CPU heiß, Kühler kalt

TheGermanEngineer

BIOS-Overclocker(in)
CPU heiß, Kühler kalt

Hallo,

ich habe derzeit ein Testsystem bei mir stehen (offen, kein Gehäuse), welches mir einige Probleme macht. Es handelt sich um einen 6700K, der bei 4.5GHz und 1.25-1.3V betrieben wird. Kühler ist ein Dark Rock 3, als WLP wird Kryonaut verwendet.
Unter Prime95 kommt die CPU laut HWMonitor auf knapp 80°C, im Idle gut 25°C. Alles in Ordnung soweit.
Der Kühler allerdings bleibt komplett kalt. Ich kann die Heatpipes und die Bodenplatte des Kühlers ohne Probleme anfassen, diese werden nicht mal lauwarm unter Last. Sie sind einfach so kühl als wenn das System im Idle oder ganz aus ist. Ich hatte zuvor ein System mit Direct-Die-Kühlung, da wurden die Heatpipes und der Kühler schon wärmer, auch sind die Kerntemperaturen nicht so sprunghaft angestiegen.
Ich habe jetzt bereits drei Mal den Kühler entfernt, alle Schrauben kontrolliert, alles ordentlich gesäubert. Ich habe verschiedene Methoden angewandt die WLP aufzutragen, ohne merkliche Änderungen. Und bevor die Fragen kommen: Ja, die Folie ist entfernt; ja, der Kühler sitzt bombenfest.

Das ist doch nicht normal so, oder? Weiß jemand einen Rat?
Es geht mir ausdrücklich nicht darum, dass die CPU warm ist, das ist alles kein Problem. Viel mehr ist mir der Kühler zu kalt für mein Gefühl. Kann jemand vielleicht nachmessen, welche Temperatur seine Heatpipes an der Bodenplatte haben? Dann könnte ich mir auch ein passendes Thermometer besorgen und selbst nachmessen und vergleichen
 
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Das ist normal. Der Chip wird heiß, das Gehäuse bleibt kühl.
=> Köpfen und Flüssigmetal zwischen Chip und Gehäuse, oder einfach so lassen,weil unkritisch
 
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Auch geköpft und mit Flüssigmetall versehen dürfte sich an der Temperatur des Kühlers nicht viel verändern.

In beiden Fällen muss der Kühler die ca. 90 W TDP der CPU abführen.
Nur muss die CPU im Serienzustand wegen des schlechten Wärmeübergang-Koeffizienten zwischen DIE und Heatspreader halt 80° warm werden, damit die 90W übertragen werden.
geköpft würde der gleiche Wärmeübertrag schon bei 50-60° CPU Temp stattfinden.

Aber wie gesagt: in beiden Fällen muss der Kühler 90W aufnehmen und abgeben.

Da 80° unter Prime Last vollkommen in Ordnung sind, tut der Kühler offensichtlich, was er soll.
Dass er dabei nicht merklich warm wird bedeuted wohl nur, dass er sich angesichts der geringen Abwärme ein bisschen langweilt... ist ja auch auf bis zu 250W ausgelegt.
 
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Nicht ganz, 190W. 250W macht der Dark Rock Pro. Aktuell zieht die CPU auch 110W, da übertaktet. Wenn also doch alles in Ordnung ist, bedanke ich mich bei euch.
 
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Nicht ganz, 190W. 250W macht der Dark Rock Pro. Aktuell zieht die CPU auch 110W, da übertaktet. Wenn also doch alles in Ordnung ist, bedanke ich mich bei euch.

Diese Herstellerangaben sind Marketing Gewäsch, werden mit Heizplatten ermittelt und treffen grade so auf AMD Prozessoren zu (da größere DIE, verlötet). Eine Intel CPU (speziell Skylake) wird der Kühler bei selbst 150 Watt TDP nicht mehr einfangen.

In etwa so musst du dir das vorstellen TDP Richtlinien & Bauhohen

BTT: In deinem Fall ist aber alles in Ordnung, brauchst dir keine Gedanken machen.
 
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Das alt-bekannte Problem: WLP drauf, Kühler drauf, verschrauben, fertig. Dann kommt die Ungewissheit: War es jetzt genug?, ist es alles an eine Seite verrutscht?, haben sich in der Mitte Blasen gebildet? argh. Kühler nochmal runter: Alles tip-top verteilt gewesen. Und wieder von vorn.
 
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Das ist doch nicht normal so, oder? Weiß jemand einen Rat?
Es gibt ja nur drei Möglichkeiten. Entweder ist der Wärmetransport vom Die zum IHS, vom IHS zum KK oder beides gleichzeitig gestört.

Die > IHS: Köpfen und Flüssigmetall
IHS > KK: Prüfen ob IHS völlig plan, oder KK verkantet.

Ich tippe auf WLP Mängel Chip>IHS
 
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80 Grad bei Skylake mit der Spannung unter Prime sind absolut top :daumen:
Bei Spielen bleibst die CPU wahrscheinlich auch erheblich kühler und selbst wenn nicht, schadet es der CPU natürlich auch nicht.
 
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Also mit Verlaub: Eine CPU deren Kühler nicht warm wird, kann kaum optimal gekühlt sein.

Der Kühler nimmt immer dieselbe Wärme auf, egal wie warm die CPU dabei wird, oder denkst du dass die Wärme einfach irgendwie zwischen CPU und Kühler verschwindet? :D


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Der Kühler nimmt immer dieselbe Wärme auf, egal wie warm die CPU dabei wird...

Diese von dir beschriebene Physik muss aber erst noch erfunden werden. :D

Von der Gesamtleistung einer aktiven Komponente, Ptot oder TDP, wird wirkungsgradabhängig stets ein Anteil, genannt Verlustleistung, in Wärme umgesetzt. Entweder ist das Bauteil in der Lage auf Grund seiner Beschaffenheit diese Wärme selbst abzuführen oder es muss gekühlt werden. Bei einer CPU kann der Heatspreader alleine nicht genug Wärme abführen, die CPU würde ohne Kühler umgehend zu heiss. Ein auf dem HS angebrachter Kühler hat also die Aufgabe überschüssige Wärme abzuführen. Dabei muss er zwangsläufig durch die Wärme die er aufnimmt, selbsterklärend, warm werden. Vorausgesetzt allerdings, die CPU ist mit dem HS und dieser mit dem Kühler durch WLP oder Flüssigmetall gut verbunden so dass die Wärme auch übergeben werden kann.

Wird der Kühler nicht warm, so nimmt er entweder keine oder wenig Wärme auf und / oder die Wärmeentwicklung des Heatspreaders ist derart minimal und die Wärmeleistung des Kühlkörpers so hoch, dass sich nicht fühl- oder messbar erwärmt.

Entweder ist also der Wärmeübergang von der CPU zum HS oder vom HS zum Kühler suboptimal, oder beides. No other way.
 
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