[2. AOCM] Ollis Erfahrungsbericht

Oliver

Inaktiver Account
Am Wochenende des 25. und 26. Oktobers fand im bekannten Minfeld die 2. Awardfabrik Overclocking Meisterschaft, kurz 2. AOCM statt. Als Partner der Veranstaltung waren Daniel Möllendorf und meine Wenigkeit auf dem Event vertreten, doch dazu später mehr. Meine Sicht der Dinge möchte ich in diesem Thread gerne kurz schildern:


Die Vorbereitung

... fand gar nicht erst statt. Mein Masterplan, den ich bereits vor Monaten kreiert habe, scheiterte schon Wochen vor der Veranstaltung. Ursprünglich wollte ich mich bereits wie im letzten Jahr hauptsächlich dem CPU-Z-Wettbewerb widmen, dessen Ziel es ist, eine CPU prozentual möglichst weit zu übertakten. Infrage kommen deshalb in erster Linie Einsteiger-CPUs. Problematisch ist bei diesen CPUs die so genannte FSB-Wall. So scheitern die CPUs an einem bestimmten FSB-Takt und lassen sich auch mir mehr Spannung nicht höher takten. Sehr niedrige Temperaturen verschieben diese Grenze zwar etwas nach oben, aber bereits mit Luftkühlung lässt sich so eine recht gute Aussage über die Übertaktbarkeit treffen. Mein alter E2140 schafft mit Luftkühler genau 456 MHz FSB. Diese Marke kalt es also zu überschreiten. Die erste Welle an CPUs hatte ich ja bereits auf der AOCT dabei und nach den bescheidenen Tests unter Luiftkühlung dann auch mit LN2 gekühlt. Weniger als 420 MHz FSB mit LN2(!) waren die Ausbeute der ersten CPUs. Klasse Sache. Nachdem ich weitere 11 E1200 und 4 E2140 unter Luftkühlung getestet und nicht mehr als 445 MHz FSB gesehen habe, wurde mir der ganze Spaß zu teuer. Leider ließ sich auch Intel nicht zu einer Zusammenarbeit überreden, weshalb die Beurteilung dieses Plans als "EPIC FAIL!!!" bezeichnet werden kann.

Die letzten paar Wochen vor der AOCM waren leider bei mir sehr stressig und es blieb keine Zeit, großartig irgendwas vorzubereiten. Einen vermeintlich guten E8600 habe ich in der Zwischenzeit von einem Freund aus Taiwan bekommen, der auf 6,3+ GHz für 3D vorgetestet war. Aufgrund der akuten Zeitknappheit konnte ich diesen aber im Vorfeld nicht mehr testen. An High-End-Grafikkarten mangelt es mir leider. Nach dem CPU-Fiasko hatte ich auch kein Geld mehr, was neues zu kaufen. Also hatte ich einen Tag vor Beginn der Veranstaltung die Idee, mir aus der Redaktion übers Wochenende einige Grafikkarten auszuleihen und dank der potenten CPU eine nach der anderen zu übertakten und wenigstens einige Punkte fürs Hwbot-Team einzufahren – wenn auch nur mit Standard-Luftkühler der Grafikkarten.

Freitag Abend und der folgenden Nacht habe ich dann keine Sachen zusammen gesucht und das komplette Benchequipment eingepackt. Zu meiner Überraschung hatte ich auch letzen Endes alles dabei, das ich gebraucht habe. Einige Dinge wie kleine Schraubenzieher musste ich mir dann trotzdem ausleihen, weil ich sie im Koffer nicht gleich gefunden habe xD

Wer schon immer mal wissen wollte, wie viel Hardware in einen Polo passt, hier zwei Bilder:

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Die Fahrt nach Minfeld
Nach 4 Stunden Schlaf traf ich mich dann mit Daniel im Verlag, um noch Hefte und die Grafikkarten einzuladen. Da ich auf jeden Fall noch bis Sonntag bleiben wollte und Daniel aber schon samstags die Heimreise antreten musste, sind wir mit zwei Autos aufgebrochen. Mit leichter Verspätung ging es dann endlich los. Auf der Autobahn sind wir quasi von einer Baustelle in die nächste gefahren, aber dazwischen war auf freien Autobahnen Formationstiefflug angesagt. Ich habe mich voll auf Daniel verlassen, welcher von seinem Beifahrer Tomtom ans Ziel geleitet wurde. Ein Navigationssystem hätte ich mir auch mal besser organisieren sollen, wie ich auf der Rückfahrt festgestellt habe. Während der Fahrt kam es zu keinen bösen Überraschungen – oder doch: Etwa 50 Kilometer vor der Ankunft ist mir blitzartig eingefallen, was ich vergessen habe. Zum einen ein Kissen, damit ich im Schlafsack besser nächtigen kann. Ok, das ist halb so wild, als Ex-Fallschirmjäger kann man auch im Sitzen schlafen :P Die zweite vergessene Utensilie wäre allerdings wichtig gewesen. So hatte ich um die 20 Grafikkarten und 4 Mainboards im Auto, aber keinen einzigen Monitor :ugly: Der Ausweichplan war es, vor Ort beziehungsweise in der näheren Umgebung einen Monitor zu kaufen. Glücklicherweise konnte ich Geld sparen, denn SoF half mir auch dieses Jahr wieder aus und lieh mir seinen 17-Zöller, da er ohnehin nicht zum Benchen kam. Dank nochmals an dieser Stelle :bier: Mal sehen, was ich nächstes Jahr vergesse.


Die Ankunft
Angekommen sahen wir schon aus der Ferne die Stickstoffwolke von Stickstoff Lieferant und Sponsor des flüssigen Übertaktungselexirs Broser. Hier geht der Dank an die Bereitstellung von 1000 Litern LN2 :bier: Noch nicht ganz da sprang mir schon giorgioprimo aus Italien ins Kreuz, den ich eine ganze Weile lang kenne und immer wieder auf verschiedenen OC-Events treffe. Zum ersten Mal waren auf der zweiten AOCM auch international Gäste aus ganz Europa eingeladen. Im Inneren der Mundohalle gab es dann viele bekannte Gesichter zu sehen. Alle aufzuzählen, würde allerdings den Rahmen sprengen. Alle, die ich kenne sollen sich hiermit gegrüßt fühlen! :bier: Besondere Grüße gehen an die Schweizer splmann, besi und gianni-GT.

Beim Anblick der Veranstaltungsräume war direkt ersichtlich, dass Perfektionist Michael „No_Name“ Schnetzer seine Finger im Spiel hatte. Es kam im Laufe der Veranstaltung zu keinen größeren Problemen, es ist auch meines Wissens nach kein einziges Mal der Strom ausgefallen, was bei der exzessiven Nutzung von übertakteten High-End-Systemen und Haartrocknern sowie Heißluftfönen eigentlich verwunderlich ist. Die Verköstigung war jedenfalls sehr gut, für einen OC- und LAN-Event eigentlich zu gut. :D Großes Lob an dieser Stelle an M.I.F.R.E. Doch seht selbst:

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Die PCGH-Show
Als Partner der Veranstaltung hat PC Games Hardware eine halbe Stunde auf der Bühne zur Verfügung gestellt bekommen. Da es auf der AOCM ja hauptsächlich um Overclocking geht, haben wir uns für einen Wettbewerb der etwas anderen Sorte entschieden: 7 Teilnehmer hatten eine halbe Stunde lang Zeit, den schlechtesten Aquamark-3-Lauf hinzulegen. Erlaubt war alles, außer das Verändern der Hardware-Komponenten. So wurde untertaktet, was das Zeug hielt und mit möglichst vielen Programmen im Hintergrund wie etwa Super Pi versucht, das Ergebnis möglichst schlecht ausfallen zu lassen. Bis Die Punktzahl des Gewinnerlaufs auf dem Bildschirm erscheinte, vergingen jedenfalls mehr als 25 Minuten. Wenn ich meinen Zettel wieder finde, kann ich auch alle Punktzahlen verraten. Platz 1 waren um die 6.600 Punkte, Platz 2 13.000 (?) und Platz 3 23.000. Während die 7 Kandidaten fleißig am Untertakten waren, haben Daniel und ich dem Publikum weitere Fragen gestellt. Zu gewinnen gab es Zeitschriften, T-Shirts, Kugelschreiber, Mützen und USB-Sticks von Mushkin.


Der beste Overclocker der Awardfabrik
Als ich mich gerade entspannt an die Vorbereitung machen wollte, hörte ich meinen Namen durch die Lausprecheranlage schallen. Ich muss mich wohl zu diesem Wettkampf angemeldet haben. Also rauf auf die Bühne an einen der sieben bereit gestellten Systeme. Ziel war es nun in 15 Minuten eine möglichst gute Zeit bei Super Pi 1M zu erreichen. Das System soweit ich es sehen konnte: P5Q Pro (P45), E8600 und 2 x 2GiByte DDR2 von Mushkin. Der CPU-Takt war mit 4 GHz vorgegeben und durfte maximal 4.000,9 MHz Betragen. Die Speicherspannung durfte auf 2,2 Volt angehoben werden. Super Sache dachte ich mir. Das System zu tweaken, ist für einen gutem !m-Lauf nicht unbedingt nötig, also ab ins BIOS. Mein Plan: Anstatt der voreingestellten 400 MHz x 10, die 4 GHz mit 500 * 8 erreichen und den Speicher mit niedrigen Latenzen betreiben. Theorie und Praxis – ihr wisst schon... Nach 20 Neustarts hab ich immer noch kein Bild gesehen. Zuerst dachte ich der böse Speicher wäre Schuld, also statt 4-4-3-4 direkt mal 5-5-5-15 und .. immer noch kein Post-Screen. Stückweise habe ich dann den FSB reduziert und bei 480 MHz habe ich den Ladebildschirm von Windows kurz gesehen, dann Bluescreen. Ok, also wieder 400 x 10 und den Speicherteiler für 500 MHz eingestellt. Siehe da das System bootet sogar. Also war ich jetzt quasi da, wo ich angefangen habe, allerdings standen auf der Uhr anstatt 15 nur noch 4 Minuten. Super Sache! Also genau einen Run gemacht, mit Memset Speicherlatenzen getunt, wobei das System wieder abgeschmiert ist. Also wieder ins BIOS, niedrigere Cas-Latenz und ein erneuter Versuch. Gerade so lief dieser noch durch und es standen 11,590 Sekunden auf dem Schrim, wenn mich nicht alles täuscht. Der Sieger hatte letzten Endes 11,53x Sekunden, also noch eine ganze Ecke weniger. Enttäuscht war ich im Angesicht der hochkarätigen Konkurrenz nicht wirklich. Dabei sein, ist alles. Weiter ging's mit meinem eigenen Setup.


Die Vorbereitung zum Benchen
Asus war ja einer der Sponsoren des Events und man hätte glauben können, dass Asus jedem Bencher am Eingang ein Rampage Extreme in die Hand gedrückt hätte. Geschätzte 50 Prozent aller Anwesenden hatten nämlich eins. Ich hab mir ebenfalls für die Asus-Platine entschieden und mir ein Board aus der Redaktion ausgeliehen. Da eine sehr gute Kühlung der Northbridge vonnöten ist, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erreichen, habe ich mich dazu entschieden, die NB wie schon beim Tpower I45 auf der AOCT mit Flüssigstickstoff zu kühlen. Da meine Isolation auf der AOCT sehr abenteuerlich war und mein Board aussah als hätte es wochenlang in der Gefriertruhe gelegen, wollte ich dieses Mal auf Nummer sicher gehen, Unglücklicherweise sind einzelne Kühlkörper – insbesondere bei High-End-Platinen - offenbar aus der Mode gekommen. Beim Rampage Extreme sind dummerweise Southbridge, Northbridge und die beiden Spannungswandlerkühler mit Heatpipes miteinander verbunden. Das bedeutete für mich, dass ich alle Bereiche um besagte Komponenten isolieren musste, was immens aufwendig war. Damit die komplette Isolation auch wieder rückstandslos entfernbar ist, entschied ich mich für die japanische Variante der Isolation mittels Greppband. Damit habe ich erstmal 95 Prozent der Platine eingepackt und gezielt Armaflex verklebt. Die Ganze Aktion hat 4 Stunden in Anspruch genommen. Für die Kühlung der Northbrige setzte ich den Standard-Wasserkühler ein, den ich mit einem isolierten Stück Schlauch verlängert und mit einem Trichter (Dank an seb :bier:) ausgestattet habe. Jetzt konnte ich LN2 in den Kühler einfüllen und die NB ganz komfortabel kühlen. Einen Temperaturfühler habe ich natürlich auch noch platziert, den Container befestigt und 10 Meter Küchenrolle an allen Stellen verteilt, an denen irgendwie Kondensation entstehen konnte. Das Ergebnis: Die wahrscheinlich Ghetto-mäßgste Isolation, die ich jemals gemacht habe. Als ich endlich fertig war, rief Michael zu den Wettkampf-Spielen auf. Nichtsdestotrotz wolle ich ja beim CPU-Z-Contest mitmachen. Dumm nur, dass ich gerade den E8600 mit dem Rampage Extreme fusionieren ließ.

Hier noch einige Bilder des „Schmuckstücks“, nicht schön, aber dafür selten:

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Die Vorbereitung für den CPU-Z-Wettbewerb
Da ich den Container nicht wieder abbauen wollte, musste Plan B herhalten. Das Tpower I45 hatte ich glücklicherweise samt passend geschnittenem Armaflex noch im Auto. Musste also nur noch ein Container her, der aber schnell gefunden war. Danke an dieser Stelle nochmal an seb :bier:, der mir seinen kleinen Container zur Verfügung gestellt hat. Also E2140 rein, Container drauf. Provisorisch die Iso dran und los geht’s. Eigentlich wollte ich nur einmal booten, Screenshot machen und wieder abbauen, aber Theorie und Praxis lagen hier mal wieder Welten auseinander. Nach dem zweiten Besuch im BIOS wollte das Board nicht mehr booten und zeigte mir einen gänzlich unbekannten Fehler-Code. Das Resetten des BIOS brachte keine Besserung. Also erstmal was fühstücken, abends um 20 Uhr. Nach einer äußerst leckeren Portion Nudeln ging es dann weiter. Ich hatte die gloreiche Idee, vorm Essen die Batterie auszubauen. Et voilà, das Ding lief wieder. Diese Aktion musste ich noch drei- bis viermal wiederholen. Nach 20 Minuten hatte ich dann die finalen Ergebnisse. Zwar nicht so gut wie mein bisheriger Höchstwert, aber da ich mit der Kombination schon Tage verbracht habe, konnte ich das Setup nicht mehr sehen. Also Otterauge rufen und die CPU-Z-Validation kopieren. Um den Aufheizvorgang des Containers zu beschleunigen, hatte ich einen Wasserkocher dabei. Das Volumen des Containers habe ich dabei dezent überschätzt und mein Board mit Wasser geflutet. Obwohl ich es noch nicht ausprobiert habe, bin ich mal optimistisch, dass es noch funktioniert. Dafür habe ich dann 5 Minuten geopfert und meinen Fön drauf gehalten. Bilder des Tpower-Setups habe ich leider keine gemacht, die Kamera habe ich erst später ausgepackt. Vielleicht kann ja irgendwer mit einem Bild aushelfen. Wie es nicht anders zu erwarten war, kam Otti 2 Minuten nachdem ich das Board abgebaut hatte zu mir, um mir zu sagen, dass die Validation korrupt ist. Super Sache, aber glücklicherweise habe ich ja noch ein Backup auf der Platte, dass ich noch rechtzeitig abliefern konnte. Trotz einer Übertaktung von guten 152 Prozent reichte es „nur“ für Platz 3. Hier war dynamic(?) mit 155 % und die BenchBros von Hardwareluxx mit ganzen 167 Prozent noch eine ganze Stange besser. Bis zum nächsten Jahr habe ich ja noch Zeit zum Selektieren ^^ Gratulation an die Sieger.


Der Forenwettkampf (Teil 1)
Nach Ablauf der allgemeinen Wettbewerbe war der Forenwettkampf an der Reihe. PC Games Hardware Extreme war natürlich auch vertreten, und zwar durch McZonk und der8auer. Was die insgesamt 12 Teams alles machen musste, entzieht sich leider meiner Kenntniss, da die Bedingungen den Teilnehmern vorbehalten wurden. Es mussten die besten Ergebnisse in verschiedenen Benchmarks wie Super Pi und Aquamark erreicht werden, so viel steht fest. Die Ergebnisse werden jedenfalls in Kürze im Forum der Awardfabrik veröffentlicht.


Der Benchmarathon
Jetzt konnte ich eigentlich den Rest der Nacht nutzen, um möglichst viele Ergebnisse fürs Team einzufahren, aber es wäre ja ein Wunder, wenn mal alles direkt klappen würde. Die Kombination aus Rampage Extreme und E8600 lief nämlich anfangs ganz und gar nicht zufriedenstellend. Als ich dann endlich irgendwann den Windows-Desktop gesehen habe, fror der Rechner bei genau eben jenem an, als ich versucht habe, die CPU mit 6 GHz bei 2 Volt zu betreiben. Nach 50 Reboots und Feintuning im BIOS besserte sich rein gar nichts. Da Baumärkte abends um 21 Uhr bereits geschlossen haben und ich auch leider keiner einen Vorschlaghammer dabei hatte, um weitere Optimierungen am Setup vorzunehmen, musste also Plan C her. Der Abend war schließlich noch jung, also übte ich mich in Geduld und fluchte so lange rum, bis endlich alles lief, wie es sollte. Nach dem Flashen auf BIOS 0206 und einer Portion Feintuning liefen auf einmal 6 Ghz 1M-stabil. Das Ende war bei 6,3 GHz erreicht für 1M. Sicherlich wäre die CPU noch weitaus besser gegangen, aber leider waren die ersten 1.000 Liter Flüssigstickstoff zu diesem Zeitpunkt aufgebraucht. Und wie es – zumindest bei mir – so ist, ging danach ganz und gar nichts mehr.

Micha hat sehr schnell reagiert und Hernn Broser aus dem Kino gerissen, damit dieser noch weitere 300 Liter Flüssigstickstoff herbei karrt. Vielen Dank für den exzellenten Service und auch an Michael, der die Kosten dafür übernommen hat. :bier:

Als die zweite Ladung LN2 dann da war, wollte ich mich geschlagen geben und mit sicheren Einstellungen bei 5,8 Ghz noch einige Karten durch die 3DMarks und den Aquamark jagen. Geschafft habe ich allerdings nur die 9500 GT, die schon ziemlich langsam lief. Bei einer Geforce 9800 GTX+, die der8auer schon mitleicht niedrigeren Taktraten gebencht hat, war dann klar, dass mit meinem Setup was nicht stimme, denn seine Punktzahl im Aquamark 3 war 100.000 Punkte höher. Mein recht neu installiertes Windows XP hat wohl irgendeine Macke. Das ist der Preis für die mangelnde Vorbereitung. Zu diesem zaitpunkt war es aber auch schon 3 Uhr nachts (2 Uhr nach neuer Zeitrechnung), die zweite Ladung LN2 war auch so gut wie aufgebraucht, also wollte ich es dabei belassen.

Das Fazit der Aktion mit dem Rampage Extreme: Die Isolation war dieses mal erstklassig. Die Kühler waren zwar vereist, nass wurde das Board aber nicht. So konnte ich die 6 Stunden jedenfalls gut nutzen ohne mit kondensationstechnischen Problemen zu kämpfen.


Die Nachbereitung
Die Tätigkeiten nach dem Benchen sind eigentlich noch wichtiger als die Vorbereitungen, denn wer hier schlampig arbeitet, riskiert Schäden an der Hardware. Hier bin ich meistens besonders vorsichtig und nehme den Container schnellstmöglich vom Board und trockne Letzteres mit einem Fön mehr als gründlich. Während dieser Tätigkeiten fand dann die Siegerehrung statt, wo ich mich wie gesagt über einen dritten Platz im CPU-Z-Wettbewerb freuen und als Belohnung ein 350-Watt-Netzteil von Topower sowie einen klasse Pokal abstauben durfte. Nach dem Trockenlegen der Hardware war es auch an der Zeit, das Chaos in unserer Benchecke zu beseitigen beziehungsweise zumindest einzudämmen. Dabei bekam ich irgendwie Lust meinen Containerboden zu polieren. Nach 2 Minuten sah dieser dann so aus:

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Der Rest der Nacht
Der Schweizer Besi hat die mit Abstand beste Casecon konstruiert, die ich jemals im Internet gesehen habe (X-Zone - Project Log - Superfast). Umso erstaunter war ich, als die Mod auf dem Nachbartisch stand. Für alle Informationen lest euch am besten den verlinkten Thread durch. Ein paar Eckdaten: Ein Kühler, der alle Komponenten kühlt, alle Teile selbst angefertigt und steuerbare LEDs am gesamten Gehäuse. Die Kreation wird auf jeden Fall einen Platz in einer der nächsten Ausgaben der PC Games Hardware Extreme Print finden. Hier ein paar Bilder:

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Der Rest der Nacht
Nachdem alles aufgeräumt, der Container trocken und wieder auf dem Board montiert war, habe ich den ganzen Kram wieder ins Auto geladen, das ich mir faulerweise vor der Halle geparkt habe. Die Hardware darin zu verstauen, war zu später Stunde gar nicht so leicht, zumal Kollege Möllendorf auf dem Hinweg einen Teil der Hardware mitgenommen hat. Irgendwann war alles drin. In geschätzten 35 Zügen habe ich dann vor der Halle gewendet, 195er Reifen und keine Servolenkung sei dank. Jetzt war es Zeit für die Nachtruhe mit Schlafsack und Decke. Dafür stand eine eingene beheizte Halle samt Nachtwächter bereit. Für eine OC-Veranstaltung also schon 4-Sterne-Niveau. Als ich in der Halle war, signalisierte der Chronometer 5 respektive 4 Uhr.


Die nächste Morgen
Um 8 Uhr schallte ein lautes „Aufstehen“ durch die Halle. Vielen Dank an unbekannt. Sonntag morgens um 8 Uhr aufstehen. Das habe ich nicht mehr gemacht, seitdem der Lilalaunebär nicht mehr im Fernsehen kommt. Der Rest vom PCGHX-Team und die Schweizer waren auch schon wach, also habe ich mich ihnen angeschlossen, um weiter zu fachsimpeln und wach zu werden. Auf dem Plan stand für den Sonntag nur noch das Gehäuseweitwerfen und der zweite Teil des Forenwettkampfs. Zum Weitwerfen hat Otterauge ein Chieftec CS-601 mit Stahl verstärkt. Bei diesem Wettkampf waren große Leute ganz klar im Vorteil. Ich bin nicht nur am Gewicht, sondern auch an der Technik gescheitert. So habe ich es geschafft, dass mir das Gehäuse aus der Hand rutscht, ich übertreten und als Krönung mich noch selbst verletzt habe. Das CS-601 bohrte sich 2,80 Meter weiter in den Boden – neuer Negativrekord! der8auer und McZonk vertraten PCGHX beim Forenwettkampf und Roman (der8auer) entschloss sich, das Gehäuse zu werfen, was er gar nicht mal so schlecht bewältigt hat. Aber gegen den 2-Meter-Mann von Freeocen, der das Gehäuse wie eine Cola-Dose durch die Gegend geworfen hat, konnte keiner anstinken.

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Der Forenwettkampf (Teil 2)
Der zweite Teil des Forenwettkampfs wurde mit dem Gehäuseweitwurf eingeleitet. Der zweite Teil des zweiten Teils war nicht weniger spektakulär: Im Tastaturpuzzle hatten die Wettbewerber 5(?) Minuten Zeit, um eine Tasten-lose Cherry-Tastatur mit eben jenen zu bestücken. Dabei haben sich unsere Forenvertreter gar nicht so schlecht geschlagen, die vorher geübt und somit den Zweiten Platz bei dieser Etappe einfahren konnten. Die Auswertung war recht amüsant. So hat baldiger Ex-Moderator McZonk die rechte (größere Shift-Taste) mit Gewalt an die Position der linken gehämmert. Sogar mit den Pfeiltasten war Chris überfordert. Die Rollen-Taste unter der Bild-hoch-Taste zu platzieren, zeugt auch von Kreativität. Verantwortlich gemacht werden kann wohl der Schlafentzug, die Hektik und insbesondere der Sack Reis, der just in diesem Moment in China umgefallen ist. Bilder sagen mehr als 1.000 Worte:

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Das Team von PC Games Hardware konnte sich immerhin den 8 Platz von 8 Teams sichern :P Scherz bei Seite, es gab 12 Teams. Unsere direkten deutschen Konkurrenten im Hwbot, Hardwareluxx, konnte das Team immerhin um 2 Plätze überbieten.

Den Dritten Platz des Forenwettkampfs ging an die Italiener giorgioprimo und leghorn, Platz 2 an die bereits abgereisten Dänen und Platz 1 heimste ganz überraschend Team Freeocen ein. Gratulation an die Gewinner! :bier:

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Die Heimfahrt
Mit der Siegerehrung war der offizielle Teil der Veranstaltung beendet und es ging ans Abbauen und Aufräumen. Für mich hieß es, den Nachhauseweg anzutreten. Minfeld – Nürnberg, laut map24.de 277 Kilometer. Zur Erinnerung: für den Hinweg bin ich Daniel hinterher gefahren und musste mich nicht um den Weg kümmern. Da ich die exakt gleiche Strecke aber bis kurz vor Karlsruhe für meine Heimfahrt ins Saarland nutze, sollten mir die Gegebenheiten eigentlich bekannt sein. Über die grobe Richtung habe ich mir kurz nach Fahrtantritt Gedanken gemacht: Auf die Autobahn, dann nach Karlsruhe und anschließend Richtung München. Soweit so gut, nur hätte ich mir danach mal überlegen sollen, wie es weiter geht. Als ich dann irgendwann in Stuttgart war und mir die Umgebung so ganz und gar nicht bekannt vor kam, habe ich doch mal angehalten und mir mit dem ultraschnellen GPRS der ersten Iphone-Generation und Google-Maps die Karte und Lage der Autobahnen anzeigen lassen. Da ich schon kilometer weit an Stuttgart vorbei bin, ging's dann über Ulm nach Nürnberg. Die Strecke enthielt den wohl coolsten Autobahnabschnitt, den ich jemals gefahren bin. Wo man dreispurig bei leerer Autobahn nur 120 km/h fahren darf, gab es bei diesem Autobahnstück die kurvenreiche Strecke hoch kein Geschwindigkeitslimit. Da vor mir aber ein Renault Kangoo in türkis beim Ausscheren ohne Blinker fast ins Auto gefahren wäre, hat er sich durch diese Tat entschuldigt, indem er die ganze Strecke konstant 2 km/h schneller gefahren ist als die rechte Spur. Vielen Dank! (=/&§=$/“%R

Kurz vor Nürnberg habe ich mich dann noch mal verfahren. Gerade als ich dachte, ich kenne mich endlich grob aus, habe ich mir selbst mal wieder das Gegenteil bewiesen. Am Ende standen 100 Kilometer mehr als eigentlich geplant auf dem Tacho, aber was ist schon geplant. Immerhin war das Wetter super. Hätte sich mein Auto bei 750 Kilogramm Leergewicht und mit geschätzen 300 Kilogramm Zuladung noch besser gefahren, wäre es sogar noch spaßig gewesen.


Fazit: 2. Awardfabrik Overclocking Meisterschaft
Als Abschluss kann ich nur sagen, dass mir die komplette Veranstaltung sehr gut gefallen hat. Die Organisation war erste Sahne. Lob an dieser Stelle an Micha :bier:
Das Essen war super, danke Mifre! :bier:
Die Teilnehmer waren alle erste Sahne, es kam zu keinerlei Ausschreitungen, was bei einem Treffen verschiedener Foren auch anders hätte ablaufen können. Stattdessen gab es eine äußerst freundschaftliche Atmosphäre, die zu vielen Fachsimpeleien anregte. Allerdings sollten beim nächsten Mal alle namensschilder tragen. Ich hätte ganz gerne Select, Patrickclouds und funklix mal kennen gelernt. Besonders gefreut hat es mich natürlich, alte wie auch neue Bekannte zu treffen und endlich weitere Forenmitglieder persönlich zu treffen. Grüße an der8auer, McZonk, devon, Dr. House und seb. Letzterer bencht leider im falschen Team :P). Natürlich darf auch das obligatorische Gruppenfoto nicht fehlen:

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So das war's. Wer ernsthaft den ganzen Text gelesen hat, sollte sich ein Leben suchen! Danke für eure Aufmerksamkeit.
 
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Sehr gelungener Bericht :daumen: :lol: vorallem der Teil mit dem Tastaturpuzzle :ugly: Das war aber auch zum weglachen.

Zu den Forenwettkämpfen:

Teil1:
Wir hatten 45min Zeit einen PC mit einem E8400, einem ASUS ??? Mainboard und 4GB Mushkin RAM zu tweaken und SuperPi 1M, 8M, 3Dmark01 und Aquamark zu benchen. Allerdings durften wir den Prozessortakt nicht über 4000,9MHz stellen.
Als erstes haben wir versucht mit 500MHz FSB zu fahren aber dieses !"$&/"% Board wollte einfach nicht :ugly: Bei den meisten anderen Teams ging dies Tadellos. Also haben wir den FSB auf 470 gestellt mit einem Multi von 8,5. Mit Set FSB wollten wir die CPU nun auf 4000MHz bringen. Aber auch dieses Programm hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht und ist von 3556MHz immer direkt auf 4003MHz gesprungen...
Wir haben dann einfach alle Benchmarks so gut es ging durchgezogen und sind überall im Mittelfeld gelandet.

Teil2:
1. Hardwareweitwurf (siehe Olis Bericht) Habe übrigens 4,74m weit geworfen ;)
2. Tastaturpuzzeln:
Ich hatte mich extra morgens um halb 9 hingesetzt und habe geübt :ugly: Sind dann auf dem 2. Platz mit 63 Tasten hinter Hardwareluxx mit 67 Tasten gelandet.

edit: McZonks und mein persönliches Ziel, Hardwareluxx und extremecooling hinter uns zu lassen haben wir geschafft :D
 
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Es war aber ein E8600 drin mit 10er Multi. Auf die SetFSB-Idee hätte ich auch mal beim 1M-Wettbewerb kommen können.
 
Ups stimmt war ein E8600. Und welches Board noch mal? Irgend ein P45 von ASUS oder? Auf jeden Fall nix genaues.
 
P5Q Pro, eigentlich ein klasse Board. Vielleicht lags an der BIOS-Version, keine Ahnung. Hab jedenfalls noch kaum ein P45-Board gesehen, das keine 500 MHz FSB schafft.

Ganz vergessen: Das Resultat des 1M-Laufs mit 6,3 GHz waren 7,5 Sekunden. Grund waren schlechte RAM-Timings und ein mülliges OS. Da hätte mit dem Takt mehr drin sein können..
 
Sehr cooler Artikel. :daumen:

Wirklich sehr nett zu lesen, da bekommt man echt lust auf's selber machen.

Möchtest du mich nicht für nächstes Jahr mit anlernen? Hardware ist vorhanden. ;)

Irgendwie ärger ich mich etwas, das ich nicht zum "zuschauen" vorbeigekommen bin.


Gruß
 
Sehr, sehr schöner Bericht!
Wirklich schade, dass es bei mir zeitlich und organisatorisch nicht hingehauen hat. :( Um so schöner, dass die 2. AOCM ein voller Erfolg geworden ist.
Hab jedenfalls noch kaum ein P45-Board gesehen, das keine 500 MHz FSB schafft.
Umso ärgerlicher, wenn man dann mal so ein Exemplar erwischt. :schief:

Ich hoffe mal, dass das Board nach der Dusche noch funktioniert. Interessanterweise überleben manche Platinen die übelsten Spannungen, Dice-Bomben etc. und sterben dann beim BIOS-Update oder etwas vergleichbar unspektakulären. :wow:
 
Klasse Berricht :daumen: Aber wir beide haben mal wieder zu wenig gequatscht :ugly:

@Forenwettkampf: Schuld war der RAM ;) Es gab einen PC der 500x8 konnte, der Rest ging mit nur 470x7,5 :schief:
 
Naja, obs am RAM lag, wage ich mal zu bezweifeln, schließlich liefen der mit anderem Teiler mit 500 MHz und Cl4, sollte also mit 500 CL5 zumindest mal booten.

Hyperhorn:
Nachdem das Board so schlecht lief, hab ich das Rampage kurz vorm Coldbug mit 6 GHz geflasht :ugly:
 
Den 500x8er hatten die Leuts von Freeocen (aber dennoch eine super Leistung, Gratz und Grüße an Andr_, falls er hier mal vorbeischaut. War super mit ihm Sonntagsmorgens zu fachsimpeln :daumen:)

Oli, der Bericht ist genial. Verzeiht mir um Himmelswillen die Fehler beim Tastaturpuzzel und meine mangelnde Vorbereitung (nächstes Mal werde ich mit Roman im Vorfeld mal ein paar Vorbereitungen treffen).

Satz des Abends: "Sachtmal, was benchen wir jetzt hier egtl?" :ugly:
 
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krasser bericht... aber da ich lesefaul bin hab ich natürlich nicht alles gelesen xD

aber ich war von der Casecon Superfast absolut fasziniert grad. das teil ist der Hammer. Hab den Threat gelsen und verstehe, warum du so beeindruckt warst. Das teil ist sehr beeindruckend.
 
Wenn du das Teil erstmal in echt siehst... Alleine die Beleuchtung mit den Knight-Rider-ähnlichen LEDs ist der pure Wahnsinn.

Besi: ich kanns nur nochmal sagen... RESPEKT!
 
Naja am Ram alleine lags wirklich nicht es kommt auch auf die richtigen Einstellungen an!

Und der 2-Meter-Mann war mein Bruder Cool, nächstes Jahr werden wir wieder an der AOCM teilnehmen. :daumen:

Gruß Sn@ke
 
wisst ihr schon wo und wann das nächste mal ist??
hätte nämlich mal derbe Lust mitzukommen:D

Tasta zusammenbauen geil:ugly:

sehr schön geschrieben Oli:daumen:
 
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