PC crasht regelmäßig - vorwiegend idle / bei Nichtbenutzung!?

pinbit

Kabelverknoter(in)
Den folgenden Gaming PC habe ich Anfang 2019 selbst zusammengebaut, Ende 2020 wurde die GPU nachgerüstet:

Board: ASUS TUF Gaming X 570 PLUS WIFI
CPU: AMD RYZEN 9 3900X + ARCTIC Liquid Freezer II 240
RAM: CRUCIAL BALLISTIX 32GB 3200
SSD: 1TB NVME Samsung 970 EVO , 2TB SATA CRUCIAL MX500
Netzteil: BeQueit Dark Power Pro 11 1.000W
GPU: GIGABYTE RTX 3080 Gaming OC

Es ist nichts übertaktet und eigentlich alles auf Standard Einstellungen. Bis vor einigen Wochen lief das System absolut zuverlässig. An der Hardware / Peripherie hat sich absolut nichts verändert. Seit kurzem habe ich das Problem, dass der Rechner häufig crasht - aber nicht unter Last / beim Zocken, sondern meist im Ruhezustand direkt nach dem Starten oder nach dem Beenden eines Spiels. Gefühlt wird es häufiger, inzwischen ca. einmal täglich.

Was habe ich bisher geprüft / gemacht:
  • Windows Update / alle Treiber aktuell, kein zusätzliches Videnprogramm
  • Passmark MemTest - keine Fehler
  • HWiNFO64 - Protokollierung - keine Auffälligkeiten (hohe Temperaturen) vor Crashes
  • Win11 Clean Install
  • 3D Mark Benchmarks + Stresstests laufen stundenlang stabil ohne Probleme
  • BlueScreenView sagt meist: „caused by driver dxgkrnl.sys“
So langsam gehen mir die Ideen aus.. über Tipps wie ich irgendwie systematisch an die Fehlersuche rangehen kann wäre ich sehr dankbar!
 
Neueste BIOS-Version und aktuellsten Chipsatztreiber installieren.
Erhöhe testweise die Volt des SOC (VSOC) auf 1,15v, die Volt der CPU und des RAM erhöhe um jeweils 0,075v.
Deaktiviere das RAM-Profil.
 
Bei dem Alter des Mainboards würde mir noch die CMOS Batterie einfallen, welche vielleicht langsam in die Knie geht... mal tauschen, obwohl der dxgkrnl.sys Fehler schon ziemlich sicher auf den RAM hindeutet.
 
Wozu, selbst wenn die leer wäre, wieso sollte das zum Absturz im Leerlauf führen?
Hab ich noch nie gehört...
 
Die Batterie hat damit nix zu tun - sobald das System läuft macht die nichts mehr, die ist nur dafür da, im spannungsfreien Zustand (=Stecker draußen, PC aus reicht nicht mal!) die BIOS-Einstellungen nicht zu vergessen.
Selbst ganz ohne diese Batterie funktioniert der PC problemlos - nur macht eben jedes Mal wenn der Strom weg ist nen CMOS-Reset...

Abstürze im Idle sind normalerweise entweder defekter RAM (einfach mal Memtest86 testen) oder aus alters-/Verschleißgründen zu tief absackende Spannungen bzw. zu langsame Reaktion auf benötigte Spannungswechsel (beim Wechsel von Idle in Last).
Du kannst testweise mal im BIOS die Stromsparfunktionen abschalten (C6 / DeepSleep/... wie auch immer dein Boardhersteller das nennt) so dass die CPU beim nichtstun nicht mehr die Spannung senkt und nicht runtertaktet. Wenn die Abstürze dann weg sind ist das ziemlich eindeutig.
Die Variante, alle relevanten Spannungen nen ticken zu erhöhen (was oben vorgeschlagen wurde) ist eine andere Alternative für den gleichen test.
 
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Die Batterie hat damit nix zu tun - sobald das System läuft macht die nichts mehr, die ist nur dafür da, im spannungsfreien Zustand (=Stecker draußen, PC aus reicht nicht mal!) die BIOS-Einstellungen nicht zu vergessen.
Selbst ganz ohne diese Batterie funktioniert der PC problemlos - nur macht eben jedes Mal wenn der Strom weg ist nen CMOS-Reset...

Abstürze im Idle sind normalerweise entweder defekter RAM (einfach mal Memtest68 testen) oder aus alters-/Verschleißgründen zu tief absackende Spannungen bzw. zu langsame Reaktion auf benötigte Spannungswechsel (beim Wechsel von Idle in Last).
Du kannst testweise mal im BIOS die Stromsparfunktionen abschalten (C6 / DeepSleep/... wie auch immer dein Boardhersteller das nennt) so dass die CPU beim nichtstun nicht mehr die Spannung senkt und nicht runtertaktet. Wenn die Abstürze dann weg sind ist das ziemlich eindeutig.
Die Variante, alle relevanten Spannungen nen ticken zu erhöhen (was oben vorgeschlagen wurde) ist eine andere Alternative für den gleichen test.
Gute Erläuterung - vielen Dank dafür :daumen:

Allerdings hatte ich gerade ein Déjà-vu und eine meiner persönlichen Problemstellungen beschäftigte sich mit eben dieser Komponente und nach einem Wechsel konnte ich ganz normal weiterarbeiten, denn die Batterie hat scheinbar einen direkten Einfluß auf die RAM Spannung gehabt, auch wenn das merkwürdig klingen mag.
 
Dann ist da irgendwas grob schiefgelaufen bzw. war was kaputt. Wie gesagt, die Batterie ist eine reine Erhaltungsspannung für den CMOS für den Fall, dass der PC komplett vom Stromnetz getrennt wird. Die +3,3V der Batterie wären, wenn sie beim RAM ankämen, für diesen auch sofort tödlich.

Ich tippe hier konkret eher auf einen defekten RAM-Riegel, einfach weil die andere Option mit Unterspannung/Verschleiß eigentlich zu früh ist. Das System ist zwar nicht mehr taufrisch aber sowas sieht man normalerweise eher nach 10-15 Jahren und nicht nach 5. Dass mal ein RAM-Riegel aufgibt ist dagegen nicht so schrecklich selten - das findet man aber mit Memtest fix raus.
Es kann natürlich auch was GANZ anderes sein, aber die Optionen sind zumindest häufiger/bekannter.
 
Ihr habt da absolut recht und ich möchte hier auch gar nicht klugscheissen, ich kann mir dieses Verhalten (in meinem persönlichen Fall) doch auch nicht erklären.

Meine Vermutung liegt, wie oben beschrieben auch auf dem RAM und somit kann unser TE doch erstmal in Ruhe testen - eine CR2032 Knopfzelle sollte aber jeder zuhause liegen haben und mittlerweile sind die doch auch nicht mehr so teuer, wie noch vor zehn Jahren...
 
Klar, so nen Centbauteil kann man auch einfach auf Verdacht tauschen.
Da dann automatisch ein CMOS-Reset stattfindet kanns auch passieren, dass das problem hinterher weg ist - nicht weil ne neue Batterie drin ist sondern wegen des Resets. :haha:
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten und Ideen!

Wie schon in Post geschrieben, Windows11 wurde bereits neu (clean) insalliert und auch Memtest86 ist mehrfach ohne jegliche Fehlermeldung durchgelaufen.

Ich habe jetzt das BIOS auf die aktuellste Version geflasht (Ver. 5013 vom 22.03.2024). Danach war auch alles wieder auf Standard, kein XMP Profil und die Gehäuselüfter musste ich auch erstmal wieder auf PWM umstellen.

Falls es wieder crasht probiere ich mich als nächstes an den Spannungen, Stromsparfunktionen und der Batterie. Möchte nicht alles auf einmal anfassen, um besser testen zu können woran es am Ende lag ;-)

Leider bin ich schneller wieder hier als mit lieb ist... Gerade beim Zocken ist die Kiste schon wieder eingefroren. War übrigens in einem Rundenwechsel von RB6 Siege, als die neue Runde gerade starten sollte, also auch ohne Last...

Habe noch einmal ins BIOS geschaut: die Energiesparfunktionen scheinen mir alle aus zu sein. Bei den Spannungen bin ich mir unsicher, da ich da bisher noch nie dran gedreht habe. Habe zur Sicherheit mal ein Foto gemacht, bevor ich es es speichere. Könntet ihr bitte einmal schauen, ob das so korrekt ist?
 

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Das auf dem Bild sind nicht die Energiesparfunktionen der CPU sondern das verhalten deines Boards wenn der PC aus ist (wie man ihn aufwecken kann und ob Kleinspannungen weiter verfügbar sind oder nicht - wenn du ErP anschaltest ist der PC nach dem Abschalten tatsächlich aus, sonst ists nur sehr tiefes Standby).

Bei AMD kanns sein, dass man die entsprechenden Optionen nur beim AMD-OC-Menu findet, ich weiß nicht wie ASUS das handhabt. Du kannst aber alternativ einfach die LLC etwas höher einstellen, das resultiert auch in etwas höheren CPU-Spannungen.
Diese Einstellung solltest du unter dem AI Tweaker --> DIGI+ VRM oder so ähnlich finden, sie heißt bei ASUS normalerweise "VDDCR CPU Load-line Calibration" - je höher der "Level" desto agressiver versucht die Spannungsregelung die Betriebsspannung oben zu halten (vereinfacht gesagt).

Manuell über einen positiven Offset hochschieben geht natürlich auch.
 
War übrigens in einem Rundenwechsel von RB6 Siege, als die neue Runde gerade starten sollte, also auch ohne Last...
Du weist das das Game auf hohen singel core Perfomes angewisen ist. Da ist ein 12 Kerne ungeignet. Nur so mal erwähnt.
Asus hat den Al Tweaker und wie incredible alk sagt da versteckt. Es gibt da meistens ne unter punkt mit der Load line calibration da ist ein wenig vorsicht bei AMD systemen angesagt nur dass man da nicht zu hoch weil das kann hab ich mal gelesen auch crashes führen. Weil die last wechsel zu gering ist dass es nicht reagiert.

@Incredible Alk Richtig aber nicht mit OC gerade wenn PBO am werk ist sagt selbst darklord oder wie er heist.

ich habe auch ne offset von glaube (+) 0.04xyz an liegen weil die cpu sonst das net packt. Aber ich habe auch OC am laufen und den ram runter gesetzt nicht viel aber bei 128Gbyte is das für den controller wohl doch besser. (aber hat hier wenig bis garnichts zu tuhen. Nur so aus anderer perspektive her damit du besser verstehst was man da einstellen kann.)
 
Habe noch einmal im BIOS + Handbuch zum Thema Energiespareinstellungen gewühlt: Im Handbuch sind die Punkte "VDDCR CPU Load-line Calibration" und VDDCR CPU Current Capability genannt, die tauchen aber in meinem BIOS gar nicht auf. Ich habe da nur "VDDCR CPU Voltage" und das habe ich nun erstmal mit einem leichten Offset von +0,04 erhöht.

Leider keine Besserung, direkt nach dem ersten Boot ist der Rechner nach dem Login gefreezt (ohne Last). Konnte nix mehr machen, musste dann manuell resetten, gab auch kein dumpfile. Beim zweiten Start nach einer weile dann wieder Freeze mit crash und dumpfile, hier wieder "dxgkrnl.sys", sh. Screenshot.

Hier noch einmal (auch für mich selbst) der Überblick was geprüft ist:
  • Windows Update / alle Treiber aktuell, kein zusätzliches Videnprogramm
  • Passmark MemTest86 - keine Fehler
  • HWiNFO64 - Protokollierung - keine Auffälligkeiten (hohe Temperaturen) vor Crashes
  • Win11 Clean Install
  • 3D Mark Benchmarks + Stresstests laufen stundenlang stabil ohne Probleme
  • BlueScreenView sagt meist: „caused by driver dxgkrnl.sys“
  • BIOS Update / Reset
  • Keine Corsair iCUE Software installiert
  • BIOS VDDCR CPU Coltage Offset +0,04
 

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