Wie in einem anderen Thread hier gewünscht, so soll es sein, Kritik an dieser Ausgabe.
Mein erster Kritikpunkt betrifft gewisse Redakteure: Von einer Person, die auszog, nicht nur einen Blog zu schreiben, sondern für ein Magazin, das im Zeitschriftenladen echtes Geld kostet, erwarte ich, dass diese Person die deutsche Sprache beherrscht und auch (das noch...) darauf schaut, dass das eigene Werk nicht von der Auto-Korrektur und der Auto-Trennung geshreddert in den Druck gelangt. Ganze Sätze wären ein famoses Plus. Die Person will, dass ich Geld für ihr Werk bezahle? Dann will ich, dass sich die Artikel nicht lesen wie "... hat sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten redlich bemüht..." Für redliche Mühe gibt es heutzutage nicht einmal bei der Freiwilligen Feuerwehr noch ein Fleißsternchen. In der Ausgabe 09/18 betrifft das insbesondere alles aus der Abteilung Linux.
Nota bene: Das ist in keiner Weise eine Kritik am Inhalt, sondern an der mangelnden Sorgfalt, wenn der Autor denn Geld von mir für seine
Arbeit haben möchte.
Der zweite Kritikpunkt hat etwas mit der Werbung zu tun im Vergleich zu den eigenen Tipps und "Kaufberatung". Auf Seite 77 finden sich von PCGH vorkonfigurierte Aktions-PCs. Auf Seite 116 finden sich vorkonfigurierte Projekt-PCs. Freundlich ausgedrückt könnte man es als amüsant bezeichnen, dass die Empfehlungen da und dort... freundlich ausgedrückt: alternative Fakten darstellen. Es ist... freundlich ausgedrückt mit den Worten des allseits unbeliebten Moraloffiziers der U.S.S. Voyager "erstaunlich!", wie sehr sich diese Empfehlungen unterscheiden. Fällt das in der Redaktion unter "Pluralismus"? Natürlich gibt es auch noch das Forum hier, um letzte Fragen zu klären, aber von einem mit echtem Geld bezahlten Heft erwarte ich doch wenigstens Konsistenz.
Der dritte Kritikpunkt ist durchaus subjektiv, aber vielleicht kümmert er ja nicht nur mich. [Anm.: Ich formuliere das mal anders und einfacher als im OP]
Es gibt Themen, die sind für Spezialisten, und es gibt Themen, die sind für die Allgemeinheit interessant. Spezialisten haben das nötige Fachvokabular parat und die in ihrem Bereich geläufigen Abkürzungen, Werte, Insider-Andeutungen. Das ist gut und richtig, und es ist ebenfalls gut und richtig, wenn Artikel in der PCGH mit dieser Zielgruppe im Hinterkopf geschrieben und formuliert werden. Das machen andere Publikationen nicht anders. Wenn wer einen Artikel über Tensor Cores schreibt, darf er getrost davon ausgehen, dass die interessierte Leserschaft weiß, was Tensoren eigentlich sind... oder nicht?
Wenn man sich aber zutraut, einen allgemeinverständlichen Artikel zu schreiben, sollte man sich bitte ans ''Oma-Prinzip'' halten, also sich ständig fragen: "Würde meine Oma das auch verstehen?" (BWGUT-Prinzip z.B. in der Software-Entwicklung bei Kommentaren,
"But would Grandma understand that?") Ihr habt hier so viele mit Wissen und Erfahrung vollgepumpte Leute, die zu diesem oder jenem Thema kluge
und verständliche Beiträge verfassen können! Nutzt das doch mal! Mir fällt dazu die Diskussion über Speicherriegel ein. Dann jedoch kommt aber wieder der zweite Kritikpunkt zum Tragen, soll heißen: Wenn diese klugen Köpfe etwas aussagen, was euren Werbekunden missfallen könnte, ist es eure Entscheidung, ob ihr die Werbeeinnahmen oder den Ruf als
unabhängige Fachzeitschrift wichtiger nehmt.
Trotz der Kritik steht eure Publikation jedenfalls für mich neben der c't und der ix stets auf der monatlichen Kaufliste. Vielleicht sind meine Anregungen insbesondere beim dritten Punkt vor allem für eure Sonderhefte aufwertend, denn wenn ihr dort unterscheidet zwischen N00bs und Experten und entsprechend solche und solche Artikel schreibt, werden sie noch besser!