AW: Angetestet: Foxconn Blackops X48
Foxconn Blackops Praxistest /Overclocking
Genug der vielen Bilder und langweiligen Theorie. Das Paket ist schnell entleert, Benchtable zusammengeschraubt, die Northbridge mit dem Deckel für die Wasserkühlung versehen, CPU eingebaut und alles fein verdrahtet (nein, das Kaltgerätekabel habe ich diesmal nicht vergessen) sowie die Wasserkühlung angeschlossen.
Foxconn hatte eine kleine Überraschung im Paket: Für den Test mitgeliefert wurde ein Speicherkit von Corsair und ein T-Shirt, wie es sonst nur die XXL-Overclocking-Legenden ala Shamino (Peter Tan, der maßgeblich an der Entwicklung des
Blackops beteiligt ist) tragen dürfen. XXL ist dann auch die Größe meiner neuesten Errungenschaft, auch wenn ich dreimal in das Shirt passe. Dabei fühle ich mich aber gleich wie k|ngp|n, No_Name oder Shamino - ein gutes Omen?
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Testsetup
Mainboard:
Foxconn Blackops X48
BIOS-Versionen: P02, G20, G21, G22, P03, P04, G25, G26
CPU: Intel Core 2 Duo E8500
Speicher: Corsair XMS3-1600 2x2 GiB / Mushkin XP3-14400 2x1 GiB / CSX Diablo03-2000 2x1 GiB
Grafik: Sapphire HD 3870 X2 und Sapphire HD 3870 X2 Atomic für CrossfireX
Netzteil: Tagan PipeRock BZ 1.100 Watt
Kühlung: H²O mit R+R 275 Bigblock (kühlt eine HD 3870 X2, Chipsatz und CPU)
Betriebssystem: Microsoft Windows XP Pro SP2 / Windows Vista 64
BIOS und Speicher
Zunächst kommt der mitgelieferte Speicher von Corsair zum Einsatz. Für einen ersten Test stelle ich den FSB auf 421 Megahertz ein. Bekanntlich zögere ich nicht bei den Spannungseinstellungen und gebe der Northbridge gleich 1,6 Volt auf die Mütze. Der RAM erhält sodann 2,15 Volt (gemessen) sowie einen 1 : 4 Teiler bei Strap 333. Ohne mich um die Einstellungen der Latenzen zu kümmern, bootet der Rechner einwandfrei und ist stabil. Unter MemSet sehe ich erfreulicherweise, dass der Speicher mit einer Command Rate von 1 läuft. Das mir CR1 alsbald zum Verhängnis werden sollte, habe ich bis dahin allerdings noch nicht gewusst.
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Im nächsten Test erhöhe ich den FSB auf 470 Megahertz. Das ermöglicht bei gleichem Teiler einen Speicher-Takt von 940 Megahertz. Bei Latenzen von CL8 8-8-24 PL7 ist es auch diesesmal kein Problem zu booten und den Rechner stabil zu betreiben. Auch mit CL7 7-7-24 PL7 läuft der Speicher problemlos auf dem
Blackops.
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Allerdings gerate ich dann auch schnell an die Grenzen des Corsair-Speichers. Ohne weiteres Tweaking im BIOS (das BIOS bietet schier endlose Möglichkeiten ähnlich wie wir es von DFI gewohnt sind) ist es mir nicht möglich eine höheren RAM-Takt bei vergleichsweise niedrigen Latenzen stabil zu bekommen. Da ich mich im Vorfeld bereits um weitere Speichermodule bemüht hatte, stehen mir jedoch ein Kit von Mushkin und ein weiteres Kit von Compustocx (Diablo03, der Nachfolger des Diablo DDR2) für weitergehende Tests zur Verfügung. Letzteres wird sogar mit DDR3-2000 beworben und kostet kaum mehr als ein vergleichbares DDR2-Kit mit Micron D9GMH-Chips drauf. Lange Rede kurzer Sinn: Nachdem ich das Mushkin-Kit (das vorher auf einem anderen Board getestet wurde) eingebaut habe und bei gleichen Einstellungen den Rechner starte - Schock! Nichts rührt sich! Im Boot-Screen wird meiner CPU nur noch ein Core bescheinigt, während das BIOS fortwährend versucht sich selbst wieder startfähig zu machen (die Recover-Funktion ist wirklich toll und funktioniert einwandfrei). Also das ganze Feld von hinten aufgerollt und mit kleinen Brötchen wieder angefangen das BIOS neu einzustellen. Mushkin hatte mir mitgeteilt, dass der Speicher CR2 bevorzugt. Also CR2 eingestellt und zunächst mit dem kleinst möglichen Speicherteiler gebootet. Welche Freude, meine CPU hat sich von selbst regeneriert und zeigt mir zwei vorhandene Cores. Der Rechner bootet und Windows lässt sich bequem bedienen. Will ich jedoch per FSB bzw. Speicherteiler den RAM-Takt erhöhen, stellt sich gleiches Verhalten wieder ein: Intel Core Uno E8500 - dabei zerschieße ich mir auch gleich mein Windows. Gut denk ich, Speicher ist vielleicht defekt. Kein Problem, da ist ja noch der Diablo03-2000. Der ist nagelneu und kann nicht kaputt sein. Weit gefehlt, wieder das Gleiche. Ein Blick im MemSet offenbart: Obwohl ich CR2 eingestellt habe, verweigert das BIOS diese Einstellung auch tatsächlich vorzunehmen.
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Grml - ist das die so viel zitierte Performance des Blackops? Ich schließe mich mit
Foxconn kurz und erhalte einen Kontakt über Holland nach China. Dort sei man sich dem Problem mit Intels Wolfdale-CPUs bewusst, außerdem werde an einem neuen BIOS gearbeitet, dass das Problem der Command Rate lösen soll. Während der Wartezeit "vergnüge" ich mich mit älteren Beta-Versionen von
Foxconn und flashe, was das Zeugs hält. Natürlich nicht mit Erfolg. Dabei stelle ich fest, dass sich der FSB kaum höher als 480 Megahertz einstellen lässt. Grml² - jetzt wird mir klar, warum ich Vorab-Tests immer nur mit einem QX9650 gesehen habe. Aber mir dreht sich der Magen um, wenn ich an den Preis des guten Stückes denke und verdränge jegliche Kauflust. Einen Tag später kommen zwei neue BIOS-Versionen per Email bei mir an. Der beigefügten offiziellen P04-Version liegt gleich ein Update auf Beta-BIOS-G25 bei. Ersteres habe ich sofort geflasht und mich daran gemacht, den maximalen FSB meiner CPU bzw. des Blackops festzustellen. Ein paar sinnvolle Erweiterungen im BIOS sollen dem Wolfdale nun Beine machen. Bei einer VTT von 1,50 Volt (sind nicht gesund für einen E8xxx, aber bei Wolfdales bedeutet diese Einstellung 1,40 Volt in diesem BIOS), MCH von 1,76 Volt und Speicherteiler 1 : 1 (!) gelingen auf Anhieb 590 Megahertz. Für weitere Tests hatte ich wenig Zeit, jedoch ist mit notwendigem Fein-Tuning der Referenzspannungen weitaus mehr möglich.
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Leider hat das P04-BIOS keine Verbesserung im Bezug auf die Command-Rate gebracht, so dass ich als nächstes auf G25 flashe. Und dieses Beta-BIOS hat letztlich zu einem durchschlagenden Erfolg geführt. Die Command-Rate funktioniert auch auf "2" und der Mushkin- sowie CSX Diablo-Speicher laufen nun auch. Ein paar Screenshots zeigen dies weiter unten. Der Diablo lässt sich stabil bei 1.000 Megahertz CL8 8-8-24 2T betreiben und macht wahrlich keine schlechte Figur auf dem
Blackops. Mit weiterem Fein-Tuning sind auch hier noch bessere Werte möglich. Kleines Problem am Rande: Nicht alle Speicherteiler funktionieren so, wie es ihnen angedacht ist.
Foxconn arbeitet jedoch daran und wird sicherlich in Kürze ein weiteres BIOS releasen.
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3DMark 2003 - 2005 - 2006
Die Performance im 3D-Bereich ist natürlich ebenso wichtig. Der X48-Chipsatz bietet sich insbesondere für AMDs CrossfireX an. Zum Einsatz kommen zweimal Radeon HD 3870 X2. Da ich zur Zeit keinen Kompressor habe, muss ich mangels DIce bzw. LN2 auf meine Wasserkühlung zurück greifen. Selbst bei höchster Drehzahl der drei Pabst-Lüfter gerät mein so heiss geliebter 275-mm-Bigblock von R+R gehörig ins Schwitzen. Die Einbindung einer HD 3870 X2 sowie des Chipsatzes geben dem Wasser kaum Gelegenheit zur Abkühlung. Das schlägt sich dann auch im CPU-Takt wieder. Bei ca. 4.500 Megahertz ist das Ende schnell erreicht. Neben den einzelnen Bench-Durchgängen muss ich lange Wartezeiten durchstehen, bis die Wassertemperaturen auf halbwegs vernünftiges Niveau absinken. Ein wenige Eis (eigentlich für meinen Martini gedacht) beschleunigt den Vorgang ein wenig. Am Ende stehen sehr gute Werte im Log, die sich im direkten Vergleich mit denen eines 790i-Chipsatzes von Nvidia messen können.
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Fazit
Bis hierher hat mir das
Foxconn Blackops sehr viel Freude bereitet, auch wenn der Start durch die fehlerhafte BIOS-Unterstützung zu Beginn etwas schwierig war. Mit einem maximalen FSB von 590 Megahertz, die sich mühelos erreichen lassen, ist das
Blackops eine der wenigen X48-Platinen, auf denen sich ein solch hoher FSB (der zumindest bei einem Wolfdale an das Potenzial eines Asus Commando, P5Q und vielleicht auch bald an das Biostar Tpower I45 heranreicht) realisieren lässt (CPU vorausgesetzt). Die Standfestigkeit im Benchbetrieb steht ausser Zweifel, egal ob Quad-Core oder Dual-Core. Nachdem das Problem um die Command-Rate gelöst wurde, lässt sich meines Erachten nach nahezu jeder DDR3-Speicher auf dem Blackops betreiben. Auch hier hat
Foxconn nicht zuviel versprochen, die Übertaktung im RAM-Bereich bietet Möglichkeiten, die ich bisher noch gar nicht angetestet habe. Die Kühlung des Chipsatzes über vier verschiedene Möglichkeiten lässt dem potenziellen Käufer die Wahl, auf welche er sich spezialisieren will, ohne dafür extra in die Geldbörse geifen zu müssen. Ich meine, dass nicht nur die XXL-Overclocker mit diesem Mainboard angesprochen werden. Auch der "Freizeit-Übertakter" wird seine helle Freude am
Blackops haben - wenn, ja wenn da nicht der Preis wäre. Derzeit müssen ca. 280 Euro den Besitzer wechseln. Das liegt im Preisgefüge eines Nvidia 790i Ultra-Mainboards. Aber welches der Nvidia-Platinen kann mit solch einer reichhaltigen Ausstattung aufwarten und bietet nahezu die gleiche Performance? Die kommenden AMD Grafikkarten der RV700-Serie inkl. der zu erwartenden HD 4870 X2 finden auf dieser Platine ausgezeichnet Platz. Zum Schluss muss ich einfach mal den tollen Support von Foxconn erwähnen, die mich mit dem BIOS-Problem nicht auf dem Trockenen haben sitzen lassen.
Weitere Tests werde ich in Kürze im Rahmen meiner Möglichkeiten durchführen. Für eine Anregung über einen gewünschten Test von Euch wäre ich sehr dankbar.
Gruß,
StellaNor
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