Downblower vs. Tower, im Falle von Noctua?

T

Tim1974

Guest
Hallo,

mich beschäftigt immer noch oder immer wieder die Frage, was in der Summe der Fakten besser ist, einen großen Downblower, der befekt ausgelegt und konstruiert ist, oder ein entsprechender Single-Tower-Kühler.

Konkret würde ich gerne diese beiden verglichen haben:

a) Noctua NH-U14S :
NH-U14S

b) Noctua NH-C14S:
NH-C14S

Beide haben anscheinend die gleichen Lüfter (14 cm) und ein ähnliches Gewicht, der Downblower (b) ist hier sogar noch rund 80g schwerer, da die Lüfter anscheinend die gleichen sind, gehe ich davon aus, daß er mehr Kühlfläche und/oder Heatpipes besitzt als der Tower (a).

1. Der Faktor Optik geht nach meinem Geschmack klar an den Downblower (b), den Faktor Kühlleistung kann ich nicht beurteilen, kann man da von beiden in etwa das gleiche erwarten (z.B. auf einem geringfügig übertakteten R5-1600X oder R7-1700x)?

2. Dann noch ein ganz wichtiger Punkt, die Kühlung der sockelnahen Bauteile des Mainboards und der RAMs, ist hier der Downblower (b) immer noch merklich im Vorteil?

3. Gibt es Unterschiede in der Belastung für das Mainboard bezogen auf Gewicht, Bauhöhe und Hebelwirkung des Kühlers zwischen den beiden Modellen?

4. Wenn man jetzt in den Vergleich noch den Noctua NH-D15 SE AM4 mit aufnimmt, allerdings der Fairness halber nur mit einem 14 cm Lüfter der vorne sitzt, ist dieser dann immer noch merklich besser als beide anderen?

Gruß
Tim
 
Es gab einen Test von PCGH in der Print vor längerer Zeit zu dem Thema wenn ich mich nicht irre.
Nein ein Topblower kühlt die umliegenden Komponenten nicht sondern erwärmt diese sogar, da die Luft die normalerweise beim Towerkühler über RAM, Spannungswandler etc "drüber" strömt hier von der CPU vorgewärmt direkt auf die Komponenten geblasen wird.

Wegen der Kühlleistung allgemein gibt es bestimmt genügend Tests zu.

Zu 4.
Wieso nur einen Lüfter? Klar was du damit vergleichen willst aber wenn du dir den einbauen kannst würdest du dennoch beide Lüfter nutzen oder hast du dafür kein Platz im Case?
 
Hallo Tim1974,

die High-End Topflow-Heatsinks be quiet! Dark Rock TF, Noctua NH-C14S, sowie respektive Noctua NH-C14, und Phanteks PH-TC14CS überzeugen mit einer unerreicht hohen Kühlleistung seitens dem Voltage Regulator Module.

Natürlich kann ein solcher Schuss auch nach hinten losgehen, nämlich dann, wenn man diesen Gegengleich in einem offenen Aufbau demonstriert:
Top-Blower- gegen Tower-CPU-Kuhler: Auswirkung auf die Temperatur von Mainboard-Spannungswandlern

#1) & #2) Diese Punkte zur Kühlleistung kann man getrost abhaken, insofern man sich vorab bewusst ist, was denn besser gekühlt werden soll, das rasch auf- und überhitzende VRM von einer Bulldozer-/ Piledriver-Plattform oder der hitzige Skylake-X-Prozessor.

#3) Dieser Punkt zur Belastung geht zugunstem dem Single-Tower-Heatsink, welcher die von ihm erzeugten Schwingungen besser ausgleichen kann wie der Twin-Tower-Heatsink, jedoch obliegt es dem PC-Tower, wie gut die Ankopplung zum CPU-Heatsink gelingt. Jedenfalls ist ein Topflow-Heatsink in dieser Disziplin als kritischer ein zu stufen.
- Die Kombination aus be quiet! Dark Base [Pro] 900 und be quiet! Dark Rock TF erweist sich als eine Komplikation, heftiges Überschwingen, sobald dessen zwei be quiet! Silent Wings 3 135 mm MID-SPEED PWM [BQ SIW3 13525-MF PWM] das Drehmoment von oberhalb 1.000 U/min anvisieren, weil die sogenannten Ingenieure des be quiet! Dark Base [Pro] 900 offenbar nicht verstehen, wie ein Lautsprecher funktioniert, dass eine gute Entkopplung über eine gute Ankopplung gelingt, denn nur zu entkoppeln geht nicht, die Kräfte müssen abgeführt werden, anstatt sie auf dem Heatsink zu beharren - Diese Devise ist ebenso auf die Festplattenlaufwerke, die Lüfter und sonstige mechanische Komponenten zu übertragen!

#4) Wie schon zu den Punkten #1 und #2 angedeutet, so ist die Kühlleistung von einem Twin-Tower-Heatsink für den Prozessor besser und der inmitten seiner Tower platzierte, tief hinabragende 140mm-Lüfter kühlt das VRM in merklich besser als es ein Single-Tower-Heatsink könne, jedoch bei weitem nicht auf den Niveau eines Topflow-Heatsinks. Rein von der Kühlleistung seitens dem Prozessor überwiegt die Kühlleistung des Twin-Tower-Heatsinks der des Topflow-Heatsinks, welcher auf dem Niveau des Single-Tower-Heatsinks seine Arbeit verrichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

#3) Dieser Punkt zur Belastung geht zugunstem dem Single-Tower-Heatsink, welcher die von ihm erzeugten Schwingungen besser ausgleichen kann wie der Twin-Tower-Heatsink, jedoch obliegt es dem PC-Tower, wie gut die Ankopplung zum CPU-Heatsink gelingt. Jedenfalls ist ein Topflow-Heatsink in dieser Disziplin als kritischer ein zu stufen.

Das versteh ich noch nicht so ganz, warum ist der Top- bzw. Downblower eine größere Belastung für das Mainboard, als der Single-Tower-Cooler?
Geht es dabei um das Gesamtgewicht oder etwa sogar auch um die Strömung, die der Lüfter erzeugt? Der Downblower drückt ja Lufts aufs Board, wäre er nicht festgeschraubt und hätte weitaus mehr U/min, könnte er ja irgendwann fast wie ein Heli abheben, ist das dieser Effekt, der sich negativ auf die Boardbelastung auswirkt, oder kann man diesen Effekt vernachlässigen?

Zu 4. Ich denke auch über den Noctua NH-D15 SE AM4 nach, allerdings sehe ich nicht so recht einen Sinn darin, diesen mit zwei Lüftern zu betreiben, weil ich annehme, daß er auch mit einem der beiden Lüfter ausgezeichnet kühlt, leiser ist, nicht so viel wiegt und ich den zweiten mitgelieferten Lüfter dann als Gehäuselüfter verbauen könnte.
 
Der Single-Tower-Heatsink ist ein durchgehend massives Kostrukt (Lowest-Budget interessiert nicht), der Twin-Tower-Heatsink besteht aus zwei weniger massiven Körpern, deren Eigenresonanz entsprechend dem Trägheitsprinzip zur verstärkten Vibration führt, die Folge ist das Überschwingen des Heatsinks. Diesem Konzept entspricht der Scythe Fuma [SCFM-1000].
Ein preislich teurer Twin-Tower-Heatsink verfügt über eine gute Versteifung über seine Deckelplatte, welche die Bewegungen der Türme, ähnlich wie bei einem Wolkenkratzer, stabilisiert. Diesem Konzept entspricht der be quiet! Dark Rock Pro 3.
Ein Topflow-Heatsink verfügt über keine derartige Versteifung, weil sein Turm an einer einzigen Aufhängung sitzt, folglich können die von ihm und auf ihm wirkenden Kräfte auf seiner unversteiften Seite nicht stabilisiert werden, sodass sein Turm in seiner Eigenresonanz überschwingt - Dieses Eigenleben dem Gehör nicht entgeht.

Bitte beachte, dass zwei Lüfter mehr Luft schaufeln als ein einzelner Lüfter! Umso mehr Lüfter desto weniger Drehmoment. Umso länger der Weg von der Luft durch den Heatsink ist (Twin-Tower-Heatsink), desto größer ist der Widerstand, folglich erfordert es den in mittig platzierten Lüfter definitiv.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, also sollte ich mich wohl doch von den Downblowern verabschieden und einen Singletower wie den Noctua NH-U12S SE AM4 oder NH-U14S nehmen?
Dazu riet mir auch der Noctua-Support.

Mir geht es nur eben nicht ausschließlich um die CPU-Temperatur, weil ich eh nicht oder nur minimal übertakten will, sondern um alle Aspekte: Haltbarkeit, Belastung fürs Board (auch bei Transporten), Laufruhe, Kühlung für Spannungswandler und Elkos und RAM. Die Optik ist mir zwar nicht wichtig, aber total ausklammern will ich sie auch nicht, nur daß ist dann wohl der einzige Punkt, wo sich die Downblower wirklich als überlegen erweisen?
 
Für den Transport ist ein in tiefer Lage konstruierter Kühler optimal. Vermeide es möglichst, den PC mit einem derjenigen in die Höhe schießenden Wolkenkratzer aufrecht in einem Fahrzeug zu transportieren! Lege das PC-Gehäuse auf die Seite, sodass die Kräfte auf den Kühler wirken anstatt von ihm weg!
 
4. Wenn man jetzt in den Vergleich noch den Noctua NH-D15 SE AM4 mit aufnimmt, allerdings der Fairness halber nur mit einem 14 cm Lüfter der vorne sitzt, ist dieser dann immer noch merklich besser als beide anderen?

Gruß
Tim

Ein U14S ist sogar zum teil stärker als D15 mit nur einem Lüfter, besonders bei Drehzahlen unter 1000 U/Min.

Der U14S ist dem C14S kühltechnisch deutlich überlegen
 
Was nach meinen Erfahrungen auch noch gegen den Downblower spricht ist, daß dieser sich durch die direkt darunter befindliche Grafikkarte bei hoher 3D-Last deutlich mit aufheizt. Er hat ja eine viel größere Kühlfläche in unmittelbarer Grafikkartennähe, als der Single-Tower und der Tower pustet die Luft gleich nach hinten weg, wo sie der Gehäuselüfter besser hinten raus entsorgen kann.

Bleibt also als einziger Diskussionspunkt die Kühlung der sockelnahen Bauteile, da gehen die Meinungen ja anscheinend auseinander, welchers Konzept diese besser mitkühlt bzw. von warmer Abluft verschont.
 
Ja, hab den Test vorhin auch wieder gefunden.
Trotzdem wäre mal ein ausführlicher Kühlertest interessant, der auch die drei von mir oben erwähnten Kühler miteinander vergleicht. Auch ein Benchmark bezüglich der Kühlleistung unter längerer Volllast (Board und CPU) wäre interessant.
 
Was nach meinen Erfahrungen auch noch gegen den Downblower spricht ist, daß dieser sich durch die direkt darunter befindliche Grafikkarte bei hoher 3D-Last deutlich mit aufheizt. Er hat ja eine viel größere Kühlfläche in unmittelbarer Grafikkartennähe, als der Single-Tower und der Tower pustet die Luft gleich nach hinten weg, wo sie der Gehäuselüfter besser hinten raus entsorgen kann.

Bleibt also als einziger Diskussionspunkt die Kühlung der sockelnahen Bauteile, da gehen die Meinungen ja anscheinend auseinander, welchers Konzept diese besser mitkühlt bzw. von warmer Abluft verschont.

Die nähe zur Grafikkarte ist völlig egal, da die Abwärme der Karte logischerweise im gesamten Case gleich ist ;)
Und wenn du ein vernünftiges Mainboard hast ist die Temperatur der Spannungswandler mit einem stink normalen Tower Kühler auch kein Problem oder hast du schon von reihenweise abgerauchten Mainboards gehört?
 
Aber ich würde schon sagen, daß die Grafikkarte ein Temperatur-Hotspot in ihrer direkten Nähe erzeugt. Mein Noctua NH-C12P SE14 hatte nur wenige cm abstand zur Backplate der Grafikkarte und wenn ich mal Furmark und Prime95 Small FFTs parallel ne Stunde hab laufen lassen, wurde auch die CPU ca. 5°C heißer, als wenn ich nur Prime95 Small FFTs alleine hab laufen lassen.
Desto weiter sich die Abluft von der Wärmequelle entfernt, desto besser wird sie dann auch durch einen der drei Gehäuselüfter entsorgt, insbesondere durch die beiden 140mm oben im Deckel.

Was mir noch zu den Towerkühlern einfallt, z.B. der Noctua NH-D15 hat ja zumindest mal den mittleren Lüfter weit runter reichend, so daß dieser teils unterhalb der untersten Lamellen einen Luftstrom in Richtung der Spannungswandler erzeugt, soweit ich es richtig gesehen habe, ist das aber beim Noctua NH-U12S nicht der Fall, dort ragt der Lüfter unten nur mininal über die Lamellen hinaus.
Sollte man den Lüfter dann wenn möglich versuchen tiefer zu setzen, müßte ja eigentlich gehen? Oder auch beim U12S einfach einen 140mm Lüfter verbauen, sofern das mit den Klammern und Bohrungen klappt?
 
Das deine CPU 5 °K wärmer wurde ist normal, schließlich erwärmt deine mit Furmark befeuerte Graka den Innenraum zusätzlich und der CPU Lüfter schickt die erwärmte Luft durch den Kühler... das ist Physik. :D
 
Ich gehe aber davon aus, daß bei einem Tower-Kühler dieser Effekt geringer ausgefallen wäre, weil der die warme Luft gleich zum Rückwandlüfter weiter schaufelt und nicht erstmal rundum im Gehäuse verteilt.
 
Der Unterschied ist aber sehr gering und somit vernachlässigbar, außer die Differenz von ca. drei bis fünf Kelvin beruhigen dein Gewissen. Selbst wenn du eine AiO für die CPU hättest und die Graka mit Luft gekühlt wird steigt die CPU Temperatur, wenn die Graka Volllast bekommt, aber wer spielt schon ständig Furmark.
 
Super Artikel, alles soweit verstanden, nur was mir jetzt noch fehlt ist nen aktueller Überblick oder ne Aussage darüber, was man mit dem Runterkühlen von umliegenden Bauteilen heute herauskitzeln kann, also hab ich dann z. B. in speziellen Situationen eine spürbare Leistungs- oder Stabilitätsverbesserung oder was genau bringt es mir, wenn ich Spannungswandler kühler halte und ab welche Werte welcher Effekt usw.
 
Ich gehe mal davon aus, daß es sich beim aktiven Mitkühlen der Spannungswandler und Elkos um einen Langzeiteffekt handelt, daß die Bauteile dann halt einfach länger halten und weniger schnell altern werden.
Denn fast alle vernünftigen Boards haben Kühlkörper auf den Spannungswandlern und oft auch auf OC ausgelegte Spannungsversorgungen (z.B. gute B350 und X370 Boards).
 
Zurück