Das Terminal wartet mit massiven vergoldeten Schraubklemmen in Bi-Wiring Ausführung auf, die sowohl unkonfektionierte Kabel als auch Bananenstecker bis 4mm² Querschnitt aufnehmen. Für den Single-Wire-Betrieb legt Magnat sehr hochwertige Oehlbach Silber-Brückenkabel bei (übrigens ist auch die gesamte Innenverkabeliung von Oehlbach), kein vergleich zu den sonst in dieser Preisklasse üblichen Blechbrücken. Hier zeigt sich deutlich Magnats Anspruch auf Qualität, nicht nur in den High-End Serien.
Die Stoffbespannung ist dann nochmal ein kleines Qualitätshighlight. Der Rahmen besteht aus 10mm starkem Holz, auf welches der Stoff sehr sauber aufgespannt ist. Die Halterung der Stoffabdeckung wird sehr innovativ über Magnete realisiert. Dadurch vermeidet Magnat unschöne Halterungslöcher auf der Hochglanzfront. Damit die Abdeckung nicht auf der Gehäusefront klappert und sie zerkratzen kann ist sie mit vier Filzplättchen ausgestattet. Hier haben sich die Magnat-Konstrukteure sehr viele Gedanken gemacht.
Technische Daten:
- Bauprinzip: 2-Wege Bassreflex
- Bestückung:
- ein 170mm Tief-Mitteltöner
- eine 25mm Hochtonkalotte
- Übergangsfrequenz: 3.200Hz
- Impedanz: 4-8Ohm
- Belastbarkeit: 100W RMS / 180W max.
- untere Grenzfrequenz: 62Hz (-3dB) bzw. 48Hz (-6dB)
- Wirkungsgrad (1W/m): 91dB
- Abmessengen (BxHxZ): 195x365x300mm
- Gewicht: 7,7kg
- Neupreis pro Paar: 400€
Klangbeschreibung
Allgemeines
Als Zuspieler für die Magnat Qunatum 603 dient mir der Denon PMA-510AE Stereo-Vollverstärker zusammen mit dem Denon DCD-510AE CD-Player (Test der Geräte siehe
hier). Wenn die Musik nur mal so nebenbei beim Surfen im Internet dudeln soll nutze ich dafür auch durchaus mal meine Asus Xonar D1 Soundkarte, die mittels 10m Klinke-Cinch-Kabel mit dem Verstärker verbunden ist.
Nun komme ich aber endlich zum wichtigsten Kriterium für einen Lautsprecher: dem Klang.
Hörbeispiele
Die Titelangabe setzt sich wie folgt zusammen: Interpret - Album [Medium EAN-Code] - Titel
Norah Jones - Come away with me [CDDA 724353860929] - Turn Me On
Das Stück beginnt mit dem wunderbaren Klavierspiel von Jones, kurz darauf unterstützt von ihrem Gesang. Hier können die Quantum 603 gleich doppelt überzeugen. Sie sind die ersten Lautsprecher in meinem Besitz, die mich bei der Piano-Wiedergabe wirklich überzeugen können. Sowohl das Teufel E300 als auch die Magnat Monitor 220 spielten das Piano recht dünn im Grundton und im Hochton leicht verzerrt. Die Quantum 603 erlaubt sich diese Fehler nicht und kann sowohl den Grund- als auch den Hochtonbereich des Klaviers überzeugend darstellen. Jones' Gesang wird von den Quantums exakt umrissen in die Mitte positioniert. Die Lautsprecher zeichnen wunderbar die gewisse Rauchigkeit in ihrer Stimme, verstecken auch kleinere Details nicht, sodass man fast den Eindruck hätte, der Gesang würde einem direkt entgegen gehaucht. Beim eher hintergründigen Schlagzeugspiel deutet die Quantum 603 erstmals ihre Tieftonfähigkeiten an. Die Drums werden präzise und Druckvoll in den Raum abgegeben. Ein Dröhnen wie bei den Monitor 220 ist hier überhaupt nicht zu vernehmen.
Die gesamte Spielweise wirkt sehr stimmig und erzeugt bei entsprechendem Ambiente eine gewisse Jazzclub-Atmosphäre.
Bei dieser Scheibe ist ein Genuss abends einfach mit einem guten Glas Wein der Musik zu lauschen.
Katie Melua - The House [CDDA 802987021227] - Tiny Alien
Dieser Song ist eines meiner Lieblingsstücke von Katies neuem Album. Das Gitarrenspiel wird detailliert abgebildet, jedes Saiten-Anzupfen ist klar durchhörbar. Meluas Gesang positioniert sich wieder exakt in der Phantommitte und trennt sich hervorragend von den Lautsprechern. Die Quantums bauen eine beeindruckende Bühne auf, auf der jedes Instrument seinen eigenen Platz hat. In diesem Punkt spielen die Quantum 603 sogar etwas über dem Niveau des Teufel E300, bei dem ich die Bühnendarstellung ebenfalls schonals hervorragend empfand. Den Quantums gelingt die Positionierung aber noch einen Tick genauer, ohne die Darstellung dabei aber enger zu machen. Man erahnt bei geschlossenen Augen nicht, dass die Lautsprecher doch nur etwa 2m voneinander entfernt stehen. Im Refrain des Titels beweisen die Magnat-Lautsprecher dann eine immense Kraft. Sie spielen tatsächlich sehr viel tiefer als die gleichgroßen Monitor 220 , zeigen dabei aber nicht im Ansatz eine Ungenauigkeit, wie es die 220er boten. Die Quantums geben jeden Drum trocken und präzise in den Raum. Das große abgerundete Bassreflexrohr scheint den Lautsprechern wirklich sehr gut zu tun.
Shout Out Louds - Our Ill Wills [CDDA 4024572309268] - Time Left For Love
Auch Rock liegt der Qunatum 603 hörbar gut. Das treibende Drumspiel in "Time Left For Love" gibt die Quantum wunderbar druckvoll und exakt wieder. Adam Olenius' Gesang wird präsent in den Vordergrund gerückt, die Q603 arbeitet hier wundervoll die Melancholie in seiner Stimme heraus. Im Refrain legt die kleine Quantum dann richtig los und zeigt der Monitor 220 eindrucksvoll was man unter Pegelfestigkeit versteht. Ohne Rücksicht fetzt sie einem die Gitarrenriffs entgegen, die sich dabei nie aufdringlich aufschaukeln sondern auch den anderen Instrumenten ihren künstlerischen Freiraum lassen. Selbst die Bass-Gitarre, die man bei den Monitor 220 höchstens als zusammenhängenden Tiefton-Teppich wahrnehmen konnte wird nun schön differenziert wiedergegeben. Auch die Schellen haben keinen Anflug von Schärfe oder Bissigkeit in sich und klingen überaus glaubhaft.