Captain_Bedal
Freizeitschrauber(in)
[size=+1]So genannte All-In-One Wasserkühlungen, kurz AIOs, gibt es mittlerweile fast schon wie Sand am mehr. Sie versprechen, die Kühlleistung und die Lautstärke von Wasserkühlungen mit dem wartungsarmen Betrieb eines Luftkühlers zu kombinieren. In der Theorie klingt das ganz gut, nur kritisieren viele User die AIOs als unzureichende Zwischenlösung, welche nicht besser kühlt als ein guter Luftkühler und dabei noch *nichtmal leise ist. Ob die Cooler Master Nepton 240M diesen Vorurteilen bzw. dieser Kritik gerecht wird, zeigt sich im folgenden Test. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen![/size]
[size=+1]Danksagung:[/size]
Ich möchte mich recht herzlich für die Bereitstellung des Testsamples bei Cooler Master und PCGH bedanken
[size=+1]Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang
Montage
Temperaturen
Lautstärke
Fazit[/size]
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Lieferumfang
[/size]Öffnet man das erhaltene Paket, so hält man die Schachtel der Cooler Master Nepton 240M in der Hand. Auf dieser *werden, betrachtet man die Vorderseite, ein Produktbild sowie einige Herausstellungsmerkmale beworben. Auf der Rückseite werden einige technische Daten präsentiert und es wird auf eine erhebliche Temperaturverbesserung bei Verwendung dieses Produktes gegenüber dem Inter-Stockkühler hingewiesen.
Öffnet man die Packung, so erhält man die sauber verpackte Kühlung sowie das gesamte Zubehör, gut vor Transportschäden in einem Papprahmen geschützt.
Fertig ausgepackt findet man dann vor (von links nach rechts, von oben nach unten): Ein 4-Pin PWM Y-Kabel für die Lüfter, die Gummientkopplung für die beiden Lüfter, das universale Montagematerial für AMD-Sockel, die beiden "Silencio" Lüfter, die universale Backplate, das Intel-Montagematerial ohne Sockel 2011, gefolgt vom Material für den Sockel 2011, des Weiteren die kurzen Lüfterschrauben, das Säckchen mit der Wärmeleitpaste sowie einigen Montagematerial für die Pumpe, abschließend noch Montagematerial für die Backplate sowie die langen Lüfterschrauben. Die entsprechenden Anleitungen sind auf dem Foto nicht vorzufinden, natürlich aber dabei.
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Montage
[/size]Nach abgeschlossenen Tests mit den Noctua NH-D15 sah das System so aus:
Entfernt man diesen, so liegt, welch Überraschung, die CPU darunter.
Ist man soweit, muss man die Backplate vorbereiten. Hierzu werden die mitgelieferten Platten, auf denen eine Stange mit Gewinde angebracht ist, in die dem Sockel entsprechenden Bohrungen gesteckt und anschließend von den schwarzen Plastikclips fixiert.
Danach hält man die Backplate von hinten an das Mainboard (dieses muss gegebenenfalls ausgebaut werden, je nach Gehäuse) führt die "Schrauben" durch dieses und fixiert das Ganze mit den Sechskantmuttern handfest.
Darauf folgend montiert man den Radiator inclusive der Lüfter an der gewünschten Stelle. Zu beachten: Es gibt 3 Schraubentypen, ganz kurze, gut zu erkennen, mittellange und lange Schrauben. Mittellang und Lang nicht verwechseln!!! *Die kurzen Schrauben werden genutzt um den Radiator direkt zu befestigen, die mittellangen Schrauben zum direkten Befestigen der Lüfter und die langen zum Befestigen d er Lüfter und des Gehäuses in einem am Radiator (bsp für Push-Pull Konfigurationen). Des Weiteren kann man die kleinen Schrauben auch in den Kopf der längeren Modelle schrauben, falls dies platztechnisch notwenig sein sollte. Die Lüfter sind dann per Y_Kabel am CPU_FAN Anschluss anzuschließen. Dass der Adapter nur einseitig gesleevt ist, stört nicht weiter (siehe folgende Bilder).
Ich habe hier die Lüfter mit den langen Schrauben durch die Gehäusebohrungen am Radiator befestigt.
Jetzt nur noch die Montagen an die Pumpe befestigen, Wärmeleitpaste auftragen und brav diagonal Verschrauben. Profitipp: Das entfernen der Platikfolie am Kühlerboden sorgt für ein paar zusätzliche °C Kühlleistung
Fertig sieht das ganze (oben montiert) dann so aus:
Pfui! Einmal Kabelmanagement.exe starten:
... jetzt ist das ganze doch schon ganz schön
Wegen der Hohen Temperaturen musste ich jedoch den Radiator in die Front verlegen. Dies verlief problemfrei, ich habe einfach die kurzen Schrauben verwendet und die Köpfe der langen von Außen angeschraubt.
... gut zu erkennen ist, dass hier die großen Schrauben wegen ihrer dicken Kopfe nicht verwendbar wären. Also verwendet man die Kleinen.
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Temperatur
[/size]Kommen wir nun nach der erfolgreichen Montage der Cooler Master Nepton 240M zu den Temperaturergebnissen. Hierbei vorab ein paar Informationen: Zuerst hatte ich die Kühlung im Deckel meines Phanteks Enthoo Luxe's montiert. Da ich allerdings ein Zimmer unterm Dach habe und die Außentemperatur das Abkühlen meines Zimmers nicht zuließ, kam ich bei den Raumtemperaturmessungen auf 32°C. Bei diesen Temperaturen hatte ich die Abwärme meiner Grafikkarte, sogar im Idle, unterschätzt, was anschließend zu Temperaturergebnissen unter Prime95 von 100°C für den Prozessor ergab. Deswegen habe ich den Radiator in die Front verlegt, was in ca. 10°C niedrigere Temperaturen im Idle/Spielebetrieb sowie in 12~15°C niedrigere Temperaturen in Prime95 resultierte.
Testvoraussetzungen:
- Raumtemperatur: 29~33°C
- i7 4790K @ 4,5 GHz
- CoreTemp 1.0 RC6 - Temperatur auslesen
- FurMark 1.15.2.2 - Gesamstsystem Vollast
- Prime95 v285 - Prozessorvollast
- Battlefield 4 "Operation Locker" 64 Player - Spiellelast
Um die Lautstärke möglist gering zu halten, habe ich die Pumpe in meinem UEFI per Lüfterkurve nach unten geregelt. Bis zu einer CPU-Temperatur von 70°C läuft diese nur mit 60% Spannung, dementsprechend 7,2 Volt. Dies reduzierte die RPM von ~2650 auf ~2070.
Die Temperatur hat sich nicht viel verändert, die Lautstärkekulisse allerdings schon. Wo wir gerade beim Thema wären...
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Lautstärke
[/size]Das mit der Lautstärke ist natürlich immer so eine Sache. Jeder empfindet Geräuscheinwirkungen anders. Der eine hört etwas überhaupt nicht, den anderen stören hohe/tiefe Tonlagen, der nächste wird fast von jedem erdenklichen Geräusch abgelenkt. Aus diesen Grund und aus der Tatsache heraus, dass viele nicht wissen, dass die dBA-Messung auf dem dekadischen Logarithmus beruht, gibt es von mir keine Messwerte in dBA, sondern nur meine subjektive Einschätzung des Testmusters. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich, was die Lautstärke betrifft, vor allem in hohen Tonlagen, sehr empfindlich bin.
Kommen wir nun als Erstes zu den mitgelieferten Lüftern. Ich war zunächst skeptisch, ob diese den Titel "Silencio" FP 120 PWM überhaupt verdient haben. Darüber hinaus liegt der *Regelbereich dieser Lüfter zwischen 800~2000RPM +-10%. Und es gibt wirklich viele Lüfter, die bei 800 RPM, also der Minimaldrehzahl dieser Lüfter, nicht mehr als leise zu erachten sind.
Bei diesen Lüftern ist das jedoch nicht der Fall. Die in Meinen Testsample enthaltenen Lüfter weisen weder Schleif- noch andere Lagergeräusche auf. Der Ton des Luftstroms ist ebenfalls sehr angenehm und aus ca. 25~30cm aus dem offenen Gehäuse nicht mehr wahrzunehmen. Die Gummientkopplung der Lüfter erledigt ihren Dienst problemfrei und verhindert das Weitergeben von Vibrationen an das Gehäuse.
Das Lüfterpaket ist also ein absoluter Pluspunkt dieser AIO-Kühllösung. Fertig verbaute Lüfter, die nicht mehr für teures Geld getauscht werden müssen, ein Kritikpunkt bei vielen AIOs. Das Prädikat "Silencio" ist somit berechtigt. Vorbildlich.
Der Hauptkritikpunkt von dem meisten AIOs: *Die Pumpe. In diesem Modell findet sich eine eigens von Cooler Master gebaute Pumpe, kein umgelabeltes "asetek" Modell. Nun ja, mit ~2650 RPM hört man sie trotzdem, verbaut ist sie wegen der nicht absorbierten Vibrationen noch lauter. Wobei "laut" hier relativ ist. Das Geräusch, das man hört, nachdem die Pumpe eingelaufen ist und sich das übliche Gluckern verabschiedet hat, ist ein leises Rattern. Dieses ist bei offenem Gehäuse aus ca. 20cm sehr gut wahrzunehmen. Bei geschlossenem Gehäuse (je nach Gehäuse) ebenfalls. Erst wenn der Kopf über dem Schreibtisch ist, ist die Pumpe nicht mehr auszumachen. Falls also der PC auf dem Schreibtisch steht, kann das durchaus stören. Glücklicherweise lässt sich die Pumpe schön Regeln. Und das macht was aus! Das Rattern geht in ein Surren über, welches bei geschlossenem Gehäuse schon nicht mehr zu vernehmen ist. Deshalb lässt sich hier auch mit der Pumpe eine gewisse Silent-Atmosphäre aufbauen und das Hauptargument gegen AIOs aus der Welt schaffen (zumindest bei diesem Modell).
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Hier noch ein kleines Video von mir dazu. Die Aufnahmedistanz beträgt <5cm. Kopfhörer sind zum Raushören der genauen Unterschiede zu empfehlen. Und JA, das im Hintergrund ist eine einfache Wanduhr Bei mir im Zimmer ist es nunmal so schön leise
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Fazit
[/size]Nun gut, dann kommen wir zum Ende dieses Lesertests. "AIOs sind laut, kühlen nicht besser als ein Luftkühler und sind deshalb unbrauchbar". Zumindest was die Kühlleistung betrifft, kann ich dem bei der Cooler Master Nepton 240M ein wenig zustimmen. Diese ist zwar exzellent, sofern man den Radiator an die direkte Frischluftversorgung anschließt, (vorne montieren ), sie kann sich sogar leicht gegen den Noctua NH-D15 behaupten, allerdings hauptsächlich deshalb, weil sich der Turmkühler mit der Abwärme der Grafikkarte rumschlagen muss, kommt aber nicht an eine richtige modulare Wasserkühlung ran. Der Hauptkritikpunkt Lautstärke trifft bei dieser AIO nur auf die Pumpe zu, welche sich aber zu angenehmer Lautstärke regeln lässt, sofern man ein bisschen Hand anlegt. An die Spannungsversorgung der Pumpe natürlich . Die Montage war für mich sehr einfach, sollte aber auch von einem Laien oder Ersttäter machbar sein. In einer Liste sähe das Ganze dann so aus:
Was mir nicht gefällt
- Pumpe ist bei 12V doch hörbar...
- ... lässt sich aber auf 7V regeln und ist dann leise
- gute Kühlleistung
- einfache Montage
- sehr gute Lüfter, die nicht getauscht werden müssen
Abschließend lässt sich also sagen: Dank der guten Kühlleistung, dem jetzt leisen Betrieb sowie dem schlichten Design, welches sich in nahezu jedes Farbschema eines PCs eingliedern kann, vergebe ich auf einer Skala von 1 bis 5 [size=+1]4,5[/size] Punkte. Wenn die Pumpe von Anfang an leise gewesen wäre, dann gäbe es wohl noch mehr Punkte.
Dank der Größe der Pumpeneinheit habe ich jetzt im Gehäuse wieder schön viel Platz, um mich beispielsweise meiner Lüfterkonfiguration zu widmen. Dies ist auch der Grund, warum die Nepon voraussichtlich bleiben wird und den NH-D15 beerben wird. Was noch stehen bleibt, ist der Preis von aktuell 100€. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob es ihm die 15~25€ Aufpreis zu einem Top-Luftkühler wert sind.
Einen Apell möchte ich allerdings noch an das Forum widmen: Das was ich in letzter Zeit im Forum für Kowaküs gesehen habe, halte ich für eine grauenhafte Unart! Wenn auf die Frage: "Welche AIO für den Prozessor X" nur mit den Wörtern "BeQuiet Dark Rock Pro 3" oder Vergleichbarem geantwortet wird. Für so was sollte man eigentlich Punkte kassieren. Erstens gibt es durchaus brauchbare AIOs (mein Testsample ist eine davon), des Weiteren sollte man vielleicht erst mal Fragen, warum eine AIO gekauft werden will. Vielleicht aus Design- oder Platzgründen? Wenn das geklärt ist, kann man immer noch von einer AIO abraten, aber doch bitte nicht im ersten Antwortsatz den Namen eines Luftkühlers auskotzen!
Soviel von meiner Seite, ich hoffe, ihr konntet brauchbare Informationen aus dem Lesertest rausholen und hattet Spaß beim Lesen. Fragen sowie konstruktive Kritik zu meinem ersten Review sind erwünscht
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