[Vergleich 3x400W] Be Quiet! Straight Power E8/Cougar Power/NesteQ ASM X-Zero

Kreisverkehr

BIOS-Overclocker(in)
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Inhaltsverzeichnis

  • Danksagung
  • Vorbemerkung
  • Einleitung
  • Die Kandidaten
    • Spezifikationen
      • Be Quiet!
      • Cougar
      • NesteQ
    • Lautstärke
      • Be Quiet!
      • Cougar
      • NesteQ
    • Optik/Haptik
  • Testsystem und Software
    • System
    • Software
    • Messgerät(e)
  • Messungen
    • HD 4250
    • GTX 460
    • GTX 470
  • 30h-Test
  • Auswertung
    • Verbrauch
    • Lautstärke
  • Kritik
  • Fazit
  • Quellen


Danksagung


Zu allererst möchte ich mich herzlich bei Aaron Licht für die Bereitstellung des Testsamples, sowie Stefan@Bequiet für die Vermittlung bedanken.


Vorbemerkung
Ich war extrem gespannt auf die neuen E8 400W, u.a. daher weil dessen Gesamtleistung auf 12 V geringer dimensioniert (384 W vs. 360 W) ist als beim schon länger vorhandenen Power 400.

Nachdem ich im Watt-Sammel-Thread schon einen Wert von über 430W erzielen konnte, was eine Auslastung im Bereich 90-100% bedeutet, so wollte ich doch sehen, ob das Be Quiet und das NesteQ hier ebenso das schultern können. Eben dieses gilt es zu testen.
Leider hatte ich das NesteQ nach dem Verleihen nicht vollständig zurückerhalten, wodurch fast alle (modularen) Kabel fehlten. Die Werte mit einer dedizierten Grafikkarte reiche ich nach.


Einleitung

Wer rastet, der rostet. So oder so ähnlich sieht es auch Be Quiet! und so wurde vor Kurzem die Straight Power Serie neu aufgelegt mit zahlreichen Verbesserungen gegenüber den Vorgängern ausgestattet.

Hinsichtlich der neuen E8-Serie verspricht Be Quiet vor allem dem Markennamen alle Ehre zu bereiten und störende Lautstärkequellen bestmöglich beseitigt zu haben.
Auch hinsichtlich der Effizienz kann sich die neue Serie sehen lassen und wartet mit 80+ Silber auf.

Inwiefern sich nun die verbesserte Serie gegen die schon ältere Konkurrenz in Form eines Cougar Power 400 (80+ Bronze) und NesteQ ASM XZero behaupten kann, soll dieses kurze Review versuchen zu klären.


Hier gibt es nun eine Diskrepanz zwischen der offiziellen Seite 80Plus.org und der Produktbeschreibung von Be Quiet!:

80Plus bescheinigt hier eine Silber-Zertifizierung (115 V) mit bis zu 88,5% Wirkungsgrad bei 50% Auslastung, während die Seite mit der Produktbeschreibung hier „nur“ von 80+ Bronze spricht.
Der Grund hierfür liegt laut Be Quiet! darin, dass diese kleinen Netzteile (E8 400/450) zwar das Silberzertifikat tragen dürften, aber nicht bei 100% aller Geräte unter Umständen diese Effizienz auch erreicht werden kann. Somit bekommt man jedoch mindestens Bronze, wenn nicht meistens sogar eine höhere Effizienz.

Somit dürfte auch klar sein, warum ein Vergleich mit dem Power 400 (stützt man sich nur auf die Beschreibung der Hersteller) nicht ganz fair ist, und der eigentliche Gegner eher beim teureren Cougar SE 400 zu suchen ist.


Die Kandidaten

Spezifikationen

Be Quiet!


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Wie hier sehr gut erkennen kann, werden hier drei 12V-Schienen mit je 18 A und einer kombinierten Gesamtleistung von 30 A eingesetzt. Auch wenn die 3,3/5 V Schiene recht stark ausgelegt sind, liegt deren kombinierte Leistung bei 120 W und es können 90% der Gesamtleistung des Netzteil auf 12 V bereitgestellt werden.


Interessant ist auf alle Fälle, dass bereits bei dem niedrigst dimensionierten Straight Power mit der DC-DC-Technik gearbeitet wird. Hierbei wird nur noch primär eine Spannung erzeugt und die 3,3/5 V Spannungen anschließend je nach Bedarf heruntergebrochen.


Wie selbstverständlich werden alle wichtigen Schutzschaltungen verwendet:


OCP (Überstromschutz)

OVP (Überspannungsschutz)
UVP (Unterspannungsschutz)
SCP (Kurzschlusssicherung)
OTP (Übertemperaturschutz)
OPP (Überlastschutz)

Um diese Leistung auch den Komponenten zukommen zu lassen, sind hier folgende Kabelstränge verbaut worden:

1x 20+4 Pin

1x 8(6+2) Pin (GPU)
1x 8 Pin (CPU)
1x 4 Pin
2x Laufwerke (je 2x Sata + 2x Molex + 1x Floppy)

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Diese Anordnung ist recht interessant. In meinem Rechner musste ich somit für das obere Laufwerk und die Festplatte – da diese recht weit auseinanderliegen – beide Laufwerksstränge nutzen, auch wenn ich nur 2 SATA-Anschlüsse verwendet hatte. Da ich allerdings soundso einen 2xMolex auf PCIe Adapter verwenden musste um meine Grafikkarten zu betreiben, konnte ich so je einen Molex-Stecker von beiden Strängen nutzen.


Cougar


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Nachdem ich das Cougar Power 400 im Lesertest schon genauer beschrieben hatte, folgt hier nur eine sehr kurze Zusammenfassung:


Wie man sehen kann, steht hier fast die gesamte Nennleistung (32 A/384 W) für die 12 V Schiene zur Verfügung, womit das neuere Be Quiet! um 2 A und das NesteQ um satte 5 A überboten werden. Allerdings hat es das Netzteil nur zu einer Bronzezertifizierung geschafft, was auf eine geringere Effizienz im Gegensatz zum E8 hindeutet.

Eins ist noch wichtig: Im Gegensatz zu meinem Gerät gibt es vom Power 400 längst die Version mit 2x 6 Pin PCIe Stromanschlüssen, weswegen hier von der Flexibilität sich nur dem NesteQ mit modularen Kabeln geschlagen geben muss.

NesteQ


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Wie man hier sehen kann, ist die kombinierte 12V-Leistung die schwächste der drei Geräte (27 A/324 W). Inwiefern dies zum Problem wird, muss sich - wenn alle Kabel wieder bei mir sind - noch zeigen.

Sehr nützlich sind die auf der Rückseite des Netzteils angebrachten Diagnose-LEDs, die bei einem zickigen Mainboard durchaus hilfreich sein können. Ebenso befindet sich hier der Drehzahlregler, mit dem auch zwischen den Kühlungsmodi gewählt werden kann.

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Wie man hier sehen kann, sind im Gegensatz zum Straight Power und zur ersten Revision des Cougar glatt 2 PCIe Anschlüsse,die sogar noch als 6+2 Pin ausgelegt sind. Von den Spezifikationen etwas übertrieben, also übertrieben kompatibel.


Lautstärke

Be Quiet!

Be Quiet hat sich nach eigenen Aussagen stark bemüht, die Lautstärke des Netzteils auf ein Minimum zu reduzieren. Hierbei wird der eigene Silent Wings Lüfter eingesetzt, der mit niedriger Anlaufspannung (3,1 V bei 400W, sonst 3,5 V) und im Vergleich zum Vorgänger gesenkte maximale Drehzahl (1500 u/min auf 1350 u/min). Allgemein ist die Lüftersteuerung von 0-50% Last auf dem Minimalwert und dreht erst dann konstanter Steigung auf.

Nicht nur der Lüfter (Lager, Gummiring wegen Vibrationen, etc.) wurde optimiert, sondern es wurde auch versucht durch eine geschickte Komponentenauswahl alle erdenklichen elektronischen Geräusche zu eliminieren. Inwiefern es sich nun gegen das semi-passive Gerät und das Power 400 durchsetzen kann, gilt es später subjektiv zu bewerten.

Cougar

Hier möchte ich auf den Lesertest verweisen.

NesteQ

Dieses Netzteil zählt nun zu den teureren Vertretern am Markt, so handelt es sich doch um ein semi-passiv gekühltes Netzteil. Besonderes Merktmal ist die Heatpipe-Kühlung mit relativ großem Kühlkörper am Luftauslass.
Das Netzteil hat nun zwei Betriebsmodi, zwischen denen man durch das Drücken des Drehreglers (Lüfterdrehzahl) wählen kann. Beim einen Modus startet der Lüfter nur dann, wenn das Netzteil passiv nicht mehr ausreichend gekühlt werden kann und ein zusätzlicher Luftstrom unabdingbar ist. Hierbei passt sich die Drehzahl automatisch an. Beim zweiten Modus dreht der Lüfter von anfang an und man kann die Drehzahl selbst einstellen.
Auf der Webseite wird außerdem angesprochen, dass je nach Einbau (normal oder auf dem Kopf) sich die Drehrichtung des Lüfters ändern kann und somit gegebenenfalls die Thermik im Gehäuse untersützen können soll.


Optik/Haptik

Die erfrischende Optik des Cougar gefällt mir immernoch, auch wenn die Nachfolgemodelle eine andere Farbgestaltung bieten, die designtechnisch noch eins drauf setzen ;)
Bilder und eine etwas ausführlichere Beschreibung findet sich wieder im Lesertest.

Be Quiet! geht nun einen anderen Weg und hält das Netzteil schlicht, schwarz und mit einem etwas anderen Lüftergitter. Gefällt mir zwar die gepulverte Beschichtung ziemlich, ist die Farbwahl eher konventionell und bis auf das Lüftergitter nichts herausragendes.


Auch wenn das Design des Lüftergitters jemanden „an ein depressives Gefängnis“ erinnert, so finde ich das Design sehr stimmig und je nach Geschmack auch gelungen, wobei es in der Realität besser als auf den Bildern im Web erscheint und auch wertiger rüberkommt.
Die Haptik allerdings ist sehr gut, da es sich einfach gut anfühlt in der Hand, anders als glatte Oberflächen.

Im Gegensatz bietet hier NesteQ nichts außergewöhnliches, sondern hat einfach auf Aufkleber denn eingestanztes Logo gesetzt.

Testsystem und Testsoftware

System



  • Phenom II X2 720 BE @ Standard
  • Asrock 880GMH/USB3.0
  • 4*2 GB DDR3-1333 @ 1,5 V
  • Zotac GTX 460 AMP!
  • Gigabyte GTX 470 @ SOC
  • 1x DVD-Brenner
  • WD Caviar Blue 320GB
  • Xigmatex Achilles
  • Alu-Midi-Tower, offene Seitenwand

Software



  • Windows 7 x64 Professional
  • Prime 95 (Standardeinstellungen)
  • Furmark 1.8.2 (Extreme Burning Mode, 1280*1024, 0xAA/AF)
  • Unigine Heaven (Tesselation Extreme)
  • Geforce 260.99
  • Catalyt 10.10
  • Auflösung 1600*1200

Messgerät(e)



  • Voltcraft Energy Check 3000

Im Idle wurde der nach einer Stunde erreichte, niedrigste Messwert genommen, während bei den anderen (Teil-)Lasttests der höchste erreichte Wert (Schwankungen wie ein kurzes Hochtakten der Grafikkarte bei reiner Prozessorbelastung wurden selbstverständlich nicht berücksichtigt) genommen wurde.


Messwerte

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Beim verbrauchsarmen Settup kann man erkennen, dass das Straight Power hier durchgehend die Nase vorne hat, während das Power 400 sich an dritter Stelle einordnet. Bis auf den letzten Wert, bei dem das NesteQ hinter dem zweitplatzierten Cougar liegt, kann man den Trend erkennen, dass das NesteQ beim Verbrauch als Zweitplatzierter zwischen dem effizienterem Be Quiet! und dem ineffizienterem Cougar liegt.

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Kann sich das NesteQ im Idle und bei Prime noch zwischen dem effizienteren Be Quiet! und dem Cougar platzieren, so nähert sich der Verbrauch doch dem insgesamt drittplatziertem Power 400 an. Die Unterschiede im Verbrauch machen absolut gesehen im Idle gesehen kaum etwas aus, doch rein vom Anteil des Netzteils ist es doch ein Happen.

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Auch mit der GTX 470, welche mehr elektrische Energie als die vorhin eingesetzte 460er benötigt, ändert sich nichts an der Platzierung der beiden aktiven Testobjekte. Absolut gesehen sind die Differenzen in W zwar größer, prozentual aber kaum unterschiedlich zur Messung mit der verbrauchsärmeren Karte. Ein Wert tanzt hier allerdings aus der Reihe, wo das Cougar doch um ein Watt besser abschneidet. Berücksichtigt man alle Werte, so fallen die Stromkosten bei gleicher Leistung mit dem Be Quiet! etwas geringer aus.
Das NesteQ allerdings ist nur im Idle im Bereich des Straight Power, fällt aber bei den anderen Werten teils hinter das Power 400 zurück oder pendelt sich auf diesem Niveau ein. Von daher ist rein kostentechnisch gesehen kein Grund ersichtlich, das NesteQ zu erwerben, vergleicht man es nur rein nach der Effizienz.


30h-Test

Hierbei müssen die Testkandidaten, die auch den maximalen Verbrauch geschultert haben, bei Vollast (Prime/Furmark) 30h Stunden durchlaufen.
Zwar hatte das Cougar diesen Test schon bestanden, allerdings wiederhole ich ihn, da sich die Testbedingungen geändert haben.

Cougar: Bestanden
Be Quiet: Bestanden
NesteQ: wird nachgeholt


Auswertung

Verbrauch

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Wie man an den Testergebnissen sehen kann, arbeitet das Be Quiet! sehr effizient.

Der Mehrverbrauch des Cougars (im Vergleich zum Straight Power) machte mich stutzig, so dass ich die Messergebnisse nicht einfach so stehen lassen konnte, sondern nochmal geprüft habe. Dieser prozentuale Mehrverbrauch sollte durch Rundungsfehler nicht auf die Goldwaage gelegt werden, sondern nur die Abweichung der Messwerte auf einen Punkt bringen.
Anfangs ging ich davon aus, dass die Daten auf der Webseite von Be Quiet! korrekt sind, und hier zwei Netzteile mit 80+ Bronze (das NesteQ steht preislich etwas außer Konkurrenz) gegeneinander antreten. Allerdings war hierfür das Straight Power doch „zu gut“ und auch 80plus.org widerspricht hier dem Hersteller und bescheinigt das Erreichen von 80+ Silber im 115 V Netz. Die auch bescheinigte höhere Effizienz entspricht nun auch ungefähr den erhaltenen Messwerten. Daher ist dieser Vergleich etwas unfair dem Power 400 gegenüber, da es schon das SE 400 mit höherer Effizienz zu kaufen gibt.

Das NesteQ wiederum befindet sich nun näher am Be Quiet! als am Cougar, was sich gut mit der Vorstellung, dass passive oder semipassive Netzteile per se eine hohe Effizienz benötigen um die Abwärme möglichst gering zu halten, damit die Kühlung nicht überfordert, bzw. erst bei höherer Auslastung aktiv eingreifen muss.

Lautstärke

Wie habe ich die Lautstärke unter Vollast beurteilt? Zuerst einmal habe ich Vollast angelegt und dann den Lüfter der Grafikkarte (GTX 470) per Gigabyte Overclocking-Guru auf 100% gesetzt, bis eine Temperatur unteralb von 80°C erreicht wurde. Manuell habe ich dann den Grafikkarten- und CPU-Lüfter angehalten und am Netzteil gelauscht. Bein NesteQ fließen hier noch die Erfahrungen ein, als ich es mal im Desktop-Gehäuse meines damaligen HTPCs laufen lies.

Fangen wir beim NesteQ an: Ohne Lüfter unhörbar, mit laufendem Lüfter ein kleiner Schreihals. Während dem Office-Betrieb hat der Lüfter des Prozessorkühlers direkt in das Netzteil geblasen, so dass keinerlei Bedarf für einen drehenden Lüfter war. Wird allerdings das Netzteil in einer schlecht belüfteten Position/Gehäuse (HTPC) verbaut, so kann der Lüfter schon für kurze Zeit deutlich hörbar anspringen.

Das Cougar ist schon recht angenehm, sofern es sich im Idle befindet und dreht dann doch etwas auf, wenn man es stark belastet. Dennoch finde ich es gegenüber dem drehenden Lüfter beim NesteQ angenehmer und ruhiger. Im Vergleich zum Be Quiet! allerdings dröhnt es regelrecht unter Vollast, auch wenn es hier Meckern auf hohem Niveau ist. Das Be Quiet! allerdings ist wirklich sehr leise unter maximaler Last, so dass man es nur schlecht warnehmen kann.

Letztendlich kann Be Quiet! seine Versprechen bzgl. des Lüfters halten und das Netzteil ist im Rechner nicht wahrnehmbar. Zwar wird so ziemlich jedes Netzteil eigentlich von der GTX 470, wenn nicht schon von der 460 AMP!, übertönt, so kann es für sich alleine genommen dennoch immer überzeugen. Somit dürfte es auch dem Anspruch gerecht zu werden eines der leisesten aktiv gekühlten Netzteile zu sein.



Kritik

Beim Be Quiet! gibt es an den inneren Werten wenig zu kritisieren, da es leise, effizient und recht hochwertig (vgl. DC-DC-Technologie) ist. An diesem Netzteil irritiert mich allerdings der verbaute 8(6+2) Pin PCIe Stecker. Ich finde es unlogisch, einen einzelnen 8 Pin Stecker anstelle zweier 6 Pin Stecker zu verbauen, was rechnerisch auf das gleiche (150 W) rauskommt, aber die Komptibilität bezüglich der Grafikkarten dadurch stark einschränkt. Mir ist hier noch nie eine Grafikkarte untergekommen, die statt 2x 6 Pin doch glatt einen mit 8 Pin verbaut hat.
So muss ich – ich wiederhole mich: 2x 6 Pin = 150 W, was wiederum 1x 8 Pin entspricht – wieder einen Adapter nutzen, der mich schon mal (eigentlich ein anderer, aber egal) mit tollen Problemen gequählt hatte.
Ob einen die Aufteilung der Stecker (Molex und Sata) gefällt, muss jeder für sich entscheiden, mir gefällt es nicht wirklich, da ich eigentlich keine Molexgeräte mehr nutze AUSSER für den PCIe Adapter...
Das Cougar hatte ich – wie mehrfach erwähnt – schon im Lesertest kritisiert, so dass ich nur erwähnen möchte, dass hier schon ein zweiter PCIe-Stecker nachgerüstet wurde.

Beim NesteQ gehen die Stecker recht schwer zum Abstecken, da ich aber keinen Vergleich zu anderen Netzteilen mit Kabelmanagement habe, bzw. das Modu82+ nach nur ein paar Minuten damals defekt war, kann ich hier nicht vergleichen. Desweiteren ist der Lüfter recht laut, so denn er denn anläuft. Im Office-Betrieb ist das zwar nicht geschehen, aber je nach Komponentenauswahl wird das Netzteil eben nicht von der Grafikkarte übertönt und kann somit sehr störend sein.


Fazit

Verspricht das Straight Power E8 eine überragende Lautstärke und eine Effizienz von 80Plus Bronze, so wird man keinesfalls enttäuscht. Die Zertifizierung stellt sich zwar als unterzertifiziert heraus, aber unter dem Umstand, dass man die höhere Klasse (Silber) erreicht, kann man dies verzeihen ;)
Bezüglich der Lautstärke kann man nur feststellen, dass die Versprechungen von Be Quiet! nicht zu vollmundig waren und es in allen Lebenslagen am Rande der Unhörbarkeit operiert.
Schön ist der Einsatz der DC-DC-Technologie und die sehr gute Effizienz des Gerätes. Bei Ripple&Noise schneidet das Gerät (Test bei cb) mittelmäßig ab. Für mich negativ ist auf jeden Fall der Einsatz des PCIe-Stromkabels, der als 6+2 Pin ausgeführt wurde. Mit 2 6 Pin-Anschlüssen würde man mMn weit komptibler bzgl. der Grafikkarten sein und dennoch das Netzteil nicht mehr belasten. Schade, dass dadurch das Netzteil für mich (die Konkurrenz setzt da großteils auf 2x 6 Pin) etwas unattraktiver wird.

Besticht das NesteQ bei niedriger Last durch eine lautlose Kühlung und gute Effizienz, so kann der Lüfter bei hoher Auslastung oder schlechter Belüftung unangenehm laut werden. Das Kabelmanagement wiederum ist - bis auf das Abstecken - angenehm mit allen Vor- und Nachteilen. Da das Be Quiet! allerdings unter Last nicht so laut wie das ASM X-Zero bei schlechter Belüftung oder hoher Last ist, würde ich hier für einen möglichst leisen Rechner (auch und vor allem unter Last) entweder ein komplett passives Netzteil oder eben das Straight Power E8 bevorzugen. Sollte nun auch ein etwas hungrigeres Setup mit Leistung versorgt werden, so sollte eher auf ein Gerät mit stärkerer 12V-Leistung (kombiniert!) gegriffen werden, da hier das NesteQ ebenso schwächelt.

Bei Effizienz und Lautstärke muss sich das Cougar Power 400 dem Be Quiet! geschlagen geben, wobei es unter Last dem NesteQ (Auslegung 12V und recht lauter Lüfter des NesteQ) überlegen ist. Von den Kabeln muss ich zwar bei meinem Gerät mit einem Adapter für die Stromversorgung der Grafikkarte arbeiten, was bei den Nachfolgemodellen nicht mehr der Fall ist.
Effizienztechnisch muss sich das Be Quiet! Straight Power E8 400 eigentlich mit dem teureren Cougar SE 400 messen, dessen Lautstärke allerdings etwas höher sein sollte.

Wer also ein möglichst leises und effizientes Netzteil sucht und sich mit den verbauten Kabeln anfreunden kann, der wird mit dem Straight Power E8 400 sicher glücklich.

Quellen

 
Zuletzt bearbeitet:
Ergänzungen:

07.01.2011; 20:06 Uhr: Nachtrag bzgl. Lautstärkebeurteilung & Erklärung warum Bronze statt dem erreichten Silberzertifikat
11.01.2011; 22:03 Uhr; Testergebnis nachgereicht (30h), etwas zu den Ergebnissen (Messungen) geschrieben
22.01.2011; 18:37 Uhr; NesteQ bei den Werten der GTX 470 nachgereicht und Text etwas angepasst
02.02.2011; 21:59 Uhr; Nachtrag der Werte der GTX 460 beim NesteQ + Kommentar
 
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