AW: The Witcher 3: Etwas Großes "braut sich zusammen", Triss' Romanze wird überarbeitet
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The Witcher ist für mich sowas wie ein guter Wein, jung schon sehr bekömmlich, aber mit der Zeit ein Genuss.
Wenn ich Wein trinken so würde, wie ich dieses Spiel gespielt habe...Harald Juhnke wäre nix dagegen gewesen
Es ist nicht lächerlich!
Sondern einfach ein Fehler von CDPR von Anfang an gewesen die komplette Story nur auf Yennefer aufzubauen und die Romanze von Triss auf 23 Minuten zu beschränken.
Man hat nunmal 2 komplette Spiele mit der Frau verbracht und somit ist es nicht verwunderlich das viele, so wie ich, nicht gerade begeistert von der Entwicklung der Romanze waren/sind....
Mal davon abgesehen kann man ab einem bestimmten Punkt im Spiel nicht mehr mir ihr rede, aber mit allen anderen schon. Zwar gibt es noch eine Option aber diese hat keine weiteren Dialoge, weil dieser Punkt nur dann getriggert wird wenn man ihren Ohring findet und danach ist Ende egal ob man sich für sie entscheidet oder nicht.
Das kann ich gut nachvollziehen, auch wenn ich das mit den 23 Minuten nicht verstehe.
Irgendwie wirkte es halt sehr seltsam, dass man ab Level 11 permanent damit beschäftigt sein kann, mit Triss zu flirten (das Warten auf den Boten im Elfenghetto Novigrads sag ich nur...
) und dass das dann auf einmal nicht mehr berücksichtigt wird:
In der zweiten Hälfte fühlt es sich nur dann storytechnisch stimmig an, wenn man Triss abgewiesen hat...und hey, den kleinen Feuerteufel abzuweisen bei all den kleinen Flirtmöglichkeiten und der Vergangenheit der beiden in den Witcher-Spielen...das ist schon VERDAMMT schwer.
Im Prinzip bekommt man in der ersten Spielhälfte Triss auf den Schoß gesetzt und in der zweiten Yen.
Man könnte ja mit viel Wohlwollen sagen, Geralt hätte irgendwo auf seinen Reisen ein Buch über Taktgefühl und Umgang mit Frauen gefunden und aus unerfindlichen Gründen auch gelesen statt es zum Feuer anzünden zu benutzen....und hätte daher auf einen Moment wie den mit dem Djinn gewartet, um es Yen zu sagen aber...selbst dann....selbst dann passt es nicht.
Als ob Yenna es einfach so akzeptiert hätte, dass Triss Ihr Geralt nach all der Zeit doch noch ausspannt. Ich erinnere an das Bett in Kaer Morhen..."das war ein gutes Bett".....
Wahrscheinlich hat CDPR versucht, die Story irgendwie so zu drehen, dass mit Ciris auftreten die Geschichtsversion der Buchvorlage deutlicher in den Vordergrund tritt. So wäre dann am Ende ja möglich, dass Geralt und Yen wieder Ciri's Adoptiveltern sind. Hyper-Happy-End halt.
Das ist einer der wenigen Punkte, in denen das Spiel die Entscheidungen des Spielers nicht passend umsetzt, weil man scheinbar anfangs nicht vor hatte, dem Spieler diese Wahl überhaupt zu lassen. Das hätte man den Spielern der anderen beiden Teile aber unmöglich erklären können...
Damit ist dieser Schnitzer meiner Meinung nach der schwerwiegendste, weil CDPR damit die bis dahin in 3 Spielen immer weiter perfektionierte Immersion, Teil von Geralts Welt zu sein, mit dem Arsch wieder eingerissen hat.
Der einzige andere Punkt für mich sind die Entscheidungen aus TW2. Wofür habe ich Saskia gerettet, statt Triss? Welchen Unterschied macht es denn, ob Stannis lebt oder tot ist? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich Iorveth für Triss im Stich gelassen (und später gerettet) und in Vergen diesen ekelhaften Widerling Stannis dem Zorn des Pöbels überlassen.