Philipus II
Software-Overclocker(in)
Ich konnte es mal wieder nicht lassen und habe mir ein G-550 in der PCGH-Version organisiert, ausprobiert und wie gewohnt den Schraubendreher gezückt. Wer also Details zum Innenleben des PCGH-Netzteils sucht, ist hier genau richtig. Als Referenz dient mir dabei das mir ebenfalls vorliegende "Vanilla" G-550. Danke an PCGH und Sea Sonic für die Zurverfügungstellung des Testmusters.
Im Vergleich zum Standard G-550 sind die Änderungen minimal. Nutzer großer Gehäuse profitieren von den längeren Kabeln. Die leicht veränderten Aufkleber sind jetzt nicht gerade eine wichtige Änderung, daher gehe ich da jetzt nicht weiter drauf ein. Spannend ist die nächster Änderung: Die Lüftersteuerung wurde massiv modifiziert. Im Vergleich zum Vanilla ist das PCGH deutlich leiser und fällt selbst in ziemlich leisen Rechnern nicht auf. Wer es noch deutlich leiser will, und einen sehr leisen bis besser lautlosen Rechner anstrebt, muss tief in den Geldbeutel greifen: Enermax Platimax, be quiet! P10 und Sea Sonic Platinum Fanless sind deutlich teurer. Die Ansprüche an "normale" leise Hardware erfüllt die Neuauflage problemlos: Anders als das klassische G-550, das vor allem im oberen Drittel des zulässigen Lastbereichs laut wurde, bleibt die PCGH-Version deutlich länger leise und dreht auch danach weit weniger auf. An der Lüftersteuerung haben Sea Sonic und PCGH wirklich massive Veränderungen vorgenommen.
Dass die technische Basis des klassischen G-550 überzeugend ist, zeigen zahlreiche Tests. Den Test der Standardvariante findet ihr in der PCGH 1/2013, alternativ gibt es bei ComputerBase, Jonnyguru und TechPowerUp ebenfalls detaillierte Testberichte mit Messwerten an elektronischen Lasten. Für eine Performanceeinschätzung habe ich das Netzteil kurzerhand aufgeschraubt. Der übliche Hinweis: Nicht nachmachen, wenn ihr nicht genau wisst, was ihr tut. Auch nach dem Trennen vom Stromnetz können im Inneren lebensgefährliche Spannungen anliegen. Zudem geht die Garantie verloren.
Kurzinterpretation der Bilder:
1. Die verwendete Plattform entspricht dem normalen G-550.
2. Als Primärkondensator kommt der aus dem CB-Test bekannte Hitachi mit 390 Mikrofarad Kapazität und 420 Volt Spannungsfestigkeit zum Einsatz. Die Testmuster des Vanilla bei Jonnyguru und TechPowerUp haben stattdessen einen etwa gleichwertigen Nippon-Chemicon-Kondensator
3. Auf der Sekundärseite wurden ein paar Nippon-Chemicon-Elkos gegen Rubycons getauscht. M.E. ein leichtes Upgrade, allerdings sind schon Nippon-Chemicons sehr gut.
4. Der Lüfter wurde ausgetauscht. Statt dem Adda AD1212MG-AG70GL der Standardversion kommt jetzt ein Jamicon-Modell zum Einsatz. Sea Sonic setzt erneut auf ein doppeltes Kugellager. Derartige Lüfter leben im Vergleich zu simplen Gleitlagern deutlich länger. Dies ist wichtig, da Lüfterausfälle noch weit öfter als kaputte Elkos das Netzteilleben beenden.
5. Die Aufteilung und Absicherung der +12-Volt-Schienen ist unverändert. Das G-550 wird von Sea Sonic als Single-Rail vermarktet, technisch handelt es sich aber um ein Netzteil mit zwei getrennt gesicherten +12-Volt Leitungen. Als Sicherungschip kommt ebenfalls der PS223 von SITI zum Einsatz, der die Schutzschaltungen auch tatsächlich bereitstellt. Die zweite +12-Volt-Leitung versorgt einen Grafikkartenstecker und die CPU. Sea Sonic hat mit dem G-Series sozusagen ein Zwitter auf den Markt gebracht: Durch die Railaufteilung und die im Vergleich zu manchen anderen Netzteilen höheren Auslösewerten für OCP kann das G-550 mit einem Single-Rail-Gerät verglichen werden, im Vergleich zu echten Single-Rail-Netzteilen ist es aber etwas sicherer. Selbst eine AMD 295X2 mit ihrer abartigen Leistungsaufnahme sollte problemlos laufen, allerdings bleibt bei der Nennleistung von 550 Watt nichts mehr fürs Restsystem über.
Die Gründe für Seasonic, die G-550 als Single-Rail zu vermarkten sehe ich im single-rail-freundlichen US-Markt. Das Marketing einiger Netzteilmarken in den USA hat es dort geschafft, eine Präferenz für ein "Nicht-Feature" zu schaffen. Hier in Europa sind viele anderer Ansicht und bevorzugen ab dem mittleren Wattbereich durchdachte Multi-Rail-Netzteile.
Die Testergebnisse des G-550 der Standardversion kann man meiner Meinung nach daher problemlos auf das G-550 PCGH-Edition übertragen, der Kritikpunkt Lautstärke wurde getilgt. Im Vergleich zur Standardvariante kostet die PCGH-Version bei Alternate keinen Aufpreis und ist daher klar vorzuziehen. Mein Hauptkritikpunkt ist die Verfügbarkeit, die PCGH-Version ist nur bei Alternate lieferbar.
Für Fragen stehe ich gerne im Kommentarthread zur Verfügung.
Im Vergleich zum Standard G-550 sind die Änderungen minimal. Nutzer großer Gehäuse profitieren von den längeren Kabeln. Die leicht veränderten Aufkleber sind jetzt nicht gerade eine wichtige Änderung, daher gehe ich da jetzt nicht weiter drauf ein. Spannend ist die nächster Änderung: Die Lüftersteuerung wurde massiv modifiziert. Im Vergleich zum Vanilla ist das PCGH deutlich leiser und fällt selbst in ziemlich leisen Rechnern nicht auf. Wer es noch deutlich leiser will, und einen sehr leisen bis besser lautlosen Rechner anstrebt, muss tief in den Geldbeutel greifen: Enermax Platimax, be quiet! P10 und Sea Sonic Platinum Fanless sind deutlich teurer. Die Ansprüche an "normale" leise Hardware erfüllt die Neuauflage problemlos: Anders als das klassische G-550, das vor allem im oberen Drittel des zulässigen Lastbereichs laut wurde, bleibt die PCGH-Version deutlich länger leise und dreht auch danach weit weniger auf. An der Lüftersteuerung haben Sea Sonic und PCGH wirklich massive Veränderungen vorgenommen.
Dass die technische Basis des klassischen G-550 überzeugend ist, zeigen zahlreiche Tests. Den Test der Standardvariante findet ihr in der PCGH 1/2013, alternativ gibt es bei ComputerBase, Jonnyguru und TechPowerUp ebenfalls detaillierte Testberichte mit Messwerten an elektronischen Lasten. Für eine Performanceeinschätzung habe ich das Netzteil kurzerhand aufgeschraubt. Der übliche Hinweis: Nicht nachmachen, wenn ihr nicht genau wisst, was ihr tut. Auch nach dem Trennen vom Stromnetz können im Inneren lebensgefährliche Spannungen anliegen. Zudem geht die Garantie verloren.
Kurzinterpretation der Bilder:
1. Die verwendete Plattform entspricht dem normalen G-550.
2. Als Primärkondensator kommt der aus dem CB-Test bekannte Hitachi mit 390 Mikrofarad Kapazität und 420 Volt Spannungsfestigkeit zum Einsatz. Die Testmuster des Vanilla bei Jonnyguru und TechPowerUp haben stattdessen einen etwa gleichwertigen Nippon-Chemicon-Kondensator
3. Auf der Sekundärseite wurden ein paar Nippon-Chemicon-Elkos gegen Rubycons getauscht. M.E. ein leichtes Upgrade, allerdings sind schon Nippon-Chemicons sehr gut.
4. Der Lüfter wurde ausgetauscht. Statt dem Adda AD1212MG-AG70GL der Standardversion kommt jetzt ein Jamicon-Modell zum Einsatz. Sea Sonic setzt erneut auf ein doppeltes Kugellager. Derartige Lüfter leben im Vergleich zu simplen Gleitlagern deutlich länger. Dies ist wichtig, da Lüfterausfälle noch weit öfter als kaputte Elkos das Netzteilleben beenden.
5. Die Aufteilung und Absicherung der +12-Volt-Schienen ist unverändert. Das G-550 wird von Sea Sonic als Single-Rail vermarktet, technisch handelt es sich aber um ein Netzteil mit zwei getrennt gesicherten +12-Volt Leitungen. Als Sicherungschip kommt ebenfalls der PS223 von SITI zum Einsatz, der die Schutzschaltungen auch tatsächlich bereitstellt. Die zweite +12-Volt-Leitung versorgt einen Grafikkartenstecker und die CPU. Sea Sonic hat mit dem G-Series sozusagen ein Zwitter auf den Markt gebracht: Durch die Railaufteilung und die im Vergleich zu manchen anderen Netzteilen höheren Auslösewerten für OCP kann das G-550 mit einem Single-Rail-Gerät verglichen werden, im Vergleich zu echten Single-Rail-Netzteilen ist es aber etwas sicherer. Selbst eine AMD 295X2 mit ihrer abartigen Leistungsaufnahme sollte problemlos laufen, allerdings bleibt bei der Nennleistung von 550 Watt nichts mehr fürs Restsystem über.
Die Gründe für Seasonic, die G-550 als Single-Rail zu vermarkten sehe ich im single-rail-freundlichen US-Markt. Das Marketing einiger Netzteilmarken in den USA hat es dort geschafft, eine Präferenz für ein "Nicht-Feature" zu schaffen. Hier in Europa sind viele anderer Ansicht und bevorzugen ab dem mittleren Wattbereich durchdachte Multi-Rail-Netzteile.
Die Testergebnisse des G-550 der Standardversion kann man meiner Meinung nach daher problemlos auf das G-550 PCGH-Edition übertragen, der Kritikpunkt Lautstärke wurde getilgt. Im Vergleich zur Standardvariante kostet die PCGH-Version bei Alternate keinen Aufpreis und ist daher klar vorzuziehen. Mein Hauptkritikpunkt ist die Verfügbarkeit, die PCGH-Version ist nur bei Alternate lieferbar.
Für Fragen stehe ich gerne im Kommentarthread zur Verfügung.
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