GTA ist sehr viel. Aber ganz bestimmt keine realistische Darstellung von irgendwas. Genaugenommen ist die Bestätigung rassistischer Vorurteile bei Leuten, die diese ohnehin schon haben, ein definitiver Schwachpunkt der Serie. Allgemeiner könnte man deren Ursprung euphemistisch als überzogene Persiflage auf die Darstellung von Kultur und Phyik in diesbezüglich sehr unrealistischen, oft kritisierten Action-Filmen bezeichnen. Treffener wäre aber wohl (Gewalt-)"Porn für pubertierende und spätpubertierende Burschen", wenn ich mir die Wortwahl von Neuer_User mal ausleihen darf. Gleiches gilt folglich auch für das zugehörige Promo-Material und spiegelt sich somit in Artikeln über selbiges.
Aber genau dafür wird GTA halt geliebt (besagte Filme ebenfalls) – und dies meinem Wissen nach sogar ohne Abweichung vom für dieses Genre typischen Geschlechtermix unter den Käufern. Strengenommen müsste man die "Burschen" also durchgendern, denn ein nicht unerheblicher Teil davon wird sich als Cis-Frau identifzieren und hat trotz seiner "spätpubertären" Interessen vielleicht auch schon die Menopause hinter sich. Wer GTA 1 mit 18 gespielt hat, ist schließlich schon Mitte 40. (Ja, ich weiß: Realität tut weh. Deswegen flüchtet man sich doch in GTA.^^)
Diesbezüglich geäußerte Kritik an GTA war daher schon immer untrennbar mit Kritik an entsprechendem Interesse in der Gesellschaft insgesamt verwoben. Ich erinnere in diesem Zusammenhang an die "Killerspiel"-Verteufelung mit Kettensägenmassakern aus GTA 3. Letztlich liefern die Entwickler nämlich nur, was die Kunden toll finden. GTA erhebt an keiner Stelle den Anspruch, seine Spieler zu besseren, tolleranten, rücksichtsvolleren Menschen zu machen, sondern ist für gewöhnlich FSK18. Wer seine Zeit mit etwas pädagogisch wertvollem Verbringen möchte, hat in den langen Abständen zwischen GTA-Releases ja genug Gelegenheit dafür.
