Erfahrungsbericht ifi Zen DAC mit Hifiman Sundara (mit Zwischenschritt Soundblaster G6)

twinbeat

PC-Selbstbauer(in)
Hier möchte ich meine Erfahrungen mit der im Titel angegeben Kombo wiedergeben. Vielleicht hilfts ja jemanden bei seiner eigenen Entscheidung was Sound am PC angeht.
Vorab... ich komme von einem Sennheiser GX1000 und einem Beyerdynamic MMX300 aus der 1. Generation.

In der letzten Zeit hörte ich viel gutes über den Hifiman Sundara der laut vieler Tester eigentlich viel zu günstig ist mit seinen 350 Euro. Der wurde ursprünglich von Hifiman auch für 500 Dollar verkauft und irgendwann im Preis gesenkt. Das ist ein offener magnetostatischer Over-Ear-Kopfhörer mit 37 Ohm... also eigentlich perfekt als Allrounder für PC oder um ihn auch mal an ein Smartphone oder so anzuschliessen.

Den hatte ich dann an mein GX1000 angeschlossen aber das hatte dann doch zu wenig Leistung um den Sundara adäquat anzufeuern.
Also kahm die Überlegung was dann als Alternative anschaffen? Erstmal direkt an den AC1200 auf dem Mainboard angeschlossen... auch nicht befriedigend.

Also habe ich mich umgeschaut was es noch so an externen Soundkarten und Kopfhöhrer-DACs mit Verstärker gibt und bin dann nach einigem Suchen und einlesen in diverse Reviews beim Soundblaster G6 und dem ifi Zen DAC gelandet weil beides auch mit je ca. 150 Euro noch im machbaren Preisrahmen liegt.

Das G6 war 2 Tage früher da und das war schon deutlich besser als das GX1000 oder der Onboard-AC1200. Etwas lauter und mehr Klangfülle. Ich hab mit dem G6 z.B. in Cyberpunk Geräusche wahrgenommen die mir vorher nie aufgefallen sind. z.B. das Stromleitungen unter dehnen man ist ein leises Stromknistern von sich geben. Aber mag sein das ich natürlich extra aufmerksam zugehört habe... alles neu und so. Aber ich glaube das liegt zum Teil einfach an dem Kopfhöhrer weil der Sundara absolut neutral abgestimmt ist.

Was mir bei dem G6 aber gar nicht gefiel war der ganze Gaming-Bumms den man mitkauft. Sein wir ehrlich... wer Surround-Simulation auf dem Kopfhöhrer haben will kauft DTS-Kopfhöhrer:X aus dem Microsoft-Store und hält sich mit dem blechernen Surround von Logitech gar nicht erst auf.
Und die Bassverstärkung per Knopfdruck ist ein Witz... da kommt dann nur noch wumsiger Matsch in den Kopfhöhrern an. Also alles Aus und auf Direct. Dann noch ein kleines bisschen mehr Bass über den Equalizer... dann wars schon richtig gut. Auf jeden Fall viel besser als die Alternativen zuvor.

Dann kahm das ifi Zen DAC. Angeschlossen, Kopfhöhrer auf und ich konnte das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. :D
Nochmal ein wenig mehr Lautstärke, Volumen und Klangbühne als beim G6. Glasklare Höhen, tolle Mitten und das beste an dem Ding... es hat eingebautes und zuschaltbares analoges TrueBass. Das sorgt für verstärkte Bässe ohne in die Mitten zu gehen und das ganze zu verwaschen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht zu jeder digitalen Bassverstärkung die ich vorher je am PC gehört habe.

Nervige Nachteile beim ZenDac sind z.B. das man nicht zwischen Lautsprechern und Kopfhörern umschalten kann und der auch nicht die Lautsprecher abschaltet wenn man einen Kopfhörer einsteckt. Und man kann die Lautstärke nicht über Windows regeln weil beim Zen DAC eine analoge Lautstärkeregelung eingebaut ist. Geht also nur über den Volume-Knopf am Gerät selber.

Nicht so schön ist auch das der Zen DAC keinen Ein/Aus-Schalter hat. Wenn man ihn über USB angeschlossen hat läuft er dauerhaft... obwohl der Stromverbrauch natürlich nicht weiter der Rede wert ist.
Wieso das für mich von Belang ist wenn z.B. auch ein G6 oder GX1000 dauerhaft an ist fragt ihr? Ganz einfach. Ich hab mich dazu entschlossen die Lautsprecher jetzt an den internen AC1200 anzuschliessen weil ich in 80-90% der Nutzungszeit meines PC über Lautsprecher höre, da dann auch öfters mal die Lautstärke einfach über die Tastatur regeln möchte und den Zenc DAC nur mit den Kopfhörern zu nutzen... dafür ist er ja eigentlich auch gemacht.

Das Zen DAC bleibt also komplett dem Spielen und Musikhören vorbehalten. Und da es den Job für den Preis überragend gut macht stören mich die kleinen Hemmnisse nicht. Ich schliesse ihn über einen der Front-USB3-Ports an und dann schaltet der PC automatisch auf das DAC und den Kopfhörer. Das Umschaltproblem also auch elegant umschifft. :)

Da der auch einen 4.4mm Balanced Anschluss hat werde ich das mit einem passenden Kabel vielleicht auch noch testen. Das soll das ganze nochmal einen Ticken besser machen als unbalanced 3.5mm Klinke. Obwohl ich nicht glaube das ich den Unterschied hören kann und ein passendes Kabel dafür schlägt auch nochmal ganz schön ins Kontor.

Das alles ist natürlich hochgradig subjektiv von mir und gerade beim Sound scheiden sich die Geister wie bei keinem anderen Thema glaub ich. Aber ich hoffe das meine kleine Wall-Of-Text vielleicht doch für den ein oder anderen irgendwie hilfreich ist.

Edit: Noch ein kleiner Nachtrag. Wenn ihr euch je einen Hifiman Sundara kauft bestellt gleich ein passendes gesleevtes Kabel mit. Das beiliegende ist 1. viel zu steif und mit Gummiummantelung und 2. viel zu kurz.
 

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Schönes Review, danke dafür! Habe mir die Sundaras auch zugelegt und finde sie ausgesprochen gut. Am Anfang habe ich sie über SB AE-7 laufen lassen (Direct Mode), es war okay, aber obwohl die Karte über KHV bis 600Ohm verfü€gt, hatte ich das Gefühl dass was fehlt. End vom Lied...AE-9 geholt und siehe da, Verstärkung reicht gut aus, der Klang ist präziser, runder und stärker. Bass ist auch deutlich voluminöser, ohne was am EQ geändert zu haben. Also für mein Geschmack sind bei guten KH der Unterschied zwischen AE-7 und AE-9 schon deutlich rauszuhören.
Was die KH angeht, jaaa...was soll man dazu sagen. Das sind schon echt geile Dinger. Hatte am Anfang mit Senns HD660s geliebäugelt, aber am Ende mich für die Sundaras entschieden und keine Sekunde bereut. Was das Kabel angeht musste ich lachen, aber du hast absolut Recht, das Kabel ist schon hart steif, aber für 350€ kriegt man echt was gutes geboten. Viel Spaß mit deinem Hardware!
 
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