The Witcher '4': Wild Hunt ist nicht das Ende

Ich finde auch das Gerald seine Geschichte gehabt hat. ...und die Sache damit abgeschlossen ist.
ABER die Welt von The Witcher bietet unglaublich viel Potential.....allem voran Ciri die durch ihre Fähigkeit zu anderen Welten zu reisen eine schier endlose vielfalt an Schauplätzen ermöglicht.
Ich hoffe das ein Witcher 4 gemacht wird in dem Gerald nur eine Nebenrolle hat und Ciri die Hauptperson ist.
Wenn CD Projekt sich das traut ist ein weiterer Erfolg vorprogrammiert !
 
God, please no... :wall:

muss sagen das CD Projekt Red viele Aspekte der Bücher wirklich wunderschön eingefangen haben.
Ähm, nein. Die Kernessenz der Bücher haben sie

a) überhaupt nicht verstanden oder
b) bewusst außen vor gelassen, um den Casual-Gamer intellektuell nicht zu überfordern oder
c) nicht umgesetzt bekommen, weil ihnen schlicht der Skill gefehlt hat oder
d) eine Kombination aus a, b und c.

Ein mögliches Witcher 4 von CDPR ist imo nach Witcher 3 eine wahre Horrorvorstellung. Ich mag CDPRs Ansätze, ich liebe ihr Art Design, ihre Detailverliebtheit, ihr generelles Questdesign und bei aller Kritik ist auch ihr Open World Ansatz dem eines Bethesdaspiels z.B. himmelhoch überlegen. Aber sie sollten doch bitte aufhören, Sapkowskis Welt und Charaktere weiterhin durch den Fleischwolf zu drehen und sie dem Kommerz zu opfern. Dass sie dem Franchise und Sapkowskis "Erbe" auch erzählerisch nicht wirklich gewachsen sind, hat Witcher 3 (leider) eindrucksvoll bewiesen. Trotzdem sind sie natürlich der Konkurrenz (wenigstens was den AAA Mainstreammarkt betrifft) in vielerlei Hinsicht weit überlegen, weshalb ich mich vor allem auf Spiele von CDPR freue, die nicht mit etwas mithalten müssen, was über ihren Möglichkeiten und jenseits dem beschränkten Horizont des Mainstreamgaming anno 2015 liegt. Cyberpunk ist ein guter erster Schritt in diese Richtung, eine komplett neue IP wäre imo das Ideal. Da könnte sich CDPR so richtig austoben und da würde ich ihnen auch allen Erfolg dieser Welt wünschen. Aber vom Hexer und seinen Gefährten sollten sie in Zukunft die Finger lassen. Denn diese Mainstream-Verwurstung für Spieler mit einer Aufmerksamkeitsspanne von unter einer Minute, die von zwei Teilen Text schon überfordert sind und die eher langfristig beschäftigt, denn hochwertig und herausfordernd unterhalten werden wollen, wird dem Hexer in jedweder Hinsicht nicht gerecht.

Ciri und ihr Handlungsstrang in Witcher 4 sind ein schlechter Witz. Jedes Spiel, das auf diesem Charakter beruht, wäre ein Witz. Ich würde ein starke und unorthodoxe Frau als Hauptfigur in einem AAA RPG lieben, aber nicht Ciri und nicht so. Denn sie ist viel mehr, als CDPR bereit und in der Lage ist darzustellen. Also bitte kein Witcher 4 mit Ciri als Protagonist, denn das wäre ein weiterer Affront gegen die literarische Vorlage. Und ja, das IST wichtig. Wenn man eigene Charaktere usw. entwickeln will, muss man imo eben auch eine eigene IP entwerfen. Ansonsten hat man die Vorlage in all ihren Facetten zu ehren und zu respektieren, ganz gleich, welches Medium und welche Kundschaft man bedient. So viel ist man den Vorlage und den Fans schuldig - und irgendwo auch sich selbst.


Requiescat in pace, Witcher. I hope you and your friends won't ever be resurrected by anyone other than Mr. Sapkowski himself. salute.gif
 
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Ich würde mich mehr freuen wenn sie weitere tolle DLCs machen, den an der Grafik und Story usw. müssen sie eigentlich nichts verändern... nur die verschiedernen Enden gestalten eine gute Weitererzählung der Story recht schwierig, dazu müsste man jeden Faden fortführen und das wäre wohl zuviel Aufwand.
 
Was aber auch daran liegt das man Witcher 2 eigentlich zweimal spielen muss, damit man alles gesehen hat.
The Witcher 1 bot eigentlich sogar noch mehr Variablen. Die Schauplätze waren zwar weitgehend dieselben auf jedem Pfad, aber dafür gabs auch die Option, neutral zu bleiben, statt mit einer Fraktion gemeinsame Sache machen zu müssen.
Ich habe das vorher etwas missverständlich ausgedrückt- TW1 und TW2 boten dem Spieler einfach mehr Entscheidungsmöglichkeiten, die einen Einfluss auf das Ende und diverse Worldstates schon während des Spiels ausübten. Der erhöhte Wiederspielwert ist nur das Resultat dieser erweiterten Spielermöglichkeiten.
 
Naja mich störte auch die Balance im Spiel,man war viel zu schnell übermächtig und selbst auf höheren Schwierigkeitsgraden waren die Kämpfe kaum fordernd.Hatte das in TW2 besser in Erinnerung.Zudem war mein Inventar inTW3 immer vollgestopft mit Müll,nervig auf Dauer.
War aber abzusehen,dass CDP das TW Franchise fortführt,ausgeschlossen hatten sie es nie,nur das Geralts Geschichte beendet ist.Aber wenn sie weiter machen mit der "Immer größer und mehr = gleich besser" Mentalität,dann passe ich wohl.
 
God, please no... :wall:


Ähm, nein. Die Kernessenz der Bücher haben sie

a) überhaupt nicht verstanden oder
b) bewusst außen vor gelassen, um den Casual-Gamer intellektuell nicht zu überfordern oder
c) nicht umgesetzt bekommen, weil ihnen schlicht der Skill gefehlt hat oder
d) eine Kombination aus a, b und c.

Ein mögliches Witcher 4 von CDPR ist imo nach Witcher 3 eine wahre Horrorvorstellung. Ich mag CDPRs Ansätze, ich liebe ihr Art Design, ihre Detailverliebtheit, ihr generelles Questdesign und bei aller Kritik ist auch ihr Open World Ansatz dem eines Bethesdaspiels z.B. himmelhoch überlegen. Aber sie sollten doch bitte aufhören, Sapkowskis Welt und Charaktere weiterhin durch den Fleischwolf zu drehen und sie dem Kommerz zu opfern. Dass sie dem Franchise und Sapkowskis "Erbe" auch erzählerisch nicht wirklich gewachsen sind, hat Witcher 3 (leider) eindrucksvoll bewiesen. Trotzdem sind sie natürlich der Konkurrenz (wenigstens was den AAA Mainstreammarkt betrifft) in vielerlei Hinsicht weit überlegen, weshalb ich mich vor allem auf Spiele von CDPR freue, die nicht mit etwas mithalten müssen, was über ihren Möglichkeiten und jenseits dem beschränkten Horizont des Mainstreamgaming anno 2015 liegt. Cyberpunk ist ein guter erster Schritt in diese Richtung, eine komplett neue IP wäre imo das Ideal. Da könnte sich CDPR so richtig austoben und da würde ich ihnen auch allen Erfolg dieser Welt wünschen. Aber vom Hexer und seinen Gefährten sollten sie in Zukunft die Finger lassen. Denn diese Mainstream-Verwurstung für Spieler mit einer Aufmerksamkeitsspanne von unter einer Minute, die von zwei Teilen Text schon überfordert sind und die eher langfristig beschäftigt, denn hochwertig und herausfordernd unterhalten werden wollen, wird dem Hexer in jedweder Hinsicht nicht gerecht.

Ciri und ihr Handlungsstrang in Witcher 4 sind ein schlechter Witz. Jedes Spiel, das auf diesem Charakter beruht, wäre ein Witz. Ich würde ein starke und unorthodoxe Frau als Hauptfigur in einem AAA RPG lieben, aber nicht Ciri und nicht so. Denn sie ist viel mehr, als CDPR bereit und in der Lage ist darzustellen. Also bitte kein Witcher 4 mit Ciri als Protagonist, denn das wäre ein weiterer Affront gegen die literarische Vorlage. Und ja, das IST wichtig. Wenn man eigene Charaktere usw. entwickeln will, muss man imo eben auch eine eigene IP entwerfen. Ansonsten hat man die Vorlage in all ihren Facetten zu ehren und zu respektieren, ganz gleich, welches Medium und welche Kundschaft man bedient. So viel ist man den Vorlage und den Fans schuldig - und irgendwo auch sich selbst.


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Aha, und weil man mit den Büchern nicht mithalten kann soll man die Finger davon lassen ? Witcher ist eine sehr erfolgreiche Marke geworden und viele mochten das Spiel und die Charaktere wie auch Ciri. Ich würde mich jedenfalls irgendwann über eine gut gemachte Fortsetzung freuen. Das Spiel muss eigentlich auch nur gut unterhalten, fertig. Ob es da jetzt irgendwas durch den Fleischwolf dreht ist mir zumindest völlig egal. Es ist eine Fantasy Story mehr nicht, man sollte das einfach nicht so ernst nehmen. Mainstreamspieler so übertrieben anzugreifen und als nahezu behindert hinzustellen finde ich übrigens lächerlich.
 
Aha, und weil man mit den Büchern nicht mithalten kann soll man die Finger davon lassen ?
Ähm, natürlich?! Wer einer Lizenz bzw. Vorlage nicht gerecht werden kann, sollte die Finger davon lassen. Ist doch eigentlich selbstverständlich. Zumal man bei einer eigenen IP eh viel mehr Freiheiten hätte und sich eben nicht immer mit der Vorlage messen lassen müsste...

Witcher ist eine sehr erfolgreiche Marke geworden
Na und? Das geht mir doch sowas von am Arsch vorbei. Witcher ist inzwischen auch eine erfolgreiche Marke aus den falschen Gründen. Mir war die "Marke" noch viel lieber, als es Witcher 3 noch nicht gab. Aber als jemand, der offenbar von der Vorlage wenig Ahnung hat, kannst du das womöglich gar nicht verstehen.

Ein Spiel muss auch nur gut unterhalten, fertig. Ob es da jetzt irgendwas durch den Fleischwolf dreht ist mir zumindest völlig egal. Es ist eine Fantasy Story mehr nicht, man sollte das einfach nicht so ernst nehmen.
Wenn dir das nichts bedeutet, dann ist das ja ok. Aber anderen vorschreiben zu wollen, dass ihnen das auch nicht bedeuten soll, dann ist das traurig und anmaßend. Und scheinbar hast du ja überhaupt keine Ahnung von der literarischen Vorlage. Ob ein Buch Fantasy ist oder Sci-Fi oder Historienroman oder was auch immer, ist für die Qualität der Story und der Inhalte übrigens völlig sekundär. Goethes Faust ist letztlich auch "nur" Fantasy. Und wenn einem Musik, Literatur, Film, Kunst usw. generell nichts bedeuten, dann ist das imo einfach nur traurig. Wofür dann überhaupt noch konsumieren? Nur um sich berieseln zu lassen und die Zeit totzuschlagen?

Wie auch immer, dein Post ist einfach nur ignorant, da du scheinbar nicht verstehen willst, dass andere eine andere und intensivere (emotionale) Beziehung zu dem Stoff haben als du. Würde ich mal drüber nachdenken. Wie gesagt, CDPR darf ja gerne weiter Spiele in der Art machen, darum gehts ja auch gar nicht. Aber warum man dafür eine existierende Vorlage (die manchen eben was bedeutet, sorry) unbedingt vergewaltigen muss anstatt selbst mal was auf die Beine zu stellen, das musst du mir mal erklären. Klar, es ist wirtschaftlich erfolgreich. Aber das geht mir als Fan gelinde gesagt am Arsch vorbei. Mir geht es um das angebotene Produkt und nicht darum, was für CDPR wirtschaftlich sinnvoll ist. Ist auch lustig, dass sowas bei anderen Firmen (sagen wir mal EA oder Ubisoft) immer grundsätzlich kritisiert wird, aber bei CDPR ist das natürlich nicht der Rede wert, warum auch immer. Dabei geht es auch bei denen inzwischen vor allem ums Geld und nicht etwa um die künstlerische Vision. Daher sehe ich auch nicht ein, warum ich CDPR in den Arsch kriechen sollte, wenn sie aus rein kommerziellen Gründen ein eh schon durch den Dreck gezogenes Franchise noch weiter zu verunstalten.

Mainstreamspieler so übertrieben anzugreifen und als nahezu behindert hinzustellen finde ich übrigens lächerlich.
Bedanke dich bei den AAA Entwicklern. Die machen eben solche Spiele mit quasi Null Anspruch und einem extrem hohen Fokus auf "schnelle Zugänglichkeit" und möglichst geringe Komplexität. Aber es kommt scheinbar blendend sein, also muss ja irgendwas dahinter stecken. Das ist also nicht lächerlich, sondern schlicht eine einfache Beobachtung des Angebots und der entsprechenden Nachfrage. Ich kann da auch nichts dafür und muss mich wohl oder übel irgendwie damit abfinden...
 
Wie gesagt, CDPR darf ja gerne weiter Spiele in der Art machen, darum gehts ja auch gar nicht. Aber warum man dafür eine existierende Vorlage (die manchen eben was bedeutet, sorry) unbedingt vergewaltigen muss anstatt selbst mal was auf die Beine zu stellen, das musst du mir mal erklären.

Nun ja, ich sehe das so, ein weiteres Spiel das zeitlich nahe an den Ereignissen der Bücher liegt muss wirklich nicht mehr sein, einfach weil es auch enorm schwierig ist die doch teils sehr komplexen Verflechtungen und Verhaltensweisen der Charaktere zufriedenstellend in einem Computerspiel, in dem der Spieler maßgeblich die Handlung lenkt, umzusetzen.

Das soll aber nicht heißen das ich persöhnlich der Meinung wäre das TW 1 - 3 nicht in der Form, wie erschienen, ihre Existenzberechtigung hätten, trotz ihrer gegenüber der Literatur klaren Mängel. Um Leute an das Universum vom Hexer ranzuführen und auf die Werke / Bücher von Andrzej Sapkowski aufmerksam zu machen eignen sich die Spiele, trotz ihrer Mängel, absolut und haben auch dazu beigetragen das die Bücher heute so bekannt sind wie sie es sind. Hätte es 2007 kein The Witcher 1 von CDPR gegeben, die Bücher wären vieleicht sogar an mir völlig vorbei gegangen und ich wüsste bis heute nicht das es dieses wunderbar geschriebene Universum des Hexers von Sapkowski überhaupt gibt.

Aber damit hat man diesbezüglich eigentlich auch seine Schuldigkeit getan, CDPR hat dazu beigetragen das die Geschichten vom Hexer Geralt bekannter den je sind, man muss dazu wirklich keine weitere Geschichte mit gegenüber den Büchern teils stark schwächelnden Charakteren erzählen.
Doch heißt das auch wieder nicht das dass Universum von The Witcher sich nicht für weitere Spiele eignen würde. Es gäbe genug zeitlichen Spielraum in der Vergangenheit um weitere Titel zu prodzuieren wo man auch im Hexeruniversum deutlich mehr Freiheit bei der Ausschmückung und Gestaltung hätte als in der Zeit zu der auch die Bücher spielen, einfach weil sie von Sapkowski nicht so dicht gestrickt wurden, wie die Zeit als die Menschen auf dem Kontinent ankamen, oder als die Hexerschulen gegründet wurden, die Zeit als die Menschen gegen die Elfen Krieg führten, oder als die große Prophezeiung der Ithlinne aufgestellt wurde.

Dort könnte man problemlos eigene Lore, eigene interessante Charaktere und dergleichen erschaffen, ohne die Bücher so extrem zu zerfleischen.
Daher hoffe ich auch das künftige Spiele im Universum von The Witcher mindestens 200-300 Jahre in der Vergangenheit, vor den Büchern spielen werden.
Den ich muss auch dazu sagen, auf weitere Spiele im Hexeruniversum würde ich an und für sich nicht so gerne verzichten, allerdings kann ich halt gut auf weitere Spiele verzichten die so lachs mit der Buchvorlage umgehen. ;)
 
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Witcher 3 war einfach nur fantastisch. Selten konnte ich so tief in eine Fantasy Welt eintauchen und selten war sie so glaubhaft.

CD Project hat alles richtig gemacht. Die Vorgänger waren zwar auch sehr gut, aber die Schauplätze waren viel zu klein und linear.

Teil 2 hat mir noch genau gesagt, was ich tun muss und was als nächstes passiert, das ging schon eher richtung interaktiver film, man hat dem Spieler viel zu selten die Wahl gelassen, was er tun möchte.
Es gab nichtmal ne Spiel "welt" sondern nur Maps. Aus spielerischer Sicht ist das wirklich nichts besonderes gewesen...

In Teil 3 kann man dagegen auf eigene Faust die Welt bereisen und Nebenquests und Geschichten entdecken.
Eigentlich kann man die Spiele schlecht vergleichen, da der Sprung von Teil 1 zu teil 2 zu Teil 3 einfach viel zu groß war.


Wie auch immer. Ein vierter teil mit Ciri in der Hauptrolle würde mir auch zusagen. Vielleicht wird der Charakter dann auch etwas besser ausgearbeitet im Bezug auf Persönlichkeit und Geschichte.
Da wurde bei Teil 3 definitiv zu wenig getan, grundsätzlich ist aber genügend Potential vorhanden, sogar deutlich mehr, als bei Geralt. Kommt eben immer drauf an, was man draus macht...
 
Das soll aber nicht heißen das ich persöhnlich der Meinung wäre das TW 1 - 3 nicht in der Form, wie erschienen, ihre Existenzberechtigung hätten, trotz ihrer gegenüber der Literatur klaren Mängel. Um Leute an das Universum vom Hexer ranzuführen und auf die Werke / Bücher von Andrzej Sapkowski aufmerksam zu machen eignen sich die Spiele, trotz ihrer Mängel, absolut und haben auch dazu beigetragen das die Bücher heute so bekannt sind wie sie es sind. Hätte es 2007 kein The Witcher 1 von CDPR gegeben, die Bücher wären vieleicht sogar an mir völlig vorbei gegangen und ich wüsste bis heute nicht das es dieses wunderbar geschriebene Universum des Hexers von Sapkowski überhaupt gibt.
Jein. Mit Witcher 3 ist CDPR imo einfach über das Ziel hinausgeschossen, schlicht indem sie scheinbar den leichten Größenwahn an den Tag legten und indem sie meinten, dass sie alles, was Sapkowski bewusst offen gelassen hatte, zu einem "befriedigenden" Ende führen könnten. Und das ist ihnen nicht gelungen, nicht mal im Ansatz, schon alleine deshalb, weil die Kernessenz dessen, was den Zyklus rund um Ciri unter der Oberfläche ausmacht, entweder nicht wirklich verstanden oder schlicht im Spiel nicht umgesetzt haben. Es wurmt mich einfach, dass man eine (wenn auch nicht kanonische) Fortsetzungen eines Stoffes macht und dann wesentliche Teile dessen, was den Stoff eigentlich ausmacht, einfach unter den Tisch fallen lässt oder gänzlich umdeutet. Das ist Verrat an der Vorlage und letztlich auch an den Fans der Vorlage imo.
Klar ist es den Spielen zuzuschreiben, dass die Bücher jetzt auch deutlich bekannter sind, und das ist grundsätzlich auch eine gute Sache. Trotzdem sollten die Spiele, die letztlich ihrerseits Lizenzprodukte sind, der Vorlage den gebührenden Respekt erweisen. Und das umso mehr, je näher man am Ursprungsstoff bleibt und je mehr Elemente aus dem Ursprungsstoff man verwendet. Es ist ja nicht etwa so, als würde Witcher (3) nur auf der Hexerwelt und vielleicht noch der Hauptfigur basieren. Das Spiel sieht sich selbst ganz offensichtlich als inoffizielle Fortsetzung der Bücher und bedient sich in extremster Weise an der Handlung der Vorlage. Bei Witcher 1 und 2 war das imo noch deutlich weniger der Fall. Dort hat man natürlich auch eine Geschichte erzählt, die eng an die Bücher angelehnt war und auch eine Fortsetzung sein sollte. Aber erst durch die Hinzunahme praktisch aller (noch lebenden) wichtigen Charaktere aus den Büchern hat man den Bogen imo letztlich wirklich überspannt.

Ich könnte mir ein zukünftiges Hexerspiel schon irgendwie vorstellen, nur müsste das eben möglichst weit von der Handlung in den Büchern und den Spielen entfernt sein. Eben ein Spiel, dass nur in dieser Welt spielt, aber keinen direkten Bezug zu Geralt und Co. hat. Oder von mir aus noch ein Spiel, in dem Geralt mal am Rande auftaucht. Ein Spiel über Ciri ist imo nach Witcher 3 einfach ein No-Go, zumal das jetzt schon aufgrund von Spectacle-Creep völlig überzogen wäre.

Die Vorgänger waren zwar auch sehr gut, aber die Schauplätze waren viel zu klein und linear.

Teil 2 hat mir noch genau gesagt, was ich tun muss und was als nächstes passiert, das ging schon eher richtung interaktiver film, man hat dem Spieler viel zu selten die Wahl gelassen, was er tun möchte.
Ganz im Gegenteil, Teil 1 und 2 boten viel mehr bedeutungsvolle (!) Freiheit. Witcher 3 hingegen bietet - typisch moderne Open World - eine Fassade einer Welt, in der man nichts von Bedeutung zu tun hat. Wie Skyrim und Co. ist Witcher 3 letztlich vor allem ein Walking-Simulator, sprich man hat die Freiheit zu entscheiden, wohin man als nächstes geht. Toll. Wahnsinnig geile Freiheit! Erkauft wird das, indem man bei der Story und den moralischen Entscheidungen kürzt, die die Serie ursprünglich mal ausgemacht haben. Also der tiefergehenden, erzählerischen Freiheit, dem Kern eines CRPGs (neben dem Kampf). Es ist schade, dass viele scheinbar nicht hinter die Fassade einer zweifellos schönen und gut konstruierten Welt schauen können. Im Grunde ist ein Open World Spiel auch nur ein interaktiver Film, eine Doku über eine Spielwelt, die man sich anschauen kann, die aber selbst tiefer gehende Interaktion oder gar Beeinflussung erlaubt (noch viel krasser ist das bei Actionspielen wie GTA oder AC). Der Fokus ist einfach ein anderer, ebenso wie die Freiheit für den Spieler eine andere ist. Was kann man denn in Witcher 3 letztendlich "mehr" tun als in Witcher 2, also außer einfach so in der Spielwelt rumzulaufen? Mir fällt wenig ein, zumindest nichts, was tatsächlich auf dem Design Change zu einer offenen Spielwelt beruhen würde...

Ich verstehe auch nicht, warum viele "interaktiver Film" immer fast schon als Schimpfwort benutzen. Dagegen ist doch überhaupt nichts auszusetzen, ganz im Gegenteil, zumindest nicht dann, wenn man ohne Scheuklappen und ohne Schubladendenken durch die Welt läuft.

Vielleicht wird der Charakter dann auch etwas besser ausgearbeitet im Bezug auf Persönlichkeit und Geschichte.
Da wurde bei Teil 3 definitiv zu wenig getan, grundsätzlich ist aber genügend Potential vorhanden, sogar deutlich mehr, als bei Geralt. Kommt eben immer drauf an, was man draus macht...
Lies doch einfach die Bücher. Da steht genügend drin über ihre Persönlichkeit und Geschichte. Spiele eignen sich eh denkbar schlecht für die intensive und tiefgehende Behandlung derartiger Aspekte, zumal wenn sie auf den Mainstream und vor allem auf leichte Zugänglichkeit, seichtes Gameplay und eine einfach gestrickte Story ausgelegt sind... ;)
 
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War vom dritten ebenfalls enttäuscht und ohne Geralt verliert The Witcher auch sein Gesicht, mir also ziemlich gleichgültig ob sie nun melken und 5 weitere Teile bringen, einen bomben Teil abliefern oder aufhören.
 
Was ich elementar anders bewerte als Scholdar ist die doch eher überhebliche Einschätzung jemand der in der Witcherwelt von Teil 3 versinkt, hat einfach die Zeichen der Welt nicht erkannt und wäre leicht zu blenden.
Wohingegen offenbar eine kleine geistige Elite in der Lage ist die Open-World-Fassade zu durchschauen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist keine herausragende Fähigkeit, ein Videospiel zu entmystifizieren und als bloßes Technik-Gerüst bloßzustellen.
Das Gegenteil ist da schon schwieriger. Gerade die Literatur auf die du anspielst, ist das beste Beispiel dafür, dass Illusionen und unsere Fähigkeit uns darauf einzulassen diese Welten erschaffen.
Deiner Argumentation folgend müsstest du auch sehr enttäuscht darüber sein, dass viele Leute einfach nicht verstehen, dass es das Witcher Universum garnicht gibt, da es lediglich eine Buchreihe ist. Jemand der ein an allen Ecken und Enden unvollkommenes Werk (ist jedes Computerspiel genaugenommen) entzaubert hat eigentlich nicht die besondere Gabe der Skepsis sondern die besondere Abwesenheit von Vorstellungsvermögen.
Das was die Amerikaner gerne als lore-friendly bezeichnen und bei uns manchmal mehr oder minder korrekt mit glaubwürdig wiedergegeben wird, ist der Schlüssel um Fantasywelten in sich schlüssig zu gestalten.
Und die Welt ist in Anbetracht der technischen Hürden auf einem Level, dass zumindest in seiner Größe seines gleichen sucht.
Abgesehen davon hat der dritte Teil viel, viel mehr hochwertigen Content als der Zweite (Haltung an die Buchvorlage ist ein emotionales Kriterium, kein rationales..trotzdem natürlich verständlich dass es dich stört).
Das Problem ist nur dass der unwichtige Belanglosigkeitsfüllcontent der dich so stört fast schon explodiert ist, und damit den wirklich einzigartigen Content verdünnt.
Wenn ich am Ende 40 statt 18 Stunden mit hochwertigen Content verbringe, macht sich dass natürlich nicht so bemerkbar, wenn ich mich manchmal je nach masochistischer Veranlagung auch 150 Std. mit repetitiven Quests langweilen darf.
Ich träume ja noch davon, dass Ubisoft mal allen belanglosen Content aus ihren Spielen streicht. Dann bliebe zwar nicht mehr allzu viel übrig, aber der Überrest wäre viel prägnanter.
Ich persönlich fand nicht, dass es ein anderes Studio schon mal besser in diesem Maßstab gehandhabt hätte als die Warschauer.
Die Entwickler sollen sich ja auch nicht mit unserer Fantasie messen, das können sie gar nicht, sondern mit dem was technisch umsetzbar ist. Und meiner Meinung nach scheitert CD Projekt jedenfalls nicht an der Konkurrenz (die der reale Maßstab ist), sondern an ihren eigenen Ambitionen.
Die sind oftmals ein würdiger Gegner Mfg Jemand der eine andere Meinung hat :-D
 
Was ich elementar anders bewerte als Scholdar ist die doch eher überhebliche Einschätzung jemand der in der Witcherwelt von Teil 3 versinkt, hat einfach die Zeichen der Welt nicht erkannt und wäre leicht zu blenden.Wohingegen offenbar eine kleine geistige Elite in der Lage ist die Open-World-Fassade zu durchschauen. Genau das Gegenteil ist der Fall. Es ist keine herausragende Fähigkeit, ein Videospiel zu entmystifizieren und als bloßes Technik-Gerüst bloßzustellen.
Das war gar nicht meine Einschätzung. Man kann prima in der Welt versinken, obwohl man hinter die Fassade schaut. Gutes World Design ist dazu durchaus in der Lage. Was viele hingegen nicht sehen wollen ist der simple Fakt, dass eine offene Spielwelt nicht ohne Kompromisse bzw. Einschnitte an anderer Stelle von statten geht. Vielmehr wird Open World immer als DAS Nonplusultra dargestellt, als ob es nichts anderes geben könnte und dürfte und als ob die Freiheit des Spieler nur hier Geltung verschafft werden würde. Das ist nämlich schlicht nicht wahr. Die bisherigen Witcher Spiele (also 1 und 2) und auch die allermeisten klassischen CRPGs leben neben dem Kampfgameplay vor allem von der erzählerischen Entscheidungsvielfalt und dem damit verbundenen komplexen und oftmals moralisch schwierigem Choice & Consequence.

Das Gegenteil ist da schon schwieriger. Gerade die Literatur auf die du anspielst, ist das beste Beispiel dafür, dass Illusionen und unsere Fähigkeit uns darauf einzulassen diese Welten erschaffen.
Deiner Argumentation folgend müsstest du auch sehr enttäuscht darüber sein, dass viele Leute einfach nicht verstehen, dass es das Witcher Universum garnicht gibt, da es lediglich eine Buchreihe ist. Jemand der ein an allen Ecken und Enden unvollkommenes Werk (ist jedes Computerspiel genaugenommen) entzaubert hat eigentlich nicht die besondere Gabe der Skepsis sondern die besondere Abwesenheit von Vorstellungsvermögen.
Ja und nein. Es geht ja nicht darum, dass Fiktion Fiktion ist und nicht die Realität. Es geht um die Qualität von Fiktion und die Art und Weise, Fiktion im Bewusstsein des Konsumenten Wirklichkeit werden zu lassen. Es geht natürlich darum, die Fantasie anzuregen. Aber ein gutes Buch oder ein guter Film hat etwas zu erzählen. Ein gutes Buch oder ein guter Film hat keine Längen, keine überflüssigen Worte oder Bilder, keine Passagen, die in der Betrachtung des Gesamtwerkes nicht auf dem besten erzählerischen Niveau sind. Und das unterscheidet scheinbar Film und Literatur von Videospielen, da es hier scheinbar immer weniger darum geht, das Werk auf das Wesentliche zu beschränken, zu fokussieren, sondern möglichst lange zu beschäftigen, egal auf welchem Niveau und egal, ob es in der Retrospektive für das Gesamtwerk von Bedeutung ist oder überhaupt in Erinnerung bleibt. Meine Kritik am Open World ist also tiefergehend und zielt auch auf das Herz des Mainstream, die bewusste Entfokussierung und die bewusste Abkehr vom alten erzählerischen Prinzip, möglichst viel mit möglichst wenigen Worten zu sagen. Klar, man kann das natürlich mit Gameplayüberlegungen kontern, aber das ist genau der Trade-Off, um den es geht.

Außerdem läuft das Argument mit der fehlenden Fantasie bzw. Vorstellungskraft völlig ins Leere bzw. für die Diskussion pro und contra Open World. Vorestellungskraft brauche ich auch für ein klassischen System, das auf Hubs (also eigenen, abgetrennten Levels basiert), sogar noch viel mehr als für Open World. Wenn wir es genau nehmen, dann soll ja gerade Open World uns ein Teil des Selber-Denkens und des Selber-Vorstellens abnehmen. Statt uns Zusammenhänge in der Welt selbst vor Augen zu führen und unsere Fantasie zu bemühen, wird uns jeder Schritt - auch wenn er erzählerisch und selbst vom Gameplay her noch so belanglos ist - gnadenlos auf dem Bildschirm präsentiert (bzw. durch Schnellreisefunktionen völlig aus dem erzählerischen Fluss und Zusammenhang gerissen). DAS ist ein Testament für mangelnde Vorstellungskraft und nicht etwa, dass man versteht, wie Spiele intern ticken. Es ist ja vielmehr gerade das Problem unserer Zeit, dass immer weniger Spieler die nötige Vorstellungskraft haben, sich gewisse Dinge selbst vorzustellen und wirklich jedes Detail vorgekaut brauchen. Es ist auch ein alter, aber inhaltsleerer Vorwurf, erzählerische Kritik würde grundsätzlich auf mangelnder Vorstellungskraft beruhen. Da ist Humbug. Es ist die Pflicht bzw. die Aufgabe eines jeden Autors, der gute Geschichten erzählen will, Kontinuität zu wahren. Unsere Vorstellungskraft ist erstaunlich flexibel und wir können uns jede Menge hinbiegen. Allerdings sollten wir uns fragen, ob das eigentlich die Aufgabe unserer Fantasie ist oder ob das nicht schon ein Anzeichen dafür ist, dass der Autor Mist gebaut hat. Es ist die Aufgabe des Autors, uns durch sein Werk zu führen, uns zu leiten (bewusst und unbewusst), uns herauszufordern. Dafür gibt es viele Mittel und Wege, detaillierter oder weniger detailliert. Manchmal ist gerade das, was wir nicht erzählt bekommen, genau das Wesentliche, aber nicht durch Zufall oder zufällige Einbildung, sondern durch geschickte Lenkung. Nur ein modernes Videospiel hat hier scheinbar seine eigenen Gesetze, indem es den Spieler geradezu seiner Vorstellungskraft beraubt und ihn mit der Nase auf alles stößt. Es fehlt nur noch, dass man in Videospielen auch noch aufs Klo gehen muss, wirklich 8h schlafen muss usw. Eine gute Geschichte und damit gute Unterhaltung ist aber keine Abbildung unseres Lebens, sondern ein Ausschnitt aus interessantes Episoden. Gute Autoren (außerhalb der Spieleindustrie) wissen das. Natürlich gibt es auch Simulationen, die etwas genau abbilden wollen. Nur ist das der Kern eines Rollenspiels? Vielleicht liegt in der Beantwortung dieser Frage (die jeder für sich selbst treffen muss aber wir irgendwie auch zusammen, als aggregierter Markt) der Schlüssel zum Verständnis, wie wir eigentlich Geschichten in Videospielen erzählen sollten. Ist Witcher 3 noch ein RPG oder schon mehr ein "Walking-Simulator", wie etwa Skyrim und Co. oft (zurecht) genannt werden? Und wenn ja, ist das eine Entwicklung, die wir so ungefragt und unreflektiert bejubeln sollten? Und wo bleibt da die Vielfalt, wenn alle irgendwann nur noch das mehr oder weniger Gleiche machen wollen?

Das was die Amerikaner gerne als lore-friendly bezeichnen und bei uns manchmal mehr oder minder korrekt mit glaubwürdig wiedergegeben wird, ist der Schlüssel um Fantasywelten in sich schlüssig zu gestalten.
Die Welt von Witcher 3 ist für Videospiel wahnsinnig schlüssig und konsistent (z.B. um Lichtjahre besser als beispielsweise alles, was von Bethesda kommt). Das hat mit meiner Kritik eigentlich gar nichts zu tun.

Und die Welt ist in Anbetracht der technischen Hürden auf einem Level, dass zumindest in seiner Größe seines gleichen sucht.
Auch da stimme ich dir absolut zu. Aber Größe ist wie der allgemeine technische Level nur ein Mittel zum Zweck und kein Selbstzweck. Gute Grafik und eine große Spielwelt können ein gutes Spiel besser machen - aber sie machen kein gutes Spiel.

Abgesehen davon hat der dritte Teil viel, viel mehr hochwertigen Content als der Zweite (Haltung an die Buchvorlage ist ein emotionales Kriterium, kein rationales..trotzdem natürlich verständlich dass es dich stört).
Das Argument verstehe ich nicht ganz, es sei denn, du verstehst es als Würdigung des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Dann magst du vielleicht recht haben, wobei du ja selbst sagst, dass man sich dieses Mehr an hochwertigem Content mit einer Vielzahl an mittelmäßigem Content erkauft. Sprich, um X Stunden mehr Spaß mit hochwertigem Content zu haben, muss ich Y mehr Stunden mit mittelmäßigem oder gar ganz langweiligem Content verbringen. Ich weiß also nicht genau, ob wir hier wirklich von einer positiven Entwicklung sprechen sollten. Sollte es nicht das Ziel sein, möglichst durchweg hochwertigen Content anzubieten und sollte unsere Bewertung eines Videospiels (wie auch jedes anderen Unterhaltungsmediums) nicht darauf basieren? Es wäre mir z.B. neu, dass man die Qualität eines Buches nach der Anzahl seiner Seiten oder einen Film nach seiner Gesamtlänge beurteilt, ganz im Gegenteil an. Es kommt darauf an, wie viel von dem, was man angeboten bekommt, auch wirklich qualitativ hochwertig ist. Und da frage ich mich: was sollten wir besser bewerten? Ein Witcher 2, in dem der Spieler vielleicht auf 30h Spielzeit kommt, von denen 20-25h wirklich hochwertige, handgefertigte Unterhaltung sind, oder ein Witcher 4, in dem der Spieler vielleicht auf 120h Spielzeit kommt, von denen 50-60h hochwertige Unterhaltung sind? Klar, Witcher 3 bietet insgesamt mehr hochwertige Unterhaltung, aber ist es dadurch besser? Ich denke nicht, weil ich schlicht keine Lust habe, meine Lebenszeit damit zu verschwenden, die restlichen 50-60h mit sinnlosem Rumlaufen, repetitiven Aufgaben, Backtracking, endlosem Inventarmanagement usw. zu verbringen. Und letztlich ist auch die Bewertung schwierig, was jetzt genau hochwertiger Content ist. Ein hoher Produktionswert ergibt noch lange keinen hochwertigen Content im Sinne von "gutem" Content. Und natürlich ist das auch subjektiv, gerade was das Erzählerische angeht. Trotzdem gibt es ein paar Regeln, die man einhalten sollte. Deshalb finde ich es auch seltsam, wenn du hier behauptest, dass eine enge Anlehnung an die Vorlage (für die man ja eine Fortsetzung sein will!!!) ein emotionales Kriterium ist. Natürlich ist das wahr, aber es ist weit mehr als das. Wenn ein Werk antritt, eine Fortsetzung zu einem vorhandenen Stoff zu sein und dabei auf Charaktere, Handlungsstränge, Beziehungen etc. zurückgreift, dann sollte dieses Werk ein Höchstmaß an Kontinuität anstreben, denn im Endeffekt ergibt sich daraus EIN Gesamtwerk für den Außenstehenden, selbst wenn es von unterschiedlichen Autoren sein sollte. Es ist eben völlig falsch, Witcher 3 als Einzelwerk zu betrachten. Für jemanden, der die Serie nicht kennt, mag das persönlich kein Problem sein. Für jeden, der die Serie kennt und für den Witcher 3 automatisch (und auch von CDPR gewollt!!!) eine Fortsetzung zu sowohl den bisherigen Spielen wie auch den Büchern ist, für den ist Kontinuität kein rein emotionales Problem - es ist vielmehr eine Grundvoraussetzung, dass die erzählerische Ebene überhaupt in irgendeiner Weise funktionieren kann.

Das Problem ist nur dass der unwichtige Belanglosigkeitsfüllcontent der dich so stört fast schon explodiert ist, und damit den wirklich einzigartigen Content verdünnt.
Wenn ich am Ende 40 statt 18 Stunden mit hochwertigen Content verbringe, macht sich dass natürlich nicht so bemerkbar, wenn ich mich manchmal je nach masochistischer Veranlagung auch 150 Std. mit repetitiven Quests langweilen darf.
DAS ist der Punkt. Und DAS ist das Hauptmanko von Open World.

Ich träume ja noch davon, dass Ubisoft mal allen belanglosen Content aus ihren Spielen streicht. Dann bliebe zwar nicht mehr allzu viel übrig, aber der Überrest wäre viel prägnanter.
Naja, würde ich so nicht sagen. Stell dir nur vor, sie würden all die Leute, die jetzt ihre Zeit mit der Erstellung von sinnlosem, mittelmäßigem Sammelcontent verschwenden, wieder an die Story und das Missionsdesign usw setzen. Aber das grundsätzliche Problem liegt eben schon am Grunddesign...

Ich persönlich fand nicht, dass es ein anderes Studio schon mal besser in diesem Maßstab gehandhabt hätte als die Warschauer.
Hat es auch keiner. Das Problem ist aber, dass es keinen "Sachzwang" zum Open World gibt, nicht im Geringsten. Sie hätten das, was sie mit Witcher 2 hatten, einfach ausbauen können. Auf die eigenen Stärken setzen (Storytelling, Choice&Consequence, Technik, Inszenierung, Missionsdesign, World Design), und einfach alles noch ein bisschen besser und umfangreicher machen. Dann wäre Witcher 3 vielleicht auch ein guter Nachfolger zu Witcher 2 geworden. So haben wir ein Spiel, das einerseits viel besser ist als das, was die Konkurrenz so anbietet, aber andererseits ein Spiel, das als Witcherspiel so eklatante Schwächen hat. Für jemanden, der kein Interesse an diesem Universum hat, ist das freilich kein Problem. Der sieht Witcher 3 als eigenständiges Werk, das praktisch konkurrenzlos im Genre ist. Für einen Hexerfan alter Schule, für den Kontinuität, Storytelling und eine hohe erzäherische und atmosphärische Dichte usw. wichtig sind, ist Witcher 3 eine Katastrophe, gerade durch den Widerspruch aus guten Anlagen neben den (imo) fast unverzeihlichen erzählerischen Schwächen und dem verschenkten Potenzial.

Die Entwickler sollen sich ja auch nicht mit unserer Fantasie messen, das können sie gar nicht, sondern mit dem was technisch umsetzbar ist. Und meiner Meinung nach scheitert CD Projekt jedenfalls nicht an der Konkurrenz (die der reale Maßstab ist), sondern an ihren eigenen Ambitionen.
Die sind oftmals ein würdiger Gegner
Das ist wahr, aber ich denke, dass da noch mehr reinspielt. CDPR ist ja nicht doof und die Entscheidung, das Spiel auch auf den Konsolen anzubieten, hat sie natürlich in eine Art selbstgewollten Zwang versetzt, noch deutlich mehr Einheiten abzusetzen. Und da "muss man" sich scheinbar an den Mainstream anbiedern. Natürlich scheitern sie an ihren eigenen Ambitionen. Aber nicht nur, weil es technisch vielleicht nicht umsetzbar wäre, sondern weil sie die Formel ihrer Spiele derart anpassen, dass sie sich gut verkaufen. Mit der Konkurrenz hat das nichts zu tun, weil die eh Lichtjahre hinterherhinkt. Mit Skyrim muss sich ein Witcher 3 nicht messen, weil es keine richtige Konkurrenz ist. Was mich so nervt, ist ja gerade, dass Witcher 3 so gute Anlagen hat und CDPR so viel Potenzial hat, Witcher 3 aber dennoch ein Spiel ist, das zum einen ein schlechter Nachfolger bzw. ein schlechtes Witcherspiel und zum anderen ein Spiel ist, das seinen Fokus verloren hat.

MfG jemand, der fundierte Meinungen anderer sehr schätzt ;)
 
Ich will mal auf einen Punkt eingehen, der bisher nicht erwähnt wurde, aber mir viel der Illusion genommen hat.
Es spielt keine Rolle ob wir uns beeilen oder uns Zeit lassen, wenn wir Ciri suchen oder Kaer Morhen verteidigen soll.
Die Vorstellung wie die Angreifer davor stehen und darauf warten das wir kommen ist sehr belustigend.

Eine andere Sache ist das Journal, das passt teilweise einfach nicht.
Liegt auch daran das ich die Quests teilweise später gemacht habe, aber auch das nimmt einiges.

Sind beides auch Krankheiten der Open World, die aus mir unverständlichen Gründen jeder haben will.
 
Ich will mal auf einen Punkt eingehen, der bisher nicht erwähnt wurde, aber mir viel der Illusion genommen hat.
Es spielt keine Rolle ob wir uns beeilen oder uns Zeit lassen, wenn wir Ciri suchen oder Kaer Morhen verteidigen soll.
Die Vorstellung wie die Angreifer davor stehen und darauf warten das wir kommen ist sehr belustigend.

Eine andere Sache ist das Journal, das passt teilweise einfach nicht.
Liegt auch daran das ich die Quests teilweise später gemacht habe, aber auch das nimmt einiges.

Sind beides auch Krankheiten der Open World, die aus mir unverständlichen Gründen jeder haben will.

Ich hab es so verstanden das Sie erst die Portale öffnen mussten, um ihre Schergen zu rufen, damit sie uns angreifen können und wir sie dabei stören. Ich seh es nicht so das sie auf unseren Angriff nach Aussen vor den Toren gewartet hätten.

Vielleicht meinst Du aber das man den Zeitpunkt wann man den Quest begeht selber festlegen kann. Das ist bei open World zum Glück so finde ich und muss auch zwingend damit die open World Geschichte funktioniert. Man sollte sich nicht vorstellen das die Truppen ewig warten, denn man schmiedet doch ein wenig seinen eigenen Zeitstrang. Es geschieht immer erst dann wenn man diesen Quest antritt und somit sollte es auch wieder passen ;)

Open World ist für mich ein wichtiges Kaufkriterium um sich die Geschichte nach eigenen Wünschen zurechtzulegen. Wenn man natürlich nur eine Vorlage z.B. Buch 1 zu 1 nachspielen will sollte das Schlauchlevel und zeitlich fertig abgesteckte Events haben. Das wäre aber nichts für mich jede Zeile aus den Büchern nachzuspielen ohne eigene Freiheiten, das wäre langweilig.
 
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Also ich fands super. Würde allerdings begrüßen auch mit einer Witcherin spielen zu können. Am besten Customized xD
Da kann man sich ruhig auch etwas nettes ausdenken und muss sich nicht an irgendwelche Bücher oder so halten, falls es da keine Vorlage für gibt :D

Auch wenn ich ein großer Fan von Charakter Editor und Geschlechterwahl bin, aber laut Lore können Frauen keine Hexer werden, sie überleben die Mutationen einfach nicht. Und wenn man sich das Universum so anschaut dann gibt es auch nicht viele weibliche Soldaten, das Militär (die Welt allgemein) ist stark Männerdominiert. Als Frau ist man da schon etwas besonderes, vor allem in einer höheren Position. Was bliebe wäre eine Magierin, aber nicht jeder hat Bock auf Magie. Viele wollen lieber in den Nahkampf gehen.

Was auch kommt, die Geschichte um Gerald den Monsterjäger ist abgeschlossen, also müsste sich The Witcher 4 auch deutlich von den Vorgängern unterscheiden. Es sei den man spielt wieder einen Hexer, was ich persönlich aber recht einfallslos finden würde.
 
Auch wenn ich ein großer Fan von Charakter Editor und Geschlechterwahl bin, aber laut Lore können Frauen keine Hexer werden, sie überleben die Mutationen einfach nicht. Und wenn man sich das Universum so anschaut dann gibt es auch nicht viele weibliche Soldaten, das Militär (die Welt allgemein) ist stark Männerdominiert. Als Frau ist man da schon etwas besonderes, vor allem in einer höheren Position. Was bliebe wäre eine Magierin, aber nicht jeder hat Bock auf Magie. Viele wollen lieber in den Nahkampf gehen.

Was auch kommt, die Geschichte um Gerald den Monsterjäger ist abgeschlossen, also müsste sich The Witcher 4 auch deutlich von den Vorgängern unterscheiden. Es sei den man spielt wieder einen Hexer, was ich persönlich aber recht einfallslos finden würde.

Abwägig wäre das aber nicht es gibt ja noch mehr Hexerschulen mit eigenen Geschichten.
 
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