[Lesertest] Riotoro Aviator Classic - Gaming-Headset im Test

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Riotoro Aviator Classic - Gaming-Headset im Test
Erneut Riotoro und erneut ein Produkt für Gamer – aber dieses Mal kein Gehäuse: Heute steht das Headset Aviator Classic auf der Testbank. Im folgenden Text wird sich zeigen, wie sich das Headset der Kalifornier in der Praxis schlägt, das in den kommenden Tagen im Handel erscheinen soll.
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Lieferumfang
Beim Lieferumfang liefert Riotoro ein übliches Allround-Paket: Für den Anschluss am Headset gibt es ein vierpoliges Klinkenkabel mit einer Länge von einem Meter. Dieses kann wahlweise mit einem Adapter für zwei dreipolige Buchsen aufgeteilt oder mit einer USB-Fernbedienung verbunden werden, die an einem Kabel mit 1,6 Meter Länge hängt. Damit ist das Headset gut für den Einsatz am PC-Frontpanel oder an einer Konsole geeignet. Lediglich wer längere Strecken per Klinkenkabel zurücklegen möchte, muss noch ein zusätzliches Kabel einplanen.
Riotoro Aviator Classic Lieferumfang.jpg Riotoro Aviator Classic Verpackung.jpg
Technische Daten
- Format: Kopfbügel, Over-Ear
- Impedanz: 32 Ω
- Gewicht: 265 g (Mit Mikrofon)
- Anschlussstecker: 3,5 mm Klinke (Vierpolig), USB-Fernbedienung im
- Lieferumfang
- Frequenzbereich: 20 – 20.000 Hz
- Preis: 70 Euro

Aufbau und Verarbeitung
Riotoro wagt beim Aviator Classic keine Experimente: Das Headset folgt dem typischen Aufbau. Die beiden Kunststoff-Ohrmuscheln sind jeweils an Metallarmen befestigt und können nach oben hin gekippt werden. Die Verbindung erfolgt über einen Kopfbügel, der zum Kopf hin gepolstert ist. Die Polsterungen sind durchweg mit Kunstleder bezogen, ebenso wie der Kopfbügel selbst.
Riotoro Aviator Classic Ohrmuscheln.jpg Riotoro Aviator Classic Unten.jpg
Das Mikrofon des Headsets ist nicht fest angebaut, sondern modular befestigt. Es ist an einem flexiblen Arm befestigt und kann in die gewünschte Position gebogen werden. Die entsprechende 3,5-mm-Klinkenbuchse am Headset ist rechteckig eingefasst und somit prinzipiell proprietär. Trotzdem kann man auch ein anderes Mikrofon einsetzen - aber nur, wenn es über einen schmalen Stecker verfügt. Auch der Pop-Schutz des Mikrofons kann ausgetauscht werden.
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Wer am Abspielgerät keinen Klinke-Anschluss hat, der kann zudem die beiliegende USB-Soundkarte verwenden. Bei dieser handelt es sich um einen schlichtes, schwarzes Kunststoffkästchen, das über vier Bedientasten verfügt: Lauter, Leiser, Ton aus und Mikrofon aus.

Die Verarbeitungsqualität des Aviator Classic ist solide, aber nicht perfekt: Das Kunstleder fühlt sich angenehm an und die Nähte sitzen. Die Kunststoffteile sind indes zwar alle bündig, doch sind die Verbindungskanten nicht perfekt glatt - das betrifft insbesondere den Bereich um die Klinken-Buchse an der Fernbedienung. In dieser Preisklasse ist das noch keine Katastrophe, aber dennoch erwähnenswert.

Tragekomfort
Wiederum lobenswert präsentiert sich das Headset beim Tragekomfort – auch wenn dieser natürlich teilweise subjektiv ist und ein Text wie dieser ein eigenes Probieren nicht ersetzen kann.

Die Lösung mit einem gepolsterten Haltebügel ist in der Praxis durchaus bequem: Die beiden Ohrmuscheln können in neun Stufen herausgezogen werden und passen sich somit auch gut an hohe Schädel an. In Kombination mit den Polstern und der optionalen Neigbarkeit der Ohrmuscheln ist das Aviator Classic somit sehr angenehm zu tragen – auch bei Brillenträgern gibt es keine Ermüdungserscheinungen. Die Hitzeentwicklung unter den Ohrmuscheln bleibt dabei im Rahmen, sodass man nach längerem Tragen noch keine Probleme bekommt. Vorausgesetzt, dass man nicht sehr anfällig für dieses Problem ist.

Am Tragekomfort des Headsets lässt sich somit nichts bemängeln: (Nahezu) Alle Kopfformen werden abgedeckt, und für den Preisbereich ist kaum mehr zu erwarten.

Wiedergabe- und Aufnahmequalität
Die Verarbeitung und der Tragekomfort eines Headsets sind zwar wichtig, doch das wichtigste Kriterium ist natürlich die Tonqualität - so auch beim Aviator Classic. Hierbei ist eine getrennte Betrachtung vonnöten, denn neben dem Betrieb an einer Soundkarte gibt es die zusätzliche USB-Soundkarte, die das Klangbild mitunter beeinflussen kann. Für die Analog-Tests dient ein ALC 1150 als Sound-Chip für die Mikrofon-Aufnahmen und eine FiiO E10K Olympus 2 als DAC für die Wiedergabe.

Bei der analogen Klangwiedergabe liefert das Headset ein subjektiv gutes Bild. Die Klangwiedergabe ist detailliert und hat einen soliden aber nicht ausufernden Bass. Eine grobe Ortung einer Tonquelle ist – entsprechendes Ausgangsmaterial natürlich vorausgesetzt - ebenso möglich.

Auch die USB-Soundkarte bietet eine gute Klangwiedergabe. An die Alternativ eingesetzte FiiO kommt der Klang nicht heran, was angesichts des gewaltigen Preisunterschiedes auch keinen wundern dürfte, doch für die normale Klangwiedergabe tut die Soundkarte tadellos ihre Arbeit. Sie dürfte damit die meisten Ansprüche abdecken, wobei es leider noch ein kleines Problem gibt: Die Lautstärke. Die optionale Soundkarte ist unter Windows 10 nämlich derart laut, dass die Wiedergabe bereits bei niedrigen einstelligen Prozentzahlen im „üblichen“ Bereich liegt. Bei 100 Prozent ist das Headset hingegen eher so laut wie Lautsprecher als wie Kopfhörer. Dadurch verschenkt die Soundkarte einiges an Dynamik und man muss über das Betriebssystem nachhelfen. Auch die von Riotoro angebotene Software hilft hier nicht: Diese bildet schlicht die aus Windows bekannten Audioeinstellungen nach.

Bei der Aufnahmequalität holt das Headset wiederum Pluspunkte: Gemessen am „Headset“-Maßstab ist diese tadellos. Die Stimme wird zwar nicht ganz unverfärbt, aber klar und deutlich wiedergegeben. Die übliche Teamspeak/Discord-Kommunikation ist somit gut möglich, ohne die Mitspieler durch Störgeräusche wie beispielsweise ein Hintergrundrauschen zu stören. Auch an der USB-Soundkarte sind die Aufnahmen gelungen.

Fazit
Das Riotoro Aviator Classic bietet keine herausragenden Besonderheiten, doch hat es dafür auch keine wirklichen Schwächen. Für den Preis von (voraussichtlich) 70 Euro erhält man ein Headset mit hohem Tragekomfort, einem soliden Klang und einer alltagstauglichen Aufnahmequalität. Die Ansprüche der meisten Nutzer dürfte das Headset somit problemfrei abdecken. Lediglich die Verarbeitungsqualität liefert einen leichten Kritikpunkt: Die Übergänge zwischen den einzelnen Kunststoffteilen sind nicht perfekt gelungen. Abseits davon steht dem Kauf des Aviator Classic aber nichts im Weg – es ist ein solider Allrounder.
Riotoro Aviator Classic Schraeg_Mikrofon.jpg
Positiv:
- Wiedergabequalität
- Aufnahmequalität
- Tragekomfort

Negativ:
- Verarbeitungsqualität könnte besser sein (Kantenübergänge)
- USB-Soundkarte nicht auf Innenwiderstand der Lautsprecher angepasst
 
Mir fehlt immer ein Vergleich zu bekannten Headsets. :(

Ich kann die Klangqualität hier nicht einschätzen, weil "klingt gut" eher weniger Aussagekraft hat.
Ein Laie, der bisher nur ein 30€ Razer Headset auf hatte, wird überwältigt sein.
Ein erfahrener, der zb ein Cloud Alpha auf hat, würde eventuell sogar sehr enttäuscht sein.

So oft erlebt, dass jemand einen Kopfhörer als grandios betitelt hat und ich am Ende da saß und dachte "wtf? Das Ding klingt schlechter als ein 20€ Nubwo N7"


Ansonsten gut aufgebautes Review und ein interessantes Headset.
Bei 70€ würde ich aber vlt zwei mal überlegen, ob ich nicht zum alt bekannten MH751 oder zum Cloud Alpha greife. Denn da wäre ich mir der Klangqualität und Verarbeitung sicher :/

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Moin,

ich kenne das Problem - ein Grund warum ich nur selten Audio-Reviews mache. Die Klang-Bewertungen entstehen deshalb auch grundsätzlich zu zweit. Das macht diesen Wertungspunkt aber natürlich immer noch nicht wirklich objektiv, über Probehören geht also leider nichts - insbesondere angesichts der unterschiedlichen Vorlieben im Bezug zu Klangeinfärbung* :/

*Die nicht vorhanden sein sollten, es aber ja leider sind - sicher auch bei mir :schief:
 
Wenn es bei mir mal wieder luftiger ist, kann würde ich das auch mal persönlich testen.

Ansich ist ein Review nicht verkehrt.
Hat zumindest mein Interesse geweckt.
Hätte ich jetzt noch so einen Anhaltspunkt wie "das Headset ist von der Klangqualität her besser als ein LX55" (einfach gesagt)
Könnte ich mir schon vorstellen, dass es eine neue Empfehlung im Bereich unter 100€ wäre.
Wie es dann im Klangbild abschneidet ist natürlich subjektiv. :D
Aber genug. Wollte das neue Logitech Pro auch noch testen. Das soll wohl auch sehr gut sein. (die Zweifel sind enorm... :D )


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Nunja ein HyperX Cloud 2 bekomme ich für fast den gleichen Preis. In Sachen Preis /Leistung geht da halt nix drüber für mich. Schön währe ein Vergleich gewesen zwischen bekannten anderen Headsets wie zB. das HyperX Cloud2.....ist aber sicherlich auch nicht so einfach....musst den Kram ja dann auch erstmal besorgen.
 
Erwartet man aber nunmal an ein ernstzunehmendes Review. Da muss auch das drumherum passen und dazu gehört, dass man eben so die typischen Referenzen (cloud alpha oder 2, mh752) und dazu noch n xlr Mikrofon mit audiointerface (gibt's ja auch für ~100€) zum vergleichen hat.
 
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