Die Tests zum Apex 15 sind eindeutig. 30 Minuten Akkulaufzeit und mit die lautesten Lüfter die je gemessen wurden. Eine interessante Mischung. Mich würde mal interessieren, ob man die Probleme in den Griff bekommt, wenn man die Cpu auf 35 Watt drosselt.
Zum Notebookcheck-Test haben wir folgende Gegendarstellung geschrieben:
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1. Hoher Idle-Verbrauch von 60W
Dieser Wert deckt sich nicht mit unseren internen Messungen und dem Feedback von Kunden. Wir liegen im Schnitt bei 40W im Idle und somit auch bei einer entsprechend höheren Akkulaufzeit. Dies hat auch positive Auswirkungen auf die Lüfterlautstärken bei geringer Last.
Vergleichstest
Stichprobe mit Serienproduktion mit Ryzen 5 3600, 2x8GB 2666, NVMe SSD, Windows 1909 und allen aktuellen Treibern. Gemessen an der Steckdose mit vollem Akku.
XMG intern
Minimum 38W
Median 42W
Maximum 50W
Notebookcheck
Minimum 55W
Median 59W
Maximum 63W
Minimum: alle Zusatzfunktionen deaktiviert (WLAN, Bluetooth,..), minimale Displayhelligkeit und aktivierte Stromsparmaßnahmen (Leistungsprofil Energiesparmodus).
Median: Maximale Helligkeit, Zusatzfunktionen deaktiviert, Windows Leistungsprofil "Ausgewogen".
Maximum: maximal beobachteter Energiebedarf im Idle Betrieb, alle Funktionen aktiviert (WLan, Bluetooth), maximale Displayhelligkeit, Leistungsprofil "Höchstleistung".
Mit einem Ryzen 9 3900 kommen wir auf durchschnittlich 45W im 'Minimum'.
Wieso im Review 59W 'Median' anliegen, ist nicht ganz klar.
Möglichkeiten:
- Mess-Software im Hintergrund, hälte CPU vom Sleep State ab?
- BIOS-Probleme, Reset nötig?
- Control Center Neuinstallation nötig weil Windows-Energieprofile sich verheddert haben?
- Angeschlossene Peripherie?
- Sonstiges?
Später hat der Redakteur sein Windows zurückgesetzt und ist auch bessere Werte gekommen.
2. Lüfter-Management im Idle bzw. bei geringer Last
Hängt zum Teil mit an dem Punkt des Idle-Energieverbrauch, welchen wir so nicht bestätigen können.
Ansonsten gibt es hier noch ein anderes Phänomen: AMD bietet standardmäßig einen Hotspot-basierten CPU-Temperatur-Messwert an, welcher sehr hektisch ist und sich für Laptops nicht eignet. Dazu schreibt Igor Wallossek in einem
Artikel:
AMDs Rückmeldungen der internen Sensoren sind zum Teil reichlich widersinnig und für mobile Geräte somit weniger geeignet.
Allein die hibbeligen Tctl-/Tdie-Werte sind ein echtes Problem, denn die 50 Sensoren pro CCD neigen dazu, oft genug falsche Werte und kurzzeitige Hotspots zu melden, die die aktuellen Notebooks zu Lüfter-Heulbojen mutieren lassen. Intel hatte das vor Jahren auch schon mal, aber während so ein normaler 12-cm-Lüfter im PC diese Spikes galant durch seine eigene Trägheit ausbügelt, sind die kleinen und schnell reagierenden Lüfter der Notebooks mit ihrem sehr großen Drehzahlband ein williges Opfer für akustische Fehltritte.
Wir prüfen, ob wir hier einen alternativen, über die gesamte CPU als Durchschnitt berechneten Messwert für die Lüftersteuerung auf EC-Ebene heranziehen können.
Auf Situationen unter Volllast hätte so eine Änderung quasi keine Auswirkung. Aber wir könnten damit das gelegentlich übertrieben wirkende Aufdrehen der Lüfter besser vermeiden.
Zusätzlich zu dieser Maßnahme ist derzeit noch ein weiteres Update der Lüfter-Kurve in Arbeit. Ein entsprechendes BIOS-Update sollte nächste Woche bereits testweise zur Verfügung stehen.
3. DPC Latenzen
Die DPC-Werte von Notebookcheck können wir nachvollziehen - aber nur im "Entertainment"-Modus.
Die DPC-Latenzen lassen sich ganz einfach verbessern, indem man im Control Center auf das "Performance"-Profil wechselt. Dann hat man stundenlang Werte im grünen Bereich. Die Anzeige bleibt dabei für uns konstant auf "
Your system appears to be suitable for handling real-time audio and other tasks without dropouts"
Stichprobe im Idle:
Unter Last:
Wie man in der o.a. Tabelle sieht, liegt das 'Performance'-Profil im Idle nur 4W über dem 'Entertainment'-Profil. Die Unterschiede in der Lüftersteuerung machen sich eigentlich erst unter 100% Volllast bemerkbar, was aber bei Musik-Produktion in der Regel nicht vorkommt. Über das Control Center lässt sich auch für das 'Performance'-Profil eine weniger agressive manuelle Lüfterkurve einstellen - für den Fall, dass man das 'Performance'-Profil im professionellen Einsatz zu seinem Standard machen möchte.
Der Redakteur von Notebookcheck hatte einen enzigen DPC-Spike als er Prime95 beendet hat. Dazu ist zu sagen:
- Nirgendwo in Notebookchecks "Wie wir testen" steht, wie dort DPC-Werte gemessen werden. Macht das jeder Redakteur anders?
- Prime95 Volllast ist kein realistisches Szenario für Echtzeit-Audio-Produkt, aber selbst bei in diesem Szenario sehen wie dauerhaften Betrieb ohne Spikes
4. Boot-Zeit
Wir haben mit einer NVMe-SSD derzeit bei standardmäßig aktiviertem 'Fast Boot' eine Cold Boot Zeit von etwa 18 Sekunden zwischen dem Drücken des Power-Buttons und dem Erscheinen des Login-Screens. Das Aufwachen aus dem Ruhezustand (Hibernate, S4) mit 16GB RAM liegt auf demselben Niveau. Aufwachen aus dem Standby (Energie sparen, Sleep, S3) liegt bei 5-6 Sekunden.
Ein Großteil der Boot- und Hibernate-Zeit wird im BIOS P.O.S.T. verbracht. Manche Ultrabooks können das besser, aber für ein Desktop-System geht das in Ordnung.
Abschließende Worte
Das XMG APEX 15 hat so viel Power, dass man es eigentlich im Alltag dauerhaft im 'Quiet'-Modus laufen lassen möchte. Selbst für gelegentliches Gaming reicht das mehr als aus, zumal die meisten Games nicht CPU-limitiert sind. Soll es dann doch mal mehr sein, kann man mit der Tastenkombination Fn+3 sehr schnell auf ein höheres Performance-Profil wechseln.
Der Sweet Spot der System-Effizienz liegt im 'Entertainment'-Profil. Die dort erreichte CPU-Spitzenleistung (welche weit jenseits von anderen erhältlichen, teilweise deutlich kostenintensiveren Laptops liegt) wird mit relativ wenig zusätzlicher Leistungsaufnahme erzieht. Diese Sweet Spots wurden im Rahmen groß angelegter Reviews der Ryzen 3000 Serie in Desktop-Systemen bereits hinreichend untersucht.
Der 'Performance'-Modus (welcher im Review für den recht lauten 'The Witcher 3'-Test herhalten musste) ist für Gaming eigentlich nicht mehr gedacht, sondern nur für wirklich ausgedehnte CPU+CUDA-Rendering-Sessions. Im 'Performance'-Profil wird die Systemleistung auf 100% ausgefahren, die CPU liegt dann bei bis zu 88W (also jenseits der 65W TDP-Spezifikation). Dort greift das law of diminishing returns: ab einem bestimmten Punkt wird also Mehrleistung mit überproportional Energieaufnahme erkauft.
Die kommenden BIOS- und Lüfterkurven-Updates werden nur Einfluss auf die anderen 3 Leistungsprofile haben. Das 'Performance'-Profil (man könnte es auch 'Overclocking'-Profil nennen) bleibt als Spitzenleistung quasi unangetastet.
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Inzwischen hat der Redakteur auch nachgebessert, Windows zurückgesetzt, besseren Idle-Verbrauch gemessen, seine widersprüchlichen DPC-Werte korrigiert, den Artikel bearbeitet und das Notebook zurückgeschickt. Wir haben jetzt also ein Review-Sample frei.
Wer will, wer will?
Mich würde mal interessieren, ob man die Probleme in den Griff bekommt, wenn man die Cpu auf 35 Watt drosselt.
Im Artikel steht bereits korrekt, dass der Laptop im mitgelieferten 'Quiet'-Profil angenehm leise läuft und trotzdem noch brachiale Performance bietet. Bisherige Besitzer können dies bestätigen. Die Profile lassen sich mit zwei Mausklicks oder per Fn+3 Hotkey umschalten.
Leider findet dies im nach 'Schema F' gestrickten Review von Notebookcheck kaum Berücksichtigung. Dort wurde fast ausschließlich das 'Performance'-Profil getestet und relativ kaum Wert auf praxisnahe Anwendungen und Einstellungen gelegt.
Wurde bereits mehrfach angepasst und lässt sich auch vom User noch weiter anpassen, sowohl als Offset als auch als manuelles Diagramm.
Statt des 300 Nit Display wäre dann noch ein 400 Nit Display eine Option.
400 Nits sind nicht in Planung aber 300 Nits
ought to be enough for everyone..
Weitere Reviews sind in Planung, auch bei PCGH.
VG,
Tom