@D0pefish: Es ist vllt. schwer sich auf ein vernünftiges Niveau zu begeben - aber es deshalb gar nicht zu versuchen ...?
. Vernünftig ist es jedenfalls mit Sicherheit nicht, sich mit Aufwand und Nebenwirkungen vor Dingen zu schützen, deren Wahrscheinlichkeit derart minimal ist. Nichts für ungut, aber da hast du dich einfach ein wenig verrannt
. Ansonsten haben Versicherungsvertreter an dir wahrscheinlich ihre größte Freude
.
@joel3214: Ist egal. Kannst es im Baumarkt oder im Supermarkt kaufen. Es sollte lediglich der VDE 5010 und der DIN 43530 entsprechen - das reicht völlig und ist üblicherweise bei allen Anbietern der Fall.
Was als destilliertes Wasser verkauft wird, ist zwar selten wirklich destilliert, sondern wird mittels Ionentauschern vollensalzt bzw. entmineralisiert aber es ist deshalb trotzdem nur sehr wenig leitfähig und enthält nur noch minimale Spuren gelöster Elemente (unterhalb der durch die o.G. Normen vorgegeben Grenzwerte).
Sogenanntes Reinstwasser, wie man es z.B in Lithographieprozessen der Halbleiterindustrie einsetzt, ist übertrieben und hat in einer Wakü ohnehin keinen Effekt, denn es bleibt nur Reinstwasser, wenn es ständig mittels einer entsprechenden Reinstwasseraufbereitungsanlage gereinigt wird. Die derartigen Angebote seitens der Wakü-Shops kann man getrost als Bauernfängerei bezeichnen.
Reinstwasser ist sogar schon allein aufgrund der hohen Dampfdrücke von Metallen ihm gegenüber recht aggressiv und nimmt bei Kontakt mit Wakü-Komponenten sofort wieder Metallionen auf die es hinsichtlich Leitfähigkeit wieder auf das Niveau von "Aqua dest." aus dem Baumarkt bringen. In echten Reinstwasseranlagen, kann man es nur in bestimmten Rohren und -behältern aus langkettigen Kunststoffen lagern und bewegen. Metallrohre und -behälter würde es auflösen, weil es bei jedem Durchlauf nach der Aufbereitungssanlage wieder neue Metallionen auslöst.
Wichtiger als das Wasser an sich ist grundsätzlich die gründliche Reinigung neuer Wakü-Komponenten (insb. der Radiatoren), um Produktionsrückstände (z.B. Löt- und Ziehfette) und sonstigen Dreck (z.B. Staub) los zu werden, der sich sonst ähnlich wie ausgewaschene Weichmacher aus den Schläuchen in engen Kühlerstrukturen absetzen kann oder im AB als Schmierfilm auftaucht. Das mit den schleimigen Weichmacherauswaschungen aus PVC-Schläuchen ist meinen Tests nach auf lange Sicht wie gesagt nur ganz zu vermeiden, wenn man auf PVC-Schläuche verzichtet. Allerdings dauert es schon sehr lange, wenn man nur destilliertes Wasser verwendet, bis sichtbare Mengen an Weichmachern ausgewaschen werden (zumindest bei allen PVC-Schläuchen die ich getestet habe).
Wenn du die Komponenten langfristig vor Korrosion schützen willst, bleibt allerdings nur der Zusatz von Korrosionsinhibitoren, die wiederum in Glykol gelöst sind, welches eben zu schnellerer Auswaschung von Weichmachern führt. Einen reinen Kupferkreislauf ohne jegliche Korrosionspotentiale gibt es in der Regel nicht, denn die üblichen Netz-Radiatoren sind gelötet, weshalb schon mal Lötzinn als zweite metallische Komponente mit dem Wasser in Kontakt kommt. Hinzu kommen die in der Regel vernickelte Messing-Anschlüsse, deren Nickelschicht sich ohne Korrosionsschutz auf lange Frist auflöst, wenn nur Aqua dest. zum Einsatz kommt. Ist letztlich aber alles einen Frage, ob einem das was ausmacht bzw. ob man vor hat die Komponenten optisch mangelfrei wieder zu verkaufen - kühltechnisch hat es bei üblichen Konzentrationen keine messbare Relevanz, ob man Korrosionsschutz einsetzt oder nicht. Gegen Spaltkorrosion in den Gewindespalten oder an medienberührenden Kontaktstellen zwischen Kupfer und Edelstahldeckeln (z.B. von Graka-Kühlern) hilft btw. auch Korrosionsschutz nicht unbedingt.