H
Hornissentreiber
Guest
Hallo Gemeinde,
ich dachte mir, meine Erfahrung mit meiner neuen Graka könnte für diejenigen unter euch interessant sein, die darüber nachdenken, sich nicht nur eine GTX 1080 Ti, sondern gleich eines der teureren Designs zu kaufen.
Als Spieler mit UHD-Monitor braucht man bekanntlich nur eines mehr als eine Grafikkarte mit viel Rechenleistung: eine Grafikkarte mit noch mehr Rechenleistung. Ausgerechnet in der heißen Phase des Mining-Wahns, als die Graka-Preise so richtig durch die Decke gingen, stolperte ich über einen Preis für eine Gigabyte Aorus GTX 1080 Ti, der in dieser Phase geradezu günstig anmutete, nämlich 765 Euro (Zwei Tage später kostete sie beim gleichen Anbieter 866 Euro!). Meine sechs Monate alte GTX 1080 kostete neu zu der Zeit über 600 Euro und so verkaufte ich sie zum gleichen Preis, zu dem ich sie selbst gekauft hatte und gönnte mir die Aorus.
Endlich, so dachte ich, würde ich damit The Witcher 3 in UHD mit 60 FPS spielen können, wofür etwas über 2 GHz unter Dauerlast erforderlich sein würden. Das Design der Aorus ist ja aus diversen Tests, u.a. auch aus PCGH als eines der schnellsten und zugleich leisesten bekannt, darum war ich mir relativ sicher, dass das klappen dürfte. Bisher hatte ich mit meinen Grafikkarten, die ich schon immer übertakte bzw. bei Bedarf modde, immer viel Glück und habe bisher immer mein angedachtes OC-Ziel erreicht. Tja, und dann musste ich feststellen, dass mein Exemplar kaum die 2 GHz erreicht, jedenfalls nicht dauerhaft stabil. Ganz egal, was ich versucht habe, die Karte läuft mit um die 1970 MHz stabil, aber überschreitet die 2 GHz eben nicht, schon gar nicht stabil. Offenbar habe ich schlicht einen schlechten Chip erwischt, womit auch die Frage geklärt wäre, ob Gigabyte die Chips für die High-End-Serie Aorus selektiert. The Witcher 3 läuft damit z. B. auf Skellige zwar mit durchschnittlich 60 FPS, das schwankt aber stark zwischen etwa 55 und 63 FPS. Das führt zu extremem Tearing, sodass diese Bildrate in der Praxis nicht nutzbar ist. Als alte Grafikhure bin ich nicht bereit, die Qualität zu senken (wozu hat man UHD?) und so gebe ich mich zähneknirschend mit 30 FPS zufrieden. Das macht mir nicht viel aus, ich gehöre zu denen, die niedrige FPS als nicht unangenehm empfinden. Ärgerlich daran ist aber, dass meine alte GTX 1080 bei identischen Qualitätseinstellungen auch locker 30 FPS stemmte. So gesehen war der Kauf der GTX 1080 Ti gewissermaßen witzlos.
Und noch eine unangenehme Überraschung habe ich erlebt: Ich encodiere mit der Karte auch Videos in H.265. Das Tempo dabei ist atemberaubend, aber ich habe plötzlich Artefakte in den umgewandelten Videos gehabt. Nach langwieriger, ergebnisloser Fehlersuche kam ich dann auf die Idee, die Karte einfach mal zu UNTERtakten. Übertaktet hatte ich sie manuell nicht, aber auch beim Encodieren lief sie ganz von selbst mit über 1,9 GHz. Mit Untertaktung waren die Artefakte endlich verschwunden und die Umwandlung ist nur geringfügig langsamer geworden. Das hatte ich nun überhaupt nicht erwartet, dass eine Grafikkarte sich von selbst so hoch taktet, dass sie Bildfehler erzeugt.
Nun ja, ich muss mich damit arrangieren und habe ja trotzdem kein schlechtes Geschäft gemacht, wenn man die aktuellen Preise bedenkt. Ich will damit nur diejenigen warnen, die sich zu sehr auf die guten Tests dieser Grafikkarte verlassen. Übertakten ist und bleibt ein Glücksspiel und auch das beste Design kann einen schlechten Chip nicht kompensieren. Viele Leute erreichen mit der Founders Edition plus Accelero locker höhere stabile Taktraten als ich.
Beileidskarten und Trostkuchen bitte an die PCGH-Redaktion, die schicken das dann an mich weiter.
Munter bleiben!
ich dachte mir, meine Erfahrung mit meiner neuen Graka könnte für diejenigen unter euch interessant sein, die darüber nachdenken, sich nicht nur eine GTX 1080 Ti, sondern gleich eines der teureren Designs zu kaufen.
Als Spieler mit UHD-Monitor braucht man bekanntlich nur eines mehr als eine Grafikkarte mit viel Rechenleistung: eine Grafikkarte mit noch mehr Rechenleistung. Ausgerechnet in der heißen Phase des Mining-Wahns, als die Graka-Preise so richtig durch die Decke gingen, stolperte ich über einen Preis für eine Gigabyte Aorus GTX 1080 Ti, der in dieser Phase geradezu günstig anmutete, nämlich 765 Euro (Zwei Tage später kostete sie beim gleichen Anbieter 866 Euro!). Meine sechs Monate alte GTX 1080 kostete neu zu der Zeit über 600 Euro und so verkaufte ich sie zum gleichen Preis, zu dem ich sie selbst gekauft hatte und gönnte mir die Aorus.
Endlich, so dachte ich, würde ich damit The Witcher 3 in UHD mit 60 FPS spielen können, wofür etwas über 2 GHz unter Dauerlast erforderlich sein würden. Das Design der Aorus ist ja aus diversen Tests, u.a. auch aus PCGH als eines der schnellsten und zugleich leisesten bekannt, darum war ich mir relativ sicher, dass das klappen dürfte. Bisher hatte ich mit meinen Grafikkarten, die ich schon immer übertakte bzw. bei Bedarf modde, immer viel Glück und habe bisher immer mein angedachtes OC-Ziel erreicht. Tja, und dann musste ich feststellen, dass mein Exemplar kaum die 2 GHz erreicht, jedenfalls nicht dauerhaft stabil. Ganz egal, was ich versucht habe, die Karte läuft mit um die 1970 MHz stabil, aber überschreitet die 2 GHz eben nicht, schon gar nicht stabil. Offenbar habe ich schlicht einen schlechten Chip erwischt, womit auch die Frage geklärt wäre, ob Gigabyte die Chips für die High-End-Serie Aorus selektiert. The Witcher 3 läuft damit z. B. auf Skellige zwar mit durchschnittlich 60 FPS, das schwankt aber stark zwischen etwa 55 und 63 FPS. Das führt zu extremem Tearing, sodass diese Bildrate in der Praxis nicht nutzbar ist. Als alte Grafikhure bin ich nicht bereit, die Qualität zu senken (wozu hat man UHD?) und so gebe ich mich zähneknirschend mit 30 FPS zufrieden. Das macht mir nicht viel aus, ich gehöre zu denen, die niedrige FPS als nicht unangenehm empfinden. Ärgerlich daran ist aber, dass meine alte GTX 1080 bei identischen Qualitätseinstellungen auch locker 30 FPS stemmte. So gesehen war der Kauf der GTX 1080 Ti gewissermaßen witzlos.
Und noch eine unangenehme Überraschung habe ich erlebt: Ich encodiere mit der Karte auch Videos in H.265. Das Tempo dabei ist atemberaubend, aber ich habe plötzlich Artefakte in den umgewandelten Videos gehabt. Nach langwieriger, ergebnisloser Fehlersuche kam ich dann auf die Idee, die Karte einfach mal zu UNTERtakten. Übertaktet hatte ich sie manuell nicht, aber auch beim Encodieren lief sie ganz von selbst mit über 1,9 GHz. Mit Untertaktung waren die Artefakte endlich verschwunden und die Umwandlung ist nur geringfügig langsamer geworden. Das hatte ich nun überhaupt nicht erwartet, dass eine Grafikkarte sich von selbst so hoch taktet, dass sie Bildfehler erzeugt.
Nun ja, ich muss mich damit arrangieren und habe ja trotzdem kein schlechtes Geschäft gemacht, wenn man die aktuellen Preise bedenkt. Ich will damit nur diejenigen warnen, die sich zu sehr auf die guten Tests dieser Grafikkarte verlassen. Übertakten ist und bleibt ein Glücksspiel und auch das beste Design kann einen schlechten Chip nicht kompensieren. Viele Leute erreichen mit der Founders Edition plus Accelero locker höhere stabile Taktraten als ich.
Beileidskarten und Trostkuchen bitte an die PCGH-Redaktion, die schicken das dann an mich weiter.
Munter bleiben!