber nicht up to date.

Bei den Festplatten denke ich, dass es etwas von Western Digital sein sollte. Zwischen den verschiedenfarbigen Modellen soll sich ja nur die Firmware unterscheiden. Wollte erst zur WD Blue greifen, aber zu Bedenken gibt mir die 2 Jahre Garantie im Vergleich zur Red und Black.

Was würdet ihr mir empfehlen? Bin da offen. :-)

Vielen Dank!
Michi
 
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Ich habe auch relativ lange überlegt. Am Ende bin ich bei drei Synology NAS gelandet. Auf einem sind meine wichtigsten Daten drauf (nicht mehr auf der PC Platte), das andere macht nur Backups, das dritte macht auch nur Backups, aber außerhalb der Wohnung. Der Backup User ist ein User, der keine Windows Zugriffsrechte hat, somit auch ein zusätzlicher Schutz gegenüber Ransomware, da man nicht direkt auf die Backup-NAS vom PC aus kommt. Das ist das Optimale.

Denn überlege doch mal eines: du kaufst dir Festplatten und Dockingstation, anfangs sicherst du täglich, dann nach zwei Wochen verschiebst du das erste Backup, weil "keine Zeit, kein Bock, Party, besoffen...", nach dem ersten Monat sicherst du, wenn überhaupt, noch nur noch wenn dir langweilig ist und irgendwann gar nicht mehr. Dann passiert der GAU und dein letztes Backup ist mehrere Wochen alt, vieles fehlt.

Ich habe das schon durchgemacht und für mich gibt es nichts besseres als die NAS Lösung. Kostet, ja, aber es muss ja keine Syno oder QNAP sein.
 
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Wie kann man große Mengen an wichtigen Daten, aber keine Kopie davon haben? Bei 130 Euro für eine ext. 5 TB HDD ist das für mich schon lange nicht mehr verständlich.

Was soll denn die Hantiererei mit "unverpackten" Platten in einer Dockingstation. Das ist etwas, um gelegentlich auf seine Plattenn zuzugereiben (=alle paar Monate oder Jahre), aber ncihts für ein regelmäßiges Backup. Weder SATA- noch Stromstecker sind dafür gedacht, vermutlich auch die Platinen der HDDs nicht.

Beim Rest stellt sich dann eher die Frage, wie sehr Du Dein Verhalten grundlegend und deuerhaft ändern wirst. Alles, was manuell durchgeführt wird, ist lästig. Und wenn man jetzt schon GB an wichtigen Daten hat, dann haben die sich nicht über ein paar Wochen angesammelt.

Auch Freigaben auf einem NAS kann man so einrichten, dass Daten nur mit einem spezielen User schreibbar sind. Oder man lässt das Backup direkte durch das NAS durchführen und gibt damit keinem User schreibende Zugriff über das Netzwerk auf die (versionierten) Backups.

Falls Du Dich grundlegend ändern willst, dann würde ich ein paar ext. Platten kaufen und darauf sichern. Mind. zwei, dann hat man entweder zwei identische Versionen oder zwei Generationen des Archivs. Wenn es automatisch laufen soll, dann ist ein NAS die bessere Wahl.

Ich habe die aktuellen, zu archivierenden Daten auf dem PC und dem NAS. Auf dem NAS liegen zusätzlich große Archive mit älteren Daten, die ich langfristig aufheben will, die ich aber nicht mehr täglich/wöchentlich benötige. Davon gibt es immer, wenn ich gerade mal dran denke und Luat habe, ein Backup auf ext. HDDs. Die wichtigen Daten liegen (wenn auch in einer etwas älteren Version) zusätzlich auf einer extern gelagerten HDD.

Zusätzlich wird bei jedem Shutdown des PCs (also nahezu täglich) ein internes Backup der aktuellen Daten auf eine andere SSD im Rechner erstellt. So muss das NAS nicht ständig laufen. Obwohl das im Standby trotz 4 Platten nur ein paar Watt braucht. Die ca. 29 Euro Stomkosten im Jahr wären es mir Wert, abzüglich Urlaub und sonstigen geplanten längeren Abwesenheiten düften das in den vergangenen Jahren eher rund 20 Euro jährlich gewesen sein.
 
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Oder man macht ein verschlüsseltes Backup bei einem Cloud Anbieter. Die Preise sind inzwischen auch für mehrere TB Speicherkapazität in Ordnung. Die Cloud kann an sich auch nicht kaputt gehen, sodass man sich keine Sorgen um Datenverlust machen muss.
 
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NAS ist aber auch nett, muss man nur runterfahren.
Ein DAS muss man also nicht abschalten, wenn man es nicht benötigt und Stom sparen will?

Die Cloud kann an sich auch nicht kaputt gehen, sodass man sich keine Sorgen um Datenverlust machen muss.
Soviel Gottvertrauen muss man erst mal haben. Kein Anbieter im Privatkundenbereich garantiert 100% Verfügbarkeit der Daten (weder im Sinne der Zugriffszeit noch im Sinne der Datenintegrität). Es gab schon mehrmals Fälle bei großen und angeblich zuverlässigen Anbietern, wo dann plötzlich 0,1-1% der Daten weg waren. Dumm, wenn man zu den 0,1% der Daten des Anbieters gehört.

Dazu muss man wohl in VDSL 100 oder gar Glasfasergebieten wohnen, damit man große Datenmengen in vertretbaren Zeiten hochladen kann. Wenn alles passt, dann mag das durchaus als Ersatz für eines von mehreren Backups dienen. Insb. für Daten, die man nur Archiviert aber nicht mehr ändert.
 
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Erstmal vielen Dank euch für die Antworten. Das hat mich zum Nachdenken gebracht, mich doch in die Welt des NAS zu begeben. Wenn Geld jetzt nicht sooo eine große Rolle spielen würde (bin Student), dann würde ich mir jetzt direkt ein dickes, fertiges NAS holen mit allen Faxen, die mir das Leben leicht machen. Aber so muss ich mir eine kostengünstige Alternative überlegen zur Dockinstation. Eins ist mir klar geworden: Wenn man Daten sichern möchte, dann richtig und am falschen Ende sparen lässte einen auf die eine oder andere Weise doppelt zahlen.

Wie denkt ihr über ein NAS im Eigenbau? Ich bin hard- und softwaretechnisch kein unbeschriebenes Blatt und baue seit jeher Rechner für mich und für andere selber zusammen, hätte also die Skills und auch meinen Spaß an dem Projekt.
 
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Soviel Gottvertrauen muss man erst mal haben. Kein Anbieter im Privatkundenbereich garantiert 100% Verfügbarkeit der Daten (weder im Sinne der Zugriffszeit noch im Sinne der Datenintegrität). Es gab schon mehrmals Fälle bei großen und angeblich zuverlässigen Anbietern, wo dann plötzlich 0,1-1% der Daten weg waren. Dumm, wenn man zu den 0,1% der Daten des Anbieters gehört.

Dazu muss man wohl in VDSL 100 oder gar Glasfasergebieten wohnen, damit man große Datenmengen in vertretbaren Zeiten hochladen kann. Wenn alles passt, dann mag das durchaus als Ersatz für eines von mehreren Backups dienen. Insb. für Daten, die man nur Archiviert aber nicht mehr ändert.

Ich schätze das Risiko geringer ein, als die Wahrscheinlichkeit, dass die eigenen Backups, die man sich irgendwo hinlegt, unbrauchbar werden. Hardware geht kaputt, Wohnung brennt aus etc.
Aber das darf natürlich jeder für sich selbst bewerten und die für ihn/sie richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Ich persönlich arbeite seit einigen Jahren mit Clouds und kann bisher von keinem Datenverlust berichten.
 
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Über wie viele TB reden wir hier eigentlich?

Am günstigen wäre es wohl, einfach eine große HD zu holen, und diese fürs Backup in einen der verlinkten 20 € Einschubrahmen zu stecken. Erfüllt seinen Zweck.

Wie denkt ihr über ein NAS im Eigenbau?

Eigenbau-NAS ist an sich geil! Günstiger wird es aber vermutlich nicht. Es sei denn, man nimmt bewusst so lahme Krücken wie einen RasPI.

Ansonsten kommt man schnell preislich in Regionen, die man eher als Server, denn als NAS bezeichnen kann. Bei meinem war allein das Mainboard schon teurer als ein Einsteiger-NAS...
 
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Ich hab eine Dockingstation in der eine nackte HDD steckt.

Auf diese Platte mach ich monatlich ein Backup, den Rest der Zeit liegt die Platte bei mir auf Arbeit in der Schublade.
(dabei werdenn von alles Sys die C: Part + die Daten vom Nas gesichert)

Dadurch haben weder Viren/Ransomware noch Feuer oder Wasser eine Chance die Daten zu vernichten...

Ein NAS hat immer den Nachteil das es mit abbrennt (oder absäuft), daher ist ein NAS kein Backup!
 
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Ich persönlich arbeite seit einigen Jahren mit Clouds und kann bisher von keinem Datenverlust berichten.
Hast Du die korrekte Verfügbarkeit der Daten in der Cloud bereits überprüft? zu einem vernünftigen Backup-Konzept gehört ja auch ein Restore-Test.

Welcher Anbieter ist denn derzeit für ca. 3-6TB an Daten bezahlbar, also so im Rahmen von Crashplan (60 USD pro Jahr bei unlimitierten Backup-Platz)?

Ich hab eine Dockingstation in der eine nackte HDD steckt.

Auf diese Platte mach ich monatlich ein Backup, den Rest der Zeit liegt die Platte bei mir auf Arbeit in der Schublade
Viel öfter sollte man das dann auch nicht tun, wenn man den Angaben im Netz zur Haltbarkeit der SATA-Stecker auch nur ganz grob Glauben schenkt (ausgelegt auf mind. 50 Steckzyklen), z.B. hier
Lebensdauer von Festplatten-Anschlussen | c't Magazin

Und dann transportierst und lagerst Du die Platte ungeschützt in der Antistatiktüte? Wenn nicht, kann man sie auch gleich in ein 3,5" USB3-Gehäuse einbauen.

Ein NAS hat immer den Nachteil das es mit abbrennt (oder absäuft), daher ist ein NAS kein Backup!
Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass meine Platte auf dem Transport des Backups zum Lagerort im Zug oder Auto geklaut wird oder kaputt geht, für erheblich höher wie die Gefahr, dass die Platte bei mir zu Hause durch Brand, Diebstal oder Wasserschaden einen Defekt erleidet. Aber ich gehöre wohl zu den wenigen, die sowas in den vergangenen fast 47 Jahren noch nie selber erleben mussten.

Wie denkt ihr über ein NAS im Eigenbau?
Wenn man nur klassische NAS-Funktionalität mit 1-2 Platten benötigst, dann würde ich zum Feritg-NAS von QNap oder Synology greifen. Ist mehr geplant oder gewünscht (was auch schon nur die Nutzung eines einigermaßen "Sicheren" Dateisystems wie ZFS oder Btrfs sein kann), dann ist trotz Aufpreis für ECC-fähige HW der Eigembau meist günstiger. Aber auch ohne ECC oder genutzter Rechenleistung ist ein einfacher HP Proliant meist günstiger in der Anschaffung wie die meisten 4-Bay NAS.

Dazu weiss man, was man hat und ist im Fall eines HW-Schadens nicht an den Hersteller gebunden. Die Platten aus meinem QNap kann ich ohne viel manuelles Gebastel nur in einem QNap-Gehäuse ohne Datenverlust wieder ans Laufen bekommen. Raucht mir das Mainboard im Eigenbau-NAS ab, installiere ich zur Not das OS auf dem Austausch-Mainbaord neu und die Platte laufen wieder.
 
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Hehe, okay, ein NAS scheint doch nicht die Antwort auf meine Frage zum Backup zu sein. Nicht schlimm, cool ist es trotzdem. Irgendwann findet das bestimmt noch Einzug in meinen Haushalt.

Bezüglich der Steckzyklen scheint eine Dockingstation auch nicht das Gelbe vom Ei zu sein, also wenn man langfristig denkt.

Eine finale Frage hätte ich allerdings noch: Was spricht gegen ein separates Gehäuse inkl. einer WD Blue 4TB? Oder anders herum: Soll ich mir einfach ein WD MyBook 4TB holen? Ich hab allerdings absolut keine Lust auf die ganze vorinstallierte Software und evtl. Kompatibilitätsprobleme, falls der Controller ausfällt. Preislich sind das 25 € mehr, damit kann ich leben.

Was meint ihr?

PS: Lieber WD Blue oder Red?
 
AW: Entscheidungshilfe für ein Backup-System: Alternative zum NAS (Dockingstation)

Hm, ich brauche sie aber nicht für 24/7, sondern werde sie 1x im Monat für ein Backup/Funktionscheck anschließen. Max. eine Stunde vielleicht. Trotzdem die Red?
 
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Warum keine Green?
Die nutze ich in ner Dockingstation (Icy Box) als Datensicherung. Dann auch nur 1 mal die Woche.
Denkbar ist auch Blue. Ganz sicher gehste mit ner Gold und Red ist eh für Dauerbetrieb.
Die paar Euro. Bei mir stand die Energieeffizienz im Vordergrund. Die Green schaltet auch komplett ab, wenn nicht gebraucht.
 
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Hast Du die korrekte Verfügbarkeit der Daten in der Cloud bereits überprüft? zu einem vernünftigen Backup-Konzept gehört ja auch ein Restore-Test.

Welcher Anbieter ist denn derzeit für ca. 3-6TB an Daten bezahlbar, also so im Rahmen von Crashplan (60 USD pro Jahr bei unlimitierten Backup-Platz)?

Explizit geprüft habe ich das natürlich nicht, allerdings waren die Daten, wenn ich sie gebraucht habe, immer da :D. Die Backups wieder lade hat bisher auch immer funktioniert. Da mein NAS einen Rotationszyklus verwendet, kann ich mir die Version aussuchen, die ich wiederherstellen möchte. Wie gesagt, hat bis jetzt immer funktioniert :daumen:

Ich verwalte aber auch keine hochsensiblen Daten, sondern lediglich Fotos, Videos, Office Dokumente etc. Hat also mehr sentimentalen Wert :schief:

Dropbox bietet einen - wie ich finde - günstigen Business Tarif an. Unbegrenztes Volumen für 15 € / Monat mit allerlei Zusatzdiensten wie Versionsanzeige etc.. Das sind natürlich nicht deine 60 USD / Jahr, aber die Preise gehen ja tendenziell auch eher nach unten für Cloud Speicherplatz.

Wahrscheinlich hast du Recht, dass auch diese Möglichkeit keine 100%ige Sicherheit vor Datenverlust gibt. Für mich ist es derzeit die bequemste und zuverlässigste Lösung, da ich nur einmal den Backupplan erstellen muss. Den Rest erledigt mein NAS. Beim Backup ist nun mal der größte Unsicherheitsfaktor der Nutzer an sich. Ich würde sicherlich nicht an eine regelmäßige manuelle Datensicherung denken. Ich würde es dann eher im Nachhinein bedauern, wenn etwas weg ist und ich es nicht gesichert hätte :lol:
 
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