"Schlechte Netzteile" - Ist das in der Praxis wirklich SO wild? Eine abweichende Meinung

BreakinB

PC-Selbstbauer(in)
[Disclaimer: Dieser Beitrag ist lang und kann bei Hardware-Enthusiasten als total ahnungslos oder ketzerisch aufgefasst werden. Bitte seid nett zueinander und zum TE :D]

Hallo Leute,

Nun bin ich ein paar Wochen bei PCGHX unterwegs und finde dieses Forum und die Expertise hier wirklich Hammer. Großes Lob an alle! Da können sich viele Foren eine Scheibe davon abschneiden.

Jetzt erlaube ich mir mal, mit das sensibelste Thema hier anzusprechen: Netzteile. Ich habe es nämlich anderenorts noch nie erlebt, dass jeder Thread, in dem ein Netzteil auch nur erwähnt wird, zu dermaßen vielen Kommentaren und ggfs. Ausbauempfehlungen führt. Ich selbst baue "nur" ca. alle 2 Monate ein System für Freunde und Bekannte zusammen (laufen alle noch :) ) und bin damit sicher nicht der Schrauber mit der meisten Erfahrung hier. Dennoch erlaube ich mir mal, meine leicht abweichende Meinung zum Thema Netzteile hier zusammenzufassen.

Ich bin z.B. absolut kein Thermaltake-Verfechter beim Neukauf (berate dann eher auf irgendwas zwischen SP7 und Dark Power), habe aber aus einem Promo-Job Anfang 2013 mal (legal!) 9 Exemplare der Deutschland-Serie von Thermaltake (Munich 430 Watt / Hamburg 530 Watt / Berlin 630 Watt) kostenlos mitgenommen. Ich habe alle davon verbaut und keines hat je Ärger gemacht. Eines davon nutze ich sogar selbst noch.

Es geht mir hier also um die häufig genutzten, laut diesem Forum aber nicht empfehlenswerten Netzteile (welche ich meine, siehe weiter unten*) und die praktischer Relevanz ihrer "Mängel".

Ich lasse ein Netzteil normalerweise eingebaut bzw. verbaue es bei Vorhandensein (kostenlos bekommen, schon gekauft, ...) sogar, wenn
- alle relevanten Stecker vorhanden (logisch)
- Zustand sicht- und hörbar okay
- Wattzahl = TDP der Komponenten + 25%, davon mindestens 80% @ 12V abrufbar
- rudimentäre Schutzschaltungen gegeben (OCP, OVP, OPP, UVP, SCP, NLO)
-->Das wars dann auch schon!

Natürlich fällt die Klasse der absoluten Watt-Blender etc. <35€ aus. Sowas lasse ich in keinem System. Allerdings würde ich eine gewisse Menge der Netzteile, die hier als "sofort ausbauen", "nicht kaufen" oder "wenn Geld vorhanden, austauschen" in den Rechnern lassen. Und nicht nur ich:

Gehen wir mal zu einem großen deutschen Hardwarehändler und sortieren Netzteile nach Beliebtheit (letztlich also Verkaufszahlen!):
*https://www.alternate.de/Netzteile/...&filter_2=&filter_1=&order=ASC&sort=RELEVANCE

Schock, schwere Not - die Leute kaufen sich mehrheitlich irgendwelche Netzteile, von denen hier abgeraten wird. Aber, Moment mal - scheinbar laufen die PCs ja dennoch.
Mit diesen Daten zurück zum Beispiel Deutschland-Serie von Thermaltake (hier insb. Hamburg 530 Watt / Berlin 630 Watt). Nirgendwo ist der Kontrast von Verkauf/Kundenberichten und Meinung hier im Forum so krass. Diese Produkte haben auf Alternate zusammen ~ 700 Bewertungen. Alle 3 Netzteile kommen mit 5/5 Sternen weg, niemand schreibt "Meine Hardware ist davon kaputtgegangen", "Mein Zimmer hat gebrannt", ... Klar, bei Alternate ist nicht die technische Expertise versammelt wie hier. Aber wir wissen auch: Unzufriedene Kunden äußern sich besonders gerne. Hier ist in einer Stichprobe von 700 nichts dramatisches dabei, das man nicht auch bei Premium-Marken findet. Ähnliches Bild für die "schlechten" von LC-Power etc. pp.

Argumente für teure Komponenten werden sich selbstverständlich immer finden, gerade in einem Forum, wo 45fps als ruckelig gelten und ein GTX-980-SLI nix besonderes ist. Aber was macht denn die Mehrheit der Kunden mit einem Netzteil? "Normale" Komponenten kaufen und @ Stock betreiben. Das extremste in Sachen Strombedarf "normaler" Kunden dürfte etwas in Richtung FX-8350 + R9-290X + 2 HDDs/SSDs + 2 optische Laufwerke sein. Welches der häufig gekauften, aber nicht empfehlenswerten Netzteile mit ausreichender Nennleistung wird davon gegrillt werden oder die Hardware zerstören?

IMO Plausible Gründe für Premium-Netzteile:
- Watt-Bedarf jenseits der 600 Watt und/oder/durch Veränderung an Komponenten (OC, MGPU, ...)
- optisch hübsch (z.B. LED)
- modulares Kabelmanagement (wenn wenig Platz)
- Extreme Stromsparambitionen (Anm. dazu: In diesem Land machen sich die Leute Backofen-Pommes, fahren SUV und rauchen unter Heizpilzen!)
- Aufbau eines Super-Silent-Systems
- Multi-Rail und andere technische Eigenschaften (für besagte Technik-Enthusiasten)

Auf wie viele Normaluser trifft einer dieser Gründe wirklich zu?

Neben allen (richtigen) Anmerkungen zu Netzteilen und ihrer Qualität hier im Forum interessiert mich der Outcome in der Praxis. Niemand, auch Low-Budget-Käufer, will defekte Hardware.

Also, Butter bei die Fische. Wer kann aus eigener praktischer Erfahrung berichten, dass "nicht empfehlenswerte Netzteile" mit Erfüllung der o.g. liberalen Kriterien (also "nur" ausreichend dimensioniert, rudimentäre Schutzschaltungen, Nennleistung zu 80+ % auf 12V) reproduzierbar, auf das Netzteil rückführbar...
... a Hardware durch Restwelligkeit etc. geschädigt haben
... b Hardware in den Tod gerissen haben
... c zu Instabilitäten führen
... d deutlich häufiger ausfallen, als es die Minderkosten rechtfertigen
... e gebrannt haben
... f schlimmeres?

Insbesondere für a-c würde mich natürlich auch interessieren, ob die unter euch, die viel Hardware in die Hände bekommen, diese Fehler tatsächlich auch öfter beobachten als bei Premium-Netzteilen.

Ich bin (ernsthaft!) gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann zwar von nichts berichten , aber, wie alt waren diw TT Netzteile denn?
Wenn ich mich recht erinnere wurden die früher mal bei HEC produziert!
Die waren damals ganz in Ordnung.
 
Ich kann zwar von nichts berichten , aber, wie alt waren diw TT Netzteile denn?
Wenn ich mich recht erinnere wurden die früher mal bei HEC produziert!
Die waren damals ganz in Ordnung.

Die Promo habe ich Anfang 2013 gemacht (Studenten-Job über Agentur, arbeite nicht für TT), von diesem Zeitpunkt müssten die Teile auch sein. Galten aber damals hier schon als "Feuerwerk Klasse II", wenn man sich die alten Threads rauskramt :D
 
Uff ja okay.

Bei den Punkten a - f kann ich nur sagen das mit seit 1997 weder nen kaputtes NT untergekommen ist noch einer der Fälle a - f aufgetreten sind. Mit den 17 Jahren die ich nun an PCs "bastle" ist mir bisher nichts aufgefallen.

Allerdings ist das alles nen schwieriges Thema was man aus mehreren Blickwinkeln betrachten muss. Restwelligkeit etc. pp. ( damit auch gemeint gruppenregulierte NTs ) und die Gefahr Laufwerke zu zersägen kommen ja eigentlich nur bei MultiGPU Nutzung vor, kleine Randgruppe.

Ebenso ist die Mehrheit der Käufer nicht bereit eine geringere Lautstärke für 10€ mehr zu erkaufen.

Ein Kumpel von mir hat lange Zeit nen LC billigding mit nem X4 9650 und ner HD4870 in Betrieb gehabt, danach dann auf nen 3570K gewechselt. Am Ende konnte das Ding keine USB HDDs mehr versorgen, und man musste es Starten - 10 Minuten warten - und konnte dann den Rechner erfolgreich booten :ugly: Ist halt verreckt, sei es drum nun ist nen CoolerMaster drin.

Eine Firma für die ich mal nebenberuflich tätig war hat mal reihenweise alte FSP Lagerbestände aufgekauft und alte Rechner von öffentlichen Einrichtungen neu aufgebaut. Bei 150+ NTs nichts auffälliges gemerkt.

Wenn es ums Geld geht ( kenne genug im "näheren" Kreis bei denen es so ist rate ich immer zu FSP Netzteilen von Ebay ( Neuware ). Ich bin eh der Meinung, so lang man sich nicht jeden Schund in den Rechner baut, ist es fast egal welches NT da im Rechner steckt. Mein aktuelles NT würde hier für viele auch nicht in Frage kommen aber vor 3 Jahren hatte es halt alles was ich wollte.

Die Qualität der NTs hat aber Herstellerübergreifend in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Edit:
Die TT Netzteile haben doch damals sogar bei renommierten Seiten / Medien eine Empfehlung bekommen. Damals waren die gar nicht so verkehrt.

[Kurztest] Thermaltake Berlin - preiswerte Ü50-Party mit 630 Watt - Einführung

War damals ein absolut taugliches Brot und Butter NT für 45€. Dieses hätte wohl für 80% der Leute hier im Forum gereicht. Aber man kann natürlich auf das Doppelte an Geld ausgeben, für das Voodoofeeling das es ja besser ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, Butter bei die Fische. Wer kann aus eigener praktischer Erfahrung berichten, dass "nicht empfehlenswerte Netzteile" mit Erfüllung der o.g. liberalen Kriterien (also "nur" ausreichend dimensioniert, rudimentäre Schutzschaltungen, Nennleistung zu 80+ % auf 12V) reproduzierbar, auf das Netzteil rückführbar...
... a Hardware durch Restwelligkeit etc. geschädigt haben
... b Hardware in den Tod gerissen haben
... c zu Instabilitäten führen
... d deutlich häufiger ausfallen, als es die Minderkosten rechtfertigen
... e gebrannt haben
... f schlimmeres?

Na dann. :D

"Hardware geschädigt haben": Habe ich bereits diverse Fälle gesehen und auch live miterlebt, wobei letzteres ein billigst-NT war. Hier ist auf einer LAN-Party, gut sichtbar in einem abgedunkelten Raum, eine kleine Feuersäule aus einem PC mir gegenüber geflogen (wohl aus nem geplatzten Cap) die sowohl Board als auch Grafikkarte mit zerstört hat. Des Weiteren habe ich schon mehrere Spannungswandler auf Komponenten gesehen die vorzeitig das Zeitliche gesegnet haben, das aber noch nie bei wirklich guten Netzteilen im System. Das kann ich natürlich nicht beweisen und schon gar nicht sagen obs an der Restwelligkeit oder sonstwas lag, die Häufigkeit alleine lässt aber gewisse Spekulationen zu.

"Zu Instabilitäten führen": Hier gibts gleich drei Möglichkeiten.
1.) Das Netzteil liefert unter gewissen Konditionen zu schwache Spannungen (sprich die Spannungsstabilität ist zu schlecht). In dem Falle stürzen sehr durstige Grafikkarten wie etwa ne 290XOC oder ne TitanX oder auch damals ne GTX580OC schlichtweg ab. Das ist kein Einzelfall sondern schlicht reproduzierbar bei schlechten Netzteilen. Dass man davon so wenig hört liegt einfach daran, dass die allerwenigsten Kunden 800€-Grafikkarten benutzt und das an 40€-Netzteilen versuchen.

2.) Das netzteil hat Probleme bei Situationen, die sehr spezielle Lastzustände haben, etwa der C6-Stromsparmodus von haswell-CPUs. Hier geht der PC einfach aus da das billige Netzteil so kleine Ströme nicht liefern kann ohne abzuschalten. Ebenfalls reproduzierbar.

3.) OC-Ergebnisse werden nicht in der Form erreicht weil die Spannungsqualität schlechter ist. So zu sehen wenn man seine Grafikkarte ans Limit übertaktet mit einem guten NT und sie dann verkauft oder in einen PC mit schlechterem NT einbaut. Nicht selten sind dann ~50 MHz weniger stabil einfach weil die Spannung qualitativ schlechter ist. Deswegen schreibe ich wenn ich Hardware verkaufe die übertaktet war mittlerweile immer dabei, dass der bei mir eingestellte Takt nur mit sehr gutem NT zu erreichen ist. Auch das ist leicht reproduzierbar wenn man den Aufwand treiben will.

"Deutlich häufiger ausfallen": Dazu habe ich keine näheren Informationen, aber alleine aus der Bauteilqualität und der Lebensdauer die der Hersteller füpr diese Komponenten angibt kann man das schon sehen. Man kann in der Statistik immer Glück oder Pech haben aber über die große Masse um dies hier geht wird ein billig-Cap immer früher sterben als ein hochwertiger. Ob das natürlich wirtschaftlich zu betrachten ist ist was anderes denn auch der billige kann die 5 Jahre NT-Leben ja durchhalten.

"gebrannt haben und schlimmeres" hatten wir ja schon, wie wärs mit "sonstiges"? ;-)
Ich hatte vor längerer Zeit ein Netzteil, das keinen Einschaltstrombegrenzer hatte, zu groß dimensioniert war und dummerweise an einer ziemlich langen Leitung bis zum Sicherungsautomat hing. Ergebnis: Jedes Mal wenn der PC angeschaltet oder die Steckerleiste getreten wurde *ZACK* Sicherung raus. Hochwertigere NTs haben einen Begrenzer (mein P10 etwa begrenzt bei 10A) und siehe da, die Sicherung hält.


Das alles soll natürlich kein Roman werden um jemanden zu überzeugen, dass PCs nicht auch mit hier als billig hingestellten NTs laufen. Natürlich tun sie das.
Nur kann man durchaus diverse probleme bekommen wie ich beschrieben habe und, vor allem, gibt es keinen Grund ein 700W-Billig-Gerät zu kaufen wenn ein 400W-NT das sehr viel hochwertiger ist den selben Job viel besser erledigt und nicht mal nennenswert mehr kostet. Man muss ja nicht gleich die High-Endler kaufen die wirklich teurer sind, ein technisch einwandfreies Oberklassenetzteil ist meist nicht wirklich teurer als ein Billigwattbomber - nur ist die kleine Wattzahl auf die große Masse weniger verlockend. :D
 
Ich hatte in meinen jungen Jahren mal ein großes Thermaltake, danach ein LC-Power die Modelle kenne ich nicht mehr habe damals allerdings wie jeder der wenig Ahnung hat nach den beliebtesten Modellen bei Amazon gesucht und gekauft, betrieben wurden die Netzteil damals an einer 4870 und einer AMD CPU also eigentlich nichts spektakuläres.

Mit dem Termaltake ging der Rechner bedingt an und direkt wieder aus, das Netzteil lief weiter. Irgendwann roch es dann verschmort daraufhin habe ich den Stecker gezogen und Thermaltake kontaktiert nachdem ich überprüft hatte das auch alles richtig angeschlossen war. Der Fehler wurde zuerst bei mir gesucht, ich bekam zwar Ersatzgerät nach mehreren Emails trotzdem beharrte Thermaltake darauf das der Fehler nicht an dem Gerät liegen könnte. Das zweite hat nach knapp 2 Wochen die Grätsche gemacht.

Daraufhin also Geld zurück verlangt und für etwas mehr ein größeres LC-Power gekauft, war damals auch sehr beliebt. Da ich zu faul zum einbauen war bevor ich den ganzen Schrott wieder rausschrauben durfte habe ich das Netzteil noch neben dem Rechner liegen gehabt, nach dem Start wieder ein kurzes Lüfter drehen Rechner ging aus Netzteil blieb an es roch verbrannt. Daraufhin gab es einen kurzen Blitz und eine kleine Flamme und nein das ist keine erfundene Geschichte
:ugly:.

Das Netzteil hatte damals sauber mein Board inklusive Prozessor zerlegt, sich selbst natürlich auch die Grafikkarte blieb mir zum Glück erhalten.. das Board und der Prozessor liefen zuvor schon mit einem anderen Netzteil ein Defekt hier konnte ich also ausschließen.
Also wieder bei LC Power gemeldet welche natürlich alle Schuld von sich gewiesen haben, nach zwei weiteren Geräten wurde sich dann auch noch breit gestellt und ich bekam kein Ersatzgerät mehr. Mein Geld bekam ich zwar wieder allerdings versteht es sich von selbst das ich eine Rezession auf Amazon schrieb, diese wurde auch nach mehrmaligem schreiben immer wieder von LC gelöscht super Unternehmen :daumen: darum kommt bis heute auch wenn sie irgendwann mal die besten Geräte herstellen sollten keins der Dinger mehr in den Knecht. Seit dem setzte ich auf gute Netzteile anderer Marken und bin damit immer sehr gut gefahren.
 
Prinzipiell kann sich jedes Netzteil verabschieden und im schlimmsten Fall auch deine Komponenten mitnehmen. In meinen zig Jahren mit verschiedenen Netzteilen waren das lustigerweise nur zwei und zwar ein BeQuiet E7 und ein teures Enermax, die billigen oder die von OEM PCs haben kein so effektvolles Ende gehabt und wurden eigentlich nur geordnet ausgetauscht.

Im Forum hier wird auch gerne übertrieben. Du kannst die meisten PCs mit irgendwelchen Mittelklassegrakas auch mit irgendwelchen 40€ Netzteilen betreiben und es wird keine Probleme geben, schlicht weil die Komponenten das Netzteil gar nicht ans Limit bringen. Kein Hersteller, auch kein billiger könnte es sich leisten Schrott auf den Markt zu werfen der reihenweise Hardware grillt. Erst bei stärkeren Grafikkarten wird es hier zu Problemen kommen.
Natürlich spricht trotzdem mehr dafür gleich ein paar Extra Euros zu investieren: Bessere Energiebilanz, Garantie des Herstellers, Die Lüfter halten meist länger bevors klackert und man hat Luft nach oben was Aufrüsten angeht.
 
Das PCGH X Forum ist denke ich für die "Vernunftslösung" der falsche Ort. Nüchtern betrachtet ist es definitiv so das diese 0815 NTs reichen. Für jemanden der kein Schmerz damit hat 100€+ für so etwas auszugeben okay - aber für mich übersteigt da einfach der Einsatz den Nutzen.

Passend dazu hier nochmal nen Zitat aus dem THG Test zum ThermalTake:
"Fazit: Ein PSU mit 3 Jahren Warranty und 45 Ampere für einen roundabout Fuffi frei Haus. Ein Netzteil, das mit 700 Watt Peak und 58 Ampere max auch noch gut im Futter steht. Für 1,40 im Monat einen passablen Bestromer, 36 Monate lang, Vollabschreibung, und danach kommen trotzdem vielleicht noch bummelige 20 Ocken aus der Bucht zurück, gleich wieder eine Anzahlung für eine neue Kiste. Das nennt sich endlich mal "ordentliche Rentabilität". Gut, daß man hier in seinen Ansprüchen ein Auge - oder auch 2 - zudrücken muß, das ist klar, aber es ist zumindest kein Pferdefleisch drin. Dann kann es ja losgehen. HÜH!"

Finde ich sehr passend und gut beschrieben. Da hat mal wer das Hirn eingeschaltet bei der Wahl der Hardware.
 
- nur ist die kleine Wattzahl auf die große Masse weniger verlockend. :D
Ich bin dafür, das man mal bei Mediamarkt und co. Einen Testaufbau mit baugleicher Hardware machen würde und nur zwei verschiedene Netzteil einbaut.
1.) 700 Watt (billges Netzteil)
2.) 400 Watt (hochwertiges Netzteil)

Meiner Meinung denken viele: "Da spare ich ja ganze 300 Watt, ist doch super". Man müsste bei der Allgemeinheit die Öko-Thematik aufgreifen und so ein umdenken einleiten. Sonst tut sich meiner Meinung nach nichts ;)
Ja ich weiß, Geiz ist geil :)
 
Habe selber schon 2 Netzteile abrauchen sehen und beide male war das wirklich ein Spektakel :ugly: Beides waren aber nicht meine eigenen Netzteile sondern es war bei Freunden, war aber beide male dabei als es passiert ist. Das eine mal handelte es sich um ein etwas älteres, etwa 5 Jahre denke ich, BeQuiet Straight Power mit etwa 500W. Das andere mal um ein 3 Tage altes billig "850W" Netzteil für 20€ aus dem Dusselladen. Bei beiden kam das Ende mit einem lauten Knall, gefolgt von einem lauten elektischen Knistern, einem verbrannten Geruch und einem Lichtbogen im Netzteil der im abgedunktelten Raum wirklich spektakulär aussah. Überraschenederweise hat die restliche Hardware es beide male ohne Schäden überlebt, abgesehen von einer USB Webcam die es bei dem billig Netzteil mit zerlegt hat. Sicherlich die meisten Netzteile für ~50€ von Namenhaften Herstellern werden wohl für gut über 90% der PC User reichen, jedoch von den absoluten billig Dingern sollte man die Finger lassen. Und Austauschen sollte man sein Netzteil meiner Erfahrung nach auch nach einigen Jahren, selbst wenn es ein gutes Markennetzteil ist.
 
Einen ähnlichen Thread hab ich vor wenigen Monaten eröffnet. Die Argumente waren die selben.
Meine negativen Erfahrungen mit Netzeilen sind genau 2:

1) Für meinen Athlon 1800+@2100+ mit GF 4200, 3 Festplatten und 3 DVD-Laufwerken, Soundkarte un 10 Lüftern schaffte das 300W NoName nicht mehr. Wenn ich ein DVD-Laufwerk geöffnet habe während die anderen 2 gelesen bzw. geschrieben haben ist der PC abgestürzt und hat neu gestartet. Hat mich einige Rohlinge gekostet bis ich draufgekommen bin. Ein Kumpel hat mir ein 350W NoName geschenkt, damit war das Problem gegessen.

2) Bei meinem Athlon 3500+ ist das Tagan 350W nach 4 Jahren kaputt gegangen. Kein restlicher Hardwaredefekt. Das Nachfolgemodell von Corsair läuft noch.

Ansonsten läuft bei mir jedes Netzteil bei mir bisher problemlos. Hab öfter bei Bekannten kaputte Netzteile gesehn und getauscht. Da war eigentlich nie die Hardware kaputt, und meistens warens Hofer-PC´s (das ist der österreichische Aldi), kein Scherz. Ironischerweise war das 350W-Netzteil von meinem Kumpel ebenfalls aus einem Hofer-PC.

Im Moment hängt mein PC noch immer an einem 7 Jahre alten TX650, das zwischenzeitlich 2 Radeon 4870, eine GTX 570 und eine Zeit Lang eine GTX 970 versorgen durfte, während die CPU auf 4GHz läuft. In diesem Sinne wundere ich mich manchmal wiso ich hier so selten verrückt genannt werde. ;)
In meinem Media-PC versorgt im übrigen ein 300W Shuttle Netzteil einen Q8200 mit einer GT 450, ebenfalls problemlos. Aber letzte Woche ist mein Fernseher abgeraucht, könnt da mein Netzteil schuld sein?! :ugly:
 
Im Teillastbetrieb können auch minderwertige Netzteile einige Zeit unauffällig laufen. Bei Volllast ist hingegen oft sofort Schluss.
 
ich denke, die 10% regel greift ganz gut ( 10% vom wert eines fahrrades sollte man in ein schloss investieren, respektive netzteil;)).
 
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Man muß generell unterscheiden zwischen einer Empfehlung zum ausmustern eines Netzteils, sprich es nichtmehr weiterzubenutzen und einer Empfehlung ein anderes Netzteil zu nehmen. Netzteile die den PC nicht optimal versorgen können gehören in die erste Kategorie, also alle MS-Tech , Intertech usw. und ältere Netzteile die mit neuen Hochleistungskarten kombiniert werden sollen. Hier kann es wahrscheinlich Ärger geben und der ist es einfach nicht wert.

Das Thermaltake gehört in die Kategorie zwei, man kann damit einen PC durchaus mit Strom versorgen, allerdings haben die Netzteile so ihre Macken. Die Thermaltake Germany und European Serie haben beide Probleme mit den Schutzschaltungen und die Germanyserie mit den Spannungen. Sie sind dafür der besonders billig noch haben sie irgendwelche anderen Vorzüge. Deshalb kann man sie nicht empfehlen, es gibt einfach besseres für das gleiche Geld. Zum Verschrotten würde ich jetzt nicht raten, wenn man es sich schon gekauft hat kann man es durchaus noch benutzen.

Das Versagen eines Netzteils mag selten sein, aber es kommt vor und dann sollten besser alle Schutzschaltungen greifen. Es würde auch keinen vernünftiger Mensch auf die Idee kommen extra ein Auto ohne Airbag zu kaufen, auch wenn das Auslösen ein seltenes Ereignis ist. Bei mir haben einmal die Schutzschaltungen eines Netzteils gegriffen, bei einem Rombutech, das hat aber nicht annähernd das gebracht was draufstand.

Die ganzen Amazon-, Alternatebewertungen usw. sollte man mit Vorsicht genießen. Solange es läuft bekommt das Ding seine 5 Sterne und wenn es abschmiert muß man erstmal rausbekommen das es am Netzteil lag. Tatsache ist das ein leichter Geruch dort ein größeres Manko ist als minderwertige Elektronik. Interessant ist auch wenn man sich die Bewertungen der CPUs durchliest, da könnte man meinen AMD wäre mit seinen FX CPUs besser als Intel und zwischen einem i3 und i7 gibt es keinen Unterschied.
 
Das Problem bei dieser Betrachtung ist, dass nicht beachtet wird, wie tolerant normale Komponenten gegenüber schlechten Spannungen ist.
Und das darf man echt nicht unterschätzen!!

Da ein Board einige Spannungsregler, Kondensatoren und so weiter hat, auch die GraKa, hält es auch ziemlich mistige Spannungen ohne Probleme aus. Nur die Laufwerke haben sowas nicht.
Deswegen verrecken auch als erstes die Laufwerke, bevor der Rest die Grätsche macht.

Ich selbst habe mal dieses Netzteil aus einem Rechner gepult:
DSC_3105.JPG DSC_3103.JPG DSC_3104.JPG DSC_3106.JPG DSC_3108.JPG DSC_3109.JPG

Und rate mal, was der Rechner gemacht hat (altess Sockel A Board mit ASUS A8V8X Board).
Richtig, er wollte Windows laden, konnte es aber nicht, da die Spannungsqualität so schlecht war, dass die Festplatte die Drehzahl nicht halten konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Diskussion hatten wir hier jetzt schon häufiger. Wo genau die Grenze ist und wann etwas neues notwendig, ist von außen schwer zu sagen. Ein neues gutes Netzteil ist immer etwas feines, ob sich 100,-€ zum Schutz und zur Stabilität der Hardware immer lohnen, sei dahin gestellt. Aber, willst Du verantwortlich sein, dass solche Katastrophen passieren? Überleg Dir den Flächenbrand, den im schlimmsten Fall Dein durchbrennendes Netzteil erzeugen kann. Hier wurde das ausgiebig beschieben. :)
https://www.youtube.com/watch?v=K_sIIUYLhZw

Du musst für Dich beurteilen, wie wichtig Dir z.B. Verfügbarkeit und Datensicherheit sind. EIne schnöde HHD mit 1 TB Volumen kostet die Hälte eines guten Netzteiles. Natürlich kann man den Kram laufen lassen, bis etwas kaputt geht, weil z.B. die HDD zu viel Spannung bekommt. Wenn daran aber ein Arbeitstag hängt, wenn wichtige und nicht gesicherte Daten verloren gehen etc. sind die 50,-€ für die HDD das geringste Problem. Es ist wie immer eine wirtschaftlichkeits Abschätzung. Und geht es um 1000,- Grafikarten, wählt man andere Kompromisse, als für die abgeschriebene R7-260. Dann geht sie halt kaputt. Temperaturüberlastungen der NEtzteile hängen oft mit defekten Lüftern oder völliger Verstaubung zusammen. Hält man den Rechner etwas sauber, ist auch diese Gefahrenquelle minimiert.
 
Was man auch nicht vergessen darf, ist, dass sehr schlechte/alte Netzteile die sog. 2 Transistor Standby Schaltung verwenden. Bei dieser Schaltung ist das böse, dass sie den Rechner killt, wenn der Kondensator die Grätsche macht. Dann kann man auch mal 12V oder mehr auf der +5VSB Leitung haben.

Generell ist die Spannungsqualität bei den preiswerten Geräten nicht so prall. Das führt dann zu irgendwelchen unerklärlichen Dingen, Abstürzen, Black Screens, Freezes und so weiter.

Dass das die Hardware auch noch etwas mehr stresst, ist da noch das kleinste Übel...

Kurzum:
Es ist einfach nicht sinnvoll, am Netzteil (zu viel) zu sparen, da daran ALLE Komponenten hängen.
Wenn das Netzteil von schlechter Qualität ist oder völlig überaltert, leidet ALLES, was angeschlossen ist und wird dadurch unnötig gestresst - falls es denn auch noch läuft...
 
Ich bin z.B. absolut kein Thermaltake-Verfechter beim Neukauf (berate dann eher auf irgendwas zwischen SP7 und Dark Power), habe aber aus einem Promo-Job Anfang 2013 mal (legal!) 9 Exemplare der Deutschland-Serie von Thermaltake (Munich 430 Watt / Hamburg 530 Watt / Berlin 630 Watt) kostenlos mitgenommen. Ich habe alle davon verbaut und keines hat je Ärger gemacht. Eines davon nutze ich sogar selbst noch.

Das Problem bei den Dingern -- also die Germany Serie -- ist, dass die Spannungsregulation einfach für den arsch ist.
Klar merkst du jetzt nicht so viel davon, wenn du damit ein Standard System betreibst, die Netzteile leisten ja das, was drauf steht.
Nur wenn du mal an die Lastgrenze gehst, rauschen dir gleich die Ripple Werte in den Keller, bzw. gehen durch die Decke, weil die Dinger einfach nicht mehr können -- was erwartest du auch für den Preis?

Ich kenne auch welche, die sich solche Dinger gekauft haben -- billig halt -- und das läuft bei denen, aber die haben auch Null Ahnung von Übertakten und nutzen sowieso eher kleinere Systeme mit Mittelklassegrafikkarte und kleinem i5.
Da laufen die Dinger, wahrscheinlich so lange, bis der Lüfter die Grätsche macht.
Ich kenne aber auch den Fall, wo einer mit so einem Netzteil von 4 Kerner und Einsteigerkarte auf 6 Kerner OC und High End Karte, ebenfalls OC, umgestiegen ist und das Netzteil hat die Grätsche gemacht.

Mir ist es da einfach lieber, dass gleich ein gescheites Netzteil gekauft wird. So viel teurer sind bessere Netzteile nun auch nicht und angesichts aktueller Grafikkarte würde ich sowieso kein Gruppe mehr nehmen.
 
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