Mit fester IP-Adresse am PC: Kommunikation zu unterschiedlichen Adressbereichen (Subnetting)

AMG38

Freizeitschrauber(in)
Mahlzeit an die IP- und Subnetting Kenner,

meine Kenntnisse über IP-Einstellungen sind etwas vernebelt, daher brauche ich Rat.
Ihr habt beispielsweise ein Laptop mit einer fest eingestellten IP-Adresse, z.B. 192.168.0.1 mit Subnetmask: 255.255.255.0

Mit diesem Laptop baut ihr immer nur einzeln und direkt per LAN-Kabel eine Verbindung zu Geräten auf, die ihr konfigurieren wollt (z.B. ein Automatisierungsgerät, Messgerät, etc). Die Summe eurer Geräte liegt beispielsweise bei mehreren tausend und ihr habt jedem Gerät eine eigene, fest zugeordnete IP-Adresse vergeben.

z.B.
192.168.0.2 - 192.168.0.254 für Gruppe A mit 254 Geräten.
192.168.1.2 - 192.168.1.254 für Gruppe B mit 254 Geräten
usw.

Um mit der obigen Laptopeinstellung eine Verbindung zu Geräten der Gruppe B aufzubauen, müsste man jetzt die IP-Adresse des Laptops anpassen.

Wenn ich das subnetting richtig verstehe, kann man stattdessen am Laptop die Maske z.B. auf 255.255.0.0 setzen, die fest vergebene IP-Adresse von 192.168.0.1 immer belassen und somit ohne Änderung eine Verbindung zu Gruppe B und fortführend aufbauen, richtig?

Spielt es dabei eine Rolle, wie die Subnetmaske auf der Gegenseite (also beispielsweise am Messgerät) eingestellt ist?
 
IPv4 ist ein sehr eingeschränktes Protokoll, mit IPv6 hast du mit /64 2^64 Adressen und musst daher keine Subnetze bilden.

Die Maske gibt die Größe an, das sind Bits. /8 bedeutet, dass 8 Bits das Netz darstellen, der Rest ist für Hosts (BC und Netzadresse gibt es noch!).
So kann man unterschiedliche Größen nutzen. Um zwischen denen zu kommunizieren braucht es einen Router. Ausnahme: Mehrere IP-Netze sind auf dem gleichen Ethernet-Link. Dann müssen die aber als direkt verbunden in der Routingtabelle sein. Bei IPv6 ist sowas immer der Fall, bei IPv4 eher selten.

Was ist dein genaues Ziel von der Sache?
 
Das Ziel ist, die IP-Adresse des Adapters im Laptop nicht ändern zu müssen, wenn man sich mit Gerät X verbindet.
Es wäre halt immer das dritte Oktett betroffen, das geändert werden müsste.

Ich hab quasi Geräte, deren IP-Adressen zwischen

192.168.195.2 - 254
.
.
.
192.168.205.2 - 254

liegen.

Die Geräte sind querbeet in verschiedenen Anlagen verteilt, die man aber nicht immer nach der Reihe nach aufsucht und sich damit verbindet.
Man geht z.B. zu Anlage A, verbindet das Netzwerkkabel mit dem Gerät der IP-Adresse mit ....195.2, danach geht man zur Anlage F und muss nen Gerät mit ...200.2 kommunizieren. Dazu müsste man jetzt am Laptop in den Adaptereinstellungen das dritte Oktett von 195 auf 200 bringen.

Der Gedanke war halt, durch eine Subnetmask von 255.255.0.0 das zu umgehen, sodass der Laptop in seiner IP-Adresse erst gar nicht geändert werden muss. Ist halt die Frage, ob das so funktioniert und ob die Maske in den Geräten auch dafür angepasst werden müsste (was dann keine Option wäre, weil noch mehr Aufwand).

Sonst hätte ich eine kleine *.bat geschrieben, die mir fix die IP-Adresse umstellt (externe Tools sind nicht erlaubt).
 
nein - geht so nicht - das wäre Supernetting. Der provate Bereich 192.168.0.0-192.168.255.255 ist für Netzmasken /24 oder größer (= kleinere Netze) gedacht.
- Adressänderung geht mit netsh
- Für Deinen Zweck ist der Adressbereich 172.16.0.0-172.16.31.255 gedacht.

Zurück zu Deinem Vorschlag:
Ganz Einfach geht das bei dem Laptop, wenn man der Netwerkkarte eine zweite IP Adresse verpasst (funktioniert nicht bei primären dhcp Adressen).
192.168.0.5 255.255.255.0 gateway ?
192.168.1.5 255.255.255.0
Dann ist der Laptop von den Clients mit der 192.168.0.5 oder 192.168.1.5 erreichbar
Das funktioniert mit mdst. 7 sekundären Adressen.

Besser
installiere einen/ mehrere Router und lass diese das/ die IP Netzwerk/ Subnetze routen.
Bei mehreren tausend Geräten ist der Verwaltungsaufwand dann geringer als die Fehlersuche entsprechend Deinem Vorschlag.
 
Das funktioniert mit mdst. 7 sekundären Adressen.
Das ist eine sehr gute Idee! Wusste gar nicht, dass das möglich ist bei einer einzigen Netzwerkkarte. Danke.

Besser
installiere einen/ mehrere Router und lass diese das/ die IP Netzwerk/ Subnetze routen.
Das ist betriebsbedingt noch nicht möglich, weil das gesamte Projekt in den Kinderschuhen steckt. Man hat über viele Jahre hinweg einfach eine Technik verbaut, bevor sich irgendjemand damit auseinander gesetzt hat. Die IP-Adressen wurden aber festgetackert. Das hat sich angehäuft und nun müssen alle Geräte einmal konfiguriert werden, damit sie vernünftig parametriert sind.

Dazu muss man ne Einzelverbindung aufbauen, damit man überhaupt was umstellen kann.

Der obige Lösungsvorschlag von dir ist auf jeden Fall ein echter Mehrwert.
 
nein - geht so nicht - das wäre Supernetting. Der provate Bereich 192.168.0.0-192.168.255.255 ist für Netzmasken /24 oder größer (= kleinere Netze) gedacht.
Das ist altes Wissen.
192.168.0.0/16 ist privat und kann nach belieben genutzt werden.
Man kann auch 192.168.0.0/16 oder 192.168.0.0/17 und 192.168.128.0/17 machen, nennt sich CIDR.

Für rein interne Netze mache ich aber kein IPv4 mehr, sondern IPv6 mit ULA-Adressen. Dann muss man sich nicht mehr so Gedanken über die Anzahl der Geräte machen.
Ins Internet geht es dann ganz normal per GUA.
 
Noch eine kurze Erklärung zur Subnetzmaske:
Über diese weiß der jeweilige Host, in welchem Netz er sich befindet, denn sie trennt den Netz- vom Hostanteil der IP-Adresse. Nur wenn der Netzanteil einer fremden IP-Adresse (bezogen auf die eigene Subnetzmaske, denn nur diese kennt er) identisch mit der eigenen ist, befindet sich der fremde Host im eigenen Netz und eine direkte Kommunikation ohne Routing ist möglich.

In deinem Beispiel wäre also für deinen Konfigurations-Laptop mit der IP 192.168.0.1 /16 ein Client mit der IP 192.168.1.1 im eigenen Netz, nicht aber umgekehrt für den Client, denn der Netzanteil von 192.168.0.1/24 (er wendet eben seine eigene SNM an) ist ein anderer als der seines Netzes 192.168.1.0/24. In der Folge würde er Pakete für 192.168.0.1 an sein Standard-Gateway schicken, wie er es mit allen Paketen, die in ein fremdes Netz sollen, tut.
 
Nur wenn der Netzanteil einer fremden IP-Adresse (bezogen auf die eigene Subnetzmaske, denn nur diese kennt er) identisch mit der eigenen ist, befindet sich der fremde Host im eigenen Netz und eine direkte Kommunikation ohne Routing ist möglich.
Relevant ist nicht die eigene IP-Adresse (indirekt aber schon, weil die nen Eintrag für das Netz in der Routingtabelle erzeugt), sondern die Einträge in der Routingtabelle. Da kann es weitere Netze geben, die auf dem gleichen Link sind (bei IPv6 ist das eh Standard).
Bei IPv4 ist das nur meist nicht der Fall.
 
Hmm, der TE hat doch explizit gesagt, das Routing hier nicht möglich ist und sich sein Laptop und die zu konfigurierenden Geräte im selben Netzwerksegment befinden müssen. Insofern sind die Einträge in Routingtabellen irrelevant.
 
Hmm, der TE hat doch explizit gesagt, das Routing hier nicht möglich ist und sich sein Laptop und die zu konfigurierenden Geräte im selben Netzwerksegment befinden müssen. Insofern sind die Einträge in Routingtabellen irrelevant.
Ich habe hier erklärt, was da technisch passiert.
Wenn der TO kein Routing will, soll er IPv6 machen, im fe80::/64 stehe 2^64-2 Adressen für andere Geräte zur Verfügung, das sollte dicke reichen.
 
Hallo,

Hmm, der TE hat doch explizit gesagt, das Routing hier nicht möglich ist und sich sein Laptop und die zu konfigurierenden Geräte im selben Netzwerksegment befinden müssen.

ja, genau. Pro Anlage existieren maximal drei Geräte, in vielen Fällen auch nur ein Gerät. Es gibt mehrere hundert Anlagen mit solchen Geräten, die untereinander nicht vernetzt sind. Auch innerhalb einer Anlage gibt es keine Vernetzung von den zwei oder drei Geräten. Allerdings wurden ALLEN Geräten zum Zeitpunkt der Installation (über mehrere Jahre hinweg) unterschiedliche IPv4-Adressen vergeben und DHCP deaktiviert, auch wenn sie bis dato mit nichts kommunizieren. Eine Verbindung zu den Geräten, um diese zu konfigurieren, kann hier nur via Direktverbindung aufgebaut werden.

Wenn der TO kein Routing will, soll er IPv6 machen, im fe80::/64 stehe 2^64-2 Adressen für andere Geräte zur Verfügung, das sollte dicke reichen.
Leider können die Geräte kein IPv6 :ugly:
 
Dann könnte man noch auf 10.0.0.0/8 umsteigen, das sollte dann für die meisten Fälle eine ausreichende Anzahl an Adressen bieten.
 
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