[Review] MSI R6870 Hawk - Der Falke unter den AMD 6870

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Icke&Er

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
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Einleitung

Es sind nun schon einige Wochen ins Land gezogen, seitdem die neue AMD HD6800 Grafikkartengeneration gelistet ist. Nichts desto trotz steht eine HD 6870 bei vielen Leuten auf der Wunschliste ganz oben, was man auch an den Umfragewerten aus einigen PCGHX-Umfragen erkennen kann. In meinem Review möchte ich eine R6870 Hawk aus dem Hause MSI genauer unter die Lupe nehmen. Das Kürzel Hawk steht für super Overclocking-Eigenschaften und einen starken Kühler. Aber kann die neue MSI R6870 Hawk an diese Erfahrungen anknüpfen? Das möchte ich gerne in meinem folgendem Review für euch testen.

Das nachfolgende Menü ist interaktiv gestaltet und soll die Review-Navigation erleichtern. Durch Anklicken des gewünschten Menüpunktes gelangt ihr direkt dorthin und könnt euch eine lange Abschnittssucherei sparen. Bilder können ebenfalls durch einen einfachen Klick vergrößert werden. Abschließend befindet sich am Ende jedes Abschnittes ein "zurück zum Verzeichnis" Button, welcher euch direkt zum Verzeichnis zurückbringt.


Verpackung und Lieferumfang
Erste Impressionen
Technische Daten
Overclocking
Benchmarks
Reading Points Feature
Performancerating
Temperaturverlauf
Leistungsaufnahme
Performancevergleich
Fazit
Links
Verpackung und Lieferumfang
Die MSI R6870 Hawk kommt in einem 34x26x8 cm (LxBxH) großem Karton, welcher hauptsächlich in Blau und Schwarz gehalten wurde. Auf der Vorderseite fällt einem sofort der typische Kampfjet auf der linken Seite auf. Dieser ist eine Art Markenzeichen für die Hawk Serie und auch bei den anderen Modellen zu finden. In der Mitte befindet sich die genaue Bezeichnung der Grafikkarte und eine Auflistung einiger Features wie Speichergröße oder DirectX 11 kompatibilität. Die untere linke Ecke nutzt MSI, um auf die Propellerlüfter einzugehen, da diese einen bis zu 20% größeren Airflow versprechen. Das Kühldesign war bei der Hawk-Serie schon immer wichtig und deshalb durfte eine Info auf der Vorderseite natürlich nicht fehlen. Den Rest der Vorderseite nutz MSI um weitere Besonderheiten der Karte anzupreisen. Eine Besonderheit der MSI R6870 Hawk Verpackung besteht darin, dass man die Vorderseite zusätzlich noch aufklappen kann. Macht man dieses, bekommt man durch ein kleines Sichfenster einen ersten Einblick auf die Karte selbst. Die komplette Innenseite wurde von MSI mit einer Beschreibung der unzähligen Besonderheiten der Karte ausgefüllt. Hier nutzt MSI wirklich jeden Platz aus, um auch auf alle wichtigen Features genau einzugehen. Darunter befinden sich Ausführungen zu den V-Check Points, den Propeller Blades, den Military Class II Komponenten und vielen weiteren. Auch auf der Rückseite geht der Beschreibungsmarathon weiter. Hier befinden sich unter anderem die Systemvoraussetzungen oder eine genaue Auflistung der Kartenfeatures.
Nachdem man die Außenverpackung geöffnet hat, erhält man einen Einblick über die Transportsicherung von MSI. Die R6870 Hawk befindet sich in einer Anti-Statik Tüte und ist zusätzlich mit Schaumstoff gut ausgeplostert. So sorgt MSI dafür, dass die Karte ohne Schäden beim Kunden ankommt. Hebt man den Schaumstoff, wo sich bereits 2 Strom-Adapter befinden, aus der Verpackung, so gelangt man zum restlichen Zubehör. Dazu zählen drei Messkabel, Treiber CD, Infomaterial und einen HDMI-Adapter. Ich denke in Sachen Verpackung und Lieferumfang hat MSI alles richtig gemacht, lediglich eine CrossFire Brücke wäre wünschenswert gewesen.


Erste Impressionen
Nimmt man die MSI R6870 Hawk nun genauer unter die PCGHX-Lupe, fällt einem sofort das Kühlsystem ins Auge. MSI verbaut bei der Karte den neuen Twin Frozer III Kühler, welcher der Nachfolger des beliebten Twin Frozer II Kühler ist. Dieser kam erstmals auf der GTX 480 Lightning zum Einsatz. Die schwarz/rote Plastikabdeckung musste einer Abdeckung aus Metall weichen, die etwas an die Abdeckung der Twin Frozr II Karten erinnert. Um die Kühlrippen mit ausreichend Frischluft zu versorgen, setzt MSI auf 2x 80mm Lüfter. Diese sollen laut MSI 7 dB leiser sein und 20% mehr Luft fördern können als Lüfter des Refernezdesigns. Dies erreichen sie durch die neuen "Propeller Blades", welche es den Lamellen ermöglichen, mehr Luft zu transportieren. Farblich wurden die beiden Lüfter in Schwarz gehalten und können sich von der sonst grauen Abdeckung abheben. Wie schon angesprochen, ist der Großteil der Kühlverkleidung in einem Grauton gehalten, und lediglich in der rechten unteren Ecke kommt etwas Farbe ins Spiel. Dort befindet sich eine schwarze Fläche, auf der sich ein kleiner roter Strich bedindet. Farblich wirkt die Karte eher schlicht, was mir persönlich aber recht gut gefällt. Das Kühlkonzept zieht schon genug Blicke auf sich und so muss man bei der Farbgebung nicht über die Strenge schlagen. Schaut man sich das Kühlkonzept nun einmal genauer an, stellt man fest, dass MSI auf 5 Heatpipes setzt. Mit dieser Dimensionierung können die meisten vergleichbaren Karten nicht mithalten. 2 Heatpiepes führen dabei in den vorderen Teil der Karte und die anderen beiden nach hinten. Durch dieses Zusammenspiel aus Kühler und Belüftungssystem hat die MSI R6870 Hawk das Potenzial eines Kühlmonsters mit auf den Weg bekommen.
Guckt man sich nun das PCB genauer an, werden die Herzen von Moddern höher schlagen, da das PCB komplett in schwarz gehalten wurde. Farblich hat MSI hier die richtige Entscheidung getroffen. Eine genauere Betrachtung der PCB-Vorderseite muss in diesem Review leider ausfallen, da es sich hierbei nicht um ein Testsample handelt. Die Rückseite ist allerdings kühlerfrei und kann somit analysiert werden. Zur Slotblende hin befindet sich der CrossFire Anschluss, mit dem man bis zu 2 Karten der 6870 Reihe zusammenschließen kann. Lässt man seinen Blick nun weiter in Richtung der anderen Seite schweifen, fallen sofort die 3 Reading-Point Anschlüsse auf. Diese befinden sich auf der Kartenoberseite und haben eine weiße Plasteummantelung. Direkt daneben befindet sich ein kleiner Kippschalter, welcher ein Umschalter für das/die Bios der Karte ist. Es ist dem User somit möglich, zwischen dem "Silent-Bios" und dem "Performance-Bios" zu wechseln. Das "Silent-Bios" sollte für den Normal-User ausreichen, da ich aber auch die OC-Eigenschaften getestet habe, wurde das "Performance-Bios" in diesem Test genutzt. Damit wurden z.B. im Afterburner die max. Spannungen angehoben, was speziell beim Hardcore-OC sehr hilfreich ist. Am hinteren Ende der Rückseite befinden sich zwei weitere kleine Schalter, mit denen man wahlweise den OCP (Over Current Protection) freischalten kann, was dazu führt, dass die GPU etwas mehr Strom zugeführt bekommt. Damit sind etwas bessere maximale Taktraten möglich. Nun aber genug der langen Worte, lassen wir die Bilder sprechen.


Weitere Bilder können dem folgendem Spoiler entnommen werden.


Technische Daten
Die MSI HD R6870 Hawk basiert auf dem "Cayman Pro" Kern von AMD, welcher der neuen Generationsserie zuzuordnen ist. Bei den Taktraten grenzt sich die Hawk leicht vom Referenzniveau ab. MSI spendiert der Karte ein Plus von 30 MHz auf der GPU. Den Speicher hat MSI aber unangetastet gelassen und somit besitzt die Karte keine Leistungszunahme in dieser Region. Weitere spezifische Werte können der nachfolgenden Tabelle entnommen werden.
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Die modifizierte GPU-Taktrate wurde natürlich von GPU-Z erkannt und auch bei den anderen Werten stimmt alles mit den Herstellerangaben überein. Einen weiteren Überblick bekommt ihr durch den nächsten Screen.


Overclocking
Einleitung
Overclocking! Was ist den das und was bringt es mir? Unter Overclocking versteht man im Grunde das Erhöhen der Taktfrequenz der CPU, des Speichers oder der Grafikkarte. Angenommen ich erhöhe die Taktraten der MSI R6870 Hawk von 930 MHz auf 950 MHz, so habe ich Overclocking betrieben. Dadurch ist es moglich die Leistung seiner Grafikkarte zu verbessern, ohne dafür Geld ausgeben zu müssen. Viele Hersteller bieten auch "OC-Variannten" an, welche schon von Haus aus erhöhte Taktraten aufweisen. An dieser Stelle sollte man aber auch auf die negativen Seiten des Overclockings aufmerksam machen. Das Erhöhen der Taktraten führt dazu, dass die Wärmeproduktion des Bauteils steigt, was einen guten Kühler voraussetzt. Es ist auch möglich, dass das Bauteil bei einer zu großen Takterhöhung instabil wird oder sogar Schaden nimmt. Deshalb sollte jeder für sich entscheiden, ob er OC betreiben möchte oder lieber nicht. Da ich das OC-Potenzial der Karte aber testen möchte, werde ich Overclocking nutzen. Wer sich auch dafür entscheidet, sollte beachten, dass seine Garantie dadurch erlöschen kann.

maximale Taktraten
Die Hawk Serie ist bekannt für ihre hohen Taktraten und die gute Übertaktbarkeit und somit war es zu erwarten, dass MSI der Karte ein Leistungsplus mit auf den Weg gibt. Dies spiegelt sich in einem GPU-Takt von 930 Mhz wieder, was ganze 30 MHz über dem Referenzniveau liegt. Der Speicher bleibt, wie schon angedeutet, unangetastet. Die Karte weist eine Standardspannung von 1,184V auf und liegt somit etwas über der Referenzspannung (1,175V) einer AMD HD 6870. Durch diesen kleinen Schritt sind die angehobenen Taktraten auch 100% stabil. Zu Beginn habe ich versucht den maximalen Takt mit der Standardspannung auszuloten, welcher bei 975 MHz GPU-seitig und 1175 MHz speicherseitig liegt. Die 1000 MHz Schwelle war leider nur zum Benchen möglich, aber keineswegs stabil. Nichts desto trotz entspricht dies schon einer Steigerung von 4,84% bei der GPU und ganze 11,90% beim Speicher.

Durch die Option die Spannungen anzuheben, war es mir möglich, die Taktraten weiter in die Höhe zu treiben. Der MSI Afterburner ist speziell auf die Hawk abgestimmt und macht es sogar möglich, weitere Spannungen anzuheben. Im ersten Schritt haben ich die GPU-Spannung auf 1,215V angehoben und die Speicherspannung um 5mV erhöht. Diese Modifikation machte es möglich, die Karte auf glatte 1000 MHz auf der GPU und 1200 MHz auf dem Speicher stabil zu bekommen. Das die Spannungserhöhung nur geringe Takterhöhungen zulassen, ist typisch für die AMD Karten. Als zweite und letzte Stufe habe ich die GPU-Spannung auf 1,250V erhöht und die Speicherspannung um 15mv gesteigert. Somit war ein maximaler GPU-Takt von 1015 MHz möglich, was einen Zuwachs von 9,14% entspricht. Beim Speicher liegt das Maximum bei 1212 MHz und entspricht einem Plus von ganzen 15,43%. Anhand der Werte kann man ganz klar erkennen, dass speziell der Speicher eine sehr gute Übertaktbarkeit aufweist und sich vor der Konkurrenz nicht verstecken braucht. Dies ist aber auch auf die Speicherspannungserhöhung zurückzuführen, was nicht bei jeder Karte ohne weiteres möglich ist. Vom maximalen GPU-Takt war ich aber etwas enttäuscht, da ein Wert von 1015 MHz eher durchschnittlich ist. Eine Sapphire HD 6870 fleX hat in einem meiner Tests sogar 1025 MHz geschafft, obwohl die Karte nicht speziell für OC ausgelegt wurde. Von einer Hawk hätte ich mir etwas mehr erwartet. Anmerken möchte ich aber auch, das der Afterburner noch lange nicht am Ende war und eine Spannung bis zu 1,350V zulässt. Da ich die Karte aber nicht weiter strapazieren wollte, habe ich es bei 1,250V belassen.



Undervolting
Für viele User ist es nicht nur wichtig, dass die Grafikkarte hohe Taktraten erreicht, sondern auch ein gewisses Undervolting-Potenzial mitbringt. Die MSI R6870 Hawk kommt mit 1,184V zum User. Somit liegt der Wert knapp über der Referenzspannung von 1,175V. Aber geht da noch mehr und warum Undervolting? Im Grunde geht es darum, dass eine größere Spannung auch negative Auswirkungen auf die GPU haben kann. Auf der einen Seite führt eine erhöhte Spannung zu einer größeren Wärmeentwicklung, aber auch die Lebensdauer des Bauteils kann darunter leiden. Die Hoffnung, dadurch Unmengen an Strom zu sparen, ist eher gering, außer man legt auf jedes Watt großen Wert. Bei meinem Test war es möglich, die Standardspannung auf 1,100V herabzusetzen und trotzdem liefen die Taktraten von 930 MHz auf der GPU stabil. Dieser Wert ist eher durchschnittlich, aber man sollte sich auch vor Augen halten, dass die Hawk für ein anderes Einsatzgebiet bestimmt ist.



Benchmarks
Einleitung
In dem Kapitel Benchmarks werde ich die Karte durch einen Parkour von synthetischen Benchmarks und durch Spiele schicken. Hier muss die Karte zeigen, wie sie sich unter Alltagsbedingungen schlägt. Hierbei werden verschiedene Taktraten getestet, welche immer den selben Parkour ablaufen müssen, um eine Vergleichbarkeit zu erhalten. Bei der Auswahl des Levelparkours war es mir wichtig, dass ich eine Vielzahl von unterschiedlichen Aktionen miteinbeziehen kann. Darunter sollten dunkle und helle Spielpassagen vertreten sein, genau wie Explosionen und detailreiche Umgebungen. Ein gutes Beispiel ist hier Battlefiled Bad Company 2, wo ich als Testparkour den ersten Teil des ersten Levels ausgewählt habe. Dieser beinhaltet einen Tag-Nacht Wechsel, zahlreiche Explosionen und Feuergefechte. Auch die Darstellung des detailreichen Bunkerzuges bzw. des Jungles waren anspruchsvolle Szenarien.

Testsystem
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3DMark 11
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Call of Duty - Black Ops
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Duke Nukem Forever
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Dirt 3
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Battlefield Bad Company 2
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Crysis 2
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Reading Points Feature
Die MSI R6870 Hawk bietet eine Feature an, was es möglich macht, die derzeit anliegende Spannung per Multimeter zu messen. Dazu sind einfach die 3 kleinen mitgelieferten Messleitungen auf die Steckkontakte zu stecken. Diese befinden sich an der Oberseite der Karte und sind in Weiß gehalten. Hat man die Messleitungen angebracht, kann man mit einem handelsüblichen Multimeter die Spannungen messen. Die messbaren Spannungen sind GPU-, RAM- und PLL-Spannung. Es ist kein Geheimnis, dass die unter Windows eingestellten Spannungswerte oft von den real anliegenden abweichen. Deshalb habe ich die Werte der Karte genauer nachgemessen.
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Die Tabelle zeigt, dass auch bei der MSI R6870 Hawk eine Abweichung zwischen den eingestellten Werten und den real anliegenden Werten vorliegt. Bei Standardspannungen liegt die Abweichung aber bei 0% und auch bei Overclocking hält sich die Abweichung im Rahmen. Die PLL- und die Speicherspannungsabweichungen befinden sich unter 1% und können daher vernachlässigt werden. Einzig bei der GPU-Spannung liegt ein etwas größerer Unterschied vor, was aber immer noch im grünen Bereich liegt. Aus anderen Hardwarebereichen ist man deutlich größere Differenzen gewöhnt. Im Grunde kann man sagen, dass die Werte, welche mit dem Afterburner eingestellt wurden, auch real anliegen.


Performancerating
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Die obige Tabelle zeigt gut, wo die Grafikkarte durch Overclocking einen Leistungszuwachs bekommt und wo es sich nicht lohnt. Bei anspruchsvolleren Spielen wie z.B. Crysis 2 oder auch Dirt 3 kann man eine Leistungssteigerung von bis zu ca. 15% erreichen. Bei Dirt 3 spiegelt sich das in einer Frameszunahme von 9 fps wieder und ist nicht zu verachten. Bei Crysis 2 sind es nicht ganz so viele, aber immerhin noch ganze 6 fps. Bei Duke Nukem Forever fällt der Zuwachs geringer aus, was daran liegt, dass man sich eh schon bei Raten über 100 fps liegt. Auch bei Call of Duty - Black Ops ist eine Übertaktung eher unnötig, da das Spiel schon mit guten Frameraten läuft und eine Erhöhung des Grafikkartentaktes nur wenig Zusatzleistung bringt. Wie sich die Leistung in den einzelnen Taktstufen verhält, sind der obigen Tabelle zu entnehmen.

Temperaturverlauf
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Der Temperaturverlauf zeigt sehr deutlich das vorhandene Potenzial des Kühlsystems. Trotz einer 100%igen Auslastung schafft es der Kühler, die GPU-Temperatur unter 65°C zu halten. Im Vergleich zu anderen Karten ist dies ein sehr guter Wert und zeigt, dass auch der neue Twin Frozr III Kühler über ein ausgewogenes Kühlpotenzial verfügt. Lässt man den Lüfter im Auto-Modus laufen, dreht er bei Volllast mit 56% und ist somit auch in einem geschlossenem Gehäuse wahrnehmbar. Ich finde den Geräuschpegel nicht unbedingt störend, aber er ist deutlich hörbar. Der absolute Silent-Freak wird mit diesem Kühler leider nicht froh werden. Anhand der Messung mit einer 100%igen Drehzahl ist auch zu erkennen, dass das Kühlsystem nicht sehr stark auf erhöhte Drehzahlen skaliert. Obwohl der Lüfter deutlich schneller dreht, ist eine Differenz von 4°C zu vermerken. Die Differenz fällt sehr gering aus und macht einen Betrieb mit stark erhöhten Drehzahlen erst bei sehr starker Übertaktung sinnvoll. Sobald man nun die Auslastung der GPU beendet, ist zu erkennen, dass die Temperaturen sehr schnell sinken. Innerhalb von 2 Minuten befindet man sich wieder auf dem Idle-Niveau, bei dem ich den Test gestartet habe. Abschließend bin ich der Meinung, dass das Kühlsystem der MSI R6870 Hawk einen sehr guten Job macht und auch mit erhöhten Taktraten zurechtkommt. Lediglich der Lüfter ist verbesserungswürdig, da dieser etwas zu laut wird, obwohl das System nicht auf Drehzahl skaliert.

Leistungsaufnahme
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Unter dem Punkt Leistungsaufnahme teste ich, wie viel Strom die MSI R6870 Hawk in verschiedenen Situationen aus dem Stromnetz zieht. Die Grafik zeigt eindeutig, dass es je nach Anwendung doch erhebliche Unterschiede gibt. Im Idle Betrieb, wo die Karte auf 100MHz/150MHz runtergetaktet ist, verbraucht der Aufbau (siehe Testsystem) im Schnitt knapp über 100 Watt. Ich denke, dieser Wert ist für ein neuwertiges System nicht schlecht, da die onboard Grafikkarte des Asus P8Z68-V Pro mit ca. 73 Watt nur geringfügig weniger verbraucht. Beginnt man aber das System und somit auch die Grafikkarte mit dem Spiel Dirt 3 zu belasten, steigt die Leistungsaufnahme doch recht schnell an. Im unübertakteten Zustand zieht das System schon 228 Watt aus der Dose und wenn die Karte noch übertaktet (1015/1212 MHz) ist, sind es sogar 260 Watt. Eine reine Grafikkartenübertaktung steigert den Verbrauch um ca. 30 Watt. Als nächsten Schritt habe ich das gesamte System mit Prime95 und Furmark zu 100% ausgelastet und im unübertakteten Zustand einen Leistungswert von 335 Watt ermitteln können. Wird die Grafikkarte nun auch noch zusätzlich übertaktet, steigt der Wert auf 355 Watt an. Damit man immer Leistungsreserven parat hat, würde ich mindestens ein gutes 450 Watt Netztteil empfehlen.

Performancevergleich
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Im Performancerating landet die MSI R6870 Hawk im Mitteldfeld, was im Grunde zu erwarten war. Sie kann sich um 3% von der Sapphire HD 6870 fleX absetzen, was sich aus den erhöhten GPU-Taktraten ableiten lässt. Im Direktvergleich muss man aber auch dazu sagen, dass die Hawk eine sehr gute Performance mitbringt. Bei gleichem Setting und gleichen Taktraten hat die Hawk trotzdem etwas die Nase vor der fleX. Hier zeigt sich, dass die Hawk auf einem sehr guten Leistungsniveau steht und MSI in der Hinsicht alles richtig gemacht hat. Nichts desto trotz kommt sie nicht an eine Sapphire HD 6950 fleX heran und muss sich dieser mit einem Abstand von 14% geschlagen geben. Weiterhin bleibt somit das CrossFire Gespann aus zwei AMD HD 6850 aus dem Hause Sapphire Spitzenreiter. Die MSI R6870 Hawk kann sich aber mit 19% einen guten Abstand zu der HD 6850 herausarbeiten. Ich hoffe, in nächster Zeit auch einige Karten aus dem Hause nvidia in diese Liste integrieren zu können.

Fazit
Mit dem Kürzel Hawk hat MSI der R6870 eine große Bürde mit auf den Weg gegeben. Aber wird die Karte diesem Ruf auch gerecht? Die Karte besitzt eine Vielzahl von hilfreichen Features. Dazu gehören die Reading-Points, der Bios-Schalter oder auch die erweiterten Afterburner Einstellungen. Ein weiterer großer Pluspunkt ist das sehr gute Kühlsystem, was auch einen Betrieb mit erhöhten Taktraten möglich macht. Der Lüfter ist zwar grenzwertig was die Geräuschkulisse angeht, aber meiner Meinung nach immer noch im Rahmen. Wer ein gutes Belüftungssystem in seinem Gehäuse hat, kann aber auch den Lüfter runterregeln, da das Kühlsystem nicht stark auf Lüfterdrehzahl skaliert. In Punkto Games und Benchmarks kann die Karte ebenfalls überzeugen und bringt eine sehr gute Performance mit, was ihr erlaubt, selbst bei gleichem Takt an der Sapphire HD 6870 fleX vorbeizuziehen. Die MSI R6870 Hawk kommt auch mit modernen Spielen klar und leistet sich dort nur sehr wenig Schwächen, was der Karte positiv anzurechen ist.
Einzig von der doch recht durchwachsenen Übertaktbarkeit war ich etwas enttäuscht. Bei der Hawk Serie ist man eine exellentes Übertaktungspotenzial gewohnt, aber die MSI R6870 Hawk schwächelt da ein wenig. Takraten von 1015 MHz auf der GPU ist kein schlechter Wert, aber ist auch schon von anderen Karten erreicht wurden, die eigentlich nicht auf Overclocking ausgelegt sind. Nichts desto trotz konnte mich die MSI R6870 Hawk überzeugen und auch angesichts einen Preises von 152,19€ (stand 05.07.2010) hat sich die Karte doch noch den "Gold-Star" verdient.
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