University of Texas demonstriert GPS Spoofing

Superwip

Lötkolbengott/-göttin
Die University of Texas hat ein Verfahren demonstriert, mit welchem sich GPS Signale lokal nicht nur storen sondern fälschen lassen.

Konkret wurde das Verfahren bei einer Demonstration genutzt um eine kleine Drohne zu "entführen", die einen GPS Kurs abfliegen sollte.

Zu diesem Zweck erzeugt ein Störsender ein gefälschtes GPS Signal und gaukelt dem Ziel vor, er sei ein GPS Satellit.


Nach Iranischen Angaben war auch der Absturz einer amerikanischen Lockheed Martin RQ-170 Drohne im Dezember 2011 auf einen ähnlichen Angriff zurückzuführen- nach diser neuen Demonstration erscheint es nun wahrscheinlich, dass der Iran die Drohne tatsächlich auf diese Art zum Absturz gebracht hat. Auch Nordkorea experimentiert mit GPS Störtechnologie, so wurde etwa im Mai 2012 eine Südkoreanische Schiebel Camcopter S-100 Drohne durch GPS Störsignale aus Nordkorea bei einer Patrollie an der Grenze zum Absturz gebracht.

Prinzipiell sind die militärischen GPS Signale durch ihre Verschlüsselung Fälschungssicher(er), es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch diese Hürde überwunden wird (oder eventuell vom Iran bereits überwunden wurde).

Die Manipulierbarkeit des GPS Systems ist ein massiver Rückschlag für die mögliche sicherheitskritische Einsätze dieser Technologie. Insbesondere geplante Einsätze größerer unbemannter Flugzeuge in der zivilen Luftfahrt werden nun, vor allem in den USA massiv kritisiert, da diese von Terroristen entführt und in Gebäude gelenkt werden könnten. Insbesondere auch im militärischen Bereich muss man nun verstärkt bedenken, dass man sich nicht völlig auf das GPS Signal verlassen kann.

Todd Humphreys' Research Team Demonstrates First Successful GPS Spoofing of UAV
 
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Technologie ist das was der Mensch daraus macht.
Wenn er Sie als Waffe nutzt muss er davon ausgehen, dass man diese auch gegen Ihn nutzen wird.

Kein Mensch würde eine GPS gesteuerte Rettungsdrohne angreifen (bis auf ein paar verwirrte Spinner vielleicht)
Aber eine Angriffsdrohne umlenken, wenn man dadurch seine Haut retten kann, wer würde das nicht tun?
 
Die liebe liebe liebe USA und der liebe liebe liebe Iran :ugly:.
Technologie ist nichts weiter als Spielzeug, und die Mächtigen bestimmen, was ihnen gefällt und was nicht, und da ist eben die USA vorne, natürlich auf mit Defiziten, aber der Iran ist ja bekanntlich auch nicht besser dran.
Aber wenn der iranische Bruder so ein paar Pfadfinder mit ferngesteuertem unbemanntem Modellflugzeug in Reichweite spielen sieht, ist er natürlich voll neidisch und will das auch haben:lol:.
Die USA ist andererseits ebenso bzw. noch schärfer aus auf dessen Erdölvorräte, also bietet sie dem Iran ein paar Möglichkeiten (wohl eher versteckte Provokation) um eine offene Provokation seitens des Schurkenstaats heraufzubeschwören. Sie will ja verhindern, dass der Iran ein eigenständiges Atomprogramm auf die Beine stellt, und wohl angekrochen kommt, damit man ein gutes lukratives Angebot macht.

Schon interessant, aber das mit dem GPS-Spoofing erinnert mich an einen Film von 1998 mit einem arroganten Engländer und übertrieben viel Spielzeug:schief:.
 
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Schon interessant, aber das mit dem GPS-Spoofing erinnert mich an einen Film von 1998 mit einem arroganten Engländer und übertrieben viel Spielzeug:schief:

Ja, daran musste ich auch denken :D

Kein Mensch würde eine GPS gesteuerte Rettungsdrohne angreifen (bis auf ein paar verwirrte Spinner vielleicht)

Auch wenn du wohl recht hast ist vor allem in den USA die Angst vor Terroristen, die Flugzeuge übernehmen können, ob nun bemannte oder unbemannte ziemlich groß....
 
Für ein System, das in den mitt-70ern entworfen und seit 1994 vollkommen einsatzfähig ist hat sich GPS durchaus als sehr sicher bewährt. GPS fängt allerdings an merklich zu altern: langsamer und ungenauer als neuere bzw zukünftige Konkurrenten wie etwa das Europäische Galileo, wird es seine Position wohl hauptsächlich damit verteidigen können, dass GPS der momentan quasi absolute Standard in der Domäne ist. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass hinter GPS immer noch das US-Militär steckt. Im Zweifelsfalle haben die immer noch die Möglichkeit, das ganze System abzuschalten (weshalb die USA das Europäische Galileo auch nicht unterstützt, auf dieses haben sie keine Handhabe)

So, nachdem ich so weit abgeschweift bin ;): kann GPS irgendwie Softwaremäßig modernisiert werden um soche Attacken zu verhindern oder läuft man Gefahr dass Skynet sich schon mal die Kontrolle der Drohne zusichern kann? :D
 
ich habe mich mit alternativen zu gps nicht sonderlich tief beschäftigt. meine kenntnisse zu galileo beschränken sich auf die allgemeinen medienberichte, also technisch besser als gps.
aber hier sehe ich die möglichkeit galileo am markt zu positionieren. sicherheit wird ja groß geschrieben (noch 1 oder 2 jahre und neben dem "atomkraft-nein danke"-button prangert der mit "sicherheit-ja bitte".

wenn man bedenkt, mit welcher signalstärke ein gps signal hier noch ankommt, sollte es eigentlich ein leichtes sein, störungen mit großer reichweite zu verursachen. es wundert mich, dass sich darüber kaum jemand seine verschwörungsgedanken macht.
als beispiel organisierte kriminalität (autodiebstahl: umlenkung in eine wenig befahrene straße) fast noch vor terrorismus (außer in amerika, da wäre selbst der 3. weltkrieg nur an 2ter stelle, so lange niemand pearl harbour angreift...).

auf jedenfall eine spielwiese (der falschen art) ;)
 
Ganze Tankerflotten werden über GPS gesteuert.
Damit könnte man verheerende Umweltkatastrophen, und riesigen Schaden in der Zivilwirtschaft erzeugen.
Ein gruseliges Szenario......
 
So, nachdem ich so weit abgeschweift bin ;): kann GPS irgendwie Softwaremäßig modernisiert werden um soche Attacken zu verhindern oder läuft man Gefahr dass Skynet sich schon mal die Kontrolle der Drohne zusichern kann? :D

ja kann es. das us-militär verwendet 1. eine extrem genaue variante (glaub ich bis zu 10cm vertikale/horizontale abweichung), die jedoch für die zivil-bevölkerung gesperrt ist und 2. eine verschlüsselte variante

deshalb wundert es mich auch so, wieso der iran es geschafft hat, die us-drohne sanft vom himmel zu holen :huh: (vielleicht eine automatisierung, wenn bestimmte systeme ausfallen --> automatisch auf den nächsten flugplatz landen? :huh: irgendwie trotzdem unlogisch, da es ja der feindliche war :ugly:)
 
ja kann es. das us-militär verwendet 1. eine extrem genaue variante (glaub ich bis zu 10cm vertikale/horizontale abweichung), die jedoch für die zivil-bevölkerung gesperrt ist und 2. eine verschlüsselte variante

deshalb wundert es mich auch so, wieso der iran es geschafft hat, die us-drohne sanft vom himmel zu holen :huh: (vielleicht eine automatisierung, wenn bestimmte systeme ausfallen --> automatisch auf den nächsten flugplatz landen? :huh: irgendwie trotzdem unlogisch, da es ja der feindliche war :ugly:)

Gaukle der Drohne doch einfach die GPS Koordinaten eines "freundlichen" Flughafen auf Deinem Hoheitsgebiet vor, Autopilot auf die ILS-Frequenz einpegeln....UPS, schon biste eine Predator "reicher" ;) <----- Easy-peasy "kleiner Max" Ansicht von einem, der bloss CNC-Programme kennt, kapiert ?

Faktum ist und bleibt: Hat es Code, ist es hackbar.
Und jetzt spammt wen anderen zu von wegen Aufwand-zu-Nutzen-Relationen, benötigter Rechenzeit und tralalala, dankschen .
 
Ich weiß nichts über die GPS Verschlüsselung... außer, dass sie noch aus den 1980ern stammen dürfte... vielleicht ist sie einfach veraltet und schwach? Würde mich jedenfalls nicht wundern.

(bessere) Verschlüsselung, auch im Zivilen Bereich wäre natürlich ein Weg um das GPS sicherer zu machen; allerdings müsste dafür wohl viel Hardware ausgetauscht, eventuell auch die Satelliten werden und das ist teuer...

ich habe mich mit alternativen zu gps nicht sonderlich tief beschäftigt. meine kenntnisse zu galileo beschränken sich auf die allgemeinen medienberichte, also technisch besser als gps.
aber hier sehe ich die möglichkeit galileo am markt zu positionieren. sicherheit wird ja groß geschrieben (noch 1 oder 2 jahre und neben dem "atomkraft-nein danke"-button prangert der mit "sicherheit-ja bitte".

Alternative Navigationssysteme wären etwa:

Globale Satellitennavigation:
Galileo (EU; noch in Bau)
GLONASS (Russland; begrenzt Einsatzbereit, im Ausbau)

Allerdings funktionieren all diese Systeme sehr ähnlich wie GPS und besitzen die selben Schwächen, auch bei ihnen ist nur das militärische Signal verschlüsselt.

Regionale Satellitennavigation:
Quasi-Zenit-Satelliten-System (QZSS; Japan; in Ostasien verfügbar; in Bau)
Compass (China; in Bau)
Indian Regional Navigation Satellite System (IRNSS; Indien; in Indien Verfügbar; in Planung)

Auch diese Systeme sind nicht stör-und fälschungssicher und zudem alle nicht in Europa verfügbar.

Terrestrische Funkfeuersysteme:

LORAN-C (Seefahrt, Luftfahrt)
Alpha (Russisch, Militärische Luft-und Seefahrt inkl. U-Boote via Längstwellen)
Tschaika (Russisch, Luft und Seefahrt)
Radiokompass (Luft und Seefahrt)
Kreisfunkfeuer (Luftfahrt)
TACAN (Militärische Luftfahrt)
Instrumentenlandesystem ILS (Luftfahrt)
Mikrowellenlandesystem MLS (Luftfahrt)
RSBN (Russisch, Luftfahrt)

All diese Systeme haben gemein, dass sie an Land, in Bodennähe nur sehr begrenzt funktionieren und ihre Verfügbarkeit grundsätzlich regional variiert. Auch diese Systeme lassen sich prinzipiell zumindest begrenzt stören, Störer können aber unter Umständen einfacher entlarft werden.

Weitere Navigationssysteme:

Trägheitsnavigation
andere Inertialnavigation (nachvollziehen von Lenkbewegungen und Radgeschwindigkeit in Fahrzeugen)
(Automatische) Sternennavigation
Geländeverfolgung (Radar, Sonar, Optisch)
Erdmagnetfeld-Navigationssystem

Diese großteils technisch sehr aufwendigen Systeme sind durch GPS großteils in vielen Anwendungen außer Mode gekommen.
 
Hmm, es gibt satt Alternativen bzw. Ergänzungen zum GPS zur Navigation.
Wer sich nur auf ein System verlässt ist selbst schuld.

Karte, Kompass, Sextant > alles :)
 
Müssen die halt in ihre teuren Drohnenspielzeuge noch n Geländefolgeradar einbasteln...
Den Amis kommt sowas doch immer gelegen, modernisierung von Waffensystemen,
das schafft Arbeitsplätze und Gründe um nen Krieg zu führen...
 
Ein Geländeverfolgungsradar kann man aber wieder mit passiven Radarsystemen orten sodass die teuer erkauften Stealth Eigenschaften von entsprechenden Drohnen, wie etwa der Lockheed Martin RQ-170 zunichte gemacht werden. Um nicht entdeckt zu werden fliegen solche Drohnen wohl idr. auch bei Nacht sodass auch eine optische Geländeverfolgung zumindest technisch sehr anspruchsvoll wäre.

Sternennavigation und/oder Trägheitsnavigation ist da wohl vorzuziehen; alleine als Ergänzung, denn wenn die damit gewonnenen Daten grob von den GPS Daten abweichen weiß man schnell, dass da etwas nicht stimmt....
 
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