Die ganzen Previews und auch die Entwickler haben doch rumgeblaht, dass es quasi ein typisches TES nur online wird. (Zitat von gamereactor "fühlt sich The Elder Scrolls Online dann doch wieder wie ein echtes Elder Scrolls an.", Zitat von EderScrollsOnline: "und achtet darauf, dass TESO ein echtes Elder Scrolls wird." - googelt einfach mal nach den Ausdruck "echtes Elder Scrolls", ihr werdet überrascht wieviele alte Meldungen ihr findet, die genau das sagen und wie viele aktuelle, die nun das Gegenteil behaupten). Und ich habe damals daran geglaubt und "echtes Elder Scrolls" heißt für mich nichts anderes als quasi "Skyrim Online". Das mit dem Langzeitspielwert glaube ich nicht. Wenn ich in meine Steam-Freundesliste gucke und sehe, wieviele hunderte Stunden und einige gar 1000 Stunden gespielt haben. Dazu kommt, dass sie es ja ruhig von der Langzeitmotivation als MMO aufziehen können. Mir geht es auch nicht um Bugs, oder kleiner Design-Schnitzer oder einer Standard-Grafik die nicht gerade peformant ist oder gar Endgame Content oder Sachen, über die man noch gar keine Aussage treffen kann.
Zuerst einmal sollte man doch heute wissen das man auf das Marketing Gerede von irgendwelchen Zeitschriften und Entwicklern nichts geben sollte. Jeder der schon einige Jahre Spieleerfahrung hat sollte doch eigentlich wissen das es unumgänglich ist sich selbst eine Meinung über eine Spiel/MMO zu bilden, schließlich wird nicht nur bei MMOs, sondern auch bei SP-Titeln, immer mehr versprochen als am Ende drinen steckt.
Außerdem sollte jedem bei so einer Ankündigung schon von vornerein klar sein das das niemals zu halten ist. Bei einem MMO musst du schon diverse einschnitte machen, alleine wenn es um die Kompatibilität geht. Ich will nicht wissen wieviele deiner Freunde mit 1000 Stunden ihr Skyrim inzwischen bereits mit zich dutzenden/hunderten Mods zugeknallt haben um aus dem Spiel noch "Spaß" zu ziehen weil es sonst in der Ecke liegen würde nach 200h. Schon alleine für ein MMO müsstest du für die Kosten der Kompatibilität damit du jederzeit mit anderen zusammenspielen könntest den Modsupport extrem einschränken damit nicht jeder immer alle Mods laden muss die ein anderer hat mit dem er zusammenspielen will.
Also glaube mir, wenn man ein Skyrim Online aus TESO gemacht hätte und es nahezu so gestaltet hätte wie den SP-Teil würden die meisten Spieler wohl nach 100 bis spätestens 300h gehen wenn Sie ihr Spiel nicht nach ihren Vortstellungen hätten moden können. Den Skyrim Vanila ist für die meisten auch nicht viel länger interessant. Das spielen die meisten einmal durch und dann landen schon diverse Mods drauf.
Schon aus diesem Grund mutet es leicht naiv an das diese von dir genannte offizielle Ankündigung auch nur einen deut haltbar gewesen wäre. Sicher kann man daran nun Kritik üben, die auch berechtigt wäre, aber letztlich kann jeder mit etwas Verstand sich auch denken das man dies in dieser Form nie halten hätte können. TESO musste also zwangsläufig mehr wie ein "übliches" MMO werden und man konnte maximal einige Designelemente übernehmen.
Wobei meine Meinung nach wie vor ist das es sich doch in weiten Zügen recht ehnlich zu Skyrim spielt, auch wenn die Quests und die Gestaltung der Welt vieleicht nicht immer ganz so gelungen sind wie in Skyrim.
Mein Hauptproblem und fast einziges Problem mit dem Spiel: Kulisse. Es ist alles Kulisse. Die Dungeons, Gefängnisse, Häuser, Katakomben etc. sieht alles nach typischer MMO-Instanz aus. Nicht wie in Morrowind, Oblivion oder Skyrim. Ich habe stets das Gefühl in einer unglaubwürdigen, kulissenhaften Welt zu spielen. Nicht die (MMO)Mechaniken sind das Problem, sondern schlicht und einfach das Level-Design. Bei einem Quest soll man einen NPC aus einen Gefängnis befreien. Abgesehen davon, dass einen NPCs so wenig jucken wie der Fall eines Reissacks, wirkte das Gefängnis absolut unglaubwürdig. Schlauchweg zum NPC, keine Alternativen, der NPC natürlich ganz am Ende, nicht dass man erst herausfinden muss in welcher Zelle der überhaupt sitzt, die Tür wird mal eben geöffnet (kein Schlösser knacken, kein Skill erforderlich, kein Fallen entschärfen etc.). Dazu auf dem Weg hundert Mobs kloppen und seeehr auffälligen Fallen auf dem Boden, die in Form von Sperren herausschießen, ausweichen. Nur die Texturen weisen darauf, dass das ein Gefängnis sein könnte.
Es wirkt einfach total billig und hingeklatscht. Aus dem typischen MMO-Baukasten eben. Das ist das eigentliche Problem an MMOs. Nicht das Dauer-Grinden, oder das wirklich tolle Zusammenspielen mit fremden Leuten und Freunden. Das funktioniert in den meisten Spielen größtenteils gut. Aber warum muss alles so typisch kulissenhaft aussehen, dass man anhand eines Screenshots oder spätestens einer bewegten Aufnahme eines Dungeons sofort weiß, ob das Game ein MMOG oder Offline-Game ist.
Und als gesagt wurde "echtes Elder Scrolls" waren meine Erwartungen natürlich hoch! Ich habe wirklich gehofft, dass ESO das Genre revolutioniert, gerade in dem es die typischen, bewährten MMO-Mechaniken mit einer Design-Dichte einer Offline-Erfahrung kombiniert. Das wäre wirklich mal was neues und NICHT etwas was wie 20 andere Games auf den MMO Markt gespült wird, der mMn eh gesättigt ist. Bis auf wenige Details unterscheiden sich die großen nämlich nicht wesentlich in Art und Weise des Aufbaus und des Spielprinzips. Ausnahmen sind Spiele wie z.B. EVE Online, was wirklich mal einen anderen Weg geht.
Ich hatte gehofft, dass ESO ebenfalls einen komplett neuen Weg gehen wird und nicht die Hälfte vorgefertigter Schienen benutzt.
Aha, hier kritisierst du aber etwas das selbst im Singlpalyer TES-Universum nie eine Stärke von Elderscrolls war. Grade Morrowind und Oblivion wirkten auch wie reine Baukastenspiele. Die Dungeons waren meist sehr rudimentär gehalten und boten sogut wie nie alternative Wege, was übrigens etwas ist das sich bis Skyrim hält.
Oblivion war da sogar noch eine Ecke schlimmer in der Hinsicht gegenüber Morrowind, erst Skyrim schafte es eine halbwegs glaubhafte Welt zu gestalten, wobei auch hier wieder die Dungeons in weiten teilen sehr schlauchartig aufgebaut waren und mehr als "Kulisse" dafür dienten am Ende eines Dungeons ein gesuchtes Objekt, oder einen Gegner zu töten.
Das gleiche gilt auch für die Fallen, die waren in Oblivion auch nur "nett" und meist sehr vorraussehbar, in Skyrim war dies auch nicht anders.
Im Grunde kritisierst du an TESO also etwas das ob nun in Morrowind, Oblivion, oder Skyrim selbst auch noch nie wirklich anders war.
Und warum man in einem MMO meist recht liniare Wege wählt hat recht simple Gründe. Ausladende große Gebiete würden dazu führen das unerfahrene Spieler abschweifen, den Weg verlieren und am Ende die Lust verlieren da Sie nach Stunden keine Lust mehr hätten. Darum Werden Dungeons und Instanzen meist so gestaltet das man sich in der Regel nicht drin verlaufen kann, um die Spielzeit in einen festen Rahmen zu bringen.
Soetwas kann man lieben, oder man kann es hassen aber letztlich ist das keine Eigenschaft derer sich nur MMOs bedienen, selbst in Spielen wie Oblivion, Skyrim und Morrowind, Call of Duty, usw. wird sich dieser Art Aufbau bei Dungeons und der allgmeinen Level immer wieder gerne bedient.
Wobei die Entwickler in TESO ja sogar angekündigt haben das es instanzierte Abenteuerzonen für bis zu 4 Spieler geben soll die man recht frei erkunden kann, in denen es einen wiederholbaren Hauptquestpfad und diverse Nebenquests geben soll, was wohl deinen dargebrachten Wünschen entsprechen täte und am ehsten wohl mit den Instanzen in GW1, der Unterwelt und dem Riss vergleichbar sein dürfte.
Letztlich muss ich also sagen ist deine Kritik schwer nachvollziehbar. Du kritisierst etwas an einem MMO das selbst in denen von dir dargebrachten SP-Ablegern nicht anders gehandhabt wird, oder evt. nur dann anders ist wenn man das Spiel mit Mods betrachten täte was aber im Vergleich zu TESO unfair wäre. Schon irgendwie komisch... aber nun gut.