Intel 8088: Der PC-Prozessor wird 30 (PCGH Retro 1. Juni)

Der I8088 war einfach nur der Abfall mit einem kaputten Ausgaberegister, den Intel da verkauft hat.
Warum die prefetch queue (Befehlswarteschlange) von 6 auf 4 Byte gekürzt wurde, weiß nur Intel.

Daß man daraus einen riesen Erfolg machen konnte, lag auch an den gepfefferten Preisen damals.
Ein IBM 5150 kostete am Anfang über 3.000 $, in Deutschland über 8.500 DM.
Mit Drucker (9-Nadel s/w), Koprozessor (8087) oder Festplatte war man da schnell über 10.000 DM angelangt.

Einen 8088 mit Koprozessor hab ich aber nie gesehen, erst so die XT/AT-Reihe hatte meist einen an Bord.
 
Genauer gesagt x86 Prozessoren. Unglaublich, dass moderne Hard- und Software immernoch in einer 33 Jahre alten Technologie ihren kleinsten gemeinsamen Nenner findet.

Das ist nicht wirklich sehr verwunderlich. x86 beschreibt die ISA des Prozessors, also das abstrakte Modell beziehungsweise die Schnittstelle zwischen dem Prozessor und dem darauf ausgeführten Programm/Betriebssystem. Es beschreibt aber insbesondere nicht die konkrete Implementierung des abstrakten Modells oder wie die Hardware tatsächlich aussieht. Außerdem ist sie noch nicht mal wirklich starr und unveränderlich, Intel ergänzt die x86-ISA immer wieder um verschiedene Befehlssätze wie zum Beispiel SSE oder AVX. Die ISA kann daher eher als Standardisierung oder Konvention angesehen werden, und bei denen ist es sehr üblich dass sie lange leben. Ich würde sogar sagen, dass eine der Haupteigenschaften einer Schnittstelle ist, dass sie möglichst lange gültig ist um die Kompatibilität zu maximieren. Die Technologie hinter dieser Schnittstelle oder Konvention kann sich trotzdem stark verändern. Darüber verwundert zu sein, dass die Konvention der ISA lange Bestand hat ist ungefähr so, als wäre man darüber verwundert, dass man Autos nach 100 Jahren immer noch mit einem Lenkrad steuert und der Blinker oder die Pedale seit Jahrzenten bei jedem Auto an der gleichen Stelle zu finden sind.
 
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