HDD + Überspannung: Controller oder ganze Festplatte defekt? LVM Daten retten!?

facopse

PC-Selbstbauer(in)
Dumme Geschichte: Vor einiger Zeit hatte ich mein NAS (mit 2 Platten RAID-1) an ein nahezu identisch aussehendes, aber falsches Netzteil angeschlossen, wodurch die gesamte Elektronik gegrillt worden ist.
Die beiden Platten habe ich kürzlich versucht, mit einem aktiv mit Strom versorgten SATA-USB Adapter zum Laufen zu bringen. Tot. Die Platten laufen nicht einmal mehr an.

Nun spiele ich mit dem Gedanken, mir eine baugleiche Festplatte auf eBay zu schießen, in der Hoffnung, meine alten Platten durch einen Austausch des Controllers wieder zum Leben erwecken zu können.

Wie schätzt ihr das ein?
Kann das funktionieren oder muss ich damit rechnen, dass auch der Motor sowie die Schreib- und Leseköpfe tot sind?
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann das funktionieren oder muss ich damit rechnen, dass auch der Motor sowie die Schreib- und Leseköpfe tot sind?
Kommt drauf an wie stark und wie lange und wo die Überspannung war.

Normalerweise stirbt zuerst der Inhalt der Platine. Diese kannste komplett durch ein baugleiches Modell ersetzen.
Der Motor der HDD sollte nicht kaputt sein wenn du nicht grade 20V reingeschossen hast, die sind vergleichsweise robust. Was natürlich passiert sein kann ist, dass die Schreib-/Leseköpfe durchgebrannt sind, das wäre der endgültige Tod der Platte - ob das passiert ist oder nicht erkennst du aber leider erst wenn dus mit neuer Platine probierst.
 
Bei Tausch der Platine muß zwingend auch der EEPROM mit den Adaptionsdaten von der Alten auf die neue Festplatte umgelötet werden!

Mach ein hochauflösendes scharfes Photo der bestückten Seite des HDD-PCBs (wenn es verschiedene Platten sind natürlich von Beiden ein Bild). dazu mußt du die Platine von der HDD abschrauben, und poste es hier als Anhang.
 
Anbei Fotos beider PCBs. Beide Platten sind identisch, allerdings hat das eine PCB auf der rechten Seite einen Chip von Hynix, das andere von Samsung, falls das eine Rolle spielt.
 

Anhänge

  • IMG_20240326_221625.jpg
    IMG_20240326_221625.jpg
    5,8 MB · Aufrufe: 55
  • IMG_20240326_222046.jpg
    IMG_20240326_222046.jpg
    5,6 MB · Aufrufe: 48
Sehr schön, beide mit defektem Motorcontoller...
(sind wohl Toshiba P300, basierend auf einem Hitachi Modell)

Das EEPROM sollte der große Achtbeiner 25FS406 sein, der muß umgelötet werden.
Es gibt auch Dienstleister bei denen du eine Ersatzplatine erwerben und den EEPROM gleich umlöten lassen kannst.

Die Fraglichen Chips sind der Cache-RAM.
 
Nun habe ich den Chip selber umgelötet. Bei der Lötbude um die Ecke gehen Lötarbeiten bei pauschal 55 Euro los, für das gleiche Geld habe ich mir lieber selbst Lötequipment gekauft.
Die Festplatte läuft jetzt an und wird erkannt.
Laut Testdisk handelt es sich dabei um ein Linux LVM Dateisystem.

Meine vorsichtigen Versuche mit TestDisk und Ubuntu auf die Daten zuzugreifen, sind gescheitert.
(Bin da kein Spezialist und habe abgelassen, sobald ich ich mir nicht mehr sicher war, ob nun der Partition Table o. ä. im nächsten Schritt umgeschrieben wird)

Hat irgendwer Erfahrung mit dem Retten von LVM Daten?
 
wenn die Platten wieder laufen, würde ich als erstes 1:1 Kopien erstellen und mit denen weiter arbeiten, z.B. mit UFS-Explorer oder R-Studio (beide Programme sind kostenpflichtig)
 
Die Daten wurden mit UFS-Explorer erkannt werden gerade auf meine neue 12 TB Platte rüber kopiert.
Danke für eure Hilfe!
 
Zurück