Wir haben ja nur über "guten" Sound gesprochen
Aber im Ernst, ich behaupte mal oberhalb eines gewissen Levels ist dann alles nur noch Geschmackssache und rein technisch nicht mehr nachzuweisen. Ich war bspw. immer jemand der sehr gerne weiche Höhen hatte und daher bewusst auf Seidenkalotte umgestellt, obwohl die in den damaligen Speakern verbaute Alukalotte einfach mal das vierfache gekostet hatte. Ich fand die warme Seidenkalotte einfach angenehmer.
Das noch einmal ein Unterschied bei den verbauten Komponenten, gerade im technischen Sektor, vorliegen kann, der evtl. auch einen hohen Preisunterschied rechtfertig (wobei 60k für Kopfhörer nur schwer zu erklären sind) schließe ich natürlich nicht aus.
Mein Kommentar zielte aber darauf ab, dass man zwischen 100 EUR Kopfhörern und 500 EUR Kopfhörern auch als normaler Mensch durchaus noch Unterschiede in der Klangqualität wird feststellen können. Ob man das braucht? Andere Frage und wie schon gesagt, spielen ja mehr als nur die Kopfhörer mit rein.
Nun ja, ist immer die Frage, wieviel man für sein liebstes Hobby ausgeben möchte. Wichtig ist, dass man einen Qualitätsunterschied konkret hören kann (am Besten unter Ausschluss von psychoakustiken Effekten). Oder man nimmt seine Frau mit, die sind bei sowas kritischer, dann kann man zumindest nach dem 4-Augen Prinzip vorgehen und sich gemeinsam abstimmen, wenn ein Environment halt keine Blind Tests erlaubt.
Kopfhörer sind ein Bereich für sich und hat viel mit Anwendungsbereich und Hörgewohnheiten zu tun.
Im Studio am liebsten geschlossen für Aufnahmen, am besten neutral zum Gegenhören und sollte für das EQing geeignet sein, also dass sich Änderungen von Audio Material mit EQ gut wehrnehmen und bewerten lassen.
Der Privatanwender geht mehr so nach seinen üblichen Hörgewohnheiten und da sind vor allem auch Dinge wie Tragekomfort von entscheidender Bedeutung. Manche mögen es, dass Sennheiser Kopfhörer das Raumgefühl total verbiegen und dabei noch locker und schlabberig sitzen, dabei ist es auch wichtig, dass die Ohren immer wieder in die gleiche/optimale Lage kommen und nicht mal so oder mal anders liegen, wenn die Kopfhörer Kapsel / Polster einfach viel zu groß sind.
Und dann noch Impedanz .. entscheidend dafür, ob man so einen KH auch noch an einem Smartphone betreiben könnte oder nicht.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass sich in den vergangenen Jahren viel im Bereich der Elektromagnetischen Kopfhörer getan hat, die gerade auch bei der Wiedergabe von Bässen präziser sind (aber auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Herstellern was die Abstimmung anbelangt). Siehe auch hier:
https://www.tonstudio-forum.de/inde...eview-Audeze-LCD-2-LCD-X-LCD3-Final-v1-0-pdf/
Diese Planar-Kopfhörer sind eine echte Alternative zu elektrostatischen Kopfhörern, die ja einen eigenen Preamp erfordern, aber auch da nicht so tight im Bass sind wie beispielsweise ein Audeze LCD-X. Da hat ja auch Rob Katz vor Jahren einiges auf innerfidelity geschrieben (das Forum gibt es nicht mehr).
Ich hatte damals mal selbst einen Kopfhörer Vergleichstest zwischen verschiedenen Modellen und Magnetostaten ( Audeze LCD-2, LCD-X und LCD-3) und bin beim LCD-3 hängengeblieben.
Die haben meines Erachtens schon eine deutlich bessere Qualität in der Gesamtwiedergabe mit einem guten natürlich klingenden Bass und einem korrekten Sitz, leider nur etwas schwer.
LCD-X mehr fürs Studio, LCD-3 kann man zwar auch als Studio-KH verwenden ist aber schon etwas angenehmer fürs Abhören.
Hier gibt es dann auch nachträglich die Möglichkeit, die Ohrpolster zu wechseln, im Moment bin ich mit diesen hier sehr zufrieden: Dekoni Audio Elite Fenestrated Sheepskin, die auch in Deutschland über WOD Audio zu beziehen sind, mit sehr angenehmer Beratung durch den Inhaber:
https://shop.wodaudio.com/produkt/e...rforiertem-schafsleder-fuer-audeze-lcd-serie/