Wlan Netzwerk für Wohnheim (19 Benutzer)

AW: Wlan Netzwerk für Wohnheim (19 Benutzer)

Da ich so etwas schon in größerer Form an einer Schule aufgebaut habe und beruflich mit Netzwerken zu tun habe:

Der prinzipielle Aufbau:
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Router:
Hier tut es eine normale Fritzbox oder ähnliches. Es wird kein Wlan benötigt. Der Router wird nur zum Herstellen der Internetverbindung benötigt.

Proxy:
Hierfür eignet sich wunderbar ein IPCop oder Ipfire. Bei der Hardware langt ein Atom oder E-350 vollkommen, einzig 3 Netzwerkkarten werden für die verschiedenen Netze benötigt. Der Proxy filtert den Netzwerkverkehr um z.B. Filesharing unterbinden. Ein mitloggen der Verbindung / IP ist möglich. Hier geht um den Schutz des Anschlussinhabers, schließlich muss muss ja einer Haften für den Anschluss. Der Proxy arbeitet unter anderem mit Black- / Whitelists und IP filtering. Hierzu einfach die Dokumentation lesen. Weder IPCop noch IPFire sind schwierig in der Installation und Konfiguration. Alles passiert hier über eine Weboberfläche.

Die Netze wären:
grün: Kabel gebundenes Netzwerk, Server und Clients.
blau: Alles was mit Wlan zu tun hat
rot: Internet Verkehr

Server:
Hier langt ebenfalls Hardware die auch für den Proxy genutzt wird. Als Betriebssystem eignet sich Ubuntu Server oder jede andere Linux Distribution. Mit Webmin lässt sich der Server sogar (fast) komplett per Webinterface konfigurieren und überwachen. In wie weit IPCop / IPFire diese Aufgaben mit übernehmen können kann nicht sagen, siehe deren Dokumentation, bzw. Plugins.

Managend Switch:
Hier langt vollkommen ein 100Mbit Switch. Optimal wäre eine Switch der Power over Ethernet unterstützt, damit lassen sich auch die Accespoints mit Strom versorgen.
Ein anderer Vorteil wäre das man nicht benötigt Ports abschalten kann, bzw. die verwendeten Port per MAC Filtering nur für die Accesspoints freischalten kann. Gute Erfahrung habe ich mit Switchen von HP gemacht. Dieser hier sollte langen: HP ProCurve Switch 1810-8G, 8-Port, managed (J9449A)
Um PoE zu nutzen wenn es der Switch nicht unterstützt: PoE Splitter, 802.3af-DN-95202 | DIGITUS Funktioniert wunderbar.

Access Point:

Es sollten mindestens 4 sein. PoE wie auch Radius werden nicht von allen unterstützt. Von Billig Geräten wie TP-Link rate ich dir ab. Selbst habe ich gute Erfahrung mit den Netgear ProSafe Geräten gemacht, die sind aber nicht billig.

Internetanbindung:
Mit der obigen Konfiguration kann jeder beliebige Kabel / DSL Anschluss genutzt werden.

Sonstiges:
Zur Absicherung des Servers und des Proxy gegen Stromausfälle sollte man über eine USV nachdenken. Diese hier leistet bei mir zu hause seit Jahren gute Dienste: APC Smart-UPS 750VA, USB/seriell (SUA750I)

Mein persönliche Meinung:
Mein Vorschlag ist wahrscheinlich nicht 100% perfekt, aber aus der Erfahrung ist hier ein vernünftiges Konzept und Aufbau unerlässlich. Wenn sowas stabil, schnell und sicher laufen soll muss man eben Geld investieren. Alles andere macht am Ende mehr Ärger und Probleme und man hat unnötig Geld verschwendet.
 

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Sehr schöne Antwort! Vielen dank!
Ich denke nicht das Filesharing etc hier ein Problem sein dürfte. Wäre es denn nicht möglich auf den IpCop Rechner+ Switch zu verzichten und stattdessen die AP direkt an den Radius Server an zu schließen?
 
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Sehr schöne Antwort! Vielen dank!
Bitte

Ich denke nicht das Filesharing etc hier ein Problem sein dürfte.
Würdest du für jeden der Nutzer die Hand ins Feuer legen? Ich nicht.

Wäre es denn nicht möglich auf den IpCop Rechner+ Switch zu verzichten und stattdessen die AP direkt an den Radius Server an zu schließen?
Das kann ich dir nicht sagen, dazu musst du in die Dokumentation schauen. Allerdings kann ich mich erinnern das man früher nur eine Netzwerkkarte für jedes Netz verwenden konnte.
 
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Würdest du für jeden der Nutzer die Hand ins Feuer legen? Ich nicht.
Du hast recht, das würde ich auch nicht, aber im Notfall bekommen wir den Schuldigen schon irgendwie dran.

Das kann ich dir nicht sagen, dazu musst du in die Dokumentation schauen. Allerdings kann ich mich erinnern das man früher nur eine Netzwerkkarte für jedes Netz verwenden konnte.
Mit Netz meinst du? Eine Karte pro AP und das wäre dann prinzipiell doch ok?
 
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Das Problem ist die Anzahl der Netzwerkkarten. Du kannst jedem Netz nur eine zuweisen, zumindest war es früher so. Hier musst du dich durch die Dokumentation lesen
 
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Bei Ipfire ist das auch immer noch so.
Ist auch viel teurer 10 Netzwerkkarten einzubauen, als einfach ein Switch zu nehmen.
 
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Also ich hab mir jetzt mal hier alles durchgelesen und gebe dir nur den guten Rat mit, ein Ordentliches als ein "lauffähiges" Netzwerk aufzubauen. Du bekommst Probleme mit dem ISP wenn du nicht ordentlich abgesichert bist, und glaub mal wenn ich was laden will, und nicht gefunden werden mag, werd ich nicht gefunden das ist ganz einfach da kannst du auch meinen Rechner auf den Kopf stellen. Rede verdammt mit dem Vermieter über die Verkabelung der Räume, das ist bei weitem billiger und vorallem besser sowie auch Stabiler. Bei einem Ethernet Netwerk ist es schwer, mit ein bisschen verständniss viel falsch zu machen. Wenn er dir das nicht abkaufen mag, oder sonstiges, dann hol dir jemanden der davon mehr ahnung hat als Du und lass ihn mit deinem Vermieter reden.

Viel Erfolg

und denk dran, wer billig kauft, kauf zweimal. Und das gilt auch im Netzwerkbereich
Gruß
 
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Vielleicht könntest du die Kabel auch außen an der Fassade von Fenster zu Fenster verlegen, sieht zwar hässlich aus aber besser hässlich als langsames Netzwerk.
 
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Ich glaub ich würds eher komplett lassen.
Da lohnt sich der Aufwand kaum. Vor allem bei 19 Leuten in einem Wohnheim, da ziehen ja auch immer wieder Leute aus und ein.
Der Internetvertrag läuft ja dann über 1 Person, wenn also irgendjemand etwas illegales macht und erwischt wird, dann ist die Person dran, die den Vertrag unterschrieben hat.
Zudem kommen ja wohl doch mehr Kosten zustande, als erwartet. Vielleicht ist es sogar günstiger, wenn jeder seinen eigenen Anschluss nimmt. Da hat man dann auch "Fullspeed".
 
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Glaubst du wirklich das ein Vertrag teurer ist als 19 Einzelverträge?!

Außerdem müsste man dann erst recht einzeln verkabeln oder auf eine sehr Aufwendige Wireless Lösung setzen und ein lokales Netzwerk gäbe es auch nicht, ist ja praktisch, wenn die Bewohner untereinander auch lokal verbunden sind und im LAN zocken oder sich gegebenenfalls z.B. auch einen Drucker teilen können.

Sehr viel mehr Speed bringt das auch nicht, alleine schon weil auch ein TV Kabel ein Shared Medium ist.
 
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Nein, das natürlich nicht.
Aber es geht auch um die Mehrkosten die entstehen (eben die gesamte Hardware, die benötigt wird, um ein solches Netzwerk aufzubauen).
Ich weiß natürlich nicht, ob und welche Leitungen bereits vorhanden sind (Telefon, TV Kabel)...
Es ist ja auch nicht gesagt, dass dann jeder eine 100 Mbit/s Leitung nimmt, sondern bestimmt nur ein Zehntel davon.
 
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Und wie wollen die 19 Bewohner dann an ihren eigenen Anschluss kommen ?
Dafür müssten doch trotzdem Kabel gezogen werden oder nicht ?
 
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Wie gesagt, ich kenne die Gegebenheiten nicht. Kann ja durchaus sein, dass die Leitungen schon da sind. (Natürlich kein LAN, aber dann verzichtet man darauf halt. Für Dateiaustausch kann man ja auch USB Sticks benutzen oder eben bei größeren Daten ein Lankabel provisorisch legen.)
Modem + Router bekommt man doch i.d.R. vom Anbieter, oder?

Aber ist ja egal, sind ja nur Vorschläge meinerseits. Soll sich der TE erstmal wieder melden^^
 
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Was für Kabel soll es denn sonst geben?

Sollte es Koaxialkabel/Antennenkabel geben kann man diese einigermaßen als brauchbare Grundlage für das Netzwerk nehmen, ist jedenfalls sehr viel besser als W-LAN.


In der Aktuellen C'T gibt es übrigens auch einen Artikel über den Aufbau größerer W-LAN Netze und die richtige AP Verteilung.
 
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Huch da schau mal wieder rein und sehe das sich einiges getan hat. Sry das ich so lange abwesend war! Ich denke auch, dass "wir" in spätestens 3 Jahren erneut um neue Geräte kümmern müssen, aber das soll dann nicht mehr meine Sorge sein :devil: und der Verein wird dann schon sehen was er davon hat...
Mit Verkabelung sieht es hier ganz schlecht aus, es gibt weder Telefonanschluss noch Kabelanschluss für die Zimmer... Die Person auf die der Vertrag läuft ist sich der Verantwortung denke ich durchaus bewusst, außerdem gehört Sie gerade zu den Befürwortern des Wlan Netzwerkes, schaufelt sich also ihr eigenes Grab...
 
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Eine Kabellösung ist auch in einem Altbau kein Problem, das ist eine einmalige Investition die den Wert der Immobilie deutlich steigert.

TP-Link ist nicht so schlecht wie von manchen behauptet. Will ich 99,9% Zuverlässigkeit, dann steht gleich etwas ala Cisco da und das sieht dann auch preislich so aus. ;) TP-Link reicht für 19 Nutzer mit OpenWRT durchaus aus, bei mehr als 30 Leuten greife ich jedoch gerne zu höherpreisiger Hardware, denn dadurch sinkt der Admistrationsaufwand für die Admins erheblich und die Ausfallsicherheit steigt zudem. Aber davon können die Leute nur träumen die auf die Idee kommen Wlan zu nutzen - glaub mir, mit 100€ wird das nichts. Da müsst ihr halt mal etwas investieren, aber das lohnt sich. Zudem lohnt sich das sogar sehr schnell - verlang einfach pro Semester 10-30€ pro Person für das Internet, bei 19 Leuten sind das bei 30€ 570€, damit kann man arbeiten.

Ich denke nicht das Filesharing etc hier ein Problem sein dürfte.

Ich musste lachen. Du hast offensichtlich noch nie ein System administriert - glaub es mir, gibst du den Leuten den kleinen Finger, nehmen sie gleich die ganze Hand. Und ja, das passiert auch bei so kleinen Wohngemeinschaften.

Du wirst noch viel lernen, spätestens wenn die erste Abmahnung ins Haus flattert. Das mit der FritzBox war auch ein schlechter Scherz, ich würde mindestens ein Gerät mit OpenWRT nutzen.

-> Wir könnten dich hier stundenlang beraten, aber an deiner Stelle solltest du dir einfach mal Hilfe aus dem Computer-/Rechenzentrum organisieren, denn die haben a) Ahnung von solchen Systemen da sie solche Netzwerke täglich verwalten (Hochschulnetzwerk) und b) haben die mit Glück alte Switches, zwar sind die in der Regel sehr abgenutzt, aber man kann damit noch etwas anfangen (immerhin ist eine Rack Montage im Gegensatz zu Heimanwender Hardware möglich).
 
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Schaut man nach 5 Jahren wieder rein :D... Filesharing war tatsächlich nie ein Problem! Allerdings beschweren sich 80% der Leute über zu langsames Internet. Wäre an der Zeit ein vernünftiges Netzwerk aufzubauen, anstatt das Netzwerk simpel über mehrere APs aufzuteilen. Ganz nach dem Prinzip, wer zu erst kommt, malt zu erst.
 
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