[Review] Cooler Master Hyper 612 V2

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Freizeitschrauber(in)
Cooler Master Hyper 612 V2


Einleitung


Das im Jahr 1992 gegründete Unternehmen Cooler Master ist einer der bekanntesten Hersteller für CPU-Kühler, Lüfter, Netzteile und Gehäuse. Neben Produkten für Endkunden produziert Cooler Master auch für OEM-Hersteller, und konnte sich so als feste Größe in der Hardware-Industrie etablieren. Mit dem Cooler Master Hyper 612 V2 ergänzt der Hersteller den Hyper 612S in einer überarbeiteten Version und erweitert damit sein Sortiment im Bereich der 120-mm-CPU-Kühler. Neben einer guten Kühlleistung stehen außerdem ein leiser Betrieb und eine bestmögliche Midi-Tower Gehäuse Kompatibilität im Vordergrund. Der Hyper 612 V2 soll eine adäquate Alternative zu seinen 140 mm Pendanten in der oberen Mittelklasse darstellen, und neben einer guten Kühlleistung mit umfangreichen Features überzeugen.

Welche Anforderungen eines leisen und gleichzeitig leistungsstarken 140-mm-CPU-Kühlers wird der Cooler Master Hyper 612 V2 erfüllen oder sogar übertreffen können? Was der CPU-Kühler alles zu bieten hat, und wie er sich in der Praxis geschlagen hat, kläre ich ausführlich im nachfolgenden Review.


Danksagung


Ich danke Cooler Master für das Bereitstellen des Testmusters und das damit entgegengebrachte Vertrauen.


Verpackung und Lieferumfang


Die Verpackung ist schlicht in Schwarz und Weiß gehalten und optisch ansprechend gestaltet. Auf der Vorderseite der Verpackung präsentiert sich der Cooler Master Hyper 612 V2.
Die Seiten der Verpackung erläutern unterdessen die Technischen Details des CPU-Kühlers.

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Nach dem Öffnen der Verpackung zeigen sich zunächst eine weiße Schachtel mit dem Cooler Master Schriftzug, in der das Zubehör verpackt ist und ein Paar Kunststoff Spannklammern mit deren Hilfe der Lüfter am Kühlkörper montiert wird. Neben dem Montagematerial für AMD- und Intel Systemen befinden sich in der Schachtel die Bedienungsanleitung und ein Garantieschein. Eine kleine Spritze mit hauseigener Wärmeleitpaste runden neben einem Paar Anti Vibe-Pads und einem weiterem Paar Lüfterklemmen den Lieferumfang durchdacht ab. Vorbildlich ist, dass dem Anwender so die Wahl gelassen wird, wie er den Lüfter am CPU-Kühler montieren möchte. Weiterhin wird ihm dadurch zusätzlich die Möglichkeit gegeben, bei Bedarf einen zweiten Lüfter am Kühlkörper zu montieren. Für einen optionalen Lüfter befinden sich leider keine Anti Vibe-Pads im Lieferumfang. Das Zubehör wurde vorausschauend in wiederverschließbare Tüten verpackt. Dadurch lässt sich das Zubehör ordentlich aufbewahren.

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Der mitgelieferte hauseigene 120-mm-Lüfter befindet sich direkt unter dem Zubehör gut gesichert durch eine Konstruktion aus Pappe die den Lüfter in Position hält und vor Transportschäden schützt.
Die darunter liegende Trennwand beherbergt den Kühlkörper, der am Boden und an den Seiten bestens durch Schaumstoff gepolstert und stoßfest verpackt ist. Insgesamt fällt der Lieferumfang zweckmäßig aus, das weitere Paar Lüfterklemmen runden den Eindruck positiv ab.


Technische Details


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Die zwei wohl auffälligsten Merkmale des Cooler Master Hyper 612 V2 sind der leicht nach hinten versetzte Kühlkörper, sowie die unteren acht gekürzten Aluminiumlamellen. Diese sollen dem Single-Tower CPU-Kühler in beide Richtungen eine maximale RAM-Kompatibilität auf allen unterstützenden Sockeln ermöglichen. Der Lamellenabstand wurde außerdem mit einem Abstand von drei Millimetern sehr großzügig gewählt. Dieser Umstand ist zweifelsohne der Eigenschaft des semi-passiven Betriebs bis zu einer TDP von 95W geschuldet, sofern die Anzahl der verwendeten Gehäuselüfter und der im Gehäuse herrschende Airflow diese Kühlmethode zulassen. Der Kühlkörper selbst fällt durch seine Breite auf. Dadurch bekommt er die benötige Masse um die CPU effektiv kühlen zu können. Den eingesparten Platz in der Höhe setzt der Hersteller wiederrum in eine hohe Midi-Tower Kompatibilität um.

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Anstatt einer klassischen Kontaktfläche setzt Cooler Master auf die selbst entwickelte Continuous Direct Contact Technologie die die Abwärme der CPU direkt, effektiv und vollständig übertragen soll. Um dies zu realisieren sind auf der Bodenplatte alle sechs Heatpipes direkt miteinander verbunden, um eine perfekt glatte Oberfläche für die Wärmeleitung zu ermöglichen.

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Lücken zwischen den Heatpipes würden zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung auf der CPU führen deren Folge auftretende Hot-Spots sind. Auf ein vor Korrosion schützendes vernickeln der kupfernden sechs x sechs mm starken Heatpipes verzichtet der Hersteller gänzlich. Die Aluminiumlamellen klappen im äußeren Bereich nach oben ab und sollen so durch eine optimierte Luftführung eine höhere Effizienz ermöglichen. Unterstützt wird dies zusätzlich von der X-Vent Technologie bei der vier Öffnungen in einem 45 Grad Winkel um jede Heatpipe platziert wurden. Letzere sollen helfen den Luftstrom weiter zu verbessern und so zu einer verbesserten Kühlleistung beitragen.

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Als optisches Finish ziert die oberste Aluminiumlamelle dezent das Herstellerlogo. Alle Aluminiumlamellen wurden sauber entgratet, und weisen demnach keine scharfkantigen Stellen auf, an denen man sich verletzen könnte.

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Leichte Schwächen gibt es lediglich bei der Umsetzung der Continuous Direct Contact Technologie. Die Kontaktfläche wurde nicht perfekt plan geschliffen, so dass die sechs Heatpipes des Testmusters nicht perfekt entgratet sind.


Lüfter


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Um die entstehende Abwärme der CPU zuverlässig abzuführen setzt Cooler Master auf einen hauseigenen 120-mm-Lüfter der nicht im Einzelhandel verfügbar ist.

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Ein möglichst geräuscharmer Betrieb des OEM Lüfters soll im oberen Drehzahlbereich von 1300 RPM mit einer Geräuschentwicklung von höchstens 20 dB(A) realisiert werden. Eine maximale Förderleistung von 75 m³/h und die Lebensdauer in Höhe von 40.000 Betriebsstunden fallen durchschnittlich aus. Die Leistungsaufnahme dagegen fällt mit 1.08W überraschend gering aus.


Montage


Bei der Montage setzt Cooler Master auf eine Sockelübergreifende Lösung, die kompatibel zu aktuellen AMD- und Intel-Systemen ist. Zuerst werden die Montageschrauben durch die Backplate geführt und mit Hilfe eines Adapters fixiert. Dadurch können die Montageschrauben nicht mehr verrutschen und können später ohne großen Aufwand mit den Rändelschrauben verschraubt werden. Anschließend wird das Mainboard auf die Backplate gelegt. Nun wird die Backplate mit vier Rändelschrauben befestigt. Letztere werden bereits Werkseitig mit Unterlegscheiben ausgeliefert die in Richtung Backplate aufgeschraubt werden müssen. Bei dem Testmuster verfügte eine Rändelschraube über keine Unterlegscheibe. Diese war nicht unter dem Zubehör auffindbar und daher nicht vorhanden. Anschließend werden die zwei Installations-Clips durch vier Metallmuttern auf den Rändelschrauben fixiert.

Zum Schluss wird der Kühlkörper auf der CPU platziert, und mit Hilfe der Befestigungsplatte auf dem Sockel befestigt. Eine Besonderheit ist hierbei ein geteiltes Verfahren zum befestigen des Kühlkörpers. Der Hersteller verbindet geschickt beide Verfahren, so wird der CPU-Kühler auf der einen Seite komfortabel eingehakt und anschließend auf der anderen Seite verschraubt. Um das gesamte Potential des Cooler Master Hyper 612 V2 abrufen zu können, wird abschließend der Lüfter montiert. Letzterer wird durch die Kunststoff Spannklammern oder wahlweise mit den Lüfterklammern befestigt. Der Lüfter wird durch vier Anti Vibe-Pads entkoppelt, die alternativ an den Kunststoff Spannklammern oder am Lüfter selbst montiert werden. Nachteilig an dem Verfahren ist die Tatsache, dass die Anti Vibe-Pads mit keinem optionalen Lüfter genutzt werden können, es sei der Anwender entscheidet sich für den Einsatz des Lüfters mit den zu locker sitzenden Kunststoff Spannklammern. Die RAM-Bänke werden vom Lüfter nicht blockiert, so dass tatsächlich beliebig hohe RAM-Module verwendet werden können. Die Montage ist in der Bedienungsanleitung gut bebildert und stellt somit auch an unerfahrene Anwender keine hohen Anforderungen.

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Testsystem


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Der Test wird in einem geschlossenen System durchgeführt, während des Tests herrschte eine Raumtemperatur von 21 Grad Celsius. Zur Feststellung der Lautstärke wurde eine Lautstärkemessungen mit Hilfe eines PCE-MSM 2 bei geöffneter Seitenwand durchgeführt, das Schallpegelmessgerät wurde in einem Abstand von 50 cm vom Lüfter positioniert.


Kühlleistung und Lautstärke


Um die Kühlleistung und Lautstärke des Hyper 612 V2 besser bewerten zu können, wurden verschiedene Testszenarien durchgeführt. So musste sich der CPU-Kühler in umfangreichen Tests unter Leerlauf und Last behaupten. Alle Testszenarien wurden mit der jeweils ermittelten Drehzahl bei 5V, 7V und 12V durchgeführt. Die Drehzahl und Temperaturen wurden dabei mit Hilfe von Speedfan ermittelt und jeweils mit Core Temp und HWMonitor gegengeprüft. Im Lastszenario musste sich die CPU dem Small FFTs Stresstest von Prime95 unterziehen. Alle Programme wurden in ihrer aktuellen Version verwendet.

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Im unteren Drehzahlbereich verrichtet der Lüfter seine Arbeit mit einer auffällig niedrigen Differenz von gerade einmal 60 RPM. Aufschluss darüber ob sich die geringe Differenz auf die Kühlleistung auswirken wird der folgende Test geben. Im oberen Drehzahlbereich entfaltet er hingegen seine volle Kraft von 1320 RPM.

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Im Leerlauf profitiert der Cooler Master Hyper 612 V2 sehr stark von seinen semi-passiven Kühleigenschaften und kann sich deutlich von seinem 120 mm Konkurrent absetzten. Auf seinen 140 mm Pendant kann er sehr stark aufschließen und unterliegt letzerem im Durchschnitt nur um einen Grad Celsius.

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Unter Last bestätigt sich die identische Kühlleistung im unteren Drehzahlbereich. Für ein möglichst leises Betriebsgeräusch kann der CPU-Kühler ohne Bedenken im 5V Betrieb genutzt werden. Die Spitzenposition des gesamten Testfeldes verpasst der Hyper 612 V2 jedoch knapp. Abschließend wusste das jüngste Werk aus dem Hause Cooler Master während des gesamten Tests mit einer guten Kühlleistung zu überzeugen.

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Der OEM Lüfter arbeitet im unteren Drehzahlbereich angenehm leise. Im oberen Drehzahlbereich ist er deutlich wahrnehmbar, aber nicht störend laut. Der Cooler Master Hyper 612 V2 empfiehlt sich demnach bedingt für Anwender, die Wert auf einen möglichst leisen Betrieb legen.


Fazit


Der Cooler Master Hyper 612 V2 bringt einige neue innovative Ideen mit auf den Weg und kann diese auf Anhieb gut umsetzen. Das Montagesystem ist erfrischend einfach und simpel gestaltet und wusste gerade durch die großen Abmessungen des CPU-Kühlers zu überzeugen. Der Einbau erwies sich im Test als sehr anwenderfreundlich. Leider dringt der Lüfter im oberen Drehzahlbereich in wahrnehmbare Regionen vor und ist für einen möglichst leisen Betrieb daher nur bedingt empfehlenswert. Auch der Einsatz der Anti Vibe-Pads ist den mitgelieferten OEM Lüfter vorbehalten, so dass ein Einsatz letzterer gut überlegt sein sollte falls der Anwender sein Vertrauen lieber in einen anderen Lüfter setzen möchte. Außer bei der Kontaktfläche leistet sich der Hersteller bei der Verarbeitung keinerlei Schwächen. Bei der Kühlleistung nutzt der Hyper 612 V2 sein Potenzial voll aus und verpasst die Spitzenposition im Testfeld nur knapp. Unter den 120-mm-CPU-Kühlern konnte er sich dennoch souverän behaupten.

Für rund 38 Euro bringt Cooler Master eine gelungene zweite Revision des Hyper 612 auf den Markt der sich in der hart umkämpften oberen Mittelklasse im Kühlersegment mit einer guten Kühlleistung und einem leisen Betrieb im unteren Drehzahlbereich geschickt in Szene setzen kann.

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Awards


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Klasse Arbeit, vielen Dank dafür. :daumen:

Du könntest noch die eingefügten Tabellen und Diagramme etwas verkleinern,

so wirkt das etwas harmonischer. ;)
 
Wie kommst du auf "rund 38€" :what: ?? Ich seh ihn für knapp unter 30€ was ihn dann auch (noch) besser erscheinen lässt ;).

Aber ansonsten echt super der Test, gefällt mir :daumen:.
 
Vielen Dank für euer Lob. :)

Bei dem Preis von rund 30 Euro handelt es sich nach meinen Informationen lediglich um einen kurzzeitigen Aktionspreis.
 
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hi, sehr ausführlicher Test :D Dafür ein dickes Lob und daumen hoch von meiner Seite :daumen:

möchtes du auch ein bischen Verbesserungsvorschläge/Kritik hören? :D
 
Vielen Dank roheed. :)

Ich habe den Aufbau des Reviews zur Übersichtlichkeit etwas abgeändert.
 
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