Ich bin nämlich zu faul ständig die SD-Karte zu wechseln.
512GB SDXC-Karten, die für 4K Videos schnell genug sind, kosten 70€. Das wären bei meiner D850 theoretisch 9,7 Stunden UHD Video, mit einer Pana GH4/GH5 immer noch mind. 2 Stunden. Und 400 MBit/s (= 50 MByte/s) musst du erst einmal konstant und zuverlässig per WLan aus der Kamera übertragen bekommen.
Mir ist keine Kamera bekannt, die sowas gleichzeitig könnte. Außer, man schließt per HDMI einen HDMI-Rekorder an und die Kamera kann über HDMI den unkomprimierten Videostream ausgeben.
In der Regel sind Kameras (im Hobbybereich) so "dumm", dass sie nur schreiben können. Mit viel Glück (wenn es also eine echte Videokamera ist oder der Hersteller freiwillig die EU-Strafgebühren für Bewegtbildaufnahmegeräte zahlt) nimmt sie auch Videos auf, die länger wie 15 (oder waren es 20) Minuten sind. Mit noch mehr Glück (oder Pech, je nach Sichtweise) teilt die Kamera das ganze dann auch noch in 2 GB oder 4 GB Häppchen auf.
Nur wenn beides gilt, das Gehäuse der Kamera "billig" genug ist (also aus Plastik und nicht aus Metall) könnte man sich durch fremde Firmware auf der SD-Karte etwas automatisiertes basteln, das parallel per WLan von der Karte Dateien kopiert und aufs NAS/den Laptop schiebt. Die Karten haben früher aber nur Datenraten im niedrigen einstelligen MB/s Bereich per WLan erreicht.
Zusätzlich darf man dann hoffen, dass die Kamera mit dem ganzen nicht durcheinander kommt, weil die Firmware nicht damit rechnet. Nikon DSLRs (und die ältere GoPro Hero 3 Black) z.B. schreiben den vollständigen Header des Videos erst nach Abschluss der Aufnahme. Ohne diesen Header ist das Video nahezu nutzlos, es wird auch von VLC nicht abgespielt und man müsste es mit einem selber zu schreibenden Tool und viel Wissen über die Aufnahmeparameter erst einmal korrigieren.
Wenn alles passt, könnte man sich z.B. irgendwo so eine (alte) Transcend WiFi SD Karte besorgen, dort Linux installieren und per WLan auf die Files zugreifen:
OpenWrt Forum Archive
Alle Angaben nennen, wie Du sicher gemerkt hast, immer ein "alt" oder "ehemals". Ich habe sowas bis ca. 2016/2017 insb. mit besagter Transcend-Karte im Internet (also nicht am lebenden Objekt) verfolgt, fand es zwar spannend aber für mich recht nutzlos. Die Karten zogen viel Strom, hatten eine lahme Übertragungsrate und die Verbindung war allenfalls über ein paar Meter Entfernung ohne Hindernis zu gebrauchen.
Ich würde heute eher versuchen, ob ich meine Kamera während der Aufnamhe per USB ansprechen kann (meine Nikon DSLRs können zumindest mittles PTP Protokoll angesprochen werden). Dann könnte man für die stationäre Nutzung einen RaspPi per USB anschließen (der Nano in einem ausgehölten Batteriegriff könnte genügen), damit per USB die Daten von der Kamera kopieren (und hoffentlich auch löschen) und dann mittels RaspPi entweder auf USB3-SSD oder im Heimnetz irgendwo ablegen.
Bei meinen Nikons wäre das aber aus erwähnten Gründen für Videos nutzlos und für Bilder gibt es günsitge SDXC-Karten mit 256-512 GB Speicher, auf welche 5000-10000 RAWs meiner D850 passen würden. Außerdem hätte die Kamera schon WLan und man kann angeblich auch irgendwie ohne Herstellertools darauf zugreifen (noch nie versucht, die D4 hat einne klassischen 100 MBit Lan-Port, kann aber kein Video).