AW: Lasst die Finger vom Alpenfön Black Ridge [Erfahrungsbericht]
Hallo nochmal,
nachdem ich mir die offizielle Einbauanleitung von Alpenföhn und all die geposteten Bilder von SaulGoodman1337 angesehen habe, komme ich - unabhängig von der Frage, in wie weit bei diesen Einzelfall noch andere Fehlerquellen zu berücksichtigen sind - zum Schluss, dass Alpenföhn hier erneut eine konstruktiv fehlerhafte Befestigung für den Sockel AM4 hingelegt hat:
Der Sockel AM4 besteht auf der Mainboardoberseite in erster Linie aus einem über die CPU-Bahnen aufgelöteten Kunststoffblock, der für sich alleine nicht geeignet ist, einen auch nur modereaten Kühleranpressdruck ohne das Vorhandensein einer Backplate in das mainboard hin zu den Verschraubungspunkten des Kühlers einzuleiten ohne dabei eine unverhältnismäßig große Durchbiegung am Mainboard zu erzeugen. Dafür haben alle AM4-Boards heutzutage ja eine Backplate. AM4-Kühlerbefestigungen ohne eine adäquate Backplate sind nett ausgedrückt problematisch.
Bei anderen Sockeln, wie intels 115x und erst recht bei den high-end-plattformen, sind die Sockel massiv metallverstärkt - hier treten solche Probleme dann auch nicht auf. Ich befürchte, bei den Konstrukteuren von Alpenföhn ist diese AM4-Problematik noch nicht bis ins Hirn vorgedrungen - auch wenn ihre Kühler überwiegend wirklich gut und das P/L-Verhältnis sehr gut ist.
Genau so sehe ich das auch.
Alleine das Vorhandensein einer Backplate würde dafür sorge tragen, dass die Kraft die auf dem Mainboard lastet bei
weitem besser verteilt wird.
Ich nehme aber an, dass das EKL sehr wohl bekannt ist und sich hier aber aus Kostengründen dagegen entschieden wurde.
Man schaue sich nur mal die AM4 Montageset von Be quiet! an.
https://www.bequiet.com/admin/ImageServer.php?download=true&ID=02dd4a11116@be-quiet.net
Man beachte bitte neben der (1) AMD Backplate auch die verwendeten (7) C-Profil Distanzhalter zum Mounting Bracket hin.
Mein "Unterlegscheiben Fix" ist übrigens ein Analog zu den Distanzhaltern von BeQuiet.
Die zweite Problematik besteht hier in dem durchgängigen Gewinde der Schrauben.
Hätten die Schrauben ein berechnetes Gewindeende, könnte man den Anpressdruck regulieren und würde damit sorge tragen, dass der Druck nicht die von AMD bereitgestellten Spezifikation überschreitet. Außerdem hätte man im gleichen Zuge sichergestellt, dass der Kühler an
jeder Ecke gleichmäßig angezogen ist.
Wenn man schon nicht wie beQuiet! in der Lage ist ein anständiges Montageset bereitzustellen , hätte man wenigstens das Gewinde der Schrauben limitieren müssen, um Schäden an Mainboard und CPU zu vermeiden.
ich habe den EKL Support mit den Fotos konfrontiert und um eine Erklärung gebeten. Eine Antwort habe ich bisher nicht bekommen.
Edit:
Oder erwarten die bei EKL dass die Original Backplate weiter verwendet wird?
Das ist insofern problematisch weil :
- nichts dazu dokumentiert ist
-- (
https://www.alpenfoehn.de/images/Pr...en/BlackRidge/ManualBlackRidge_12_06_2019.pdf)
- die Original AMD Backplate ein Gewinde besitzt. Man würde die Backplate dauerhaft beschädigen. Außerdem besteht durch den größeren Lochdurchmesser die Gefahr beim festziehen zu verkanten
Selbst im original Montagevideo von Alpenföhn wird allerdings auch nichts davon erwähnt (
YouTube)
Edit 2:
nach etwas Überlegung würde selbst mit einer Backplate,sei es die originale oder eine von EKL, die Gefahr des überdurchschnittlich hohen und kaum regulierbaren Anpressdrucks bestehen.
Erst mit den, wie von beQuiet! verwendeten, Distanzhaltern könnte man diesem Problem entgegenwirken.
Edit 3:
Schaut euch mal dieses Video hier an dieser stelle an.
YouTube
Exakt so sah das bei mir auch direkt nach der Montage aus ! Leicht gebogen, wirklich nur ganz leicht. Meiner Meinung nicht dramatisch.
Nach etwas Zeit und reichlich Temperaturschwankungen hatte ich das Ergebnis hier, wie ich bereits mitgeteilt hatte.
An alle EKL Alpenföhn Black Ridge besitzer!
schaut bitte nach ! ... das kann auf Dauer nicht gesund sein.